Dr. Aydin geht ins Kloster?: Chefarzt Dr. Norden 1152 – Arztroman
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
»Ich bewundere dein Engagement.« Dr. Felicitas Norden saß an einem Tisch unter Palmen, vor sich ein halbes Stück Birnen-Nusskuchen, und sah zu ihrem Mann hinauf. Ihr Gesichtsausdruck strafte ihre Worte Lügen. »Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ein Klinikchef unbedingt noch den Rettungsarzt spielen muss.« Daniel steckte das Telefon weg. Im Stehen leerte er seine Tasse. Beugte sich über seine Frau und küsste sie auf den Mund. »Gerade als ärztlicher Direktor einer Klinik ist es wichtig, sich auf dem Laufenden zu halten. In jedem Bereich. Bis später, mein Schatz.« Ehe Fee etwas erwidern konnte, war er schon auf dem Weg. Minuten später kletterte Dr. Norden in den Notarztwagen. Der Rettungsassistent Cornelius Hahn gab Gas. In den Fenstern des Innenhofs flackerte blaues Licht. »Na, wo habe ich dich hergeholt?«, erkundigte sich der Rettungsarzt Dr. Erwin Huber, ein alter Bekannter, mit dem Daniel Norden seit Jahren gut und gern zusammenarbeitete. »Von der Kaffeepause mit meiner Frau.
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Dr. Norden – Retro Edition
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Buchvorschau
Dr. Aydin geht ins Kloster? - Patricia Vandenberg
Leseprobe:
Familie Dr. Norden Special Edition
LeseprobeEbook 1: Immer wieder Dr. Lammers!
Ebook 2: Da stimmt doch was nicht?
Ebook 3: In einer anderen Welt
Ebook 4: Deutliche Zeichen
Ebook 5: Leben heißt Veränderung
Chefarzt Dr. Norden
– 1152 –
Dr. Aydin geht ins Kloster?
Bruder Pirmin leistete Unglaubliches
Patricia Vandenberg
»Ich bewundere dein Engagement.« Dr. Felicitas Norden saß an einem Tisch unter Palmen, vor sich ein halbes Stück Birnen-Nusskuchen, und sah zu ihrem Mann hinauf. Ihr Gesichtsausdruck strafte ihre Worte Lügen. »Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob ein Klinikchef unbedingt noch den Rettungsarzt spielen muss.«
Daniel steckte das Telefon weg. Im Stehen leerte er seine Tasse. Beugte sich über seine Frau und küsste sie auf den Mund.
»Gerade als ärztlicher Direktor einer Klinik ist es wichtig, sich auf dem Laufenden zu halten. In jedem Bereich. Bis später, mein Schatz.« Ehe Fee etwas erwidern konnte, war er schon auf dem Weg.
Minuten später kletterte Dr. Norden in den Notarztwagen. Der Rettungsassistent Cornelius Hahn gab Gas. In den Fenstern des Innenhofs flackerte blaues Licht.
»Na, wo habe ich dich hergeholt?«, erkundigte sich der Rettungsarzt Dr. Erwin Huber, ein alter Bekannter, mit dem Daniel Norden seit Jahren gut und gern zusammenarbeitete.
»Von der Kaffeepause mit meiner Frau. Sie war nicht gerade begeistert.«
»Dann hoffen wir mal, dass das heute unser einziger schwieriger Patient ist.«
Daniel lachte. Sein Blick fiel auf das Navi. Ziel war ein Friedhof.
»Was ist passiert?«
»Ein Verkehrsunfall. Lieferwagen gegen Brückenpfeiler. Eine Schwer- und ein Leichtverletzter.« Der Verkehr vor ihnen drohte dichter zu werden. Erwin hob die Hand und legte den Kippschalter um. Das Martinshorn. An diesen Ton würde sich Daniel Norden nie gewöhnen. Damit war er nicht allein. Zwei Frauen am Straßenrand machten einen Schritt zurück. Autofahrer setzten Blinker und wichen nach rechts aus. Erschreckten Passanten, die zur Seite sprangen.
Daniel Norden rieb die Handflächen an der Hose. Eine weise Entscheidung, sich hin und wieder diesen Situationen auszusetzen! Sicher, als Klinikchef stand er durchaus immer noch oft am OP-Tisch. Doch diese Termine waren geplant wie fast alles in seinem Arbeitsalltag. Für Notfälle, die überraschend in die Klinik kamen, waren seine Mitarbeiter zuständig. Deshalb war die Herausforderung im Rettungswagen so wichtig wie das regelmäßige Sportpensum.
