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Zwei heitere Familienromane: Hilfe, unsere Eltern heiraten/ Jenny und der neue Vater - Cassiopeiapress Sammelband
Zwei heitere Familienromane: Hilfe, unsere Eltern heiraten/ Jenny und der neue Vater - Cassiopeiapress Sammelband
Zwei heitere Familienromane: Hilfe, unsere Eltern heiraten/ Jenny und der neue Vater - Cassiopeiapress Sammelband
eBook206 Seiten2 Stunden

Zwei heitere Familienromane: Hilfe, unsere Eltern heiraten/ Jenny und der neue Vater - Cassiopeiapress Sammelband

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Über dieses E-Book

Zwei heitere Familienromane aus der Feder von Anna Martach.
Turbulente Geschichten um Kinder, Familie und die große Liebe - immer mit einer heiteren Note.

Dieser Sammelband enthält die Romane

HILFE, UNSERE ELTERN HEIRATEN!
JENNY UND DER NEUE VATER

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum28. Mai 2019
ISBN9783736870901
Zwei heitere Familienromane: Hilfe, unsere Eltern heiraten/ Jenny und der neue Vater - Cassiopeiapress Sammelband

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    Buchvorschau

    Zwei heitere Familienromane - Anna Martach

    Hilfe, unsere Eltern heiraten

    Roman von Anna Martach

    ***

    © by Author

    © 2012 Digitalausgabe AlfredBekker/CassiopeiaPress Al rights reserved.

    Ein CassiopeiaPress E-Book.

    www.alfredbekker.de

    ***

    „Du hast meinen Bleistift absichtlich zerbrochen", schimpfte Julia Gericke auf ihren Intimfeind.

    Frank Wörmann war in der gleichen Klasse, und die beiden 12jährigen führten seit langer Zeit einen erbitterten Kleinkrieg, aus welchem Grund, wussten die zwei vermutlich selbst nicht mehr zu sagen. Frank grinste das Mädchen an.

    „Ja, und? Du bist immer so schlau und lässt niemanden abschreiben. Da ist es nur recht, wenn du gar nicht mehr schreibst. Was macht das schon?"

    „Du bist ein gemeiner Kerl. Alle Jungs sind doof."

    „Und alle Mädchen sind zickig. Du bist sogar eine Petze und hast dem Direx verraten, dass ich die Schmierseife im Sportraum verteilt habe."

    „Habe ich gar nicht!, empörte sich Julia. „Ich hab das ja nicht mal gewusst. Aber jetzt weiß ich, dass du jede Gemeinheit anstellen würdest, wahrscheinlich hast du auch die Stinkbombe im großen Flur losgelassen. Der Junge hielt inne. Julia mochte eine Zicke sein, aber Lügen lag ihr nicht. Sollte er sich denn getäuscht haben? „Du lügst!", warf er ihr trotzdem vor.

    „Und du bist so feige, dass du das nicht zugibst."

    „Ich bin nicht feige! Du bist feige, weil du dich immer hinter deinen Freundinnen versteckst, statt dich mal zu stellen."

    „Ich bin noch nie feige gewesen", erklärte sie würdevoll.

    „Bist du doch!"

    „Bin ich nicht!" Zusammen mit diesen Worten holte Julia plötzlich aus und gab dem Jungen eine schallende Ohrfeige.

    Julia war ein zierlich gebautes Mädchen und nicht sehr kräftig, ganz im Gegensatz zu Frank, einem kräftigen, sportlichen Jungen.

    Die Clique um Frank stand im Halbkreis um die zwei Streithähne herum, und die übrigen Jungen erwarteten jetzt, dass Frank, entgegen aller ritterlichen Regeln, zurückschlagen würde. Stattdessen aber hielt er sich die Wange und verzog das Gesicht. Breites Grinsen flog über die Gesichter der Jungen, als Frank jetzt mit entschlossenen Schritten zu Frau Witkowsky ging, ihrer Klassenlehrerin, die Aufsicht während dieser großen Pause hatte.

    „Julia hat mich geschlagen", empörte er sich.

