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Die Wahrheit hat viele Gesichter: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 29 – Arztroman
Die Wahrheit hat viele Gesichter: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 29 – Arztroman
Die Wahrheit hat viele Gesichter: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 29 – Arztroman
eBook102 Seiten1 Stunde

Die Wahrheit hat viele Gesichter: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 29 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

Professor Hallström war dafür bekannt, daß er immer sehr sachlich und reserviert blieb, wenn er neue Mitarbeiter begrüßte. Die ihn so kannten, wären sehr verwundert gewesen, hätten sie ihn jetzt gehört, als er die junge Ärztin Dr. Paula Fredell willkommen hieß. Seine Stimme klang warm und herzlich, und seine Augen hatten einen ganz besonderen Ausdruck, als er Paula betrachtete. Sie traf ihn erst zum zweiten Mal und wußte nicht, wie man ihn sonst einschätzte. Ihr war er sympathisch, und die Freude auf die Zusammenarbeit war ihr anzusehen. »Ich möchte Ihnen auch sagen, daß mit Ihnen erstmals eine Frau die Leitung der Chirurgie übernimmt«, fuhr Professor Hallström nach einer kurzen Gedankenpause fort. »Sie werden sich bestimmt mit den männlichen Kollegen arrangieren.« »Ich hoffe, daß die Kollegen mich akzeptieren«, sagte Paula. »Ihnen bin ich sehr dankbar für Ihr Vertrauen, Herr Professor.« »Sie haben immerhin Erstaunliches zu bieten. Mit knapp fünfundzwanzig Jahren Ihren Doktor cum laude, und jetzt mit knapp dreißig Jahren bereits erfolgreiche Chirurgin, mir ist noch kein Kollege begegnet, der das geschafft hätte. Ich möchte Sie jetzt gern mit den anwesenden Kollegen und dem Pflegepersonal bekannt machen.« »Gern, ich hoffe, daß ich willkommen bin.« Eine kurze Befangenheit hatte sich schnell verflüchtigt. Sie war selbstbewußt und ohne Vorurteile, aber auch vorsichtig in persönlichen Kontakten. »Ich sollte Sie noch fragen, ob wir Ihnen bei der Wohnungssuche behilflich sein können.« Arne Hallström sah sie fragend an.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum16. Mai 2023
ISBN9783987577925
Die Wahrheit hat viele Gesichter: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 29 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Die Wahrheit hat viele Gesichter - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane

    – 29 –

    Die Wahrheit hat viele Gesichter

    Patricia Vandenberg

    Professor Hallström war dafür bekannt, daß er immer sehr sachlich und reserviert blieb, wenn er neue Mitarbeiter begrüßte. Die ihn so kannten, wären sehr verwundert gewesen, hätten sie ihn jetzt gehört, als er die junge Ärztin Dr. Paula Fredell willkommen hieß. Seine Stimme klang warm und herzlich, und seine Augen hatten einen ganz besonderen Ausdruck, als er Paula betrachtete. Sie traf ihn erst zum zweiten Mal und wußte nicht, wie man ihn sonst einschätzte. Ihr war er sympathisch, und die Freude auf die Zusammenarbeit war ihr anzusehen.

    »Ich möchte Ihnen auch sagen, daß mit Ihnen erstmals eine Frau die Leitung der Chirurgie übernimmt«, fuhr Professor Hallström nach einer kurzen Gedankenpause fort. »Sie werden sich bestimmt mit den männlichen Kollegen arrangieren.«

    »Ich hoffe, daß die Kollegen mich akzeptieren«, sagte Paula. »Ihnen bin ich sehr dankbar für Ihr Vertrauen, Herr Professor.«

    »Sie haben immerhin Erstaunliches zu bieten. Mit knapp fünfundzwanzig Jahren Ihren Doktor cum laude, und jetzt mit knapp dreißig Jahren bereits erfolgreiche Chirurgin, mir ist noch kein Kollege begegnet, der das geschafft hätte. Ich möchte Sie jetzt gern mit den anwesenden Kollegen und dem Pflegepersonal bekannt machen.«

    »Gern, ich hoffe, daß ich willkommen bin.« Eine kurze Befangenheit hatte sich schnell verflüchtigt. Sie war selbstbewußt und ohne Vorurteile, aber auch vorsichtig in persönlichen Kontakten.

