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Abenteuer im Frisiersalon: Kurzgeschichten aus dem Internet
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Abenteuer im Frisiersalon: Kurzgeschichten aus dem Internet
eBook167 Seiten2 Stunden

Abenteuer im Frisiersalon: Kurzgeschichten aus dem Internet

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Über dieses E-Book

21 Kurzgeschichten rund um das Thema Haare, Frisur, Friseur, Haarausfall. Eine bunte Mischung, die für jeden Geschmack etwas bereithält: mal ernst, mal heiter, unterhaltsam, kritisch, sentimental, skurril, phantastisch. Liebesgeschichte, Humor, Krimi, Spannung, Alltag, Kindergeschichte, Nachdenkliches.
SpracheDeutsch
HerausgeberHenss, Ronald
Erscheinungsdatum28. Feb. 2012
ISBN9783939937678
Abenteuer im Frisiersalon: Kurzgeschichten aus dem Internet

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    Buchvorschau

    Abenteuer im Frisiersalon - Ronald Henss

    Inhaltsverzeichnis

    Janina Diamanti: Schön

    Petra Buchwald: Mittagspause

    M. H. Heyen: Meine Friseurin

    Eva Markert: Freds jüngste Kundin

    Bettina Zens: Von Anhängseln, Feuerzeugen und Käseglocken

    Manfred Osterfeld: Nur keine Null-Acht-Fünfzehn-Frisur

    Britta Dubber: Schlussfolgerungen

    Claudia Hüfner: Lemont kommt bald

    Matthias N. Schütz: Kaffeekränzchen im Frisiersalon

    Kerstin Lisa Höfner: Seine Nackenhaare – gänsehautähnlich

    Jens Uwe Stolte: Prinzessin Eisenherz

    Monfou: Haircuts

    Christiane Weber: Der andere Salon

    Joe Colata: Harlem Blues

    Doris Ramler: Nina im Frisörsalon

    Karin-Anne Tomschitz: Der Haarelasser

    Ronald Henss: Beim Piffri

    Milon Gupta: Ein sauberer Schnitt

    Melina Marinos: Engelshaar

    Maike Grau: Ein Termin mit Frau Marwitz

    V. Groß: Die Offenbarung des Lester Pike

    Über die Autoren

    Über dieses Buch

    Abenteuer im Frisiersalon

    Herausgegeben von Ronald Henss

    Dr. Ronald Henss Verlag

    Dr. Ronald Henss Verlag

    Sudstraße 2

    66125 Saarbrücken

    www.ronald-henss-verlag.de

    verlag@ronald-henss-verlag.de

    © Alle Rechte bei den Autoren

    Umschlaggestaltung: Ronald Henss unter Verwendung einer Fotografie von Ronald Henss

    eBook im epub-Format

    ISBN 978-3-939937-67-8

    Weitere Ausgaben

    ISBN 978-3-9809336-0-5  (Buch)

    ISBN 978-3-939937-54-8  (eBook im PDF-Format)

    Inhalt

    Janina Diamanti:   Schön

    Petra Buchwald:   Mittagspause

    M. H. Heyen:   Meine Friseurin

    Eva Markert:   Freds jüngste Kundin

    Bettina Zens:   Von Anhängseln, Feuerzeugen und Käseglocken

    Manfred Osterfeld:   Nur keine Null-Acht-Fünfzehn-Frisur

    Britta Dubber:  Schlussfolgerungen

    Claudia Hüfner:   Lemont kommt bald

    Matthias N. Schütz:   Kaffeekränzchen im Frisiersalon

    Kerstin Lisa Höfner:   Seine Nackenhaare – gänsehautähnlich

    Jens Uwe Stolte:   Prinzessin Eisenherz

    Monfou:   Haircuts

    Christiane Weber:   Der andere Salon

    Joe Colata:   Harlem Blues

    Doris Ramler:   Nina im Frisörsalon

    Karin-Anne Tomschitz:   Der Haarelasser.

