Alpendoktor Daniel Ingold #23: Kunterbuntes unterm Grimsteig: Cassiopeiapress Bergroman
Von Anna Martach
()
Über dieses E-Book
Alpendoktor Daniel Ingold – Band 23
von Anna Martach
Der Umfang dieses Buchs entspricht 105 Taschenbuchseiten.
Die Nachricht verbreitet sich in Hindelfingen wie ein Lauffeuer: Am Grimsteig will eine Gruppe von Studenten ein Experiment ausführen, um das Leben in früheren Zeiten nachzuempfinden. Doch schon zu Beginn ergeben sich in der Gruppe einige Probleme, und die Meinungen der Anwohner zu dem Projekt gehen weit auseinander.
Cover: STEVE MAYER
Mehr von Anna Martach lesen
Alpendoktor Daniel Ingold #2: Madln und Berge - geliebt und gefährlich: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #12: Eine Lawine wird zum Schicksal: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas große Buch der heiteren Familienromane: Cassiopeiapress Sammelband mit acht Romanen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #11: Heiße Liebe - kalte Herzen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #13: Nur ein Wunder kann noch helfen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #24: Eine Wahl mit Hindernissen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #30: Die Sache mit dem Herzen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #28: Ich hab' mein Herz in Hindelfingen verloren: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #29: Notfall mit Folgen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #4: Expedition ins Glück: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #21: Zwei Herzen auf dem Irrweg: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRita und die Liebe: Roman: Cassiopeiapress Unterhaltung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #18: Verhängnisvolle Lügen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #10: Schneeballschlacht und heiße Herzen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHoch oben in der Bergwelt: Vier Bergromane: Cassiopeiapress Unterhaltung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAdel verpflichtet zu gar nichts: Zwei Romane: Cassiopeiapress Unterhaltung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #3: Ich will mein Herz nur dir schenken: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #7: Eifersucht und 1000 Lügen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwei heitere Familienromane: Hilfe, unsere Eltern heiraten/ Jenny und der neue Vater - Cassiopeiapress Sammelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #14: Willkommen in Hindelfingen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #22: Nur die Berge schauen zu: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #1: Gefährliche Wetten und heiße Liebeleien: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #9: Hab ich dein Herz für immer verloren?: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #17: Vater zu verschenken: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #19: Kongress außer Kontrolle: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #5: Manege frei fürs große Glück: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Mami ist verliebt: Zwei heitere Romane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #16: Zwei Herzen in Bedrängnis: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #27: Daheim ist, wo das Herz spricht: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnlich wie Alpendoktor Daniel Ingold #23
Ähnliche E-Books
Alpendoktor Daniel Ingold #24: Eine Wahl mit Hindernissen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #26: Geschichten, die das Leben schrieb: Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moralischer Mann?: Dr. Norden Gold 99 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moralischer Mann?: Dr. Norden Extra 84 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuch du wirst einmal siebzehn Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin moralischer Mann?: Dr. Norden Bestseller 434 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAls April verschwand …: Dr. Norden 16 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHerzenskinder: Die Gründerin der ersten Klinik-Babyklappe erzählt von abgegebenen Kindern, Müttern in Not und geschenkter Zukunft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRiskante Wetten auf das Glück: Super Arztroman Doppelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZweimal hat Doktor Ingold ein Herz: Super Arztroman Doppelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZweimal Komplikationen für Dr. Ingold: Super Arztroman Doppelband Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEikos stiller Wunsch: Sophienlust Extra 5 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #7: Eifersucht und 1000 Lügen: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Sorgenkind in der Leitner-Klinik: Dr. Norden Bestseller 350 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Stunde wird zur Ewigkeit: Dr. Norden Aktuell 5 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 87 – Arztroman: Die Patientin mit dem falschen Namen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir beide brauchen Zärtlichkeit: Sophienlust 154 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Stunde wird zur Ewigkeit: Dr. Norden – Die Anfänge 13 