    »Ich sollte Sie noch fragen, ob wir Ihnen bei der Wohnungssuche behilflich sein können.« Arne Hallström sah sie fragend an.

    »Vielen Dank, aber dafür haben schon gute Freunde gesorgt. Wie Sie wissen, hatte ich mehrere Angebote. Ich war festentschlossen, in München zu bleiben.«

    »Dann kann ich mich um so mehr freuen, daß Sie sich für unsere Klinik entschieden haben.«

    Er begleitete sie zum Ärztezimmer, und auch darüber war man erstaunt. Paula wurde teils skeptisch, teils bewundernd gemustert. Das gab es ja wirklich höchst selten, daß eine so attraktive Frau in einer so verantwortungsvollen Position Anerkennung fand, noch dazu in so jungen Jahren. Dazu hatte Paula eine so gewinnende Art, daß keine Gehässigkeit aufkommen konnte. Die zwei anwesenden Assistenzärzte, die ein paar Jahre älter als Paula waren, schienen zu überlegen, wie man bei ihr Eindruck schinden könnte. Sie bemühten sich sehr, sich von ihrer liebenswürdigsten Seite zu zeigen. Die Schwestern waren wohl eher geneigt, irgendein Härchen zu finden, das den Gesamt­eindruck störte, aber sie mußten später eingestehen, daß Paula Fredell eine tolle Frau sei. Man wolle abwarten, ob sie wirklich eine so gute Ärztin wäre, wie geredet wurde.

    Drei Tage blieben Paula, bis sie ihren Posten in der Klinik übernehmen konnte. Professor Hallström wartete schon ungeduldig auf diesen Tag, denn Paulas Vorgänger fehlte schon seit Wochen. Er war durch das Parkinson Syndrom behindert, was er aber lange nicht wahrnehmen wollte, bis es dann zu einem Kunstfehler hätte kommen können, wenn Professor Hallström nicht wachsam gewesen wäre. Darüber wurde jedoch an diesem Tag nicht gesprochen.

    Während Arne Hallström überlegte, wer wohl die guten Freunde von Paula sein mochten, war sie schon auf dem Weg zu Fee Norden, um ihr von dem Gespräch mit Hallström zu berichten. Das Verbindungsglied zu Fee und Daniel Norden war Dr. Johannes Cornelius.

    Er war nicht nur ihr Taufpate, er war auch ihr Vorbild und Mentor. Sein Wirken als Arzt hatte ihren Weg bestimmt, wenn sie auch den anderen Weg zur Chirurgie eingeschlagen hatte. Für Johannes Cornelius war die Psyche des Patienten am wichtigsten. Paula wollte die organische Ursache eines Leidens ergründen.

    Sie war oft gefragt worden, ob sie sich der riesigen Verantwortung gewachsen fühle, denn manchmal wäre ein kleiner Fehler entscheidend über Leben und Tod.

    Viele Menschen würden sterben, wenn es keine Ärzte gäbe, die sich dieser Verantwortung bewußt wären, war ihre Antwort gewesen. Dr. Cornelius hatte gesagt, daß es Ärzte geben müsse für das Seelenleben und andere für den menschlichen Körper, aber beides müsse auch in Einklang gebracht werden.

