Am Krankenbett der Tochter: Dr. Norden Liebhaber Edition 30 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Er sucht nach Hintergründen, nach der Ursache, warum dem Patienten nicht zu helfen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Na, das war ja ein schöner Reinfall gestern«, bedauerte Felicitas Norden ihren Versuch, ihrer Familie mit Hilfe eines persönlichen Fitnesstrainers ein schonendes Aufwärmtraining beizubringen. Bei einem unglücklichen Sprung war ihr Mann Daniel falsch aufgekommen und hatte seitdem Schmerzen im Knöchel. Und ihre Tochter Anneka lag am nächsten Morgen erkältet im Bett. »Statt euch fit zu machen, habe ich unser Haus in ein Lazarett verwandelt.« Erschöpft von der schlaflosen Nacht lag Anneka im Bett und sah ihre Mutter aus müden Augen an. »Ach, Mamilein, du kannst doch nichts dafür, dass es in der Halle so kalt war«, versuchte sie, Fee mit verschnupfter Stimme zu trösten. »Und dass Papi umgeknickt ist, ist doch auch nicht deine Schuld.« »Trotzdem bin ich enttäuscht und traurig, dass das so danebengegangen ist«, gab die Ärztin offen zu. »Schließlich wollte ich euch eine Freude machen.« Einen Moment lang haderte Felicitas noch mit ihrem Schicksal, ehe sie diesen Gedanken entschieden zur Seite schob. »Aber Hauptsache, ihr werdet schnell wieder gesund.« Ihr forschender Blick wanderte hinüber zum Nachtkästchen, wo sie allerlei Hausmittel deponiert hatte. Eine Erkältungssalbe für Brust und Rücken war ebenso dabei wie Tee mit frisch gepresster Zitrone und zuckerfreie Halsbonbons. Annekas Blick folgte dem ihrer Mutter. »Das muss ich unbedingt«, bekräftigte sie Fees Meinung. »Heute Nachmittag wird doch Leon operiert.
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Dr. Norden – Die Anfänge
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Rezensionen für Am Krankenbett der Tochter
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Buchvorschau
Am Krankenbett der Tochter - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Liebhaber Edition
– 30 –
Am Krankenbett der Tochter
Fee Norden ist Ärztin – und Mutter!
Patricia Vandenberg
»Na, das war ja ein schöner Reinfall gestern«, bedauerte Felicitas Norden ihren Versuch, ihrer Familie mit Hilfe eines persönlichen Fitnesstrainers ein schonendes Aufwärmtraining beizubringen. Bei einem unglücklichen Sprung war ihr Mann Daniel falsch aufgekommen und hatte seitdem Schmerzen im Knöchel. Und ihre Tochter Anneka lag am nächsten Morgen erkältet im Bett. »Statt euch fit zu machen, habe ich unser Haus in ein Lazarett verwandelt.«
Erschöpft von der schlaflosen Nacht lag Anneka im Bett und sah ihre Mutter aus müden Augen an.
»Ach, Mamilein, du kannst doch nichts dafür, dass es in der Halle so kalt war«, versuchte sie, Fee mit verschnupfter Stimme zu trösten. »Und dass Papi umgeknickt ist, ist doch auch nicht deine Schuld.«
»Trotzdem bin ich enttäuscht und traurig, dass das so danebengegangen ist«, gab die Ärztin offen zu. »Schließlich wollte ich euch eine Freude machen.« Einen Moment lang haderte Felicitas noch mit ihrem Schicksal, ehe sie diesen Gedanken entschieden zur Seite schob. »Aber Hauptsache, ihr werdet schnell wieder gesund.« Ihr forschender Blick wanderte hinüber zum Nachtkästchen, wo sie allerlei Hausmittel deponiert hatte. Eine Erkältungssalbe für Brust und Rücken war ebenso dabei wie Tee mit frisch gepresster Zitrone und zuckerfreie Halsbonbons.
Annekas Blick folgte dem ihrer Mutter.
»Das muss ich unbedingt«, bekräftigte sie Fees Meinung. »Heute Nachmittag wird doch Leon operiert. Es ist furchtbar, dass ich ihn nicht besuchen kann.« Diese Tatsache erschütterte sie noch viel mehr, als dass ihr die Erkältung zu schaffen machte. Unglücklich zog sie die Bettdecke hoch und dachte an den jungen Mann, in den sie sich unsterblich verliebt hatte.
Dem Zufall war es zu verdanken, dass Anneka Norden ihren Sandkastenfreund Leon Matthes in der Praxis ihres Vaters wiedergetroffen hatte. Er war inzwischen ein aufstrebender Tennisstar und hatte sich nach einem Zusammenbruch schweren Herzens dazu entschlossen, seinen Bandscheibenvorfall in der Behnisch-Klinik operieren zu lassen. Ein paar Treffen und intensive Gespräche zwischen Anneka und Leon hatten genügt, um eine zarte Liebe zwischen den beiden zu entfachen, die von Tag zu Tag wuchs und sich entwickelte. Und nun konnte die junge Frau ihrem Freund in seinen schweren Stunden nicht beistehen!
Felicitas saß am Bett ihrer Tochter und blickte verständnisvoll auf sie hinab. Sie wusste, woran Anneka in diesem Augenblick dachte, und suchte nach Worten, die sie trösten konnten.
