Das ist noch einmal gut gegangen: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 47 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Doktorarbeit!« Stolz hob Dr. Daniel Norden sein Champagnerglas und prostete seinem ältesten Sohn Danny zu. Zur Feier des Tages hatte sich die ganze Familie im Café ›Schöne Aussichten‹ eingefunden, um die Promotion des Arztsprosses gebührend zu feiern. Im Kreis standen die Familienangehörigen um den frisch gebackenen Doktor herum. Jeder wollte der Erste sein, der Danny zu seinem Titel gratulierte. Schließlich war es die Mutter, die dieses Privileg in Anspruch nehmen durfte. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie stolz ich auf dich bin«, raunte Fee ihrem Sohn ins Ohr, als sie ihn umarmte. »Vier Ärzte in der Familie … dein Großvater wäre außer sich vor Freude.« Hin und wieder musste Fee an Daniels Vater Fritz denken. Gemeinsam mit ihrem Vater Johannes Cornelius hatte er damals das Sanatorium auf der Roseninsel geplant. Leider hatte er die Eröffnung nicht mehr erlebt. Seither führten sein Sohn und nun auch ein Enkelkind das Erbe fort. »Vier Ärzte, und immerhin 50 Prozent davon arbeiten für mich«, scherzte Jenny Behnisch und zwinkerte Danny gut gelaunt zu. »Gar keine so schlechte Ausbeute.« »Und was ist mit den ungelernten Kräften?«, mischte sich Felix Norden vorlaut in das Gespräch ein. »Zählen die etwa nicht?«
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Dr. Norden – Retro Edition
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Buchvorschau
Das ist noch einmal gut gegangen - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 47 –
Das ist noch einmal gut gegangen
Patricia Vandenberg
»Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Doktorarbeit!« Stolz hob Dr. Daniel Norden sein Champagnerglas und prostete seinem ältesten Sohn Danny zu. Zur Feier des Tages hatte sich die ganze Familie im Café ›Schöne Aussichten‹ eingefunden, um die Promotion des Arztsprosses gebührend zu feiern. Im Kreis standen die Familienangehörigen um den frisch gebackenen Doktor herum. Jeder wollte der Erste sein, der Danny zu seinem Titel gratulierte. Schließlich war es die Mutter, die dieses Privileg in Anspruch nehmen durfte.
»Ich kann dir gar nicht sagen, wie stolz ich auf dich bin«, raunte Fee ihrem Sohn ins Ohr, als sie ihn umarmte. »Vier Ärzte in der Familie … dein Großvater wäre außer sich vor Freude.« Hin und wieder musste Fee an Daniels Vater Fritz denken. Gemeinsam mit ihrem Vater Johannes Cornelius hatte er damals das Sanatorium auf der Roseninsel geplant. Leider hatte er die Eröffnung nicht mehr erlebt. Seither führten sein Sohn und nun auch ein Enkelkind das Erbe fort. »Vier Ärzte, und immerhin 50 Prozent davon arbeiten für mich«, scherzte Jenny Behnisch und zwinkerte Danny gut gelaunt zu. »Gar keine so schlechte Ausbeute.«
»Und was ist mit den ungelernten Kräften?«, mischte sich Felix Norden vorlaut in das Gespräch ein. »Zählen die etwa nicht?« Nach seinem Abitur hatte er sich dazu entschlossen, ein freiwilliges soziales Jahr in der Ergotherapie der Behnisch-Klinik zu absolvieren. »Immerhin werden Mum und Mario ordentlich für ihre Dienste bezahlt. Ich arbeite für einen Hungerlohn und muss obendrein auch noch die Schikanen meiner Chefin aushalten«, buhlte er um Lob. »Wenn das nicht besondere Anerkennung verdient.«
»Tja, mein Lieber!« Gönnerhaft legte Danny seinen Arm um Felix‘ Schulter. »Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Das musste auch ich am eigenen Leib erfahren.« »Jedem, wie er’s verdient!«, tönte da eine weibliche Stimme aus dem Hintergrund. Empört drehten sich Danny und Felix um und sahen Dannys Freundin Tatjana an, die sie frech angrinste. »Im Gegensatz zu euren waren meine Lehrjahre ganz wunderbar.« Noch immer erinnerte sie sich mit einem warmen Gefühl an Hilde Bärwald, bei der sie nach ihrem Studium eine Ausbildung zur Bäckerin und Konditorin gemacht und schließlich die kleine Bäckerei mit dem angeschlossenen Café übernommen hatte. Nach der Renovierung war das Geschäft nicht mehr wiederzuerkennen und bot somit einen würdigen Rahmen, um eine Feierlichkeit wie Dannys Promotion zu begehen. »Aber jetzt solltet ihr euch hinsetzen. Wenn ich nicht irre, ist die Pizza gleich fertig.« Übermütig klatschte Tatjana in die Hände und eilte nach hinten in die Backstube, um nach dem Rechten zu sehen.