    Hetty Witkowsky, seit vielen Jahren Lehrerin und gut vertraut mit dem Kleinkrieg der beiden Kinder, lächelte verstehend. „Und du bist natürlich völlig unschuldig daran?", erkundigte sie sich.

    „Ich? Na klar!"

    „Dann komm mal mit, junger Mann. Wir holen Julia dazu und wollen sehen, was sie zu sagen hat." Julia warf Frank einen vernichtenden Blick zu.

    „Blödmann!", zischte sie.

    „Ziege!"

    „Ruhe jetzt. Es sieht ja wohl nicht so aus, als könnte es zwischen euch beiden jemals einen Waffenstillstand geben. Hetty Witkowsky schüttelte den Kopf, ließ sich von beiden noch einmal erzählen, sie es dazu gekommen war und verhängte dann die gleiche Strafarbeit über beide. „Bis Samstag wünsche ich von euch beiden einen Aufsatz, je mindestens zehn Seiten, über das Thema: Fairness auf dem Schulhof im Kampf der Geschlechter.

    „Aber ich habe doch gar nichts getan, protestierte Frank wütend. „Wo kommen wir denn hin, wenn die Weiber einfach zuhauen dürfen?

    Die Lehrerin zog die Augenbrauen hoch. „Ich kann nicht finden, dass deine Wortwahl Anlass dazu gibt, dich für unschuldig zu halten. Es bleibt dabei." Julia und Frank gingen hinaus aus dem Lehrerzimmer, aber noch in der Tür zischte der Junge: „Du bist schuld daran.

    Als ob ich Zeit hätte, auch noch Strafarbeit zu schreiben."

    „Ach, lass mich doch in Ruhe."

    Frau Witkowsky sah ein, dass es so nicht weitergehen konnte. Man musste etwas unternehmen, um diese Fehde zu lösen, die auch die Klasse in zwei Lager spaltete. Nach Absprache mit dem Rektor bat die Lehrerin die Eltern der beiden Streithähne zu einem Gespräch.

    *

    „Papa, was macht man eigentlich, wenn da jemand ist, der einen dauernd ärgert?" Julia drückte sich an die Tür des Arbeitszimmers. Ihr Vater, Florian Gericke, ein Wirtschaftsprüfer, war ein vielbeschäftigter Mann, der nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau versuchte, seine Tochter allein mit der Haushälterin groß zu ziehen. Dabei kam das Mädchen oft zu kurz, wie Florian sich selbst immer wieder zum Vorwurf machte. Doch er verdiente gut und war in der Lage, seiner Tochter die meisten Wünsche zu erfüllen. Aber das ersetzte natürlich nicht die liebevolle Zuwendung, die für Julia so unheimlich wichtig gewesen wäre. Florian fühlte sich manchmal etwas überfordert, andererseits sagte er sich, dass er auf seine Art tat, was ihm möglich war. Und für das übrige sorgte eben Magda, die gute Seele des Hauses.

    Jetzt blickte Florian kurz auf von einem Wust von Papieren und schaute seine Tochter irritiert an.

    „Gibt es denn jemanden, der dich ärgert?"

    „Aber Papa, das habe ich dir doch schon hundertmal erzählt. Der Frank Wörmann ist ein Esel, der ärgert mich ständig, und weil er mich als feige bezeichnet hat, habe ich ihm eben eine geklebt." Jetzt hatte sie die volle Aufmerksamkeit ihres Vaters.

    „Das ist eigentlich nicht die Art, wie man, und besonders du als Mädchen, mit seinen Gegnern umgeht", tadelte er.

    „Na ja, die Frau Witkowsky hat etwas Ähnliches gesagt.

    Aber ich weiß nicht mehr, wie ich mich gegen ihn wehren soll."

    „Und du bist natürlich auch völlig unschuldig daran?", forschte Florian, der sehr wohl wusste, dass seine Tochter es manchmal faustdick hinter den Ohren hatte.

    „Ich wehre mich doch nur", beteuerte sie.

    „Auf eine etwas handgreifliche Art."

