Die schöne Victoria: Dr. Norden Liebhaber Edition 11 – Arztroman
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Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Er sucht nach Hintergründen, nach der Ursache, warum dem Patienten nicht zu helfen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
»Bitte Wendy, Sie müssen mir diesen Gefallen einfach tun!« Danny Norden stand am Tresen vor der treuen Arzthelferin und schickte ihr den treuherzigsten Blick, den er auf Lager hatte. »Ich lade Sie auch zum Essen ein!« Wendy lachte amüsiert auf. »Nein, vielen Dank. Nichts gegen dich, mein Junge. Aber von Essenseinladungen von Männern habe ich erst mal die Nase voll.« Sie dachte an ihre hartnäckigen Verehrer Edgar von Platen und Dr. Alexander Gutbrodt, die ihr nacheinander den Hof gemacht und ihr durch ihre seltsame Art vorerst gründlich die Lust auf weitere Begegnungen mit dem anderen Geschlecht verdorben hatten. Danny hatte nachgedacht und beugte sich noch weiter über den Tresen. »Dann bekommen Sie jede Woche einen schönen Blumenstrauß, wenn Sie mir nur diese Victoria Bernhardt vom Hals halten«, versuchte er leise, Wendys Herz mit einem weiteren Bestechungsversuch zu erweichen. Doch diesmal war sie unerbittlich. »So verlockend dein Angebot auch ist: Es geht nicht. Frau Bernhardt besteht ausdrücklich auf einer Behandlung bei dir. Mal abgesehen davon, dass sich dein Vater gerade um einen Notfall kümmert«, erwiderte sie leise und schob ihm die Patientenkarte zu. Seit Dannys Eltern Daniel und Felicitas Norden einige Monate im Orient verbracht hatten, um dem schwer kranken Sohn eines Sultans zu helfen, hatte sich Danny durch die würdige Vertretung seines Vaters unentbehrlich in der Praxis gemacht. Nach Dr. Nordens Rückkehr war vom Familienrat beschlossen worden, dass Danny auch in Zukunft und diesmal Seite an Seite mit seinem Vater praktizieren sollte, um weitere Erfahrungen zu sammeln.
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Rezensionen für Die schöne Victoria
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Buchvorschau
Die schöne Victoria - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Liebhaber Edition
– 11 –
Die schöne Victoria
Sie hat nur ein Ziel: Danny!
Patricia Vandenberg
»Bitte Wendy, Sie müssen mir diesen Gefallen einfach tun!« Danny Norden stand am Tresen vor der treuen Arzthelferin und schickte ihr den treuherzigsten Blick, den er auf Lager hatte. »Ich lade Sie auch zum Essen ein!«
Wendy lachte amüsiert auf.
»Nein, vielen Dank. Nichts gegen dich, mein Junge. Aber von Essenseinladungen von Männern habe ich erst mal die Nase voll.« Sie dachte an ihre hartnäckigen Verehrer Edgar von Platen und Dr. Alexander Gutbrodt, die ihr nacheinander den Hof gemacht und ihr durch ihre seltsame Art vorerst gründlich die Lust auf weitere Begegnungen mit dem anderen Geschlecht verdorben hatten.
Danny hatte nachgedacht und beugte sich noch weiter über den Tresen.
»Dann bekommen Sie jede Woche einen schönen Blumenstrauß, wenn Sie mir nur diese Victoria Bernhardt vom Hals halten«, versuchte er leise, Wendys Herz mit einem weiteren Bestechungsversuch zu erweichen.
Doch diesmal war sie unerbittlich.
»So verlockend dein Angebot auch ist: Es geht nicht. Frau Bernhardt besteht ausdrücklich auf einer Behandlung bei dir. Mal abgesehen davon, dass sich dein Vater gerade um einen Notfall kümmert«, erwiderte sie leise und schob ihm die Patientenkarte zu.
Seit Dannys Eltern Daniel und Felicitas Norden einige Monate im Orient verbracht hatten, um dem schwer kranken Sohn eines Sultans zu helfen, hatte sich Danny durch die würdige Vertretung seines Vaters unentbehrlich in der Praxis gemacht. Nach Dr. Nordens Rückkehr war vom Familienrat beschlossen worden, dass Danny auch in Zukunft und diesmal Seite an Seite mit seinem Vater praktizieren sollte, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Rasch erwies sich diese Entscheidung als sehr weise. Die Praxis konnte einen deutlichen Anstieg an Patientenzahlen verbuchen, darunter viele Frauen, die sich bevorzugt von dem jungen, gut aussehenden und charmanten Danny Norden behandeln lassen wollten.
»Vielleicht solltest du ihr unmissverständlich klarmachen, dass du vergeben bist und deine Bemühungen um sie nur rein beruflicher Natur sind«, machte Wendy einen Vorschlag.
Danny verdrehte die Augen und stöhnte leise auf. Auf keinen Fall wollte er, dass die schöne und wesentlich ältere Unternehmerin, die hinter geschlossener Tür im Wartezimmer auf ihren Termin wartete, auf dieses Gespräch aufmerksam wurde.
