Meine perfekte Freundin Klara: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 32 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Alles Gute zum Geburtstag, Mammi!« Die Gäste des »Bogenhauser Hofes« wandten die Köpfe, als Klara Romero ihrer Mutter überschwänglich gratulierte. Maren Romero sah sich verlegen um und errötete. Sie hasste jede Art von Aufmerksamkeit. »Nicht so laut! Ich bin aus dem Alter raus, in dem jeder mitbekommen muss, dass ich ein Jahr älter werde.« Klara legte ein Päckchen vor ihre Mutter, während sie sie mit einem Blick, in dem deutliche Skepsis lag, musterte. »Es liegt nicht an deinem Alter. Es liegt daran, was du aus dir machst«, konstatierte sie erbarmungslos. Maren schien darüber nicht im Geringsten verärgert zu sein. Über das edle Porzellan hinweg griff sie nach dem Geschenk. »Die Zeiten, in denen ich mich für einen Mann schick machen musste, sind glücklicherweise vorbei.« Noch heute kräuselte sich vor Unbehagen die Haut auf ihrem Rü-cken, wenn sie an die Trennung und Scheidung von ihrem südamerikanischen Mann dachte. Das alles lag schon Jahre zurück, war aber immer noch das dunkelste Kapitel in ihrem Leben. Seither war Maren allen Männern, die Interesse an ihrer Person bekundeten, beharrlich aus dem Weg gegangen. Klara hatte dafür kein Verständnis. Sie schnaubte verächtlich. »Wer sagt denn, dass man sich nur für einen Mann schick machen muss?
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Buchvorschau
Meine perfekte Freundin Klara - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 32 –
Meine perfekte Freundin Klara
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
»Alles Gute zum Geburtstag, Mammi!« Die Gäste des »Bogenhauser Hofes« wandten die Köpfe, als Klara Romero ihrer Mutter überschwänglich gratulierte.
Maren Romero sah sich verlegen um und errötete. Sie hasste jede Art von Aufmerksamkeit.
»Nicht so laut! Ich bin aus dem Alter raus, in dem jeder mitbekommen muss, dass ich ein Jahr älter werde.«
Klara legte ein Päckchen vor ihre Mutter, während sie sie mit einem Blick, in dem deutliche Skepsis lag, musterte.
»Es liegt nicht an deinem Alter. Es liegt daran, was du aus dir machst«, konstatierte sie erbarmungslos.
Maren schien darüber nicht im Geringsten verärgert zu sein. Über das edle Porzellan hinweg griff sie nach dem Geschenk.
»Die Zeiten, in denen ich mich für einen Mann schick machen musste, sind glücklicherweise vorbei.« Noch heute kräuselte sich vor Unbehagen die Haut auf ihrem Rü-cken, wenn sie an die Trennung und Scheidung von ihrem südamerikanischen Mann dachte. Das alles lag schon Jahre zurück, war aber immer noch das dunkelste Kapitel in ihrem Leben. Seither war Maren allen Männern, die Interesse an ihrer Person bekundeten, beharrlich aus dem Weg gegangen.
Klara hatte dafür kein Verständnis. Sie schnaubte verächtlich.
»Wer sagt denn, dass man sich nur für einen Mann schick machen muss? Was glaubst du, wie gut du dich fühlst, wenn du dir statt diesem langweiligen Dutt mal wieder eine schicke Frisur machen lässt. Und diese konservativen Faltenröcke gegen ein schönes Kleid tauscht.«
»Ich fühle mich wohl so wie ich bin, vielen Dank.« Damit war für Maren das Thema erledigt. Nachdem sie das Geschenkpapier von dem Paket entfernt hatte, öffnete sie die Schachtel. Entgeistert starrte sie auf eine zartrosa glänzende Corsage, die auf dunkelrotes Seidenpapier gebettet war. »Was ist das denn?«
Klara konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Das ist der Anfang zu deiner Imageveränderung. Darauf trinken wir.« Sie hob ihr Glas Rotwein. »Auf die Schönheit!«
»Ich mag es nicht, wenn du dich in mein Leben einmischt.« Maren nahm einen großen Schluck Wein, um ihren Unwillen herunterzuspülen.
»Ach komm, hab dich nicht so. Ich meine es doch nur gut.« Dabei beließ es Klara vorläufig. Sie wandte sich der Speisekarte zu. »Worauf hast du Lust? Wie wär’s mit Octopus-Carpaccio in Limonen-Vinaigrette mit confierten Tomaten und Frisée-Salat? Die Roulade von kaltgeräuchertem Ikarimi-Lachs mit Meerrettich-Mousse und Kaviar klingt aber auch verführerisch.«
Maren starrte in die Karte und schüttelte den Kopf.
»Ich weiß gar nicht, woher du das hast, diesen mondänen Lebensstil. Von mir sicher nicht.«
Beruhigend legte Klara die Hand auf den Arm ihrer Mutter.
»Das bringt einfach meine Arbeit mit sich. Wenn man einmal die Woche mit irgendwelchen Prominenten unterwegs ist, gewöhnt man sich schnell an diese Annehmlichkeiten. Zumal diese Essen ja Geschäftsspesen sind und von der Firma bezahlt werden«, beruhigte sie Maren.
