Glückliche Tage mit dir: Dr. Norden Extra 137 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Mit rotgeschwollenen und tränenden Augen saß Katja Seitz im Bus, der sie zu ihrem Hausarzt Dr. Daniel Norden brachte. Gerade hatte sie sich die Nase geputzt, doch schon wieder spürte sie, wie sich das unverkennbare Prickeln ausbreitete, in den Nasenflügeln kitzelte. Hektisch wühlte sie in ihrer Tasche nach einem neuen Taschentuch, als sie das deutliche Gefühl beschlich, beobachtet zu werden. Sie blickte auf. Tatsächlich, dort drüben an der roten Ampel stand ein Mann. Ach was, nicht irgendein Mann, nein. Ein Bild von einem Mann, groß und gutgebaut, mit dunklen, kurz geschnittenen Haaren, einem offenen Jungenlächeln, mit dem er sie jetzt breit angrinste. Katja war unvorbereitet und wehrlos. Sein Blick traf sie mitten ins Herz und sofort wußte sie, das war er, der Mann ihres Lebens! Ohne es verhindern zu können, wurde Katja rot. Sie duckte sich und fischte das ersehnte Papiertuch aus ihrer Handtasche, als sie sich nicht länger beherrschen konnte. Ihr ganzer Körper bebte unter der Wucht des Trompetenstoßes, dem ihr Niesen gleichkam. Der Mitfahrer, der neben ihr saß, wandte sich ihr kopfschüttelnd zu. »Kaum zu glauben, daß ein so kleines Näschen einen solchen Lärm veranstalten kann«, lächelte der ältere Herr. »Schlimm, so eine Erkältung, gerade jetzt, wo es endlich Sommer werden will.« Katja putzte sich erst einmal die Nase, ehe sie antworten konnte. »Keine Erkältung, Heuschnupfen! Ein ganz fieser, gemeiner Heuschnupfen.
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Rezensionen für Glückliche Tage mit dir
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Buchvorschau
Glückliche Tage mit dir - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Extra
– 137 –
Glückliche Tage mit dir
War alles nur ein schöner Traum?
Patricia Vandenberg
Mit rotgeschwollenen und tränenden Augen saß Katja Seitz im Bus, der sie zu ihrem Hausarzt Dr. Daniel Norden brachte. Gerade hatte sie sich die Nase geputzt, doch schon wieder spürte sie, wie sich das unverkennbare Prickeln ausbreitete, in den Nasenflügeln kitzelte. Hektisch wühlte sie in ihrer Tasche nach einem neuen Taschentuch, als sie das deutliche Gefühl beschlich, beobachtet zu werden.
Sie blickte auf. Tatsächlich, dort drüben an der roten Ampel stand ein Mann. Ach was, nicht irgendein Mann, nein. Ein Bild von einem Mann, groß und gutgebaut, mit dunklen, kurz geschnittenen Haaren, einem offenen Jungenlächeln, mit dem er sie jetzt breit angrinste.
Katja war unvorbereitet und wehrlos. Sein Blick traf sie mitten ins Herz und sofort wußte sie, das war er, der Mann ihres Lebens! Ohne es verhindern zu können, wurde Katja rot. Sie duckte sich und fischte das ersehnte Papiertuch aus ihrer Handtasche, als sie sich nicht länger beherrschen konnte. Ihr ganzer Körper bebte unter der Wucht des Trompetenstoßes, dem ihr Niesen gleichkam. Der Mitfahrer, der neben ihr saß, wandte sich ihr kopfschüttelnd zu.
»Kaum zu glauben, daß ein so kleines Näschen einen solchen Lärm veranstalten kann«, lächelte der ältere Herr. »Schlimm, so eine Erkältung, gerade jetzt, wo es endlich Sommer werden will.«
Katja putzte sich erst einmal die Nase, ehe sie antworten konnte.
