Die schöne Sarah und ihr Reich: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 16 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Diese Halsentzündung muss ich mir neulich im Schwimmbad geholt haben«, erklärte Sarah Feneberg krächzend und deutete demonstrativ auf das dunkelblaue, seidig schimmernde Tuch, das sie sich trotz der hohen Temperaturen um den hübschen Hals geschlungen hatte. Der Allgemeinmediziner Dr. Daniel Norden betrachtete die schöne, junge Sarah wohlwollend. Es war ein ausgesprochen erfreulicher Anblick, der sich ihm bot. Sarahs herzförmiges Gesicht wurde umrahmt von blonden Naturlocken. Ihre blauen Augen strahlten ihn an wie zwei Sterne. Oder besser gesagt, sie würden es tun, wenn Sarah den Mut gehabt hätte, dem Arzt ins Gesicht zu sehen. Für Daniel ein untrügliches Zeichen, dass etwas an ihrer Geschichte nicht stimmte. Er wusste auch sofort, was. Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen. »Frau Feneberg, haben Sie nicht irgendwann wegen Ihrer angeblichen Chlorallergie ein Attest für Ihr Sportstudium von mir gewünscht?«, erinnerte er sich nur zu gut an ihre ungewöhnliche Bitte, die ungefähr ein Jahr zurücklag. Wider Erwarten lächelte Sarah strahlend und erklärte gelassen: »Ach, das war doch nur eine vorübergehende Sache. So schnell die Allergie gekommen ist, ist sie auch wieder verschwunden.« Auch Daniels Lächeln wurde breiter. »Wie Ihre Halsentzündung offenbar auch.« Eine tiefe Röte schoss Sarah in die Wangen. »Wenn ich bei Ihnen bin, geht es mir immer gleich viel besser. Aber glauben Sie mir, sobald ich die Praxis verlasse, kommen die Schmerzen zurück.
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Familie Dr. Norden - Neue Edition
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Buchvorschau
Die schöne Sarah und ihr Reich - Patricia Vandenberg
Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane
– 16 –
Die schöne Sarah und ihr Reich
Rettet Dr. Daniel Norden ihren Traum?
Patricia Vandenberg
»Diese Halsentzündung muss ich mir neulich im Schwimmbad geholt haben«, erklärte Sarah Feneberg krächzend und deutete demonstrativ auf das dunkelblaue, seidig schimmernde Tuch, das sie sich trotz der hohen Temperaturen um den hübschen Hals geschlungen hatte.
Der Allgemeinmediziner Dr. Daniel Norden betrachtete die schöne, junge Sarah wohlwollend. Es war ein ausgesprochen erfreulicher Anblick, der sich ihm bot. Sarahs herzförmiges Gesicht wurde umrahmt von blonden Naturlocken. Ihre blauen Augen strahlten ihn an wie zwei Sterne. Oder besser gesagt, sie würden es tun, wenn Sarah den Mut gehabt hätte, dem Arzt ins Gesicht zu sehen. Für Daniel ein untrügliches Zeichen, dass etwas an ihrer Geschichte nicht stimmte. Er wusste auch sofort, was.
Ein amüsiertes Lächeln umspielte seine Lippen.
»Frau Feneberg, haben Sie nicht irgendwann wegen Ihrer angeblichen Chlorallergie ein Attest für Ihr Sportstudium von mir gewünscht?«, erinnerte er sich nur zu gut an ihre ungewöhnliche Bitte, die ungefähr ein Jahr zurücklag.
Wider Erwarten lächelte Sarah strahlend und erklärte gelassen: »Ach, das war doch nur eine vorübergehende Sache. So schnell die Allergie gekommen ist, ist sie auch wieder verschwunden.«
Auch Daniels Lächeln wurde breiter.
»Wie Ihre Halsentzündung offenbar auch.«
Eine tiefe Röte schoss Sarah in die Wangen.
»Wenn ich bei Ihnen bin, geht es mir immer gleich viel besser. Aber glauben Sie mir, sobald ich die Praxis verlasse, kommen die Schmerzen zurück. Schlimmer als zuvor«, versicherte sie ernsthaft. Sie begann wieder zu krächzen und fasste sich an das edle Halstuch. »Unerträglich.«
Aber Dr. Norden blieb unerbittlich. Schmunzelnd legte er den Stift beiseite und lehnte sich zurück. Er betrachtete Sarah Feneberg freundlich.
»Wozu brauchen Sie denn diesmal eine Entschuldigung?«
Sarah setzte eine mädchenhafte, unschuldige Miene auf. Ihr Augenaufschlag war betörend. Sie seufzte tief.
»Ich habe doch seit Neuestem diesen Berater-Job beim Fernsehen«, erklärte sie gerade heraus.
»Und das Sportstudium?«, erkundigte sich Daniel verwundert.
»Ach, das habe ich abgebrochen. All diese Sportarten, bei denen man sich ständig das Aussehen ruiniert«, erklärte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Das ist nichts für mich. Aber wie alles im Leben hatte auch das seinen Sinn. Während eines Lauftrainings waren Fernseh-Scouts dabei. Die haben mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, als Komparse in einer Fernsehserie aufzutreten. Von da an war mein Aufstieg unaufhaltsam. Sagen Sie bloß, Sie haben mich noch nicht in der Show gesehen?«
Überrascht schüttelte Daniel Norden den Kopf.
