Souvenir aus dem Urlaub: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 5 – Arztroman
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Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Das ist einfach unglaublich. Ich hab niemals Schöneres gesehen«, flüsterte Tatjana Brams ergriffen, während die Herde Gnus in einiger Entfernung gemächlich an den Jeeps vorbei in Richtung Fluß zog. Und auch ihrem Mann Bertold, der für gewöhnlich nicht so leicht zu beeindrucken war, schlug das Herz bis zum Hals, und sein Atem stockte. »Normalerweise kennt man solche Szenen nur aus dem Fernsehen. Kaum zu glauben, daß das hier alles echt ist«, antwortete er mit gedämpfter Stimme, um die große Herde, die sich jetzt am Flußufer versammelt hatte, nicht unnötig zu stören. »Ich gebe ja zu, daß ich diese Idee, auf Safari zu gehen, für verrückt gehalten habe. Eine deiner üblichen Spinnereien. Aber jetzt bin ich wirklich begeistert.« Tatjana stand aufrecht neben Bertold in dem offenen Jeep und konnte sich gar nicht satt sehen an der fremden, unwirklichen Szenerie. »Es ist tatsächlich wie im Film.« Als sich der Wagen schließlich wieder in Bewegung setzte, hatte die Herde den Fluß bereits überquert und wanderte gemächlich davon. Es war inzwischen Nachmittag, die Sonne näherte sich dem Horizont und färbte sich orange, und zahlreiche exotische Geräusche erfüllten die warme Luft, als die Expedition zurückkehrte zur Lodge, wo bereits ein köstliches Abendessen auf die Touristen wartete. »Ich fühle mich wie im Märchen«, konnte sich Tatjana gar nicht beruhigen, als sie nach einer erfrischenden Dusche Hand in Hand mit Bertold durch die Siedlung der kleinen Blockhäuser, in denen die Gästezimmer untergebracht waren, auf das Haupthaus zuschlenderte. Der Gutsbesitzer strahlte zufrieden. »Ich wußte doch, daß diese Reise genau das Richtige für uns ist«, erklärte er voller Genugtuung. »Für uns auf jeden Fall.
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Buchvorschau
Souvenir aus dem Urlaub - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 5 –
Souvenir aus dem Urlaub
Eine böse Überraschung für Tatjana
Patricia Vandenberg
»Das ist einfach unglaublich. Ich hab niemals Schöneres gesehen«, flüsterte Tatjana Brams ergriffen, während die Herde Gnus in einiger Entfernung gemächlich an den Jeeps vorbei in Richtung Fluß zog.
Und auch ihrem Mann Bertold, der für gewöhnlich nicht so leicht zu beeindrucken war, schlug das Herz bis zum Hals, und sein Atem stockte.
»Normalerweise kennt man solche Szenen nur aus dem Fernsehen. Kaum zu glauben, daß das hier alles echt ist«, antwortete er mit gedämpfter Stimme, um die große Herde, die sich jetzt am Flußufer versammelt hatte, nicht unnötig zu stören.
»Ich gebe ja zu, daß ich diese Idee, auf Safari zu gehen, für verrückt gehalten habe. Eine deiner üblichen Spinnereien. Aber jetzt bin ich wirklich begeistert.« Tatjana stand aufrecht neben Bertold in dem offenen Jeep und konnte sich gar nicht satt sehen an der fremden, unwirklichen Szenerie. »Es ist tatsächlich wie im Film.«
Als sich der Wagen schließlich wieder in Bewegung setzte, hatte die Herde den Fluß bereits überquert und wanderte gemächlich davon.
Es war inzwischen Nachmittag, die Sonne näherte sich dem Horizont und färbte sich orange, und zahlreiche exotische Geräusche erfüllten die warme Luft, als die Expedition zurückkehrte zur Lodge, wo bereits ein köstliches Abendessen auf die Touristen wartete.
»Ich fühle mich wie im Märchen«, konnte sich Tatjana gar nicht beruhigen, als sie nach einer erfrischenden Dusche Hand in Hand mit Bertold durch die Siedlung der kleinen Blockhäuser, in denen die Gästezimmer untergebracht waren, auf das Haupthaus zuschlenderte.
Der Gutsbesitzer strahlte zufrieden.
»Ich wußte doch, daß diese Reise genau das Richtige für uns ist«, erklärte er voller Genugtuung.
»Für uns auf jeden Fall. Aber was ist mit unserem Konto?« wagte
Tatjana eine vorsichtige Frage. »Glaubst du, es verkraftet diese immense Ausgabe? Immerhin ist dieser Spaß hier nicht ganz billig.«
Wie sie es erwartet hatte, erntete sie für diese Bemerkung ein ungeduldiges Schnauben.
»Das ist ja mal wieder typisch. Kaum ist alles perfekt, sucht die Dame wieder den Haken an der Sache. Ihr Frauen schafft es wirklich nicht, auch nur einmal zufrieden zu sein. Aber ich sag’ dir was. Das Leben ist viel zu kurz, um sich ständig Sorgen zu machen. Mach dir nicht ständig Gedanken um Sachen, die dich nichts angehen und von denen du nichts verstehst. Und jetzt will ich davon nichts mehr hören. Punkt.« Bertold hatte sich immer mehr in Rage geredet und wischte sich nun mit einem blütenweißen Stofftaschentuch die feinen Schweißperlen von der Oberlippe.