»Keine Erkältung, Heuschnupfen! Ein ganz fieser, gemeiner Heuschnupfen. Und das alle Jahre wieder.« Der Bus fuhr ruckend wieder an und Katja warf einen schnellen Blick nach draußen auf die gegen-überliegende Straßenseite. Der Fremde war verschwunden. Die Enttäuschung darüber stach wie eine winzige Nadel zu.
Katja seufzte. »Ist das nicht übel? Da freut man sich all die dunklen Monate auf ein bißchen Wärme und hat dann nur zu leiden.«
»Ach was, früher gab es das alles nicht. Da waren wir froh, wenn wir was zu essen hatten und ein ordentliches Dach über dem Kopf. Tja, mit dem Wohlstand ist wohl nicht alles besser geworden, scheint mir. Und dann diese Jugend...«
Katja beobachtete ihren Sitznachbarn mit wachsender Skepsis, seinen Redefluß unterbrach sie aber nicht. Sollte der alte Mann sagen, was er wollte. Sie war zu sehr mit dem Mann auf der Straße beschäftigt, den sie gefunden und sofort wieder verloren hatte, als sich über diesen spitzen Kommentar ärgern zu können. Zwei Haltestellen später stand sie auf. Der Herr neben ihr, der seine Ansprache immer noch nicht beendet hatte, machte ihr enttäuscht Platz.
»Sie steigen schon aus? Wie schade. Ich hätte Ihnen noch soviel zu erzählen.«
»Ein andermal gerne. Aber jetzt habe ich einen Termin beim Arzt, der meine Zivilisationskrankheit hoffentlich lindern kann«, konnte sie sich einen bissigen Kommentar nicht verkneifen. Der Mann schaute ihr verdutzt nach, während sie leichtfüßig aus dem Bus sprang. Wenn schon der Kopf schwer und die Sinne benebelt waren, so funktionierten wenigstens die Beine noch so, wie sie sollten.
*
Minuten später empfing Dr. Daniel Norden seine heuschnupfengeplagte Patientin. »Du liebe Zeit, Frau Seitz, Sie hat’s aber er-wischt.«
Er reichte ihr mitfühlend die Hand und ging voraus ins Behandlungszimmer. Dort bot er ihr einen Stuhl an und nahm selbst hinter dem Schreibtisch Platz.
»Es ist schrecklich, wirklich«, schnupfte Katja und ließ sich erschöpft auf den Stuhl fallen. »Ich fühle mich sterbenskrank. Dabei lacht mich jeder aus, wenn ich sage, ich habe Heuschnupfen. Für viele Leute ist das gar keine richtige Krankheit.«
»Ich weiß. Allerdings ist ohne Behandlung wirklich nicht damit zu spaßen.« Über das Unverständnis mancher Mitbürger konnte Daniel nur staunen. »Bei Heuschnupfen handelt es sich um eine sogenannte Typ-I-Allergie, die bei chronischem Verlauf in Bronchialasthma übergehen kann. So weit wollen wir es aber gar nicht kommen lassen.«
»Ich fühle mich auch so schon richtig krank.« Schon wieder prickelte ihre Nase, und Katja zog ein Taschentuch aus der Packung, die sie vorsichtshalber gleich in der Hand behalten hatte.
»Kein Wunder. Ihr Immunsystem arbeitet schließlich auf Hochtouren, um den vermeintlichen Eindringling zu bekämpfen. Sie fühlen sich ähnlich wie bei einer ausgewachsenen Grippe.«
Nachdem sie ihre geschundene Nase geputzt hatte, gelang Katja ein kleines Lächeln.
»Ach, so verständnisvolle Worte tun meiner Seele richtig gut.«
Daniel lächelte amüsiert.
