Wenn einem niemand glaubt …: Chefarzt Dr. Norden 1159 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
»Ich freue mich auf diesen Abend«, sagte Felicitas Norden im Auto zu ihrem Mann. »In den letzten Jahren haben wir Rieke und Viktor kaum zu sehen bekommen. Und dabei waren wir mal so eng befreundet gewesen.« »Ja, ich denke noch oft an unsere gemeinsamen Wochenendausflüge mit den Kindern zurück. Wir hatten wirklich eine Menge Spaß gehabt.« »Umso unverständlicher ist es, dass wir uns dann fast aus den Augen verloren haben. Wie konnte das nur passieren?« Daniel musste nicht überlegen. »Das war die Arbeit, Feelein. Wir hatten in der Klinik viel zu tun, und Viktor hat seine eigene Werbeagentur aufgemacht. Unsere Freundschaft kam dabei zu kurz, und das ist ihr nicht gut bekommen. Du weißt ja, eine Freundschaft muss gehegt und gepflegt werden, damit sie wachsen und gedeihen kann. Aber es bringt nichts, versäumten Zeiten nachzutrauern. Freuen wir uns einfach darauf, dass wir die beiden heute endlich wiedersehen werden.« Doch vorerst sollten Fee und Daniel nur Rieke Bänder zu sehen bekommen. Nach einer herzlichen Begrüßung führte sie ihre Gäste ins Wohnzimmer. »Viktor hat vor lauter Arbeit mal wieder die Zeit vergessen. Er wird sicher gleich hier sein.« »Seine Firma scheint gut zu laufen, wenn er so viel zu tun hat«
Ähnlich wie Wenn einem niemand glaubt …
Titel in dieser Serie (100)
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Buchvorschau
Wenn einem niemand glaubt … - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1159 –
Wenn einem niemand glaubt …
Fee Norden wusste Rat für Rieke
Jenny Pergelt
»Ich freue mich auf diesen Abend«, sagte Felicitas Norden im Auto zu ihrem Mann. »In den letzten Jahren haben wir Rieke und Viktor kaum zu sehen bekommen. Und dabei waren wir mal so eng befreundet gewesen.«
»Ja, ich denke noch oft an unsere gemeinsamen Wochenendausflüge mit den Kindern zurück. Wir hatten wirklich eine Menge Spaß gehabt.«
»Umso unverständlicher ist es, dass wir uns dann fast aus den Augen verloren haben. Wie konnte das nur passieren?«
Daniel musste nicht überlegen. »Das war die Arbeit, Feelein. Wir hatten in der Klinik viel zu tun, und Viktor hat seine eigene Werbeagentur aufgemacht. Unsere Freundschaft kam dabei zu kurz, und das ist ihr nicht gut bekommen. Du weißt ja, eine Freundschaft muss gehegt und gepflegt werden, damit sie wachsen und gedeihen kann. Aber es bringt nichts, versäumten Zeiten nachzutrauern. Freuen wir uns einfach darauf, dass wir die beiden heute endlich wiedersehen werden.«
Doch vorerst sollten Fee und Daniel nur Rieke Bänder zu sehen bekommen. Nach einer herzlichen Begrüßung führte sie ihre Gäste ins Wohnzimmer.
»Viktor hat vor lauter Arbeit mal wieder die Zeit vergessen. Er wird sicher gleich hier sein.«
»Seine Firma scheint gut zu laufen, wenn er so viel zu tun hat«, sagte Fee.
»Ja, er kann sich vor Aufträgen kaum retten. Erst im letzten Monat musste er wieder zwei Mitarbeiter einstellen, um die viele Arbeit zu schaffen. Der Agentur geht es prima.« Seltsamerweise hörte sich Rieke dabei nicht besonders glücklich an.
Fee musterte ihre Freundin aufmerksam. Sie hatten sich vor ein paar Monaten das letzte Mal auf einen Kaffee getroffen. Seitdem hatte sich Rieke verändert. Um ihren Mund lag ein bitterer Zug, und ihre Augen hatten ihr Strahlen verloren.
Dankbar nahm Fee ihrer Gastgeberin das Glas Rotwein ab und sagte: »Das sind wirklich sehr gute Nachrichten, Rieke. Oder täusche ich mich?«
»Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass …« Rieke brach verlegen ab. »Tut mir leid, wenn ich so klinge, als würde ich mich beklagen. Dafür gibt es keinen Grund. Schließlich ist es das, was wir damals unbedingt wollten: – ein florierendes Unternehmen.« Das Lächeln, das ihre Worte begleitete, wirkte unecht.
Fee überlegte noch, was das bedeuten mochte, als Maja, die achtzehnjährige Tochter von Rieke und Viktor, zu ihnen stieß.
»Maja, wie schön, dich zu sehen«, freute sich Fee.
»Hallo, Tante Fee, Onkel Daniel.« Als Maja den Besuchern ihre Hand reichen wollte, zog Fee sie in eine liebevolle Umarmung. Daniel tat es ihr im Anschluss gleich. Er hatte Maja aufwachsen sehen, sie war ihm fast so vertraut wie seine eigenen Kinder. Daran konnten auch die vergangenen Jahre, in denen sie sich nur selten gesehen hatten, nichts ändern.