    „Na ja, schon."

    „Deine Lehrerin hat mir übrigens schon geschrieben. Kann es sein, dass da noch ein bisschen mehr ist? Ich soll jedenfalls zu einem Gespräch in die Schule kommen." Julia biss sich auf die Lippen.

    „Hast du noch etwas dazu zu sagen?"

    „Nur, dass der Frank ein Blödmann ist, und dass ich es doof finde, dass Frau Witkowsky dir geschrieben hat." Julia ging hinaus und griff im Gehen nach ihrem Kater, der gerade auf dem Weg in die Küche war. Mephisto quittierte den etwas unsanften Griff mit einem empörten Miau, kuschelte sich dann aber doch an seine junge Besitzerin. Florian schaute seiner Tochter hinterher und nahm sich wieder einmal vor, dass er sich unbedingt mehr um Julia kümmern musste. Gleich darauf vertiefte er sich aber schon wieder in seine Arbeit. Diese Bilanzen waren unklar, eine Tatsache, die er so nicht hinnehmen konnte.

    *

    „Frank, warte mal, ich möchte mit dir reden." Der Junge, der im Trainingsanzug mit einem Ball unter dem Arm auf dem Weg zur Tür war, hielt an.

    „Habe ich noch was vergessen, Mama?, fragte er erstaunt. „Der Müll ist unten, das Geschirr habe ich in die Maschine gepackt, meine Hausaufgaben sind fertig – fast jedenfalls.

    „Es geht um diesen Brief." Barbara Wörmann musste wieder einmal in die Vaterrolle schlüpfen, etwas, das sie seit dem Tod ihres Mannes immer wieder tun musste. Eigentlich war Frank ein lieber Junge, freundlich, hilfsbereit und nicht unbedingt aufsässig. Aber er schlug manchmal über die Stränge, wie alle Jungen seines Alters.

    Frank schaute seine Mutter an, für ihn war sie mit ihren fünfunddreißig Jahren eine tolle Frau. Schlank und relativ hochgewachsen, mit kurzen braunen Haaren und leuchtenden blauen Augen. Sie trug jetzt Jeans und eine lockere Bluse darüber.

    „Was ist mit dem Brief?", fragte er.

    „Er stammt von deiner Lehrerin."

    „Au weia!"

    „Soll ich das so verstehen, dass du recht gut weißt, um was es geht?" Ihre forschende Stimme verhieß nichts Gutes.

    „Ach, weißt du, das ist so..." Frank erzählte in knappen Worten seine Version der Ereignisse und vergaß natürlich auch nicht zu betonen, dass er völlig unschuldig war. Auch Barbara kannte ihr Kind gut genug, um zu wissen, dass es mit Sicherheit nicht so harmlos war, wie er tat.

    „Ich fürchte, ich werde bei deiner Lehrerin feststellen müssen, dass sich das alles da etwas anders anhört."

    „Ach, die, meinte Frank wegwerfend. „Die ist eine Frau und deshalb bestimmt auf der Seite von Julia.

    „Hm, ich bin auch eine Frau", gab Barbara zu bedenken.

    Der Junge schüttelte den Kopf. „Das ist etwas ganz anderes. Du bist meine Mutter."

    Barbara lachte auf. „Warten wir mal ab, was ich zu hören bekomme. Du solltest auf jeden Fall schon mal dein Sündenregister durchgehen."

    „Aber es liegt wirklich nur an dieser Julia", beteuerte der Junge, machte dann aber, dass er schnell hinauskam, bevor es seiner Mutter einfiel, ihm Hausarrest aufzubrummen.

    Barbara starrte einen Augenblick auf die jetzt geschlossene Tür. Der Junge brauchte eigentlich einen Vater, aber Christoph war viel zu früh bei einem Unfall ums Leben gekommen. Und jetzt versuchte die Frau sich und ihren Sohn anständig durchs Leben zu bringen. Sie arbeitete als Sekretärin halbtags, und in den Ferien sprang ihre Mutter ein, um den Jungen zu versorgen. Aber es gab immer wieder Momente, da die attraktive Frau sich wünschte, nicht allein mit all ihren Problemen dazustehen. Das Gespräch mit der Lehrerin würde dann hoffentlich etwas Aufklärung bringen, und sie würde einen Weg finden müssen, um auch diesen Konflikt zu lösen.