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin stummer Hilfeschrei: Der Arzt vom Tegernsee 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZum Glück gehören zwei: Chefarzt Dr. Norden 1141 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlückliche Tage mit dir: Dr. Norden Extra 137 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch wusste, dass du kommst: Sophienlust 471 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Sammler Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Patient mit den zwei Gesichtern: Familie Dr. Norden 791 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDr. Norden Bestseller 25 – Arztroman: Ein Stunde wird zur Ewigkeit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerborgene Träume: Dr. Norden Extra 111 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Dominostein-Verschwörung: Dr. Sonntag 20 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSluga - Immer für Dich da Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlpendoktor Daniel Ingold #22: Nur die Berge schauen zu: Cassiopeiapress Bergroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRöntgenärztin Dr. Courdula N.: Kurfürstenklinik 88 – Arztroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Allgemeine Belletristik für Sie
Das Nibelungenlied Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer kleine Hobbit von J. R. R. Tolkien (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1984 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDenke (nach) und werde reich: Die 13 Erfolgsgesetze - Vollständige Ebook-Ausgabe Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5German Reader, Level 1 Beginners (A1): Eine Begegnung im Zug: German Reader, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSämtliche Creative Writing Ratgeber: 5 x Kreatives Schreiben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAna im Kreis: Novela en alemán (nivel A1) Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Grimms Märchen: Mit hochauflösenden, vollfarbigen Bildern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Schöne neue Welt von Aldous Huxley (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGermanische Mythologie: Vollständige Ausgabe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenItalienisch lernen durch das Lesen von Kurzgeschichten: 12 Spannende Geschichten auf Italienisch und Deutsch mit Vokabellisten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenCity on Fire: Thriller Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJames Bond 03 - Moonraker Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Annas Tagebuch: A Short Story for German Learners, Level Elementary (A2): German Reader Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHarry Potter und der Stein der Weisen von J K. Rowling (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWalter Benjamin: Gesamtausgabe - Sämtliche Werke: Neue überarbeitete Auflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDienstanweisung für einen Unterteufel Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Die Edda - Nordische Mythologie und Heldengedichte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fremde von Albert Camus (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Tod in Venedig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStefan Zweig: Gesamtausgabe (43 Werke, chronologisch) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKaiserin Elisabeth und die historische Wahrheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Eleganz des Igels von Muriel Barbery (Lektürehilfe): Detaillierte Zusammenfassung, Personenanalyse und Interpretation Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenImmanuel Kant: Gesammelte Werke: Andhofs große Literaturbibliothek Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Gilgamesch-Epos: Die älteste epische Dichtung der Menschheit Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchneewittchen und die sieben Zwerge: Ein Märchenbuch für Kinder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Alpendoktor Daniel Ingold #23
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Alpendoktor Daniel Ingold #23 - Anna Martach
Kunterbuntes unterm Grimsteig
Alpendoktor Daniel Ingold – Band 23
von Anna Martach
Der Umfang dieses Buchs entspricht 105 Taschenbuchseiten.
Die Nachricht verbreitet sich in Hindelfingen wie ein Lauffeuer: Am Grimsteig will eine Gruppe von Studenten ein Experiment ausführen, um das Leben in früheren Zeiten nachzuempfinden. Doch schon zu Beginn ergeben sich in der Gruppe einige Probleme, und die Meinungen der Anwohner zu dem Projekt gehen weit auseinander.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker
© by Author
© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
postmaster@alfredbekker.de
1
„Hast schon gehört?" Vreni Kollmannberger kam mit allen Anzeichen von Aufregung in die Poststelle, wo ihre Freundin Trudi gerade etwas lustlos damit beschäftigt war, irgendwelche Listen auszufüllen. Diese Frage war für Vreni typisch. Was sie zu verbreiten hatte, war in der Regel so neu und unbekannt, dass es außer ihr noch niemand gehört hatte.
Trudi, eine einfache Frau mittleren Alters, schaute interessiert auf.
„Hat der Doktor sich endlich entschlossen, die Bernie zu heiraten?"
