Der einzige Zeuge: Dr. Norden 66 – Arztroman
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Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Da bist du ja! Ich hab schon auf dich gewartet!«, rief Anneka Norden, als ihr Freund Noah um die Ecke bog. Sie war extra in die Notaufnahme der Behnisch-Klinik gekommen, um ihn abzuholen. Der junge Mann, der eine Ausbildung zum Rettungsassistenten machte, beugte sich atemlos zu seiner Freundin hinunter und küsste sie unter den neugierigen Blicken der Schwester, die hinter dem Tresen saß und auf Neuankömmlinge wartete. »Tut mir leid. Wir hatten noch einen Notfall«, entschuldigte sich Noah bei seiner Freundin. »Hoffentlich nichts Schlimmes«, tat Anneka ihre Hoffnung kund. Sensibel, wie sie war, litt sie mit jedem Patienten, und obwohl sie ihren Freund für seine Arbeit ebenso bewunderte wie Vater und Bruder, verstand sie nicht, wie sie alle die Kraft aufbringen konnten, tagtäglich mit Leid, Krankheit und Not umzugehen und dabei noch fröhlich zu sein. »Verkehrsteilnehmerin, 25 Jahre alt, bei Verkehrsunfall als Fußgänger von PKW angefahren, durch die Luft geschleudert nach Aufprall auf die Motorhaube. Musste nicht intubiert werden, Kreislauf stabil. Die Patientin hat offenbar Glück im Unglück«, erstattete Noah sachlich Bericht über das Geschehene. Erleichtert atmete Anneka auf. »Ein Glück. Dann können wir ja jetzt los.« »Hast du meine Sachen mitgebracht?«, erkundigte sich Noah, und Anneka bückte sich nach der Sporttasche, die sie neben sich auf dem Boden abgestellt hatte.
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Buchvorschau
Der einzige Zeuge - Patricia Vandenberg
Dr. Norden
– 66 –
Der einzige Zeuge
Patricia Vandenberg
»Da bist du ja! Ich hab schon auf dich gewartet!«, rief Anneka Norden, als ihr Freund Noah um die Ecke bog. Sie war extra in die Notaufnahme der Behnisch-Klinik gekommen, um ihn abzuholen.
Der junge Mann, der eine Ausbildung zum Rettungsassistenten machte, beugte sich atemlos zu seiner Freundin hinunter und küsste sie unter den neugierigen Blicken der Schwester, die hinter dem Tresen saß und auf Neuankömmlinge wartete.
»Tut mir leid. Wir hatten noch einen Notfall«, entschuldigte sich Noah bei seiner Freundin.
»Hoffentlich nichts Schlimmes«, tat Anneka ihre Hoffnung kund.
Sensibel, wie sie war, litt sie mit jedem Patienten, und obwohl sie ihren Freund für seine Arbeit ebenso bewunderte wie Vater und Bruder, verstand sie nicht, wie sie alle die Kraft aufbringen konnten, tagtäglich mit Leid, Krankheit und Not umzugehen und dabei noch fröhlich zu sein.
»Verkehrsteilnehmerin, 25 Jahre alt, bei Verkehrsunfall als Fußgänger von PKW angefahren, durch die Luft geschleudert nach Aufprall auf die Motorhaube. Musste nicht intubiert werden, Kreislauf stabil. Die Patientin hat offenbar Glück im Unglück«, erstattete Noah sachlich Bericht über das Geschehene.
Erleichtert atmete Anneka auf.
»Ein Glück. Dann können wir ja jetzt los.«
»Hast du meine Sachen mitgebracht?«, erkundigte sich Noah, und Anneka bückte sich nach der Sporttasche, die sie neben sich auf dem Boden abgestellt hatte. Sie zog den Reißverschluss auf und präsentierte stolz den Inhalt.
»Hier ist deine Kappe.« Vergnügt setzte sie Noah die Schirmmütze mit dem Emblem seines favorisierten Eishockeyvereins auf den Kopf. »Dann haben wir hier den Schal. Und natürlich die Fahne.« Sie schlang ihm den Schal um den Hals, sah ihn an und lachte. »Wie ein echter Eishockey-Fan!«
»Ich bin ja auch einer!«, erklärte Noah mit Nachdruck, nahm seiner Freundin die Fahne aus der Hand und schwenkte sie hin und her. »Steht zusammen, gebt nie auf! E-H-C Kir-chen-see!«, rief er leise einen der Schlachtrufe, mit denen im Stadion für gewöhnlich die Mannschaft angefeuert wurde.
Zwei Ärzte, die gerade des Weges kamen, sahen ihn neugierig an.
»Schau dir den Jungspund an!«, sagte Matthias Weigand zu seinem Kollegen Arne Bogner.
»So waren wir auch mal drauf. Ich zumindest!«
Die beiden lachten und gingen ihres Wegs.
»Können wir?«, fragte Anneka belustigt. »Wir müssen ja noch Janni abholen. Nicht, dass wir doch noch zu spät kommen.«
»Was täte ich nur ohne dich?«, fragte Noah und bückte sich nach der Tasche. »Allein, dass du die Sachen mitgebracht hast … Ohne dich müsste ich praktisch nackt ins Stadion gehen.«
»Interessante Vorstellung«, erklang eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund, und Noah und Anneka drehten sich gleichzeitig zu Lernschwester Carina um, die immer noch hinter dem Tresen saß und das Geschehen beobachtet hatte.