    Ronald Henss:   Beim Piffri

    Milon Gupta:   Ein sauberer Schnitt

    Melina Marinos:   Engelshaar

    Maike Grau:   Ein Termin mit Frau Marwitz

    V. Groß:   Die Offenbarung des Lester Pike

    Über dieses Buch

    Über die Autoren

    Janina Diamanti

    Schön

    „Sind das nicht schöne Bilder?"

    Strahlend dreht sie sich um und hält ihrer Friseuse einen Stapel glänzender Fotos hin, balanciert sie vorsichtig auf der frisch manikürten Hand. Ihr Lächeln ist nur in den sorgfältig geschminkten Augen zu sehen, der Mund ist kaum verzogen – zu schnell entstehen Falten, wenn man älter wird.

    Die Friseuse erwidert den freundlichen Blick, greift nach den Fotos und erschaudert, als sie den Kontrast sieht, der sich ihr bietet. Kopfschüttelnd sieht sie sich langsam ein Bild nach dem anderen an und fragt sich, was aus dem jungen, hübschen Mädchen, das man so offen auf den Bildern lächeln sieht, geworden ist, wo die Verbindung besteht zu dem Gesicht, das ihr aus dem Spiegel erwartungsvoll entgegen sieht.

    „Gefallen Ihnen die Bilder nicht?", fragt ihre Kundin und Nervosität schwingt in ihrer Stimme mit.

    „Doch, doch, natürlich, versichert sie schnell, zu schnell, und legt die Bilder hastig auf den Tisch zurück. „Sie waren wirklich ein wunderschönes Mädchen.

    Ein kleines, unechtes Lachen hallt durch den Salon. „Ja, das war ich. Ich war auch schon einmal Heidekönigin, wussten Sie das?"

    Sie schüttelt den Kopf, greift nach einer Spange und steckt die dünnen Haare auf, vorsichtig, darauf bedacht, nicht zu sehr zu ziehen, keine Haare auszureißen. Helle, graue Strähnen rinnen ihr durch die Finger und sie überlegt, mit welcher Farbe man diese am besten abdecken könnte.

    „Ich war das hübscheste Mädchen der ganzen Stadt, plappert ihre Kundin weiter, den Blick fest auf ihr perfekt geschminktes Spiegelbild geheftet, hinter dem sich die Friseuse seltsam jung fühlt. „Es gab keinen Jungen, der mich nicht schön fand. Vor allem meine Haare – sie sind doch noch immer schön, nicht?

    Erschrocken über diese Frage lässt sie ein paar der vorher so sorgfältig zusammengekämmten Strähnen fallen, versucht krampfhaft, ihr freundliches Lächeln aufrecht zu erhalten. „Ja, sagt sie, während sie sorgsam mit dem Kamm um eine kahl gewordene Stelle herumfährt, „Sie sind noch immer sehr schön.

    Ein zufriedenes, vorsichtiges Lächeln sieht ihr aus dem Spiegel entgegen.

    „Meine Haare waren schon immer mein ganzer Stolz. Vor allem mein ..., sie stockt einen Moment, doch sie fängt sich schnell wieder. Professionell, befindet die Friseuse und kommt nicht umhin, Mitleid mit dieser Frau zu haben. „Vor allem mein Exmann hat sie sehr geliebt, fährt ihre Kundin fort, den Blick etwas glasiger, doch gefasst.

    Eine unangenehme Stille tritt nach dieser Feststellung ein und einen Moment lang ist nur das leise Geräusch der Schere zu hören, die rücksichtslos eine kaputte Spitze nach der anderen abtrennt. Von der anderen Seite des Salons ist ein Lachen zu hören und ein Föhn wird angestellt, summt leise. Das Telefon klingelt und sie will gehen und es abnehmen, doch ihre Chefin kommt ihr zuvor, zwinkert ihr freundlich zu.

    „Ich bin doch noch immer schön, oder?", bricht schließlich die inzwischen leise und auf einmal zerbrechlich wirkende Stimme der Kundin die Stille.

    Sie zögert nicht, sondern nickt dem Spiegelbild, das auf einmal wie zusammengefallen wirkt, bekräftigend zu.

