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Dieses Kind schlägt eine Brücke: Dr. Laurin 148 – Arztroman
Dieses Kind schlägt eine Brücke: Dr. Laurin 148 – Arztroman
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eBook107 Seiten1 Stunde

Dieses Kind schlägt eine Brücke: Dr. Laurin 148 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Dr. Laurin ist ein beliebter Allgemeinmediziner und Gynäkologe. Bereits in jungen Jahren besitzt er eine umfassende chirurgische Erfahrung. Darüber hinaus ist er auf ganz natürliche Weise ein Seelenarzt für seine Patienten. Die großartige Schriftstellerin Patricia Vandenberg, die schon den berühmten Dr. Norden verfasste, hat mit den 200 Romanen Dr. Laurin ihr Meisterstück geschaffen.

Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Sie hat allein im Martin Kelter Verlag fast 1.300 Romane veröffentlicht, Hunderte Millionen Exemplare wurden bereits verkauft. In allen Romangenres ist sie zu Hause, ob es um Arzt, Adel, Familie oder auch Romantic Thriller geht. Ihre breitgefächerten, virtuosen Einfälle begeistern ihre Leser. Geniales Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Menschen zeichnet Patricia Vandenberg aus. Sie kennt die Sorgen und Sehnsüchte ihrer Leser und beeindruckt immer wieder mit ihrer unnachahmlichen Erzählweise. Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

Eine traurige Stimmung lag über der Landschaft und über dem Friedhof, auf dem Anabell Kramer am Grab ihres Mannes stand.


Sie hatte kaum einen Platz für ihr Gebinde auf dem pompös geschmückten Grab gefunden. Joachim Kramers Eltern demonstrierten auch hier ihren Reichtum.


Anabell war peinlich berührt, aber von ihr wurde keine Einmischung geduldet. Sie gehörte nicht zur Familie, hatte nie dazugehört. Man hatte ihr nach dem Unfalltod ihres Mannes sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass man lieber sie an seiner Stelle in diesem Grab sähe.


Es hatte sie hart getroffen, denn sie traf wahrlich nicht die geringste Schuld an diesem tragischen Unfall. Sie war zu dieser Zeit bei ihrer todkranken Mutter gewesen, die einige Tage später gestorben war.


Das Schicksal hatte ihr hart zugesetzt. Nur vierzehn Monate war sie mit Joachim Kramer verheiratet gewesen. Sie hatte ihn geliebt, und er hatte ihr seine Liebe bewiesen, indem er sich nicht von seinen Eltern hatte beeinflussen lassen. Sie hatten das Beste aus diesem spannungsreichen Verhältnis gemacht, indem Anabell sich tolerant zeigte und Joachim seine Eltern allein besuchte, wenngleich ihm das Unbehagen verursachte.


Sie hatten sich auf ihr erstes Kind gefreut, doch der Schock, den sie bei der Hiobsbotschaft erlitt, hatte eine Fehlgeburt zur Folge gehabt. Sie war in tiefe Depressionen verfallen.


Hätte sie in Dr. Laurin nicht einen so verständnisvollen Arzt gehabt …


Sie wurde jäh in die Wirklichkeit zurückgeholt, denn sie sah Joachims Eltern kommen.


Es war mal wieder ein bühnenreifer Auftritt, mit dem sie wohl wortlos verscheucht werden sollte.


Sie legte keinen Wert darauf, ihnen zu begegnen, aber sie
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum20. Juni 2017
ISBN9783740919320
Dieses Kind schlägt eine Brücke: Dr. Laurin 148 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Dieses Kind schlägt eine Brücke - Patricia Vandenberg

    Dr. Laurin

    – 148 –

    Dieses Kind schlägt eine Brücke

    Anabells große Trauer sollte endlich vorbei sein

    Patricia Vandenberg

    Eine traurige Stimmung lag über der Landschaft und über dem Friedhof, auf dem Anabell Kramer am Grab ihres Mannes stand.

    Sie hatte kaum einen Platz für ihr Gebinde auf dem pompös geschmückten Grab gefunden. Joachim Kramers Eltern demonstrierten auch hier ihren Reichtum.