»Nach der Operation wird Leon ohnehin erst mal erschöpft und froh sein, wenn er seine Ruhe hat«, erklärte sie. Gleichzeitig ahnte sie, dass es kein Wort gab, um den Schmerz ihrer Tochter zu lindern.
»Aber wenn ich nicht komme, glaubt er vielleicht, dass ich mich nicht mehr für ihn interessiere«, jammerte Anneka denn auch und putzte sich die Nase mit dem Taschentuch, das ihre Mutter ihr reichte.
Fee fühlte sich genauso verantwortlich für die Verletzung ihres Mannes wie für die Erkältung ihrer Tochter und sann über eine Lösung nach.
»Was hältst du davon, wenn du Leon einen kleinen Brief schreibst?«, kam ihr schließlich die rettende Idee. »Den kann ich ihm dann in die Klinik mitbringen, nachdem ich deinen Vater in der Praxis abgeliefert habe.«
Über diesen Vorschlag musste Anneka nicht lange nachdenken.
»Ach, Mami, du bist einfach die Beste!«, verfiel sie unwillkürlich in die kindliche Anrede, die sie sich eigentlich seit Jahren abgewöhnt hatte. Aber manchmal tat es so gut, sich wie ein kleines Mädchen zu fühlen, umsorgt von der wärmenden Liebe der Mutter.
Lächelnd stand Fee auf und holte Stift und Papier vom Schreibtisch ihrer Tochter. Dann verließ sie das Zimmer, um Anneka in Ruhe eine kleine Liebesbotschaft verfassen zu lassen und sich selbst darum zu kümmern, dass auch Daniel gut versorgt war.
*
»Ich mache mir solche Vorwürfe«, seufzte Fee, als sie ihren Mann auf dem kurzen Fußweg vom Wagen in die Praxis stützte. »Hätte ich nicht diese dumme Idee mit dem persönlichen Fitnesstraining gehabt, wäre das nicht passiert.« Mit einer Hand hielt sie Daniel am Arm fest und drückte mit der anderen die Tür zur Praxis auf.
»Ach, halb so wild«, gab Daniel so unbeschwert wie möglich zurück.
»Wir hätten doch lieber schön gepflegt ins Theater oder in die Oper gehen sollen«, fuhr Fee jedoch mit ihren Selbstvorwürfen fort und half dem Verletzten, durch den Flur der Praxis an den Tresen zu humpeln.
Dort angekommen stützte sich Daniel ab und begrüßte lächelnd seine beiden Assistentinnen Wendy und Janine, die zuverlässig wie jeden Morgen alles für die Sprechstunde vorbereitet hatten.
»Guten Morgen, Chef! Was ist denn passiert?«, erkundigte sich Wendy erschrocken, und auch Janine machte ein besorgtes Gesicht.
»Meine liebe Frau wollte den sportlich bedingten Verletzungen in der Familie ein Ende bereiten«, gab der Arzt bereitwillig Auskunft. »Deshalb hat Fee einen Fitnesstrainer engagiert, der uns das richtige Aufwärmen beibringen sollte.«
»Dabei ist Dan gestern Abend so unglücklich umgeknickt, dass er sich am Knöchel verletzt hat«, ergänzte Fee den Bericht ihres Mannes.
»Herrje, warum machen Sie denn auch solche Sachen?«, entfuhr es Janine. »Lassen Sie mich raten. Wie ich Sie kenne, haben Sie sich mal wieder richtig ins Zeug gelegt«, sagte sie ihrem Chef lächelnd auf den Kopf zu.
Am liebsten hätte Daniel lautstark widersprochen. Nachdem seine Frau aber Zeugin der Szene vom vergangenen Abend geworden war, konnte er es nicht leugnen.
»Na ja …«
»Dabei haben ausgerechnet Sie das überhaupt nicht nötig«, unterbrach Wendy ihn kopfschüttelnd. »Ich kenne nicht viele Männer, die in Ihrem Alter noch so fit sind.«
»Das hab ich ihm auch schon gesagt. Aber auf mich will er einfach nicht hören«, lächelte Fee, der die Kommentare der beiden Assistentinnen sichtlich gut taten. Auf diese Weise wog ihre Schuld nicht mehr gar so schwer.
In diesem Augenblick betrat Danny Norden die Praxis. Während er die Kälte aus den Gliedern schüttelte, betrachtete er den kleinen Auflauf am Tresen.
»Nanu, was ist denn hier los?«, erkundigte er sich verdutzt.
Schlagartig hellte sich Daniels Miene auf.
»Gut, dass du kommst. Du kannst mich aus den Fängen der weiblichen Emanzipation retten. Das bist du mir schuldig, weil du doch gestern Abend schon gekniffen hast.«
In diesem Augenblick fiel Danny auf, dass sein Vater nur ein Bein belastete. Ein freches Grinsen breitete sich auf seinem markanten Gesicht aus.
»Lass mich raten: Du hast gestern versucht, Mums Fitnesstrainer zu beeindrucken.«
»Woher denn!«, entrüstete sich Daniel augenzwinkernd. »Ich wollte einzig und allein deine Mutter beeindrucken.«
»Das ist dir wahrhaftig gelungen.« Tröstend streichelte Fee über den Arm ihres Mannes und sah dann auf die Uhr. »Nachdem du hier in guten Händen bist, kann ich