Eifersucht ist eine Sucht: Dr. Norden Bestseller 401 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
»Diese Frau behauptet steif und fest, dass ich der Vater ihrer Tochter Klara bin.« Fassungslos saß Dr. Daniel Norden in seinem Sprechzimmer und starrte blicklos durch Wendy hindurch. Eigentlich wollte die langjährige Assistentin längst zu Hause sein. Doch die Verzweiflung ihres Chefs hatte sie veranlasst, ihre Pläne zu ändern. »Das herauszufinden, ist doch heutzutage eine Kleinigkeit. In der Regel genügt dazu sogar schon eine benutzte Zahnbürste. Sogar ein Kaugummi kann analysiert und das Erbgut entschlüsselt werden«, pries sie die Errungenschaften der Medizin und hoffte, Dr. Norden damit beruhigen zu können. Er wiegte den Kopf, während er an die Pharmareferentin Marion Körber dachte, die vor ein paar Tagen mit einem Knoten in der Brust in der Praxis aufgetaucht war. Er hatte sie vor vielen Jahren auf einem Ärztekongress kennengelernt und gemeinsam mit ihr einen netten Abend im Kreise mehrerer Kollegen verbracht. Danach hatte er sie genauso schnell vergessen. Bis sie in der Praxis aufgetaucht war. Sein Sohn Danny hatte sie untersucht und zur Weiterbehandlung in die Behnisch-Klinik geschickt. Dort hatte sich herausgestellt, dass eine sofortige Operation unumgänglich war. Doch Marion Körber weigerte sich mit dem Hinweis auf ihre minderjährige Tochter. Daraufhin hatte Jenny Behnisch ihren langjährigen Freund gebeten, mit der leichtsinnigen Frau zu sprechen. Bei dieser Gelegenheit hatte sie ihm vor einer Stunde eröffnet, dass sie ihn für den Vater ihrer Tochter hielt. Natürlich war diese Unterstellung infam, und Daniel wusste, dass er sich dagegen wehren musste.
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Buchvorschau
Eifersucht ist eine Sucht - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 401 –
Eifersucht ist eine Sucht
Unveröffentlichter Roman
Patricia Vandenberg
»Diese Frau behauptet steif und fest, dass ich der Vater ihrer Tochter Klara bin.« Fassungslos saß Dr. Daniel Norden in seinem Sprechzimmer und starrte blicklos durch Wendy hindurch.
Eigentlich wollte die langjährige Assistentin längst zu Hause sein. Doch die Verzweiflung ihres Chefs hatte sie veranlasst, ihre Pläne zu ändern.
»Das herauszufinden, ist doch heutzutage eine Kleinigkeit. In der Regel genügt dazu sogar schon eine benutzte Zahnbürste. Sogar ein Kaugummi kann analysiert und das Erbgut entschlüsselt werden«, pries sie die Errungenschaften der Medizin und hoffte, Dr. Norden damit beruhigen zu können.
Er wiegte den Kopf, während er an die Pharmareferentin Marion Körber dachte, die vor ein paar Tagen mit einem Knoten in der Brust in der Praxis aufgetaucht war. Er hatte sie vor vielen Jahren auf einem Ärztekongress kennengelernt und gemeinsam mit ihr einen netten Abend im Kreise mehrerer Kollegen verbracht. Danach hatte er sie genauso schnell vergessen. Bis sie in der Praxis aufgetaucht war.
Sein Sohn Danny hatte sie untersucht und zur Weiterbehandlung in die Behnisch-Klinik geschickt. Dort hatte sich herausgestellt, dass eine sofortige Operation unumgänglich war. Doch Marion Körber weigerte sich mit dem Hinweis auf ihre minderjährige Tochter. Daraufhin hatte Jenny Behnisch ihren langjährigen Freund gebeten, mit der leichtsinnigen Frau zu sprechen.
Bei dieser Gelegenheit hatte sie ihm vor einer Stunde eröffnet, dass sie ihn für den Vater ihrer Tochter hielt. Natürlich war diese Unterstellung infam, und Daniel wusste, dass er sich dagegen wehren musste.
»Das ist richtig«, bestätigte er Wendys Einwand. »Aber erstens ist die Gewinnung eines DNA-Profils immer ein Eingriff in das Persönlichkeitsrecht eines Menschen. Daher ist seine Einwilligung erforderlich. Und selbst wenn ich mir hundert Prozent sicher bin, dass ich diese Frau noch nicht einmal versehentlich berührt habe, so bedeutet es zweitens jede Menge Ärger.« Seufzend schüttelte er den Kopf.
»Sie denken an Ihre Frau«, sagte Wendy ihrem Chef auf den Kopf zu. Sie ging zum Fensterbrett, um ein paar welke Blätter von einer Topfpflanze zu zupfen.
Unwillkürlich huschte eine feines Lächeln über Daniels Lippen.
»Können Sie Gedanken lesen?«
»Das nicht. Aber ich kenne Sie ziemlich gut.«
»Dann wissen Sie ja auch, dass ich im Normalfall gar kein Problem damit hätte, mit Fee darüber zu sprechen«, sprach er laut aus, was ihn beschäftigte. »Aber ausgerechnet jetzt …«Wenn Daniel sich daran erinnerte, wie knapp seine über alles geliebte Frau dem Tod entronnen war, bekam er immer noch eine Gänsehaut. Das Steven-Johnson-Syndrom war eine heimtückische und obendrein äußerst seltene Krankheit, die sich bei Fee nicht mit allen Symptomen manifestiert hatte. Deshalb war eine Diagnose schwierig gewesen, und noch immer wartete Daniel darauf, dass sie endlich aus der Klinik entlassen werden konnte.
