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Du wirst leben, Franzi: Dr. Norden 38 – Arztroman
Du wirst leben, Franzi: Dr. Norden 38 – Arztroman
Du wirst leben, Franzi: Dr. Norden 38 – Arztroman
eBook95 Seiten1 Stunde

Du wirst leben, Franzi: Dr. Norden 38 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Dass ich das noch erlebe …« Dr. Felicitas Norden saß am Tisch im Café ›Schöne Aussichten‹. Halbvolle Gläser und Teller mit Kuchenkrümeln standen zwischen zerknitterten Luftschlangen. »Chefin der Pädiatrie in der Behnisch-Klinik! Nein, davon hätte ich nicht zu träumen gewagt.« »Ich kenne niemanden, dem ich diesen Erfolg mehr gönne«, erwiderte Daniel. Er drückte ihre Hand. »Aber warum schaust du so? Alle anderen scheinen fröhlicher zu sein als du.« Er deutete auf die Familienmitglieder, die das Café kurzerhand in eine Disco verwandelt hatten. Um Platz zu schaffen, war das Mobiliar beiseite geschoben worden. Zum Vergnügen aller gab der zweitälteste Sohn Felix eine Tanzeinlage zum Besten. Seine Geschwister bildeten einen Kreis um ihn. Sie klatschten im Takt zur Musik. Die Gesichter strahlten. Bis auf das der Jubilarin. »Ist es wegen Lammers?« »Bist du ein Hellseher?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Mai 2023
ISBN9783987577710
Du wirst leben, Franzi: Dr. Norden 38 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Du wirst leben, Franzi - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 38 –

    Du wirst leben, Franzi

    Patricia Vandenberg

    »Dass ich das noch erlebe …« Dr. Felicitas Norden saß am Tisch im Café ›Schöne Aussichten‹. Halbvolle Gläser und Teller mit Kuchenkrümeln standen zwischen zerknitterten Luftschlangen. »Chefin der Pädiatrie in der Behnisch-Klinik! Nein, davon hätte ich nicht zu träumen gewagt.«

    »Ich kenne niemanden, dem ich diesen Erfolg mehr gönne«, erwiderte Daniel. Er drückte ihre Hand. »Aber warum schaust du so? Alle anderen scheinen fröhlicher zu sein als du.« Er deutete auf die Familienmitglieder, die das Café kurzerhand in eine Disco verwandelt hatten. Um Platz zu schaffen, war das Mobiliar beiseite geschoben worden. Zum Vergnügen aller gab der zweitälteste Sohn Felix eine Tanzeinlage zum Besten. Seine Geschwister bildeten einen Kreis um ihn. Sie klatschten im Takt zur Musik. Die Gesichter strahlten. Bis auf das der Jubilarin. »Ist es wegen Lammers?«

    »Bist du ein Hellseher?«, stellte Fee eine Gegenfrage.

    Sie hob das Glas und trank einen Schluck. Ihre violetten Augen ruhten auf ihrem Mann. Sie wartete auf eine Antwort.

    »Ich weiß, dass du die Herausforderung nicht fürchtest. Das legt den Schluss nahe, dass der werte Kollege Grund für deine Verstimmung ist.« Daniel befeuchtete die Fingerspitze. Er tupfte die Krümel des Nusszopfes vom Teller, den Tatjana neben anderen Köstlichkeiten serviert hatte.

    Felicitas sah ihm zu. Ihre Gedanken weilten bei dem Kinderchirurgen Volker Lammers, der vor einem knappen Jahr zur Belegschaft der Klinik gestoßen war. Seitdem bestanden ihre Arbeitstage zu einem Gutteil aus Diskussionen von Behandlungsmethoden, Beleidigungen und Diffamierungen.

    »Warum tut Jenny mir das an?«, fragte sie. »Sie weiß um unser Verhältnis. Außerdem hat sie am Anfang versprochen, ihn im Auge zu behalten. Und jetzt? Jetzt kürt sie ihn zu meinem Stellvertreter.«

    »Volker Lammers‘ Kompetenzen in der Kinderchirurgie sind über jeden Zweifel erhaben.« Ihr Mann leckte die letzen Krümel von den Fingern.

    Sein Teller sah aus wie frisch gespült.

    Fee nickte düster.

    »Dummerweise weiß er das auch noch genau.« Sie deutete auf sein Gedeck. »Soll ich in der Backstube nachsehen, ob noch mehr Zopf da ist?«

    »Bitte nicht!«, lehnte Daniel mit einem Fingerzeig auf seine Körpermitte ab. »Ich muss darauf achten, dass ich an der Seite meiner Chefärztin eine gute Figur mache.« Er beugte sich zu ihr, um sie zu küssen.

    Leider war auch der Kuss nicht imstande, Felicitas aufzumuntern. Genauso wenig wie der tosende Applaus, mit dem Felix für seine Darbietung belohnt wurde. Die Gedanken an den Kollegen waren übermächtig.