Bereits am Vormittag hatte sie mit ihrer Bäckerin Marla riesige Bleche mit Teig vorbereitet. Belegt mit Äpfeln, Cocktailtomaten und Walnüssen war eine ganz eigene, ungewöhnliche Kreation entstanden, deren Duft das ganze Café erfüllte.
Plaudernd und lachend kam die Familie der Aufforderung nach, und schon bald saßen alle am Tisch und ließen sich von Tatjanas Kochkünsten verwöhnen.
Genüsslich verdrehte Janni die Augen.
»So, wie Tatjana kochen kann, musst du sie unbedingt heiraten, bevor sie dir ein anderer wegschnappt«, bemerkte er trocken in Dannys Richtung und griff diesmal nach einem Stück mit Spinat und Pinienkernen. Alle lachten über diesen Vorschlag. Nur die langjährige Haushälterin der Familie blieb ernst.
»Was gibts da zu lachen? Macht man das heutzutage nicht mehr? Heiraten?« Über den Tisch hinweg schickte Tatjana ihrem Freund einen warnenden Blick. Freiheitsliebend, wie sie war, war dieses Thema ein heißes Eisen für sie. Es hatte lange gedauert, bis sie sich durchgerungen hatte und in Dannys Wohnung gezogen war. Und das auch nur, da sie sich wegen Ausbildung und Doktorarbeit so gut wie gar nicht mehr gesehen hatten. Das war im Augenblick aber auch mehr als genug, und Tatjana hoffte, dass Danny eine entsprechende Antwort geben würde.
Sie hoffte vergebens.
»Warum eigentlich nicht?«, stimmte er in das vergnügte Lachen seiner Familie mit ein. Inzwischen war die eine oder andere Flasche Rotwein geleert worden und Danny nicht mehr ganz nüchtern. Den warnenden Blick seiner Freundin hatte er schlicht übersehen. »Jetzt hab ich endlich den Status erreicht, den ich mir vorgestellt habe, um eine Familie zu gründen.«
In böser Vorahnung legte Tatjana warnend ihre Hand auf seinen Arm. Doch auch dieses Zeichen interpretierte Danny falsch. Er griff nach ihren schlanken Fingern, zog sie an seine Lippen und sah ihr dabei tief in die Augen.
»Könntest du dir vorstellen, meine Frau zu werden, Tatjana?«, fragte er, ehe seine Mutter, die das Unwetter ahnte, eingreifen konnte. Plötzlich verstummten die Gespräche am Tisch, und aller Augen richteten sich auf das Paar. Am liebsten hätte sich Tatjana in Luft aufgelöst und suchte händeringend nach einer Antwort, die Danny nicht verletzte und ihr noch Möglichkeiten offenließ.
»Im Prinzip schon«, begann sie vorsichtig und wollte schon fortfahren, als in diesem Augenblick ein wahres Inferno am Tisch losbrach. Angeheitert vom Wein fielen sich Lenni und Daniel Nordens langjährige Assistentin Wendy in die Arme. Die Zwillinge Jan und Dési bombardierten das junge Glück mit Fragen nach Ort und Zeit der Hochzeit. Jenny Behnisch und ihr Lebensgefährte Roman Herzog applaudierten und die älteste Tochter Anneka stimmte gemeinsam mit Daniel Nordens zweiter Assistentin Janine den Hochzeitsmarsch an. Nur Daniel und Fee saßen still nebeneinander und schickten sich vielsagende Blicke. Beide kannten Tatjana gut genug, um zu wissen, dass diese Ankündigung ganz und gar nicht in ihrem Sinn war. Schließlich war es auch Dr. Norden senior, der aufstand und das Wort ergriff.
»Trotz dieser schönen Nachricht finde ich, dass heute Abend Dannys Promotion im Vordergrund stehen sollte.« Er war froh, sich diesen Teil seiner Rede bis zum jetzigen Zeitpunkt aufgehoben zu haben. »Ich habe hier etwas, das ich meinem Sohn zur Feier des Tages überreichen möchte.« Er zog ein geheimnisvolles Kästchen aus der Tasche und hielt es hoch, damit jeder es sehen konnte. »Deine ersten Visitenkarten als Doktor Daniel Norden junior!«
Diesmal galt der Applaus dem frischgebackenen Doktor ganz allein, und Danny erhob sich geschmeichelt, um sich mit weinseliger Geste in jede Richtung zu verneigen. Tatjana indes atmete erleichtert auf und schickte einen stummen Dank in Richtung ihrer Schwiegereltern in spe. Gleich darauf nutzte sie die erstbeste Gelegenheit, um in die Backstube zu verschwinden und den Nachtisch vorzubereiten. Bei ihrer Rückkehr, so hoffte sie, hätten alle noch mehr Wein getrunken und das Thema vergessen. Zumindest diesmal trog sie die Hoffnung nicht, und der Rest des Abends verlief in schönster Harmonie, ganz so, wie man es von der Familie Norden kannte.
*
Es war schon spät, als Janine Merck leise den Schlüssel im Schloss drehte und durch die Tür in die fremde Wohnung schlüpfte. Als sie sich aber umdrehte, stieß sie mit dem Fuß gegen einen