    *

    Galant hielt der Mann die Tür auf, damit die Frau, die hinter ihm den langen Gang zu dem Klassenzimmer ebenfalls entlanglief, hindurchgehen konnte. Suchend schritt die Frau an den Türen vorbei und musterte die Aufschriften.

    Florian Gericke schaute ihr einen Moment nach und hätte fast durch die Zähne gepfiffen. Das war ja mal ein Rasseweib. Schade, wenn sie hier war, dann hatte sie sicher auch Kinder und war demnach verheiratet.

    Er war für kurze Zeit in Gedanken versunken und prallte plötzlich auf die Frau auf, die abrupt stehengeblieben war.

    Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, während er verlegen nach einer Entschuldigung suchte.

    „Ist ja nichts passiert, sparen Sie sich Ihre Worte", sagte sie.

    „Wollen Sie auch hierher?", fragte er.

    „Ja, seufzte sie. „Ich fürchte, hier muss ich ein Gespräch mit der Lehrerin führen.

    „Welch ein Zufall, ich auch."

    Sie schaltete schnell. „Sind Sie vielleicht der Vater von Julia?", forschte sie.

    Er nickte. „Darf ich dann annehmen, dass Sie die Mutter von Frank sind?"

    „O je, unsere Kinder sind die Streithähne vom Dienst, fürchte ich", stellte Barbara fest.

    „Ach, ich denke, so schlimm kann es gar nicht sein.

    Wollen wir erst einmal hören?"

    Etwas erleichtert nickte Barbara, dann betraten die beiden den Klassenraum, in dem Hetty Witkowsky an ihrem Schreibtisch saß und Hefte korrigierte. „Ich freue mich, dass Sie beide gekommen sind, begann die Lehrerin. „Ich weiß, dass es für Sie beide nicht ganz einfach ist, da Sie ja beide alleinerziehende Eltern sind. Aber dieser regelrechte Krieg, den die beiden Kinder hier führen, bringt einfach zuviel Unruhe in die ganze Klasse. Natürlich stehen die Mädchen auf der Seite von Julia, und die Jungen auf der von Frank, so ergeben sich regelrecht gegnerische Lager. Florian hob die Hand. „Moment bitte, was werfen Sie unseren Kindern überhaupt vor? Ich finde es vielleicht doch übertrieben, aus einer kindlichen Abneigung eine Staatsaffäre zu machen. Wird das alles nicht von Ihnen etwas überbewertet?"

    Hetty Witkowsky lächelte kurz, wurde dann aber wieder ernst und nahm zwei Blätter Papier hervor. „Hier haben Sie eine Auflistung über die gegenseitigen – Streiche. Und das sind nur die, von denen wir wissen." Florian schluckte, und Barbara schüttelte fassungslos den Kopf.

    „Sie sehen, Frau Wörmann, Herr Gericke, es muss dringend etwas geschehen. Und deswegen habe ich Sie beide hergebeten. Es reicht nicht aus, den Kindern ins Gewissen zu reden. Sie reagieren darauf nicht. Hört sich vielleicht hart an, aber die beiden sind wie Feuer und Wasser, absolut unvereinbar."

    „Das klingt nicht nach der Julia, die ich zuhause kenne", sagte Florian bestürzt.

    „Das ist auch nicht der Frank, wie er sich daheim benimmt", bemerkte Barbara.

    „Ich denke, wir sollten den beiden mal gründlich ins Gewissen reden", schlug Florian vor und lächelte Barbara an.

    „Ich finde, nichts kann so schlimm sein, dass man nicht darüber reden könnte. Das sollten die beiden lernen."

    „Ich denke ebenso, stimmte sie zu und stand auf. „Frau Witkowsky, ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich informiert haben. Ich habe wirklich nicht gewusst, wie weit das hier ging.

