Eine geheimnisvolle Krankheit: Dr. Norden Liebhaber Edition 1 – Arztroman
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Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Er sucht nach Hintergründen, nach der Ursache, warum dem Patienten nicht zu helfen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Scheich Ahmed und seine schöne Begleiterin Dr. Julia Wilhelmi erreichten ihr Ziel erst bei Anbruch der Dunkelheit. »Wir sind da!« Es waren die ersten Worte, die der Scheich seit Stunden an die Ärztin richtete. Während der Fahrt hatte er fast pausenlos telefoniert. »Kommen Sie!« Er half ihr aus dem Wagen, und Julia streckte sich. »Mir tut alles weh«, seufzte sie. Doch Ahmed lächelte nur vielsagend. In diesem Teil der Erde gab es kaum eine Dämmerung, und die Nacht fiel wie ein samtschwarzes Tuch über die Landschaft. Der Lichtkegel des Jeeps erhellte die Umgebung. Julia betrachtete den Rastplatz der Kamele, den Brunnen, umgeben von Palmen, und die Lehmhäuser dahinter. »Hier werden wir wohnen!« Scheich Ahmed deutete auf ein weißes rundes Zelt am Rand des Platzes, das selbst in der Dunkelheit strahlte. »Es sieht aus wie aus Tausendundeiner Nacht«, wisperte Julia ergriffen. »Ich hoffe, dass Sie sich wie eine Prinzessin fühlen werden.« In der Dunkelheit blitzten seine weißen Zähne auf. »Im Grunde genommen bin ich sehr sicher.
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Familie Dr. Norden - Neue Edition
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Buchvorschau
Eine geheimnisvolle Krankheit - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Liebhaber Edition
– 1 –
Eine geheimnisvolle Krankheit
… und Daniel Norden muss unbedingt helfen
Patricia Vandenberg
Scheich Ahmed und seine schöne Begleiterin Dr. Julia Wilhelmi erreichten ihr Ziel erst bei Anbruch der Dunkelheit.
»Wir sind da!« Es waren die ersten Worte, die der Scheich seit Stunden an die Ärztin richtete. Während der Fahrt hatte er fast pausenlos telefoniert. »Kommen Sie!« Er half ihr aus dem Wagen, und Julia streckte sich.
»Mir tut alles weh«, seufzte sie.
Doch Ahmed lächelte nur vielsagend.
In diesem Teil der Erde gab es kaum eine Dämmerung, und die Nacht fiel wie ein samtschwarzes Tuch über die Landschaft. Der Lichtkegel des Jeeps erhellte die Umgebung. Julia betrachtete den Rastplatz der Kamele, den Brunnen, umgeben von Palmen, und die Lehmhäuser dahinter.
»Hier werden wir wohnen!« Scheich Ahmed deutete auf ein weißes rundes Zelt am Rand des Platzes, das selbst in der Dunkelheit strahlte.
»Es sieht aus wie aus Tausendundeiner Nacht«, wisperte Julia ergriffen.
»Ich hoffe, dass Sie sich wie eine Prinzessin fühlen werden.« In der Dunkelheit blitzten seine weißen Zähne auf. »Im Grunde genommen bin ich sehr sicher. Tahir wird Ihnen das Bad zeigen.« Ahmed breitete die Arme aus. »Es ist eigentlich kein richtiges Bad, sondern eines, wie die Beduinenscheichs es kennen. Bestimmt wird es Ihnen gefallen, abenteuerlustig, wie Sie sind.«
Das war Dr. Julia Wilhelmi in der Tat. Sonst wäre sie der Einladung des Scheichs nicht gefolgt, der sie vor Wochen in sein Reich gebeten hatte, um seinen an einer geheimnisvollen Krankheit leidenden Sohn Hasher zu behandeln. Neben den aufwändigen Untersuchungen versuchte Ahmed, der Ärztin den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Wie an diesem Tag, als er sie ohne Vorwarnung in die Wüste entführt hatte.
»Ich finde es auch ohne Bad wunderschön hier«, seufzte Julia und hob den Blick zum Himmel.
Zwischen den Palmkronen leuchtete eine silberhelle Scheibe, die Sterne funkelten wie Edelsteine am Firmament. Eine Zeltplane wurde zurückgeschlagen, und Ahmed deutete auf die orientalisch gekleidete Frau, die erschienen war.
»Jamila wird Ihre Dienerin hier sein. Sie kennen sie ja schon aus dem Palast.«
Julia drehte sich um.
»Und was passiert jetzt?« Seit sie gemeinsam mit Ahmed aufgebrochen war, lag eine unbestimmte Spannung in der Luft, die sie nervös und kribbelig machte.
Ahmed lächelte nonchalant.
»Ich nehme an, Sie werden sich frisch machen wollen.« Sein begehrlicher Blick wanderte an ihrer schlanken Gestalt hinab. Unvermittelt begann Julias Haut zu prickeln, als hätte er sie tatsächlich berührt. Ihr Mann Thomas kam ihr in den Sinn, der zu Hause in Deutschland sehnsüchtig auf ihre Rückkehr wartete, und verlegen schlug sie die Augen nieder. »Und dann werden wir gemeinsam essen.« Der Scheich deutete eine Verbeugung an und drehte sich um.
Gefolgt von seinem Diener Tahir verschwand er lautlos in der Dunkelheit, in der Julia ein weiteres, nicht ganz so weißes und prätentiöses Zelt erahnte.