    Anabell war peinlich berührt, aber von ihr wurde keine Einmischung geduldet. Sie gehörte nicht zur Familie, hatte nie dazugehört. Man hatte ihr nach dem Unfalltod ihres Mannes sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass man lieber sie an seiner Stelle in diesem Grab sähe.

    Es hatte sie hart getroffen, denn sie traf wahrlich nicht die geringste Schuld an diesem tragischen Unfall. Sie war zu dieser Zeit bei ihrer todkranken Mutter gewesen, die einige Tage später gestorben war.

    Das Schicksal hatte ihr hart zugesetzt. Nur vierzehn Monate war sie mit Joachim Kramer verheiratet gewesen. Sie hatte ihn geliebt, und er hatte ihr seine Liebe bewiesen, indem er sich nicht von seinen Eltern hatte beeinflussen lassen. Sie hatten das Beste aus diesem spannungsreichen Verhältnis gemacht, indem Anabell sich tolerant zeigte und Joachim seine Eltern allein besuchte, wenngleich ihm das Unbehagen verursachte.

    Sie hatten sich auf ihr erstes Kind gefreut, doch der Schock, den sie bei der Hiobsbotschaft erlitt, hatte eine Fehlgeburt zur Folge gehabt. Sie war in tiefe Depressionen verfallen.

    Hätte sie in Dr. Laurin nicht einen so verständnisvollen Arzt gehabt …

    Sie wurde jäh in die Wirklichkeit zurückgeholt, denn sie sah Joachims Eltern kommen.

    Es war mal wieder ein bühnenreifer Auftritt, mit dem sie wohl wortlos verscheucht werden sollte.

    Sie legte keinen Wert darauf, ihnen zu begegnen, aber sie sah auch keinen Grund, die Flucht zu ergreifen. Sie blickte in zwei Gesichter, die voller Hass waren. Hass, weil sie lebte und der heißgeliebte Sohn tot war.

    Anabell zog fröstelnd die Schultern zusammen.

    Sie sagte »Guten Tag« und ging, wissend, dass ihr Gruß nicht erwidert werden würde.

    Es war so friedlich hier. Kerzen brannten auf den Gräbern, und die Laubfärbung in ihrer Vielfalt war so wunderschön, dass Anabell nicht mehr an diese bösen Blicke dachte.

    »Sie dürfen sich nicht unterkriegen lassen, Frau Kramer«, hatte Dr. Laurin sie immer wieder ermahnt.

    Jetzt war sie so weit, dass sie sich wenigstens wieder an der Natur freuen konnte.

    Ganz langsam ging sie zu ihrem Wagen, neben dem jetzt eine dunkle Limousine hielt. Ein schlanker Mann stieg aus und hob dann einen kleinen Jungen vom Rücksitz. Drei mochte er sein und hielt eine rote Rose im Händchen.

    Das Kind sah Anabell an, und ein Leuchten überflog sein Gesichtchen.

    »Da ist meine Mami!«, rief er und rannte auf Anabell zu, die nicht gleich begriff, dass das Kind sie meinte.

    Schnell war der Mann bei dem Jungen und hielt ihn fest.

    Sie standen jetzt direkt vor Anabell.

    »Entschuldigen Sie«, sagte der Mann stockend, »bitte haben Sie Verständnis. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Es ist schwer, und mein Sohn ist noch zu klein, um zu begreifen, dass seine Mutter nicht wiederkommt.«

    »Aber ich habe Mami gleich erkannt!«, stieß der Kleine trotzig hervor.

    »Es ist eine gewisse Ähnlichkeit da, wirklich«, sagte der Mann verlegen. »Komm jetzt, Niclas, wir müssen gehen.«

    Große dunkle Kinderaugen blickten Anabell traurig an.

    »Du bist nicht meine Mami? Aber ich will, dass sie wiederkommt!«

    »Es tut mir leid«, sagte Anabell mit erstickter Stimme, »sehr leid.«

    Sie musste unentwegt an diese Begegnung denken, als sie in die Stadt zurückfuhr.

    Sie bewohnte ihr Elternhaus. Sie hatte auch mit Joachim hier gewohnt, was seine Eltern erst recht empört hatte. Finanziell brauchte Anabell sich keine Sorgen zu machen. Joachim hatte eine hohe Lebensversicherung abgeschlossen, allerdings nicht ahnend, wie bald sie schon fällig werden würde.