    »Stellvertreter hin oder her. Ich traue Lammers nicht über den Weg. Er führt was im Schilde.« Zwischen ihren Augen stand eine steile Falte.

    »Woran denkst du?«

    »Keine Ahnung. Aber das werde ich rausfinden«, erklärte Fee grimmig.

    Daniel lachte.

    »Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Deshalb kannst du zumindest für den Moment aufhören, dir den Kopf zu zerbrechen, und dein Fest genießen.« Er deutete auf Fees Bruder Mario, der sich aus der Gruppe gelöst hatte und im Begriff war, sich zu ihnen zu gesellen.

    »Hey, das hier ist ein Freudenfest! Keine Trauerfeier!« Er teilte die Meinung des Schwagers. Er griff nach dem erstbesten Glas und leerte es in gierigen Zügen. Während er Mund und Stirn mit einem Taschentuch trocknete, ruhte sein Blick auf Fee. »Falls du wegen mir traurig bist: selbst wenn ich nicht mehr in der Klinik arbeite, bin ich nicht aus der Welt. Den Weg zur Roseninsel kennst du ja.«

    »Einen begnadeten Kinderchirurgen kannst du in deiner Kurklinik für Kinder nicht brauchen?«, fragte Fee.

    Mario lachte.

    »Daher weht also der Wind. Hätte ich mir denken können.« Als seine Schwester nicht mit ihm lachen wollte, streichelte er über ihre Wange. »Im Ernst, an deiner Stelle würde ich mir keine Gedanken machen. Wer weiß, vielleicht lag’s ja an mir, und der Kollege Lammers mutiert zum zahmen Kätzchen. Jetzt, da er mich endlich los ist.«

    »Das glaubst du doch selbst nicht.« Fee schnitt eine Grimasse.

    »Stimmt«, räumte Mario ein. »Dafür glaube ich an dich. Wenn jemand diesen Typen kleinkriegt, dann du.«

    »Dein Vertrauen ehrt mich.« Felicitas quittierte die Aufmunterung mit dem ersehnten Lächeln.

    Leider hatte ihre gedrückte Stimmung abgefärbt. So sehr sich Mario auf den neuen Lebensabschnitt freute, so schwer fiel ihm der Abschied von der Klinik. Daran hatte ihn Fees Stichwort erinnert.

    »Apropos Vertrauen.« Er wandte sich an Daniel. »Ich fürchte, die Kollegen werden die Erwartungen der Patientin Franziska Weber enttäuschen müssen.«

    Daniel ahnte, was das bedeutete.

    »Ihr habt keinen Spender gefunden?«

    Mario schüttelte den Kopf.

    »Leider nicht.«

    »Bei über sieben Milliarden Menschen auf der Welt muss es doch einen genetischen Zwilling für die Kleine geben«, antwortete Dr. Norden.

    »Das hoffte ich auch, leider vergeblich.« Mario seufzte. »Ich habe mich heute von Franziska verabschiedet und Fee meine Fälle übergeben. Der Abschied von ihr ist mir besonders schwergefallen. Ich wollte ihr unbedingt helfen.«

    Fee hatte schweigend zugehört. Sie fühlte mit ihrem Bruder und wollte nicht, dass er sich das Herz so schwer machte.

    »Ich bin die Akte vor Dienstschluss durchgegangen«, sagte sie. »Die Nachricht aus Amerika steht nach wie vor aus. Falls wir von dort eine abschlägige Antwort bekommen, habe ich noch einen Joker im Ärmel.« Bei den letzten Worten musste sie die Stimme heben.

    Jemand hatte die Musik im Hintergrund aufgedreht. Über dem ernsten Gespräch hatte Fee nicht bemerkt, dass sich die Aufmerksamkeit der Gäste der Hauptperson des Abends – ihrer Person – zugewandt hatte. Familie, Verwandte und Freunde standen im Halbkreis um den Tisch herum. In der Mitte wartete der älteste Sohn der Nordens. Mit einem Mikrofon ausgestattet, stand Danny zur Laudatio auf seine Mutter bereit. Mit einer Geste forderte er sie auf, sich zu ihm in die Mitte zu gesellen.

    »Sieht aus, als müsste ich mein Geheimnis vorerst für mich behalten«, zwinkerte sie Mann und Bruder zu, ehe sie der Aufforderung ihres Sohnes nachkam.

    *

    »Geschlossene Gesellschaft!« Dr. Carola May drehte sich zu ihrem Kollegen um. »Schade!«

    »Da hätten mich eh keine zehn Pferde reingebracht.« Volker Lammers‘ Gesicht sprach Bände. Er warf einen Blick durch die Schaufensterscheiben des Cafés. Drinnen war es so dunkel, dass er nur schemenhafte Gestalten ausmachte, die

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