»Das hier aber nicht, oder?«
Klara lachte, als sie die ängstlich aufgerissenen Augen ihrer Mutter sah. Sie waren blau, ganz im Gegensatz zu ihren eigenen dunkelbraunen. Wie sie überhaupt, zumindest äußerlich, das genaue Gegenteil ihrer Mutter war.
»Mach dir darüber mal keine Sorgen. Genieße einfach deinen Ehrentag, ja?«, wich Klara einer klaren Antwort aus.
Nur zögernd gab sich Maren geschlagen und vertiefte sich in die ausführliche Speisekarte. Das war Klara nur Recht. So konnte sie in aller Ruhe die Kurznachricht lesen, die inzwischen auf ihrem Mobiltelefon eingegangen war. Sie stammte von Tom, ihrem Freund, einem international erfolgreichen Fußballspieler.
Konnte dich nicht persönlich erreichen. Tut mir leid. Bin auf dem Weg nach Amerika. Wünsche dir alles Gute! T.
Fassungslos starrte Klara auf die Worte. Mit einem Schlag war ihre gute Laune dahin. Die Buchstaben vor ihren Augen begannen zu verschwimmen.
»Ich glaube, ich nehme die hausgemachten Spinat-Ricotta-Ravioli in brauner Butter mit gehobeltem Parmesan.« Wider Erwarten bekam Maren keine Antwort. Sie hob den Blick und sah ihre Tochter über den Rand der Speisekarte hinweg an. »Schätzchen, du weinst ja.«
Hektisch wischte sich Klara mit dem Handrücken über die stets zart gebräunten Wangen und suchte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch.
»Mir ist nur eine Fliege ins Auge geflogen.«
»Hier gibt es keine Fliegen.«
Klaras hilfloser Blick glitt über den mit cremefarbenen Stoffservietten und Silberbesteck eingedeckten Tisch. Die Polster der Stühle und Bänke waren in dezentem Orange gehalten. Doch mit einem Mal schien diese prätentiöse Welt alle Farben verloren zu haben.
»Also schön.« Klara seufzte ergeben. Wem hätte sie ihr Herz ausschütten sollen, wenn nicht ihrer Mutter? Schon immer war Maren ihre engste Vertraute, ihre beste Freundin gewesen. Auch oder gerade wegen ihrer Unterschiedlichkeit.
Trotzdem wagte sie es nicht, sie anzusehen. »Tom hat geschrieben. Er ist auf dem Weg nach Amerika.«
»Ohne dich?« Diese Neuigkeit kam überraschend für Maren. »Sagtest du nicht, ihr wolltet diese Entscheidung gemeinsam treffen und du ihn begleiten?«
Klara zuckte mit den Schultern.
»Das war offenbar einmal. Oder aber ich leide unter Wahrnehmungsstörungen, und er hat es in Wirklichkeit nie vorgehabt.« Es fiel Klara schwer, ihre Stimme unter Kontrolle zu halten. Dabei war es nicht der Verlust ihres Partners, der sie so sehr schmerzte. Tom und sie waren nur wenige Wochen ein Paar gewesen.
»Du gerätst immer an dieselben Typen«, schien Maren die Gedanken ihrer Tochter lesen zu können. »Männer, die dich und deine Gutmütigkeit ausnutzen, vielleicht auch deine Position bei dieser Sport-Zeitschrift. Und wenn sie dann haben, was sie wollen, sind sie weg. Ich weiß schon, warum ich die Finger davon lasse. Du tätest gut daran, dir meine Einstellung anzueignen.«
»Um enthaltsam zu leben, bin ich wohl doch noch ein bisschen zu jung.« Um ihren Kummer zu ertränken, nahm Klara einen tiefen Schluck Rotwein. Sie hatte den ganzen Tag nichts Vernünftiges gegessen. Die Wirkung des Alkohols ließ nicht lange auf sich warten. Sie sah ihre Mutter aus feuchten Augen an. »Vielleicht liegt es an meiner Einstellung. Ich sollte die Männer nicht mehr so ernst nehmen. Und wir sollten uns die Laune nicht von ihnen verderben lassen«, beschloss sie schließlich grimmig.
Der Ober kam und servierte die bestellten Vorspeisen. Eine Weile aßen die beiden Frauen schweigend, lobten nur hier und da die Qualität der erlesenen Zutaten.
Schließlich schien Maren einen Entschluss gefasst zu haben.
»Neulich habe ich einen Artikel über verabredete Ehen gelesen.«
»Mammi, bitte, ich will nicht über dieses Thema sprechen. Es ist dein Geburtstag. Wir wollen Spaß haben.«
»Eben deshalb will ich darüber reden«, beharrte Maren eigensinnig. »Also, in diesem Artikel wurde berichtet, dass die Ehen, die von den Eltern der Kinder vereinbart wurden und in manchen Kulturen noch werden, viel haltbarer sind als die, in denen die romantische Liebe entscheidet.«
Klara lächelte säuerlich. Sie legte das Besteck zur Seite und betupfte ihre Lippen mit der Stoffserviette.
»Falls du mir gleich vorschlagen willst, dass du in Zukunft meine Männer aussuchst, dann gibt