    Fee Norden hatte sich erst an den Gedanken gewöhnen müssen, daß dieses zerbrechlich wirkende Mädchen diese Entscheidung getroffen hatte. Der Anlaß war allerdings verständlich, denn Paulas Mutter war an Krebs erkrankt und innerhalb weniger Monate gestorben, aber der Vater hatte es nicht mal fertiggebracht, wenigstens diese Monate bei ihnen zu bleiben. Er hatte das Weite gesucht, wie auch die zwei Jahre ältere Schwester Carla, die gerade eine erste kleine Filmrolle bekommen hatte. Von beiden hatte Paula dann lange nichts mehr gehört, denn zu holen gab es nichts mehr, und Paula hatte ein Stipendium in München bekommen.

    Fürsprache hatte Paula nicht gebraucht, obgleich sich Dr. Cornelius und auch Daniel und Fee Norden für sie eingesetzt hätten. Aber sie hatte gelernt, sich durchzusetzen, hatte Mut und Kraft und den ungeheuren Ehrgeiz, besser zu sein als die anderen. Sie verzweifelte nicht, für sie gab es nur das Studium. Sie gönnte sich wenig Ablenkung. Die einzigen Kontakte, die sie pflegte, waren die zu Dr. Cornelius und seiner Familie, zu der ja auch Fee und Daniel und ihre Kinder gehörten.

    Sie wurde von Fee empfangen, die schon voller Ungeduld auf sie gewartet hatte.

    »Ich brauche dich wohl gar nicht erst zu fragen, ob es mit der Stellung klappt«, sagte Fee lächelnd, »man sieht es dir an.«

    »Es war ein gutes Gespräch. Professor Hallström war sehr freundlich. Ich hatte soviel Entgegenkommen gar nicht erwartet.«

    Fee war auch erstaunt. »Man sagt ihm nach, daß er sehr reserviert ist«, bemerkte sie.

    »Davon war nichts zu merken. Er ist sehr sympathisch. Ich dachte nur, daß er älter wäre.«

    »Mitte Vierzig wird er schon sein. Die Klinik hat er von seiner Tante übernommen, die die Witwe des Bruders seines Vaters war.«

    »Das muß ich erst einordnen«, sagte Paula mit einem leisen Lachen. »Mit den Verwandtschaftsverhältnissen hatte ich schon immer Schwierigkeiten.«

    »Hast du außer deinem Vater und deiner Schwester eigentlich gar keine Verwandten mehr?«

    »Wenn welche vorhanden sind, habe ich sie nicht kennengelernt. An Mamas Eltern habe ich noch eine vage Erinnerung, sie sind bei dem Lawinenunglück ums Leben gekommen. Deshalb hatte sich ja dein Vater meiner angenommen.«

    Fee kämpfte mit sich, denn sie wußte, daß es heikel war, Paula auf ihren Vater anzusprechen, aber sie fragte dann doch stockend, ob sein Aufenthaltsort nicht festgestellt worden wäre.

    »Er galt als verschollen, vielleicht hatte er auch eine andere Identität angenommen. Ich will damit nichts zu tun haben, das kannst du doch verstehen, Fee?«

    Fee nickte. Sie wechselte auch das Thema und erwähnte Paulas Schwester Carla nicht. Anneka und die Zwillinge kamen. Paula hatte Anneka zuletzt gesehen, als sie ein Baby war. Nun waren die Zwillinge schon fünf und dazu sehr wissensdurstig. Ob Paula auch eine Praxis hätte, fragten sie, und dann wollten sie genau informiert werden, was sie in der Klinik alles machen mußte.

    Paula war nicht gewöhnt, mit Kindern umzugehen, aber sie staunte doch, daß die Kleinen alles zu verstehen schienen, was sie sagte.

    »Das ist ja wie bei Tante Jenny«, meinte Jan, »warum bist du nicht zur Behnisch-Klinik gegangen, Paula?«

    Es war ihnen auch selbstverständlich, alle, die von den Eltern geduzt wurden, auch gleich zu duzen, aber das gefiel Paula.

    Sie erklärte den Kindern, daß sie sich auf eine Annonce beworben hätte, weil sie lieber an einer kleineren Klinik arbeiten wolle.

    »Die Behnisch-Klinik ist auch

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