Abschied und Heimkehr: Dr. Norden Liebhaber Edition 8 – Arztroman
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Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Er sucht nach Hintergründen, nach der Ursache, warum dem Patienten nicht zu helfen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Jetzt sind sie gleich da!« Aufgeregt stand Dr. Daniel Norden in der Ankunftshalle des Münchner Flughafens und starrte hinauf auf die elektronische Anzeigentafel. Hinter dem Flug, mit dem seine Frau Felicitas und die Zwillinge Jan und Dési nach monatelangem Aufenthalt im Orient nach Hause zurückkehrten, blinkte das Wort ›Gepäckausgabe‹ auf. »Soll ich den Sanitätern Bescheid sagen?«, fragte Felix nervös. Als zweitältester Sohn der Familie Norden hatte er es sich – genau wie der Rest der Familie und einige enge Freunde – nicht nehmen lassen, mit zum Flughafen zu kommen. Nur der älteste Sohn Danny war nicht mit von der Partie. Seitdem seine Eltern auf Bitte von Scheich Ahmed gemeinsam in den Orient gereist waren, um seinem an einer geheimnisvollen Krankheit leidenden Sohn Hasher zu helfen, hatte er die Leitung der Praxis Dr. Norden übernommen. Vor ein paar Wochen war Daniel Norden mit dem Prinzen nach Deutschland zurückgekehrt, um die Behandlung auf der Insel der Hoffnung fortzusetzen. Solange Hasher auf der Roseninsel war, wurde er von Daniel betreut. So lange würde auch Danny den Praxisbetrieb aufrechterhalten. Fee indes war mit den Zwillingen im Orient geblieben, damit sie dort das Schuljahr beenden konnten. Nachdenklich wiegte Daniel Norden den Kopf. »Ja, ich denke, das kannst du jetzt machen«, beschloss er dann. »Bestimmt wird Dési bevorzugt behandelt und darf das Flugzeug als Erste verlassen«, tat er seine Hoffnung kund. Seine Ahnung täuschte ihn nicht, und nur ein paar Minuten später tauchte eine Krankenliege hinter den Glastüren auf, die von zwei Sanitätern geschoben wurde.
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Dr. Norden – Die Anfänge
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Rezensionen für Abschied und Heimkehr
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Buchvorschau
Abschied und Heimkehr - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Liebhaber Edition
– 8 –
Abschied und Heimkehr
Patricia Vandenberg
Abschied und Heimkehr
Daniel Norden am Ende eines schweren Wegs
Roman von Patricia Vandenberg
»Jetzt sind sie gleich da!« Aufgeregt stand Dr. Daniel Norden in der Ankunftshalle des Münchner Flughafens und starrte hinauf auf die elektronische Anzeigentafel.
Hinter dem Flug, mit dem seine Frau Felicitas und die Zwillinge Jan und Dési nach monatelangem Aufenthalt im Orient nach Hause zurückkehrten, blinkte das Wort ›Gepäckausgabe‹ auf.
»Soll ich den Sanitätern Bescheid sagen?«, fragte Felix nervös.
Als zweitältester Sohn der Familie Norden hatte er es sich – genau wie der Rest der Familie und einige enge Freunde – nicht nehmen lassen, mit zum Flughafen zu kommen.
Nur der älteste Sohn Danny war nicht mit von der Partie. Seitdem seine Eltern auf Bitte von Scheich Ahmed gemeinsam in den Orient gereist waren, um seinem an einer geheimnisvollen Krankheit leidenden Sohn Hasher zu helfen, hatte er die Leitung der Praxis Dr. Norden übernommen.
Vor ein paar Wochen war Daniel Norden mit dem Prinzen nach Deutschland zurückgekehrt, um die Behandlung auf der Insel der Hoffnung fortzusetzen. Solange Hasher auf der Roseninsel war, wurde er von Daniel betreut. So lange würde auch Danny den Praxisbetrieb aufrechterhalten.
Fee indes war mit den Zwillingen im Orient geblieben, damit sie dort das Schuljahr beenden konnten. Doch dann war Dési schwer krank geworden …
Nachdenklich wiegte Daniel Norden den Kopf.
»Ja, ich denke, das kannst du jetzt machen«, beschloss er dann. »Bestimmt wird Dési bevorzugt behandelt und darf das Flugzeug als Erste verlassen«, tat er seine Hoffnung kund.
Seine Ahnung täuschte ihn nicht, und nur ein paar Minuten später tauchte eine Krankenliege hinter den Glastüren auf, die von zwei Sanitätern geschoben wurde. Fee und Janni eilten hinterher, und plötzlich kam Bewegung in die Wartenden.
»Der Krankenwagen wartet schon draußen direkt vor der Ankunftshalle«, informierte Dr. Norden die Kollegen und wies ihnen den Weg, nachdem er seine Frau mit einem flüchtigen Kuss begrüßt hatte. »Ich bin sofort wieder da!«
Doch da waren Felicitas und Janni schon umringt von Anneka, Felix, Anne Cornelius und der treuen Haushälterin Lenni, die über die Jahre zu einem echten Familienmitglied geworden war, das niemand mehr missen wollte.
»Mami, endlich bist du wieder da!«, jubelte Anneka und wollte ihre Mutter gar nicht mehr loslassen, so sehr freute sie sich darüber, Fee nach all den Monaten endlich wiederzusehen. »Ich bin so froh, dass wir endlich wieder alle zusammen sind.«
»Janni, mein Lieber, groß bist du geworden!«, begrüßte Lenni den jüngsten Sohn der Familie warm und schloss ihn in die Arme.