»Das habe ich ja schon getan. Aber aus irgendeinem Grund will sie die Tatsachen nicht anerkennen.« Er dachte an Victorias letzten Besuch in der Praxis. Mit Schrecken erinnerte er sich an ihr Angebot, ihm sogar eine eigene Praxis zu kaufen, wenn er sich nur mit ihr einließe. Natürlich hatte Danny dieses Angebot ohne mit der Wimper zu zucken ausgeschlagen und sie darauf aufmerksam gemacht, dass er weder bestechlich war noch privaten Beziehungen zu Patientinnen pflegte. Trotzdem verfolgte ihn diese Frau seither in Gedanken, zumal sie auch seine Freundin ins Spiel gebracht hatte. Denn auch die fast blinde Tatjana Bohde war eine Patientin. Woher Victoria das wusste, war Danny ein Rätsel und beunruhigte ihn zutiefst. Diese Frau scheute sich nicht davor, über Leichen zu gehen, um ein Ziel zu erreichen. Danny hatte Tatjana zwar gewarnt. Aber Victoria Bernhardt war raffiniert.
»Dann musst du eben weiter hartnäckig bleiben«, wusste Wendy auch keinen anderen Ausweg mehr. In ihrem gutmütigen Gesicht lag echtes Bedauern.
Das sah schließlich auch Danny ein und fügte sich in sein Schicksal.
*
»Au! Aua!«, stöhnte der Jugendliche, als Dr. Daniel Norden vorsichtig die rot geschwollene Nase vorsichtig berührte.
»Tut mir leid, ich wollte dir nicht wehtun«, entschuldigte sich der erfahrene Arzt. »Aber ich fürchte, du hast dir die Nase gebrochen. Die leichte Verschiebbarkeit ist ein deutliches Zeichen dafür.«
»Sind Sie sicher?«, krächzte Theo Miller mit belegter Stimme. Er hatte die Arztpraxis auf Anraten seines Schulfreundes Felix Norden aufgesucht, der sich Sorgen um den neuen, offenbar ein wenig tollpatschigen Schulkameraden gemacht hatte. »Meine Mutter fällt in Ohnmacht, wenn sie das erfährt. Bestimmt legt sie mich gleich unters Messer«, nuschelte er durch das Taschentuch hindurch, das er vor den Mund hielt.
»Wer ist denn deine Mutter?«
»Ramona Miller. Sie ist Hand- und Schönheitschirurgin an der Behnisch-Klinik.«
Während Dr. Norden Spritze und Kanüle aus dem Schrank holte und alles für eine örtliche Betäubung vorbereitete, wunderte er sich.
»Ich arbeite eng mit der Behnisch-Klinik zusammen. Aber diesen Namen habe ich noch nie gehört.«
»Wir wohnen noch nicht so lange hier. Erst seit ein paar Wochen.« Vorsichtig betastete Theo seine in Mitleidenschaft gezogene Oberlippe.
»Ach, dann bist du also der neue Mitschüler, von dem mein Sohn Felix erzählt hat«, ging Daniel ein Licht auf. Er setzte sich wieder neben die Behandlungsliege und betupfte einige Stellen neben Theos geschundener Nase mit Desinfektionsmittel. »Nicht so einfach, in einer neuen Klasse Fuß zu fassen, was?«, erinnerte er sich an Felix’ Bemerkung, dass einige Mitschüler auf dem zurückhaltenden Theo herumhackten.
Schlagartig verschloss sich die Miene des Schülers, und er schickte dem Arzt einen misstrauischen Blick. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, den Rat des netten Felix’ zu befolgen und statt zu seiner Mutter in die Klinik in die Praxis zu gehen. Was wusste dieser Dr. Norden von ihm?
»Geht schon«, murmelte Theo. »Glauben Sie, dass ich operiert werden muss?«, wechselte er schnell das Thema.
»Das wird nicht nötig sein«, beschwichtigte Daniel Norden seinen Schmerz gepeinigten Patienten. Feinfühlig wie er war, hatte er Theos Verstimmung, seine Unsicherheit sofort bemerkt und verzichtete wohlweislich darauf, in ihn zu dringen. »Die Nase ist nur ein bisschen schief. Du bekommst eine örtliche Betäubung, bevor ich sie wieder in die richtige Position bringe. Wenn danach keine Atembehinderungen auftreten, dauert es ungefähr fünf Tage. Dann haben sich bereits wieder Knorpel gebildet, und deine Mutter kann dir eine Schutzschiene anlegen. In ein paar Wochen bist du wieder wie neu.«
Bis die Betäubung wirkte, kümmerte sich Daniel um Theos geschwollene Lippe, säuberte sie von getrockneten Blutresten und trug eine kühlende Salbe auf.
»Wie ist das überhaupt passiert?«, erkundigte er sich beiläufig und rollte mit dem Hocker hinüber zum Abfall, um den Tupfer wegzuwerfen.
»Ich hab nicht aufgepasst und bin gegen eine Tür gelaufen.«
Diese Version würde zumindest zu dem passen, was Felix über den Mitschüler erzählt hatte.
Trotzdem konnte und wollte Daniel Norden nicht an Theos Version der Geschichte glauben. Etwas am Verhalten des jungen, zurückhaltenden Mannes machte ihn stutzig und er nahm sich vor, sich eingehender mit seinem Zweitältesten über dieses Thema zu unterhalten.
Doch Daniel war klug genug, um seine Zweifel nicht preiszugeben.
»Das wäre mir früher auch mal um ein Haar passiert. Allerdings habe ich damals einem hübschen Mädchen nachgeschaut«, erzählte Dr. Norden lächelnd und beugte sich über Theo. Mit einem kurzen Ruck saß die Nase wieder gerade. »Schlimm?«
»Gar nicht. Ich hab fast nichts gespürt.«
»Sehr gut. Kannst du richtig atmen? Bekommst du gut Luft?«
Der Schüler atmete ein paar Mal durch die Nase ein und aus.
»Fühlt sich ganz gut an.«
»Im Augenblick ist das Gewebe noch