    „Ja, Sie sind noch immer schön."

    Das wiederkehrende Lächeln im Spiegel hält sie davon ab, sich für diese Lüge zu schämen.

    Petra Buchwald

    Mittagspause

    Die Pistolenmündung zeigte genau auf ihr Gesicht. Evchen stand wie erstarrt. Ihre Hände umklammerten den Besen. Sie starrte auf die Haarberge zu ihren Füßen. Ein irrwitziger Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Frau Bergemann würde schimpfen, wenn sie den Salon nach ihrer Rückkehr aus der Mittagspause nicht sauber vorfand. Wenigstens wollte sie sehen, wer ihr den Tod brachte.

    Es waren kalte blaue Augen unter grauer Uniformmütze. Vor ihr stand ein russischer Soldat. Den zweiten Russen nahm sie nur als Schatten aus den Augenwinkeln wahr. Seit gestern war die Welt verrückt. Genau hinter der Hausmauer, dort wo sie freitags noch zur Arbeit gegangen war, hatte sie heute eine Sperre aufgehalten. Die gleichen Maschinengewehre, die gleichen unfreundlichen russischen Worte, von denen sie nur ein einziges verstand: Dwai. So war nicht nur die Welt um sie herum verrückt geworden. Auch ihre eigene war nicht mehr wie sie einmal war. „Dimitri, der ältere der beiden, schien zugleich der Ranghöhere zu sein. In gebrochenem Deutsch wurde sie gefragt, ob Otto Bloch hier durchgelaufen sei. Nun konnte sie nur mehr den Kopf schütteln. „Männer führt euren Krieg alleine. Sperrt Berlin ab, aber verbaut mir nicht die Wege, auf denen ich laufe. Und kommt um Himmels willen nicht durch die Fenster, die ich zum Lüften öffne. Leise Wut stieg in ihr auf. Draußen bellte ein Hund. Immer noch starrte sie in die Pistole. Die beiden Soldaten schienen zu beraten. Evchen nutzte die Gunst der Stunde. Zu jedem Hund gehört auch ein Herrchen. Laut begann sie zu schreien.

    Plötzlich brannte ihre Wange. Erschreckt blickte sie den Russen an. „Du weißt was! Sein Gesicht war dem ihren so nahe, dass sie seinen Atem riechen konnte. Er war jung, nicht viel älter als sie. Und doch lag in seinen grünen Augen eine Härte, die ihr gänzlich fremd war. Während sich die beiden Männer in ihrer Muttersprache unterhielten, wurde Evchen auf einen Frisierstuhl gedrückt. Mit der Rechten zog der junge, Dimitri, an dem Kabel zu einer Trockenhaube. Jetzt kam die Panik. Evchen versuchte mit aller Macht dagegen anzukämpfen. Sie versuchte sich zu erinnern, was ihre Mutter über die Zeit in den Luftschutzkellern erzählt hatte: „Such dir einen schönen Gedanken!

    Karl! – Während ihre Arme und Beine gegen den Stuhl gedrückt wurden, rief sie sich das Bild ihres Freundes ins Gedächtnis. Schlanke Statur, schwarze Haare, helle Augen. Er war stets korrekt, immer höflich und freundlich. An den Sonntagnachmittagen fuhren sie hinaus an den Wannsee. Ihre liebsten Orte waren jene, wo niemand sie beobachten konnte, dort wo sie beinahe alleine waren. Abends besuchten sie manchmal das Kino, oder sie saßen in ihrem Zimmer.

    Was taten ihre Hände da? Sie schienen ein Eigenleben entwickelt zu haben. Das Kabel ließ sich dehnen. Schon waren ihre Hände befreit. Ohne sich zu bewegen, immer die Soldaten im Auge, versuchte Evchen den Schalter für das Außenlicht zu ertasten. Morsezeichen! Jedes Kind kann morsen. Dreimal kurz, dreimal lang, dann wieder dreimal kurz, das internationale Zeichen für SOS. Vielleicht wurden diese Signale von einem Passanten bemerkt.