Vorsichtshalber rief sich Dr. Norden noch einmal ins Gedächtnis, was bei einem schwer verletzten Unfallopfer auf ihn zukommen könnte. Dachte an die wichtigsten Medikamente und Maßnahmen bei Polytraumen – gleichzeitig erlittene, mitunter lebensbedrohliche Verletzungen verschiedener Körperregionen –, wie es bei einem Autounfall so oft der Fall war.
Der Verkehr wurde dichter, als die Unfallstelle in Sicht kam. Das Blaulicht der ersten Einsatzfahrzeuge wirkte grell gegen den grauen Winterhimmel. Und dann sahen sie es.
»Ein Gärtner, der sich als Rennfahrer versucht.« Erwin schüttelte den Kopf und griff nach dem Defibrillator.
»Ein klarer Fall von Selbstüberschätzung«, erwiderte Daniel Norden und schulterte den Rucksack, auf dem in leuchtenden Buchstaben ›Trauma‹ geschrieben stand.
»Oder falscher Berufswahl.«
Unter den Füßen der Ärzte knirschte das Pulver, das die Feuerwehr zum Binden des auslaufenden Benzins gestreut hatte. Sie näherten sich dem Lieferwagen, der so deformiert war, dass man die Aufschrift der Gärtnerei kaum noch lesen konnte. Die Motorhaube umarmte den Brückenpfeiler. Schläuche, Metall und Plastik hingen heraus wie Eingeweide. Glasscherben glitzerten, als die Sonne durch ein Loch in den Wolken fiel.
»Ein Wunder, dass diese Rostlaube noch so ein Tempo drauf bekommen hat«, bemerkte Dr. Huber. Die Jahre als Rettungsarzt waren nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Es gab nur noch wenig, was ihn schocken konnte. In aller Seelenruhe ging er auf einen Ersthelfer zu, der eine Infusion hochhielt. »Na, was habt ihr für uns?«
»Eine leicht verletzte Person. Sie wird ambulant versorgt. Schlimmer erwischt hat es die Frau. Sie ist eingeklemmt, aber ansprechbar. Blutdruck 110 zu 70. Herzfrequenz 90. Zum Glück war das Fenster kaputt. Wir haben eine Zervikalstütze angelegt und einen Zugang gelegt. Aber keine Angst. Für euch bleibt noch genug Arbeit.«
Die Erleichterung darüber, dass nun andere für die medizinische Versorgung verantwortlich waren, stand dem Helfer ins Gesicht geschrieben.
»Dann wollen wir mal.« Erwin sah zu Daniel hinüber.
Der Klinikchef stand neben dem Wagen. Der Anblick des linken Armes, der schlaff aus dem Autofenster hing, raubte ihm den Atem.
*
»Einen wunderschönen guten Morgen allerseits«, rief Dr. Milan Aydin, während er den Rollstuhl durch die Tür des Aufenthaltsraums bugsierte.
Schwester Elena sprang auf, um ihrem Kollegen zu Hilfe zu eilen. Ihr Apfel kullerte über den Tisch, fiel über die Kante und hüpfte über den Boden, bis er unter einem der Spinde verschwand.
»Das hast du nun davon, dass du einem Krüppel behilflich bist«, scherzte Dr. Matthias Weigand, seines Zeichens Leiter der Notaufnahme.
»Stimmt. Ich hätte es wissen müssen«, erwiderte Elena und zwinkerte Milan zu. »Und nur zu deiner Information: Diese Tageszeit nennt man üblicherweise Mittag.«
»Dann bin ich schuld, dass jetzt dein Mittagessen unter dem Schrank liegt?« Vergeblich bemühte sich Milan um eine zerknirschte Miene.
»Könnte man so sagen. Wo kommst du um diese Uhrzeit her?« Elena kniete auf dem Boden und streckte sich nach dem Apfel.
»Ich habe verschlafen.«
»Ein Wunder, dass du in dieser Räucherkammer überhaupt ein Auge zutun kannst.« Mit Schaudern erinnerte sie sich an den Schmorbrand in der Wohnung des Kollegen.
Ein überlasteter Mehrfachstecker war ihm zum Verhängnis geworden.
»Egal. Wenn ich meinen Dienstplan so ansehe, könnte ich eigentlich gleich auf dem Sofa hier schlafen.« Milan Aydin fuhr hinüber zum Spind und tauschte den Anorak gegen einen Kittel.
Mit dem staubigen Apfel in der Hand tauchte Elena neben seinem Rollstuhl auf.
»Das ist nicht dein Ernst.«
»Warum nicht?« Milan legte den Kopf schief. Sah ihr tief in die Augen. »Hast du eine bessere Idee?«, fragte er mit diesem gewissen Timbre in der Stimme, dem die Frauen selten widerstehen konnten. »Ich meine, jetzt, nachdem dein Mann dich verlassen ha …«
Eine Akte landete klatschend in seinem Schoß. Dr. Aydin