Das Klima hier im Serengeti Nationalpark war für die europäischen Besucher ungewohnt. Und auch wenn die Luftfeuchtigkeit nicht ganz so hoch war wie am Flughafen in Dar es Salaam, setzte sie den Touristen doch kräftig zu. Zudem waren die Mücken, die um diese Uhrzeit ausschwärmten, eine wahrlich lästige Plage. Tatjana entdeckte eine Stechfliege im Nacken ihres Mannes und schlug mit der flachen Hand darauf, daß es nur so klatschte.
Bertold zuckte erschrocken zusammen.
»Aua, bist du verrückt geworden?«
Tatjana entschuldige sich hastig.
»Da war eine Mücke. Du weißt doch, wie gefährlich die Stiche hier sein können.«
Genervt verdrehte Bertold die Augen, während er seiner Frau die Tür zum Speisesaal aufhielt.
»Ich sag’s doch: Du bist eine notorische Schwarzmalerin.«
Doch da hörte Tatjana schon nicht mehr zu. Sie hatte den Blick auf einen Mann geheftet, der in der äußersten Ecke des mit dunklem Holz ausgestatteten Saals neben einer sehr schönen Frau Platz nahm. Doch dieser Frau schenkte Tatjana kaum Beachtung. Es war der Anblick des Mannes, der ihr Innerstes augenblicklich in Aufruhr versetzte, während Bertold sie unentwegt redend an ihren Tisch führte, ohne auch nur das geringste zu bemerken. Erst als er Tatjana nach ihren Getränkewünschen fragte und keine Antwort bekam, wurde er stutzig.
»Was ist heute nur los mit dir?« fragte er und stupste sie nicht sehr zärtlich in die Seite.
Tatjana zuckte vor Schreck zusammen.
»Was ist?« Mit schreckgeweiteten Augen starrte sie ihren Mann an.
Bertold lachte und schlug die Speisekarte auf.
»Manchmal frage ich mich, was für eine Frau ich da geheiratet habe«, erklärte er mit seiner tiefen Stimme und wandte sich dem Studium des Menüs zu. »Weißt du schon, was du ißt? Wenn du den Fisch nimmst, könnte ich den Alligator probieren. Dann drehen wir den Spieß mal um und beißen, statt gebissen zu werden.« Der Unternehmer hatte laut gesprochen und lachte dröhnend, während er sich beifallheischend umsah.
Einige Gäste tauschten amüsierte Kommentare über den geltungssüchtigen Mann, andere senkten kopfschüttelnd die Gesichter über ihre Teller.
Tatjana lief rot an und wußte nicht, wo sie hinsehen sollte. Es war das erste Mal, das sie gemeinsam auf Reisen waren. Daher war ihr nie zuvor aufgefallen, wie peinlich ihr Mann in einer solchen Umgebung wirken konnte. Dabei war Bertold ein gutaussehender Mann, der hervorragende Manieren an den Tag legen konnte. Oder lag die Röte in Tatjanas Gesicht und die abwehrenden Gefühle, die sie plötzlich für ihren Ehegatten hegte an dem Mann dort hinten, der sie noch nicht entdeckt hatte und es hoffentlich auch nicht tun würde?
*
Nervös, verkrampft, mit hochgezogenen Schultern, den Oberkörper nach vorne gebeugt – so saß Saskia Mechtold im Behandlungszimmer von Dr. Daniel Norden. Die Beine hatte sie übereinandergeschlagen, und ihr rechter Fuß wippte unaufhörlich auf und ab, als folgte er einem geheimen Kommando. Sie starrte aus dem Fenster, während der Arzt sie beobachtete.
»Was führt Sie zu mir, Frau Mechtold?« wiederholte er geduldig seine Frage, bis Saskia ihm endlich ihre Aufmerksamkeit schenkte.
»Diese Schlafstörungen machen mich noch kaputt. Ich brauche dringend stärkere Medikamente als die Mittelchen, die Sie mir bisher verschrieben haben«, kam sie ohne Umschweife auf den Grund ihres Besuchs zu sprechen.
»Sie sind wirklich auffallend nervös«, bemerkte Dr. Norden kritisch. »Bevor ich Ihnen ein stärkeres Beruhigungsmittel aufschreibe, würde ich lieber dieser Nervosität auf den Grund gehen.«
»Wären Sie nicht nervös, wenn Sie nicht mehr schlafen könnten?« fragte Saskia unfreundlich zurück.
»Diese Schlafstörungen müssen eine Ursache haben«, ließ der Arzt sich jedoch nicht so leicht aus der Ruhe bringen.
»Ach was, das hat doch jeder mal in stressigen Zeiten«, wollte Saskia ihre Sorgen jedoch lieber für sich behalten. Doch damit war sie bei Dr. Daniel Norden an den Falschen geraten.
»Da bin ich ganz klar Ihrer Meinung«, gab er ihr zu ihrer großen Verwunderung recht. »Selbst mir passiert das ab und zu, wenn mich ein schwieriger Fall beschäftigt oder ich über eine Diagnose nachdenken muß. Was ist es denn bei Ihnen, was Sie nicht schlafen läßt?« erkundigte er sich verständnisvoll.
Saskia war von dieser Antwort so verblüfft, daß sie ihr Vorhaben, nicht über ihre Sorgen zu sprechen, vergaß.
»Ach, momentan läuft einfach alles schief«, seufzte sie tief. »Meine Schwester Tatjana hat mich gebeten, während ihrer Abwesenheit auf das Gut aufzupassen. Ich soll mich ums Wohnhaus kümmern, Blumen gießen, die Post aus dem Briefkasten holen, mich um die Hunde kümmern. Das Übliche halt. Dabei passiert ständig