»Das, was Felicitas jetzt wirklich nicht brauchen kann, ist Ärger«, war Wendy einer Meinung mit ihrem Chef. »Andererseits …« Auch sie wusste nicht so recht, wo der richtige Weg lag, um mit diesem Problem fertig zu werden.
»Andererseits wird es so enden wie immer, und ich werde ihr doch die Wahrheit sagen«, beendete Dr. Norden die Spekulationen und erhob sich aus seinem Stuhl. »Wenn ich nur wüsste, was Frau Körber mit diesem Unsinn bezwecken will«, murmelte er vor sich hin, während er ein paar Unterlagen in die Aktenmappe packte und das Licht löschte. Solange Fee noch in der Klinik war, beschäftigte er sich abends immer mit schwierigen Krankengeschichten. »Ein Geldproblem scheint sie zumindest nicht zu haben. Sie müssten mal das Haus sehen, in dem sie lebt.« Er stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Wenn ich geahnt hätte, dass Pharmareferenten so gut verdienen, hätte ich mir das mit dem Arzt vielleicht doch noch mal überlegt.«
Wie immer siegte letztlich auch an diesem Abend wieder sein Optimismus, und er lächelte, als er das Zimmer gemeinsam mit Wendy verließ.
»Das glauben Sie doch selbst nicht, Chef!«, lächelte sie belustigt.
»Stimmt.« Geduldig wartete er am Tresen darauf, dass sie ihre Siebensachen zusammengesammelt hatte.
»Im Übrigen sucht sie vielleicht jemanden, dem sie ihr Kind anvertrauen kann, falls ihr etwas zustößt«, versuchte Wendy, sich in die Situation der kranken Frau hinein zu versetzen. »Wenn es stimmt, dass ihr Mann gestorben und sie erst vor Kurzem hierher gezogen ist … Eine verzweifelte Mutter ist zu den verrücktesten Taten bereit, um ihr Kind zu schützen.«
»Halten Sie das wirklich für möglich?«, fragte Daniel Norden gedankenvoll. »Ich meine, dass sie sich diese Geschichte nur ausgedacht hat. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich eher an ihrem Geisteszustand gezweifelt.«
Schwer bepackt mit Taschen und Tüten – Wendy wollte sich nicht helfen lassen – verließ sie endlich mit ihrem Chef die Praxis.
Inzwischen war es spät geworden, und auch noch das letzte Abendlied der Amseln war verstummt. Die Dunkelheit legte sich wie ein samtenes Tuch über die Stadt, und am Himmel blinkten Myriaden von Sternen. In dem Moment, in dem Wendy hinaufblickte, zog eine Sternschnuppe ihre Spur über den sommerlichen Abendhimmel.
»Das war bestimmt das Zeichen dafür, dass Sie auch diese Schwierigkeit erfolgreich meistern werden«, versprach sie fast feierlich und ließ die Schlösser ihres Wagens aufschnappen.
Ihr unerschütterlicher Glaube an und ihr fast blindes Vertrauen in ihn rührten Daniel einen Moment lang.
»Ich danke Ihnen«, sagte er heiser und hielt ihr die Tür auf, damit sie ihre Einkäufe im Wagen verstauen konnte.
»Wofür?«, fragte Wendy, als sie wieder aus dem Wageninneren auftauchte.
»Dafür, dass Sie sind, wer und wie Sie sind.«
Er zwinkerte ihr noch einmal dankbar zu, ehe auch er sich auf den Weg nach Hause machte, um den Rest seines wohlverdienten Feierabends zu genießen und sich eine Strategie im Umgang mit Marion Körber zurecht zu legen.
*
In Gedanken versunken hatte sich die Managerin Amanda Miller von der Hotel-Rezeption abgewandt, als ihr ein weiterer Gedanke in den Sinn kam und sie noch einmal umkehrte.
»Eines sollten Sie noch wissen«, erklärte sie spitz in Richtung des Hotelmanagers, den sie extra an die Rezeption zitiert hatte. »Die Paulsen-Brüder legen Wert auf erstklassigen Service.«
Nur mit Mühe konnte der Manager Rudolf Scholz ein Seufzen unterdrücken. Er lächelte gewinnend.
»Darauf können Sie sich zu hundert Prozent verlassen.
»In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie Tom und Leo übrigens nicht siezen. Solche prähistorischen Relikte machen sie nur aggressiv.«
»Ich werde es an unser Personal weitergeben«, versprach Rudolf Scholz.
Nachdenklich trommelte Amanda mit den rot lackierten Fingernägeln auf dem marmornen Tresen. Doch bei aller Liebe fielen ihr im Augenblick keine weiteren Verhaltensmaßregeln mehr ein.
»Sie müssen wissen, dass die beiden manchmal ein bisschen … nennen wir es mal, eigenwillig sind.«
Rudolf Scholz hatte genug Erfahrung im Umgang mit prominenten Gästen und deren Managern, dass