»Für welche Sendung arbeiten Sie denn?«
»Für das Magazin ›Sprechstunde am Nachmittag‹. Es wird jeden Tag zwischen sechzehn und siebzehn Uhr ausgestrahlt. Ich habe die Aufgabe, telefonische Anfragen zu psychologischen Themen, Beziehungsproblemen, Persönlichkeitsstörungen und solchen Dingen zu beantworten.«
»Ich kenne diese Sendung nicht. Um diese Uhrzeit arbeite ich für gewöhnlich. Aber sagen Sie: braucht man dafür nicht eine entsprechende psychologische Vorbildung?«
Sarah lächelte umwerfend, sodass sich Daniel seiner Frage beinahe schämte.
»Habe ich Ihnen nicht erzählt, dass ich vor meinem Sportstudium ein paar Semester Psychologie absolviert habe?«, fragte sie mit perlender Stimme. Es war zwar nur ein Volkshochschulkurs gewesen, aber was machte das schon?
»Nein, haben Sie nicht. Sie scheinen vielseitig interessiert zu sein.« Daniel nickte anerkennend, und Sarah strahlte.
»Allerdings. Deshalb fällt es mir ja auch so schwer, mich festzulegen. Aber jetzt habe ich endlich meinen Traumjob gefunden. Es ist wunderbar, anderen Menschen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und helfen zu können.«
»Warum brauchen Sie denn dann eine Krankmeldung?«, kam Daniel auf den Grund von Sarah Fenebergs Besuch zurück. »Mit Ihren Halsschmerzen kann es ja nicht zusammenhängen.«
Sarah zuckte unbekümmert mit den Schultern.
»Also schön, Ihnen kann ich ja vertrauen.« Sie lehnte sich ein wenig nach vorne und machte ein wichtiges Gesicht. »Sie wissen doch, dass ich mit dem irrsinnig bekannten Unternehmer Moritz Heimburg zusammen bin.«
»Ich hatte keine Ahnung«, gestand Daniel Norden und verzichtete darauf zu erwähnen, dass er diesen Namen noch nie zuvor gehört hatte. »Nun ja, wie Sie sich vorstellen können, ist Moritz wahnsinnig beschäftigt. Wir sehen uns kaum. Zum Ausgleich hat er mich für ein verlängertes Wochenende in ein todschickes Hotel in Como eingeladen. Wissen Sie, ich muss unbedingt dorthin. Die Sendung wird von Montag bis Freitag ausgestrahlt. Wir wollten aber schon am Donnerstag aufbrechen. Deshalb habe ich ein Problem. Wie sieht das denn aus, wenn ich nach so kurzer Zeit schon Urlaub einreiche?«
»Vermutlich haben Sie in der Probezeit gar keinen Anspruch auf Urlaub«, klärte Daniel Norden seine Patientin väterlich lächelnd auf. Sarah machte ein erschrockenes Gesicht.
»Tatsächlich? Sehen Sie, dann sind Sie mein Retter in der Not. Sie müssen mir einfach helfen. Bitte! Ich brauche doch diesen Job. Aber ich brauche auch meinen Freund.« Sie sah ihn flehentlich an.
Obwohl es ihm schwerfiel, setzte der Arzt eine strenge Miene auf.
»Sie wissen, was Sie da von mir verlangen? Das ist Betrug.«
Sarah riss die mandelförmigen blauen Augen auf. »Wirklich? Daran hatte ich gar nicht gedacht. Können Sie dafür bestraft werden?«
»Selbst wenn nicht, so verstößt das doch gegen mein Berufsethos. Ich lüge nicht. Nie, und in keiner Situation.« Betreten saß Sarah vor ihrem Arzt. Sie hatte die Augen gesenkt und sah aus wie ein Häuflein Elend. »Entschuldigen Sie, das habe ich nicht gewusst. Sonst hätte ich Sie niemals um diesen Gefallen gebeten.« Sie schien ehrlich betroffen zu sein. Daniel war gerührt. In ihrer heiteren Unbekümmertheit wirkte Sarah, als lebte sie in ihrer eigenen Welt, in einem selbstgeschaffenen Reich, das früher oder später unausweichlich mit der Realität kollidieren musste.
»Natürlich nicht«, wollte er sie beruhigen.
Sie hob ihre verzweifelten Augen.
»Was mache ich denn jetzt?«
»Wenn Sie Ihren Freund um Verständnis bitten? Wenn er selbst so viel arbeitet, wird er nicht böse sein.«
»Natürlich ist Moritz mir nicht böse. Er ist der verständnisvollste Mensch der Welt. Aber es wäre unglaublich wichtig für unsere Beziehung. Er ist so viel unterwegs. Und wir hätten ein verlängertes Wochenende. Mehr als ein ganzes Wochenende für uns allein«, geriet Sarah unversehens wieder ins Schwärmen. »Bitte, Herr Doktor. Ich habe wirklich Halsweh. Wollen Sie es sich nicht einmal ansehen?«
Um seiner Patientin den Gefallen zu tun, erhob sich Daniel Norden. Er bat sie hinüber zur Behandlungsliege, nahm ein Holzstäbchen und eine Taschenlampe zur Hand und bat Sarah, den hübschen Mund zu öffnen. Folgsam tat sie, wie ihr geheißen war. Daniel machte die Lampe an. Und wunderte sich. Er sah noch einmal in den Rachen. »Ihre Mandeln sind wirklich stark geschwollen und deutlich gerötet«, erklärte er voller Überraschung. »Wenn wir nicht aufpassen, handeln Sie sich eine ausgewachsene Angina ein.« Augenblicklich verschwand die Verzweiflung aus Sarahs Gesicht. Sie strahlte förmlich auf, als hätte sie eben die beste Nachricht ihres Lebens erhalten. »Sehen Sie! Ich wusste doch, dass ich Ende der Woche unmöglich ins Studio gehen kann.«
Kopfschüttelnd kehrte Daniel Norden an seinen Schreibtisch zurück und machte sich daran, ein Rezept und