»Kannst ja mitkommen und mir zuschauen, wie ich den Schal wieder abnehme!«, lachte der junge Rettungsassistent unbefangen, während Anneka mit einem Anflug von Eifersucht kämpfte, zumal Carina mit ihrem krausen Haar und den Sommersprossen auf der Stupsnase wirklich süß aussah.
Doch die Lernschwester hatte ohnehin nur Augen für den Chef der Pädiatrie, Mario Constantin. Seit Monaten umkreisten sich die beiden und flirteten heftig miteinander, ohne sich je privat getroffen zu haben.
»Nein, danke, Eishockey finde ich nicht besonders erotisch«, winkte Carina herablassend ab und grüßte die Klinikchefin Jenny Behnisch, die mit wehendem Kittel um die Ecke kam.
Als sie die kleine Versammlung sah, hielt sie kurz inne.
»Hallo, Anneka!« Erfreut begrüßte sie die Tochter ihres langjährigen Freundes Dr. Daniel Norden, ehe sie sich mit fragendem Blick an Annekas Begleiter wandte. »Wen hast du denn da mitgebracht?«
»Aber das ist doch dein eigener Mitarbeiter«, erklärte Anneka überrascht.
Im selben Augenblick bemerkte Jenny ihren Irrtum.
»Noah, sieh mal einer an!«, lachte sie. »Dich hätte ich ja fast nicht erkannt.«
»Das liegt bestimmt an der Kappe.« Noah nahm seiner Chefin die Frage nicht übel.
Interessiert studierte Jenny das aufgedruckte Vereinszeichen.
»EHC Kirchensee …«, murmelte sie und erinnerte sich an das Werbeplakat, das sie auf dem Weg zur Arbeit gesehen hatte. »Ach, jetzt erinnere ich mich … Ihr geht zur Saison-Eröffnung? Das ist ja spannend. Ich wollte schon immer mal zum Eishockey.«
»Ich war auch noch nie im Stadion«, gestand Anneka und sah Carina nach, die aufgestanden war und mit wiegenden Hüften davon ging. »Bin ja mal gespannt, was mich dort erwartet.«
»Auf jeden Fall solltest du vorsichtig sein«, mahnte Jenny Behnisch die älteste Tochter ihres Freundes. »Gerade bei Eishockeyspielen hört man ja immer wieder von randalierenden Fans und Ausschreitungen.«
»Keine Sorge, Chefin.« Noah zögerte Noah nicht, die besorgte Freundin der Familie zu beruhigen. »Anneka hat ja mich dabei. Ich werde sie hüten wie meinen Augapfel.«
»Dann bin ich ja beruhigt. Abgesehen mal davon, dass du das so oder so tun solltest. Ein Mädchen wie Anneka ist kostbar wie ein Diamant«, lächelte Jenny Behnisch, ehe sie sich verabschiedete und sich auf den Weg zu einer Besprechung machte. Und auch für das junge Paar wurde es Zeit zum Aufbruch. In weniger als drei Stunden sollte das Spiel beginnen, und vorher wollten noch ein paar Dinge erledigt werden.
*
»Ich muss los, Kumpels!« Constantin Rudolph drückte die Zigarette im Aschenbecher am Boden aus und erhob sich ächzend von der Matratze. Dabei stieß er gegen eine Bierflasche, die klirrend umfiel.
Die drei Jugendlichen, die ebenfalls am Boden lümmelten, zuckten erschrocken zusammen.
»Mann, Conny, musst du immer so einen Lärm machen?«, murrte Fabian, einer der Jugendlichen und Constantins bester Freund, träge. »Da werd ich ja wach. Und da hab ich gar keinen Bock drauf.«
Alle lachten, einschließlich Constantin.
»Interessant!«, grinste er auf seinen Freund hinab. »Dann kommst du auch nicht mit auf’s Spiel, ein paar Milchbubis aufmischen?«
In diesem Moment wurde Fabian hellhörig. Er zog eine Augenbraue hoch und musterte Constantin mit einem Anflug von Interesse.
»Ist das heute schon?«
»Klar. Hast du die Plakate nicht gesehen?«
»Nö!« Fabian schüttelte den Kopf und setzte sich, benebelt vom Bier, mühsam auf. »Aber jetzt wissen wir’s ja. Ihr seid doch dabei, Jungs?« Er schickte einen fragenden Blick in die Runde seiner Freunde, die nach und nach aus ihrer Lethargie erwachten.
»Klar. So eine Gelegenheit dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Mal wieder ein paar Mamasöhnchen erschrecken … Das hat mir direkt gefehlt«, stimmte Jonas zu und lachte rau.
Constantin stand an der Tür und grinste zufrieden. Seine Freunde waren die Familie, die er nie gehabt hatte. Mit ihnen lachte und weinte er. Mit ihnen hatte er Spaß. Hier gehörte er hin, nur hier fühlte er sich verstanden. Trotzdem musste er ab und zu nach Hause, damit seine Mutter nicht nervte. Außerdem musste er noch überlegen,