»Erzähl, wie geht es dir?«, fragte er interessiert. »Bist du schon mit der Schule fertig?«
»Nein, ich mache das Abi erst im nächsten Jahr. Und bitte, bitte, fragt mich jetzt nicht, was ich danach machen möchte. Damit nerven mich meine Eltern schon oft genug.«
»Maja!«, empörte sich Rieke ein wenig. »So schlimm sind wir nun auch wieder nicht!«
»Wenn du es sagst«, gab Maja grienend zurück und griff nach ihrer Tasche, die sie bei ihrer Ankunft auf dem Stuhl abgelegt hatte.
»Du willst noch weg?«, wunderte sich ihre Mutter. »Ich dachte, wir würden heute zusammen zu Abend essen.«
»Sorry, keine Zeit. Ich will zu Timo.«
»Timo? Ist er dein Freund?«, wollte Fee sofort wissen.
»Nö, nur ein guter Kumpel, den ich vom Reiten kenne. Ich muss jetzt los, bin spät dran.« Sie winkte allen noch einmal zu und war auch schon verschwunden.
»So geht das fast jeden Abend«, seufzte Rieke.
»Sie ist halt flügge geworden.« Daniel wusste, wovon er sprach. Auch die fünf Kinder der Nordens gingen inzwischen ihre eigene Wege. Bis auf die Zwillinge, Dési und Janni, hatten alle längst das Nest verlassen. »Ob es uns nun passt oder nicht, liebe Rieke, das gehört zum Erwachsenwerden dazu.«
Fee gab ihrem Mann recht: »Das stimmt. Aber deswegen fällt uns das Loslassen trotzdem nicht leicht. Da spreche ich aus eigener leidvoller Erfahrung. Bei unseren Ältesten, Danny und Felix, war es besonders schlimm. Und natürlich auch bei Anneka.« Sie seufzte. »Mit Dési und Janni haben wir natürlich das gleiche Problem. Sie sind viel zu schnell erwachsen geworden.«
Daniel legte den Arm um die Schultern seiner Frau. »Allerdings haben wir jetzt wieder mehr Zeit für uns.«
»Schön, dass ihr das nutzt. Bei Viktor und mir …« Das offene Satzende verriet, dass im Hause Bänder nicht alles so war, wie Rieke es sich wünschte.
Fee wunderte sich darüber. Die elegante, bezaubernde Rieke und der charmante Viktor galten früher als das Traumpaar schlechthin. Die Ehe hatte auf Außenstehende immer äußerst harmonisch und liebevoll gewirkt. Während in anderen Ehen nach einigen Jahren der Alltag einzog und die Verliebtheit dabei auf der Strecke blieb, hatte sie bei den Bänders zu keinem Zeitpunkt abgenommen. Ganz im Gegenteil. Fee hatte oft den Eindruck gehabt, dass die Liebe zwischen ihnen mit jedem Tag ihrer Ehe stärker geworden war. Genau so sollte es auch sein, fand sie. Und so erlebte sie es ja auch selbst mit Daniel. Die Liebe und die Zeit hatten sie zusammengeschweißt. Ein Leben ohne den anderen war nicht vorstellbar. Doch traf das auch noch für ihre Freunde zu?
Gerade als Fee behutsam nachfragen wollte, kam Viktor nach Hause. »Tut mir leid, dass ihr auf mich warten musstet.«
»Viel zu tun?«, fragte Daniel.
»Ja, das kann man wohl sagen. Wir haben die Leitung für die Werbekampagne eines großen Unternehmens übernommen.«
»Was ist das für ein Unternehmen? Kennen wir es vielleicht?«, erkundigte sich Fee sofort. »Irgendetwas Interessantes?«
Viktor verzog den Mund. »Leider nicht. Ein Finanzdienstleister, der mit Fonds handelt und Portfolios managt. Es ist schon eine große Herausforderung, solche Produkte zu bewerben.«
»Gut, dass du Herausforderungen liebst«, sagte Rieke lächelnd zu ihrem Mann. »Ich bin sicher, du wirst auch diese mit Bravour meistern.«
»Vielen Dank für die Vorschusslorbeeren, Liebling«, erwiderte Viktor gerührt. Er lehnte sich zu seiner Frau hinüber und küsste sie. »Aber ohne dich würde ich das niemals schaffen.«
Von einer Missstimmung zwischen Rieke und Viktor war nichts zu merken. Fee war schon nach wenigen Minuten überzeugt, sich geirrt zu haben. Die Ehe von Rieke und Viktor erschien frei von unlösbaren Konflikten oder hässlichen Streitereien. Fee freute sich darüber. Sie gönnte jedem dieses große Glück, das sie selbst erfuhr.
*
Maja Bänder parkte vor Timos Haus. Seit sie vor einigen Jahren in den Reitverein eingetreten war, gehörte Timo zu ihren engsten Freunden. Mehr als Freundschaft existierte zwischen ihnen jedoch nicht. Noch gab es in Majas Leben keinen Jungen, der ihr Herz zum Klopfen brachte. Aber vielleicht traf sie ja ihren Traumtypen heute Abend, auf