»Tut zwar gut, macht aber nicht gesund.« Er wandte sich dem Computer zu, der auf seinem Schreibtisch stand. Die Akte von Katja Seitz hatte er schon auf dem Bildschirm und studierte die vorangegangenen Behandlungen. »Also, einen Allergietest haben wir schon letztes Jahr gemacht, als die Krankheit ausbrach. Gräserpollen fliegen auch gerade jetzt wieder verstärkt. Dann haben wir den Übeltäter ja schon.«
»Inzwischen ist es ja noch viel schlimmer geworden«, jammerte Katja, glücklich, einen so geduldigen Zuhörer gefunden zu haben. »Ich vertrage keine Äpfel und auch keine Nüsse mehr. Es ist zum Haareraufen.«
»Das würde nichts nützen. Lassen Sie Ihre Haarpracht ruhig da, wo Sie ist. Sie kleidet Sie gut.« Sein wohlwollender Blick streifte Katjas schmales Gesicht, das eingerahmt wurde von sanften dunkelbraunen Wellen, die sich schmeichelnd um die Wangen legten.«
»Na schön, was empfehlen Sie denn dann für eine Therapie?« ging Katja auf seinen scherzhaften Ton ein, der zwischen ihnen gang und gäbe war.
»Haben Sie momentan viel Streß, privat oder beruflich? Das könnte mit ein Grund für die massive allergische Reaktion sein.«
»Das werde ich meinem Freund sagen. Er behauptet nämlich, Ablenkung würde mir guttun und zerrt mich unablässig von einem Termin zum anderen, egal, wie schlecht es mir geht.«
»Höre ich da eine gewisse Unzufriedenheit heraus?« Daniel wiegte nachdenklich den Kopf. »Nicht, daß ich mich in Ihr Privatleben einmischen möchte...«.
»Schon gut, Herr Dr. Norden, wir beide verstehen uns doch. Aber ich kann Sie beruhigen. Bis auf ein paar kleine Differenzen ist eigentlich alles in Ordnung. Die große Liebe ist zwar inzwischen auf eine lauwarme Temperatur abgekühlt. Aber schließlich kann ich mir nicht ständig die Finger verbrennen«, grinste sie, bevor sie ein erneuter Niesanfall schüttelte. Den Mann auf der Straße, der sie so sehr in Aufruhr versetzt hatte, verschwieg sie wohlweislich. Selbst ein verständnisvoller Mensch wie Dr. Norden würde sie vermutlich für verrückt erklären. Aber auch so blieb Daniel mißtrauisch. Er such-te in ihren Augen nach der Wahrheit, aber die waren so verquollen, daß er sich seufzend geschlagen gab.
»Also schön. Ich verschreibe Ihnen jetzt Augentropfen und ein Nasenspray gegen die schlimmsten Beschwerden. Meiden Sie die Al-lergene, wo Sie können. Lange Spaziergänge über wogende Wiesen sind ebenso verboten wie Äpfel, Nüsse und alles, auf was Sie sonst noch reagieren. Und Ruhe, viel Ruhe ist wichtig. Bis die schlimmsten Symptome abgeklungen sind, denke ich über eine entsprechende Therapie nach.«
»Aber bitte was Harmloses. Sie wissen doch, ich bin kein Fan von chemischen Keulen«, schob Katja schnell ein, und Daniel nickte.
»In Ihrem Fall habe ich entweder eine Bioresonanz-Therapie im Auge, eine alternative aber auch umstrittene Behandlungsmethode, da muß ich ehrlich sein. Allerdings auch völlig harmlos, daß sie sogar an Kindern mit teilweise großem Erfolg angewandt werden kann. Oder ich empfehle Ihnen einen erfahrenen Akupunkteur. Das könnten wir auch gleich versuchen.«
»Sehr schön, ich tue alles, was Sie mir vorschlagen, wenn ich mich nur bald wieder besserfühle. In meinem Beruf ist es nicht lustig, den ganzen Sommer mit einer dicken Nase und verheulten Augen rumzulaufen.« Dankbar nahm Katja das Rezept und eine Adresse entgegen, ehe sie sich erhob und sichtlich besser gelaunt von Daniel Norden verabschiedete. Ihn besuchte sie immer gerne, genoß seine verständnisvollen Worte, die die leidende Seele trösteten. »Wenn mich mal wieder keiner ernst nimmt, darf ich dann wiederkommen?« fragte sie mit kindlichem Gesicht.
»Sie müssen sogar«, gab Daniel Norden