    Worüber die beiden Russen stritten, konnte sie nicht verstehen. Den Blick des älteren jedoch verstand sie nur zu gut. Er blickte nach draußen, zählte die Lichtsignale. Wie international waren die Morsezeichen?

    Plötzlich fühlte sie, wie sie gepackt wurde. Ihr Bauch drückte gegen seinen Bauch. Sie spürte etwas anderes. Er war ein Mann. Weshalb seine Stimme so heiser klang, wusste sie nur zu gut. Ihr Herz drohte zu zerspringen. Der jüngere jedoch schien nicht einverstanden mit dem, was der ältere vorhatte. Ein schneller Satz, ein Einwand Dimitris.

    Plötzlich lag eine Pistole in der Hand des älteren, ein amerikanisches Modell welches an ihre Schläfen gedrückt wurde. Ihr Herz schlug. Sie werden sich wundern, weshalb Karl nicht bei ihrer Beerdigung ist. Vielleicht werden sie erkennen, dass sie Karl nur erfunden hat, um den beiden älteren Lehrmädchen zu imponieren. Den beiden, die jedes Wochenende ausgingen und dann von ihren Männergeschichten erzählten.

    Aber weshalb beschäftigte sie sich noch damit? Wenn die beiden dahinter kamen, dass sie gelogen hatte, war sie längst tot.

    Der grünäugige junge lockerte den Gewehrriemen. „Njet!" Aber der ältere war ihm überlegen. Sein Maschinengewehr schien aus eigener Kraft von seinem Rücken in seine Hand gesprungen zu sein. Und dann schlug er zu. Sie hörte die Schreie des jungen und wunderte sich, dass niemand sie hörte. Sie sah, wie er in die Knie ging, wie sein Gewehr zu Boden fiel. Und dann, als der ältere abgelenkt war, rutschte eine Pistole vor ihre Füße. Überrascht sah sie auf. Ihre Blicke kreuzten sich. Und dann hob Evchen die Pistole hoch und drückte ab.

    Schoss so lange, bis der ältere Russe am Boden lag und nicht einmal mehr zuckte. Erst dann ließ sie die Pistole fallen und hob den Blick. Dimitri stand bereits. Ein Erlebnis wie dieses verbindet. Sie lächelte. Doch seine Augen waren kalt. In seinen Händen hielt er eine Waffe.

    „Nein, das ist ja jetzt wohl nicht wahr!"

    „Was soll ich tun? Wenn ich dich am Leben lasse, bringen sie mich um."

    Die Mittagspause war vorüber. Frau Bergemann steckte den Schlüssel in das Türschloss. Evchen war immer so gewissenhaft. Stets schloss sie ab, was auch notwendig war in Zeiten wie diesen.

    Drinnen war alles ruhig. Der Salon glänzte vor Sauberkeit. Die Kunden konnten kommen. Wenn denn einer kam an einem Tag, an dem die Welt vermauert wurde im wahrsten Sinne des Wortes.

    „Evchen", rief sie.

    „Frau Bergemann! Ihr blonder Kopf tauchte hinter einem der Waschbecken auf. Sie strahlte. „Frau Bergemann, das ist mein Karl.

    Nachdem ihre Überraschung gewichen war, fragte diese: „Und was machen Sie da?"

    Der junge Mann antwortete höflich, dass Randalierer in den Salon eingedrungen wären. Sie hätten ein Kabel aus einer der Trockenhauben gerissen. Er sei überraschend wieder in die Stadt gekommen und habe Eva nur kurz sehen wollen. Da er Dinge reparieren konnte, wollte er dies eigentlich vor ihrer Rückkehr noch tun. Frau Bergemann war angenehm überrascht.

    „Sie sind Russe?"

    Der junge Mann mit den blitzend grünen Augen nickte.

    „Dann sollten Sie sich an Tagen wie diesem hier nicht herumtreiben. Sonst halten sie Sie noch für einen Deserteur und sperren Sie in den Ostteil der Stadt. Evchen, am besten nimmst

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