„Ach, Schmarrn, ich glaub‘ fast, die beiden wollen uns alle an der Nase herumführen. Die sollten doch schon längst verheiratet sein. Glaubt denn unsere Frau Tierärztin, sie könnt‘ was Besseres bekommen als den Doktor? Nein, in diesem Punkt gibt‘s nix Neues. Aber stell dir vor, auf dem Waldstück drunten an der Theine, wo auch unsere Waldbühne ist ..." Sie machte eine Pause und holte Luft, während Trudi mit weit geöffneten Augen an ihren Lippen hing.
„Ja, nun sag doch endlich, was gibt‘s da drunten? Tust ja grad so, als wär‘s ein Staatsgeheimnis", forderte sie ungeduldig.
„Na, pass auf, ich hatt‘s direkt vom Dernbacher Franzl, dem Wirt vom Kreuzkrug. Da drunten an der Theine macht eine Gruppe von Studenten ein Experiment – leben wie im Altertum, oder so ähnlich. Die wollen ein paar Hütten bauen, die dann später stehenbleiben sollen, wenn sie haltbar genug sind. Naja, und ernähren wollen sie sich von dem, was es so gibt. Vom Dornhuber Wolfgang haben sie wohl die Erlaubnis, dass sie auf dem Kornfeld was von Hand ernten dürfen. Und wenn man‘s so bedenkt, Obst gibt‘s im Augenblick an den Bäumen, Pilze wachsen auch schon auf der Wiese und im Wald. Aber ob das geht? Auf jeden Fall ..."
„... ist das eine depperte Idee, verkündete Trudi eine eigene Meinung, was sie nur selten tat. „Erst mal mogeln die ja wohl. Wenn‘s recht so leben wollten, hätten‘s anfangen müssen im Frühjahr, um das Korn und was auch immer selbst anzubauen und zu pflegen. Außerdem liegt das Lager, oder wie immer man das nennen will, viel zu nah am Ort. Was denken die sich denn dabei, ist ja wohl ein ziemlicher Schmarrn.
Vreni schaute ihre Freundin verblüfft an. Seit wann besaß die denn eine eigene Meinung und verbreitete die auch noch so deutlich?
„Meinst also net, dass wir alle noch was daraus lernen könnten? Ich denk‘, wenn man feststellen kann, wie das damals alles gelaufen ist ..."
„Ach, Quatsch. Zum zweiten Mal an diesem Tag unterbrach Trudi ihre Freundin, was schon mehr als bemerkenswert war. „Schau dir doch nur mal die Geschichte an. Wie haben die Leut‘ denn damals gelebt? Eine einzige Plackerei war das, von früh bis spät. Krankheiten gab‘s zuhauf, und die Menschen waren dumm und ungebildet, weil‘s gar keine Möglichkeit besaßen, was zu lernen oder auch mal was anderes zu tun. Vor allem für die Frauen war‘s doch schlichtweg eine Hölle. Ein Kind nach dem anderen gebären, Arbeit ohne Ende, keine Hilfsmittel, wie wir sie heut‘ haben. Nein, ich halt‘s net für eine gute Idee.
„Sag mal, hast was?, erkundigte sich Vreni und legte der anderen Frau scheinbar besorgt die Hand auf die Stirn. „Soll ich den Doktor rufen?
„Ach, geh, lass mich aus." Trudi machte eine abwehrende Bewegung, und Vreni lächelte plötzlich verständnisvoll.
„Hast dich mal wieder mit dem Berti gehabt? Was hat er denn nun wieder zu lamentieren?"
Trudi stieß mit einem Ruck die Luft aus den Lungen.
„Wenn ich das nur wüsst‘. Er jammert über alles, dabei hat er doch eine gute Arbeit, und außerdem einen reizenden Chef. Daheim kann ich ihm nix recht machen, mal sind die Semmeln zu hart, oder er findet ein Staubkorn auf dem Schrank, die Kinder sind ihm zu laut oder zu leise – Himmel, manchmal wünscht‘ ich, wir wären net verheiratet, auch wenn er dann wieder ganz ungeheuer lieb sein kann. Aber weißt, da lob‘ ich mir doch ein Mannsbild wie unseren Doktor. Der tät‘ bestimmt net an allen herummäkeln."