Tränen der Wiedersehensfreude glitzerten in ihren von vielen Falten umgebenen Augen. Auch sie war froh, ihre Familie endlich wieder beisammen zu haben.
Felix betrachtete die Szene kurz. Dann beschloss er, seinem Vater zu folgen, der die kranke Schwester zum Rettungswagen begleitete.
Kurz vor dem Ausgang holte er sie ein. »Wie geht es ihr?«, erkundigte er sich mit besorgtem Blick auf Dési, die mit geschlossenen Augen auf der Liege lag.
Ihre eingefallenen Wangen waren genauso weiß wie das Kissen, auf dem ihr Kopf ruhte, die Augen dunkel umschattet. Durch einen dünnen Schlauch tropfte eine durchsichtige Flüssigkeit unaufhörlich in ihre Vene.
»Als wir sie bei der Zwischenlandung übernommen haben, berichtete der Kollege von einem Kreislaufzusammenbruch unmittelbar nach dem Start«, gab einer der Sanitäter Auskunft. »Glücklicherweise gelang es ihm, sie zu stabilisieren. Seither ist ihr Zustand unverändert. Ernst, aber offenbar nicht kritisch.«
Sie waren am Krankenwagen angelangt, wo bereits Dr. Behrens, ein Arzt aus der Behnisch-Klinik, auf sie wartete. Er ließ sich kurz von den Kollegen instruieren und nahm die Unterlagen an sich, die der Arzt im Orient dem Krankentransport mitgegeben hatte.
»Fahren Sie mit in die Klinik?« Dr. Behrens sah Daniel Norden fragend an.
Der haderte kurz mit sich. Dann schüttelte er den Kopf. »Jenny Behnisch erwartet meine Tochter bereits. Sie ist eine enge Vertraute unserer Kinder und wird alles Notwendige in die Wege leiten«, lehnte er freundlich, aber bestimmt ab. »Sobald ich meine Frau begrüßt habe, komme ich in die Klinik.«
In diesem Augenblick traf Felix einen Entschluss. »Ich begleite Dési! Selbst wenn sie nichts oder nicht viel davon mitbekommt.« Ihr kläglicher Anblick rührte ihn fast zu tränen. Um die Sorgen seiner Eltern nicht ins Unermessliche zu steigern, zeigte er seine Betroffenheit aber nicht. »Mami hat so viel zu tun mit eurer Begrüßung, dass sie mich kaum vermissen wird«, fuhr Felix in betont munterem Tonfall fort. »Und nachdem ihr vermutlich nicht sofort wieder zum Ende der Welt aufbrechen werdet, bleibt uns später noch Zeit genug für eine anständige Begrüßung.«
Trotz der Sorge um seine jüngste Tochter – seit dem Sturz in einen Tümpel im Botanischen Garten des Sultanats litt Désirée unter unerklärlichen Krankheitssymptomen – musste Daniel kurz lachen.
»Das ist wirklich ein netter Zug von dir.« Anerkennend klopfte er Felix auf die Schulter.
»So sind wir Nordens nun mal. Wie Musketiere. Einer für alle, alle für einen«, erklärte Felix nicht ohne Stolz und kletterte in den Krankenwagen.
Der Arzt und die Sanitäter wurden ungeduldig. Sie wollten ihre kleine Patientin so schnell wie möglich zur Untersuchung in die Privatklinik Dr. Behnisch bringen. Das lag natürlich auch in Daniels Interesse und er verabschiedete sich kurz mit dem Versprechen, so schnell wie möglich nachzukommen.
Er wartete, bis der Rettungswagen mit Blaulicht vom Parkplatz gefahren war. Dann wandte er sich ab, um zu seiner Frau und seiner restlichen Familie zurückzukehren. Das Wiedersehen mit Fee und den Zwillingen, die Wiedervereinigung der Familie, hatte sich Dr. Daniel Norden wahrlich anders vorgestellt, und die Sorgen zerfurchten seine Stirn, während er mit großen Schritten zurück in den Ankunftsbereich eilte, wo er schon sehnsüchtig erwartet wurde.
*
Nicht nur in München herrschte gedrückte Stimmung. Im Sultanat von Scheich Ahmed hatte die Abreise der allseits beliebten Familie Norden eine große Lücke hinterlassen.
»Leila, mein Engel, was ist mit dir?«, erkundigte sich der Scheich zutiefst besorgt bei seiner schönen Frau. Mit großen traurigen Augen saß sie auf ihrem Balkon und ließ den Blick über den prächtigen Park mit den Gewächshäusern nach englischem Vorbild, die Dattelpalmenoase, die Orangenbaumplantage schweifen. »Du lachst ja gar nicht mehr. Dabei kommt unsere kleine süße Tochter in ein paar Tagen zu uns. Sämtliche Vorbereitungen für Nasyas Ankunft sind bereits getroffen. Monitor, Sauerstoffanlage, Beatmungsbeutel, für alles ist gesorgt«, zählte Ahmed stolz auf, als handle es sich um kostbare Gegenstände zur persönlichen Belustigung.
Dabei ging es darum, die Versorgung seiner viel zu früh geborenen Tochter Nasya zu sichern, die endlich aus der Klinik entlassen werden konnte.
»Ich weiß«, seufzte Leila und riss sich von dem märchenhaften Anblick des Gartens los, der die tiefe Trauer in ihr nicht lindern konnte. »Aber Fee fehlt!« Eine Träne sammelte sich unter den