»Willkommen in unserer Oase, Herrin«, hörte sie eine sanfte weibliche Stimme hinter sich.
Sie drehte sich zu Jamila um. Die schöne Dienerin, mit der sie schon im Palast Freundschaft geschlossen hatte, hielt eine Messingschale mit Wasser in der Hand. Darin schwammen duftende Rosenblätter, und über ihrem schlanken Arm hing ein Handtuch.
Julia rang sich ein wenn auch erschöpftes Lächeln ab. Sie tauchte ihre Hände in das kühle Nasse und musterte Jamilas feine Gesichtszüge.
»Die Fahrt war lang und sehr anstrengend«, sagte sie wie um sich zu entschuldigen.
»Ich weiß, Herrin.« Jamilas Miene spiegelte ehrliches Verständnis und Mitgefühl wider.
»Ist es möglich zu duschen?«, wagte Julia eine in ihren Augen fast unverschämte Frage.
Aber sie fühlte sich so schmutzig, dass sie nicht anders konnte.
»Natürlich, Herrin. Sie können sogar ein Bad nehmen«, versprach Jamila ohne Zögern und reichte ihr das Handtuch, damit sie die erfrischten Hände trocknen konnte. »Kommen Sie. Ich führe Sie.« Mit einer anmutigen Bewegung drehte sie sich um und schritt, stolz wie eine Königin, voran.
Julia folgte ihr. Sie versuchte, sich auf die herrliche Umgebung, die sanfte nachtschwarze Wärme zu konzentrieren, die ihre Haut streichelte. Doch ihre Gedanken wurden wie magisch angezogen von Scheich Ahmed. Julia konnte sich selbst nicht recht erklären, warum das so war. Jede Gegenwehr war vergeblich und schließlich ergab sie sich ihrem Innersten.
*
»Daniel, hier sind wir!« Als Dr. Jenny Behnisch ihren langjährigen Freund und Kollegen Dr. Daniel Norden bemerkte, der eben die Bar betreten hatte und sich suchend umsah, hob sie die Hand und winkte.
Die Bar war in schummriges Licht getaucht, Kerzen standen auf den schlichten Holztischen und warfen Schatten an die in einem warmen Orangeton gestrichenen Wände. Überall hingen Bilder unbekannter Künstler, die diese Möglichkeit nutzten, ihre Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen.
Als Dr. Norden Jenny erkannte, lächelte er und bahnte sich einen Weg durch eng stehende Stühle und in angeregte Gespräche vertiefte Gäste.
»Schön, euch zu sehen.« Er beugte sich zu seiner Freundin hinab und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Ihrem Lebensgefährten Roman klopfte er kameradschaftlich auf die Schulter. »Seid ihr schon lange da?«
»Eine halbe Stunde ungefähr«, antwortete Jenny mit einem Blick auf ihre Armbanduhr. »Wo hast du Fee gelassen?« In der Bar ging es hoch her, und sie musste laut sprechen, damit Daniel sie verstand.
»Sie trifft sich heute mit Sponsoren für ihr Projekt.«
Jennys Augen strahlten auf vor Bewunderung für die engagierte Arztfrau, die längst nicht mehr nur Ehefrau und Mutter, sondern inzwischen viel beschäftigter Vorstand ihrer Stiftung »Ein Bild für Mami« geworden war.
Im Rahmen dieses Projekts bekamen Kinder erkrankter Mütter die Möglichkeit, ihre erlittenen Traumata im Rahmen einer Maltherapie aufzuarbeiten.
»Manchmal habe ich das Gefühl, dass Fee mindestens drei Leben auf einmal lebt. Woher zieht sie nur diese Energie?«, fragte die Klinikchefin beeindruckt.
»Vielleicht aus meiner Liebe«, erwiderte Daniel augenzwinkernd und schickte einen Blick in die Runde.
Unter den bekannten Gesichtern hatte er einen Mann entdeckt, den er nie zuvor gesehen hatte.
Jenny bemerkte die Frage in seinen Augen.
»Das ist Thomas Wilhelmi, ein neuer Kollege an der Klinik«, stellte sie den neuen Mitarbeiter vor. »Bestimmt kennst du seine Frau. Dr. Julia Wilhelmi hat sich einen Namen als Tropenmedizinerin gemacht. Im Augenblick ist sie Gast im Sultanat von Scheich Ahmed, um seinen Sohn zu behandeln. Thomas ist schon eine ganze Weile Strohwitwer. Deshalb habe ich ihn eingeladen, uns heute Abend Gesellschaft zu leisten.« Jenny Behnisch nickte dem neuen Kollegen lächelnd zu. »Mal abgesehen davon, dass man sich meiner Ansicht nach in einem ungezwungenen Rahmen kennenlernen sollte.«
»Eine ausgezeichnete Idee«, lobte Daniel und deutete auf den freien Stuhl neben dem Kollegen. »Ist der Platz noch frei?«
»Bitte sehr!« Thomas, ein Mann mit kurzem Haar und Nickelbrille, hinter der zwei lebhafte Augen lustig blitzten, machte eine einladende Handbewegung. »Sie sind also der sagenumwobene Dr. Daniel Norden«, eröffnete er das Gespräch, nachdem Daniel seine Bestellung aufgegeben hatte. »Ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
»Das ›sagenumwoben‹ hab ich jetzt mal überhört«, lächelte