„Ach, der hat bestimmt auch seine Macken, da mach‘ dir mal nix vor. Und eigentlich hängst ja auch sehr an deinem Berti. Wirst halt damit leben müssen, dass er manchmal mit sich und der Welt unzufrieden ist."
„Naja, man wird sich doch wohl noch was wünschen dürfen, oder net?, seufzte Trudi. „Und ich wünsch‘ mir halt manchmal, dass ich ein Mannsbild an meiner Seite hätt‘ wie den Daniel Ingold, auch wenn ich meinen Berti net so einfach hergeben tät‘. Aber lassen wir das. Jetzt erzähl‘ mir mehr von diesen Studenten. Wie kommen die nur auf eine so narrische Idee? Und noch dazu ausgerechnet hier in Hindelfingen?
Vreni fühlte sich in ihrem Element. Jetzt konnte sie endlich loslegen.
2
Der Mann, der offensichtlich das Objekt einiger Träume war, saß gerade in seinem Sprechzimmer und erklärte einer älteren reizenden Dame, dass sie mit der Psoriasis, der gemeinen Schuppenflechte, keine größeren Probleme haben würde, dass sie aber auf ihr angegriffenes Herz zu achten hätte.
Agatha Müller sah diese Notwendigkeit aber nicht so recht ein, was vielleicht daran lag, dass die Schuppenflechte sich deutlich sichtbar an den Ellenbogen und hinter den Ohren breit machte, während sie ihr Herz natürlich nicht sehen konnte und auch kaum Beschwerden daran verspürte.
Agatha war in mancher Hinsicht bemerkenswert. Die alte Dame würde in ein paar Tagen ihren neunzigsten Geburtstag feiern. Sie bewohnte und bewirtschaftete noch immer allein ein kleines Haus, arbeitete recht fleißig im Garten und verwöhnte mittlerweile vierzehn Ur-Ur-Enkel. Eine stolze Leistung, wie nicht nur Daniel fand. Doch im mancher Beziehung konnte sie ausgesprochen dickköpfig sein, was der Doktor mal unter vier Augen der Bernie gegenüber als Altersstarrsinn bezeichnet hatte. Trotzdem fand er Agatha liebenswert, wenn auch manchmal etwas schwierig.
„Und wie krieg‘ ich das Zeugs nun wieder weg?", forschte sie nun wohl schon zum vierten Mal. Daniel seufzte auf und begann noch einmal von vorn.
„Hier hab ich Ihnen eine leichte Hydrocortison-Salbe aufgeschrieben, mehr braucht‘s bei diesen einfachen Symptomen noch net. Die tragen S‘ ein- bis zweimal täglich auf, da wo die Schuppen sich zeigen. Dann bleibt die Haut zwar noch ein bisserl gerötet, aber nach und nach wird‘s besser werden, und auch der Juckreiz wird nachlassen. Haben S‘ denn jetzt verstanden, was ich gesagt hab über Ihr Herz?"
Verschmitzt lächelnd schaute die alte Frau ihn an. „Da übertreiben S‘ doch wohl ein bisserl, Herr Doktor. Was sollt‘ mir das denn bringen, wenn ich tu, was S‘ da vorschlagen? Net aufregen, weniger arbeiten – mein ganzes Leben lang hab ich gearbeitet. Was glauben S‘ denn wohl, was passieren tät‘, würd‘ ich mich jetzt auf die faule Haut legen? Nein, nein, damit brauchen S‘ mir erst gar net zu kommen."
„So geht‘s aber net, widersprach Daniel. „Wenn S‘ net ein bisserl mehr auf sich Acht geben, dann können S‘ net alt werden.
Im gleichen Moment, da er die Worte ausgesprochen hatte, sah er ein, welchen Unsinn er gerade geredet hatte.
„Alt bin ich schon, Herr Doktor", lachte die Frau. „Aber wollen S‘ mir tatsächlich auf meine alten Tage jeden Spaß verderben? So geht‘s nun aber wirklich net. Ich weiß net, wie viel Zeit der Herrgott mir noch schenkt. Aber das wenige werd‘ ich nutzen,