    Auch das war seinen Eltern ein Dorn im Auge gewesen, die sofort Anspruch auf einige Sachen erhoben hatten, die Joachim aus seinem Elternhaus mitgenommen hatte.

    Es war für Anabell immer noch beklemmend daran zu denken, wie unfair sich die Kramers verhalten hatten. Man konnte es auch als gemein bezeichnen, aber sie wollte sich gar nicht daran erinnern, vor allem nicht an diesem Tag, an dem sie an den kleinen Jungen denken musste, der seine Mutter verloren hatte.

    Was war wohl schlimmer – den Mann zu verlieren, oder wenn einem Kind so früh die Mutter genommen wurde?

    Aber sie hatte nicht nur den Mann, sondern auch das Kind verloren, auf das sie sich so sehr gefreut hatte und das eine lebendige Erinnerung hätte sein können.

    Dann aber kam ihr der Gedanke, ob es nicht um dieses Kind einen Kampf gegeben hätte. Es war Joachims Eltern zuzutrauen, dass sie Anspruch auf das Kind erhoben, zumindest alles versucht hätten, es zu sich zu ziehen und gegen sie aufzuhetzen.

    Wie hatte Dr. Laurin gesagt? »Es kommt alles, wie es kommen soll, ob wir leiden oder uns freuen sollen.«

    Sie betrachtete das Foto ihres Mannes, das in einem Silberrahmen auf dem Klavier stand.

    Joachim hatte sich nicht gern fotografieren lassen, und er sah immer ernst aus, wenn ihr mal ein Schnappschuss gelang. Aber auf diesem Foto lächelte er. Sie hatte es auf der Hochzeitsreise gemacht. Sie war eine gute Fotografin.

    Zum ersten Mal dachte sie, wie wohl alles weitergegangen wäre mit ihnen, wenn er ständig zwischen den Eltern und ihr hätte entscheiden müssen.

    Ganz wollte er mit seinen Eltern nicht brechen. Er war der einzige Sohn, das einzige Kind – wie Anabell auch. Und solange ihre Mutter lebte, war sie auch ständig in einem Zwiespalt gewesen.

    »Auch ein Trauerjahr vergeht, Anabell«, hatte Dr. Laurin zu ihr gesagt, als sie ihr Herz bei ihm ausgeschüttet hatte, denn sie wollte ihrem Leben doch einen Inhalt geben.

    Sie dachte nicht daran, dass sie jung war und wieder einen Mann kennenlernen könnte, mit dem sie sich verstand.

    Sie wollte wieder in ihrem Beruf als Lektorin arbeiten. Man hatte ihr zu verstehen gegeben, dass sie jederzeit wieder in ihrem alten Verlag anfangen könne, aber sie scheute sich.

    Man kannte sie, man würde so manches fragen, was sie nicht beantworten wollte. Es war immer eine familiäre Atmosphäre gewesen. Am liebsten wäre es ihr gewesen, wenn man ihr eine Heimarbeit angeboten hätte, wenngleich Dr. Laurin sie dazu bewegen wollte, mehr unter Menschen zu gehen.

    Sie hatte nie einen großen Freundeskreis gehabt, auch in der Jugendzeit nicht. Ihr Vater war ungesellig, die Mutter kränkelte ständig. Da sie zu Hause keine Partys geben konnte, wurde sie auch selten eingeladen.

    Sie hatte nicht die lässige Art, einfach irgendwo zu erscheinen, wie es andere taten. Sie hatte auch keinen Freund – bis sie Joachim Kramer kennenlernte, der bereits im siebenten Semester war, als sie zu studieren anfing. Es war keine Liebe auf den ersten Blick gewesen, es hatte lange gedauert bis zum ersten Kuss. Von seinen Eltern hatte Joachim nicht viel gesprochen. Sie sollte noch oft genug erleben, warum er das vermied.

    Als er mit dem Studium fertig war, deutete er vorsichtig an, dass sie sich verloben könnten, auch wenn das nicht mehr modern war. Irgendwie war er immer gehemmt, aber sie war es auch.

    Sie waren sich sehr ähnlich im Naturell, beide sehr begabt, aber nicht mit den Ellenbogen ausgestattet,

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