    „Auch ich danke Ihnen, schloss Florian sich an. „Frau Wörmann, da es unsere beiden Kinder angeht – darf ich Ihnen den Vorschlag machen, dass wir beide gemeinsam darüber beraten, was wir am besten unternehmen? Wie wäre es, wenn wir das bei einem Essen tun? Die Kinder sind doch jetzt gut untergebracht. Wir sollten diese Zeit nutzen. Sie zögerte einen Moment, diese Einladung kam doch sehr überraschend. Aber es war etwas dran an seinen Worten. Und warum eigentlich nicht? Er war sympathisch, und er schien vernünftig zu sein. Außerdem waren sie durch die gleichen Probleme verbunden.

    „Ja, ich glaube, Sie haben recht. Vielen Dank. Es wäre doch eigentlich gelacht, wenn wir als Eltern nicht in der Lage wären, unsere Kinder wieder auf den rechten Weg zu bringen."

    Frau Witkowsky fand diese Idee ebenfalls gut. Wenn die Eltern eingriffen, sollte alles wieder gut werden.

    *

    Das Restaurant war nicht zu teuer oder zu vornehm, es war genau richtig. Florian hatte die attraktive Frau in den Schwanenkrug eingeladen, dort war das Essen hervorragend, man konnte in Ruhe zusammen sitzen und ungestört reden.

    Das heikle Thema hatten die beiden verschoben bis nach dem Dessert. Die Bedienung brachte einen Kaffee, und Florian lehnte sich etwas zurück. „Vielen Dank, dass Sie sich entschlossen haben, diesen Abend mit mir zu verbringen, auch wenn es nicht so geplant war. Ja, nun stellt sich für uns die Frage: Wie sage ich es meinen Kinde?" Barbara lachte hell auf. „Ich weiß nicht, ob Sie Probleme haben, mit Ihrer Tochter ein paar deutliche Worte zu reden.

    Frank jedenfalls wird von mir das passende zu hören bekommen."

    Ihr Lachen war bezaubernd, ihre Augen strahlten wie zwei Sterne, und ihr ganzes Wesen war so natürlich und sympathisch, dass Florian ganz verzaubert von ihr war.

    „Eigentlich habe ich ein gutes Verhältnis zu meiner Tochter, allerdings fehlt es mir manchmal an der Zeit, mich ausreichend um Julia zu kümmern. Alleinerziehende haben eine Menge Probleme mehr im Leben als es in einer Familie vorkommt, wo sich noch jemand um das Kind kümmern kann."

    „Ja, das kenne ich, mir geht es auch nicht anders, seufzte Barbara. „Manchmal habe ich das Gefühl, gegen eine Mauer zu laufen. Aber irgendwie finde ich doch über wieder einen Weg.

    Er schaute sie aufmerksam an, und er hatte einen gehörigen Respekt vor dieser Frau, die sich allein durch das Leben schlagen musste.

    „Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen, den Sie bitte nicht falsch verstehen wollen, Barbara?" Sie schaute auf, ihr Name aus seinem Mund klang fast zärtlich. Aber nein, sie sollte sich da besser nicht irgendwelche dummen Gedanken machen. Florian Gericke war ein netter reizender Mann, mit dem sie ein gemeinsames Problem verband, nicht mehr. Und außerdem hatten sie sich heute zum erstenmal gesehen. Wahrscheinlich würde es auch das letzte Mal gewesen sein.

    „Und wie soll dieser Vorschlag aussehen, Florian?"

    „Kommen Sie am Wochenende zu uns zu Besuch – mit Frank. Und dann sollten wir gemeinsam mit unseren Kindern darüber reden, was die beiden so trennt. Barbara war überrascht, sie spielte mit ihrer Serviette, dann hob sie den Kopf und lächelte Florian an. „Ja, gern. Das halte ich für eine gute Idee. Und so haben die zwei dann auch keine Möglichkeiten zu irgendwelchen Ausflüchten. Und zur allgemeinen Versöhnung könnte ich einen Kuchen mitbringen.

    „Na, ob es zu einer

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