Diagnose Angst: Dr. Norden Bestseller 393 – Arztroman
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Über dieses E-Book
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.
»Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag, zum Geburtstag, zum Geburtstag viel Glück!«, schallten die Stimmen mehr oder weniger falsch, aber dafür umso leidenschaftlicher durcheinander. Zutiefst gerührt stand Jenny Behnisch inmitten ihrer engsten Mitarbeiter und wusste nicht, wo sie vor Verlegenheit hinsehen sollte. Bescheiden, wie die Klinikchefin war, stand sie nicht gern im Mittelpunkt des Geschehens. »Vielen Dank! Das war doch wirklich nicht nötig!«, bedankte sie sich, als der Chor verstummt war. Doch ihre Mitarbeiter hatten noch eine weitere Überraschung zu bieten. »Da wir wissen, wie schwer es Ihnen fällt, die Klinik heute Nachmittag uns zu überlassen, haben wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen«, erklärte Schwester Elena augenzwinkernd und winkte ihren Kollegen Dr. Weigand und Dr. Cornelius. Die beiden setzten sich in Bewegung, und alle anderen wichen zur Seite, um ihnen Platz zu machen. Als Jenny sah, welche Idee ihre Kollegen gehabt hatten, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen. »Kinder, ihr seid ja völlig verrückt geworden!« Ihre Augen strahlten wie die eines Kindes an Weihnachten und Ostern zugleich, als sie die Torte betrachtete, die eine exakte Nachbildung ihrer Klinik war. »Die ist ja atemberaubend schön! Sogar den Park habt ihr nicht vergessen!« Sie beugte sich über das Kunstwerk und studierte jedes einzelne, liebevoll gestaltete Detail aus Zuckerguss, Marzipan und Buttercreme.
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Buchvorschau
Diagnose Angst - Patricia Vandenberg
Dr. Norden Bestseller
– 393 –
Diagnose Angst
Patricia Vandenberg
»Zum Geburtstag viel Glück! Zum Geburtstag, zum Geburtstag, zum Geburtstag viel Glück!«, schallten die Stimmen mehr oder weniger falsch, aber dafür umso leidenschaftlicher durcheinander.
Zutiefst gerührt stand Jenny Behnisch inmitten ihrer engsten Mitarbeiter und wusste nicht, wo sie vor Verlegenheit hinsehen sollte. Bescheiden, wie die Klinikchefin war, stand sie nicht gern im Mittelpunkt des Geschehens.
»Vielen Dank! Das war doch wirklich nicht nötig!«, bedankte sie sich, als der Chor verstummt war.
Doch ihre Mitarbeiter hatten noch eine weitere Überraschung zu bieten.
»Da wir wissen, wie schwer es Ihnen fällt, die Klinik heute Nachmittag uns zu überlassen, haben wir uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen«, erklärte Schwester Elena augenzwinkernd und winkte ihren Kollegen Dr. Weigand und Dr. Cornelius. Die beiden setzten sich in Bewegung, und alle anderen wichen zur Seite, um ihnen Platz zu machen. Als Jenny sah, welche Idee ihre Kollegen gehabt hatten, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen.
»Kinder, ihr seid ja völlig verrückt geworden!« Ihre Augen strahlten wie die eines Kindes an Weihnachten und Ostern zugleich, als sie die Torte betrachtete, die eine exakte Nachbildung ihrer Klinik war. »Die ist ja atemberaubend schön! Sogar den Park habt ihr nicht vergessen!« Sie beugte sich über das Kunstwerk und studierte jedes einzelne, liebevoll gestaltete Detail aus Zuckerguss, Marzipan und Buttercreme.
Dr. Daniel Norden, der es sich nicht hatte nehmen lassen, beim Geburtstag seiner langjährigen Freundin und Kollegin ebenfalls anwesend zu sein, stupste seine Frau sanft in die Seite.
»Hab ich’s nicht gesagt, dass so eine Torte aus Tatjanas Backstube die beste Idee ist?«, raunte er Fee zu, die seit einiger Zeit in der Pädiatrie der Behnisch-Klinik arbeitete.
»Das war wirklich ein toller Gedanke«, gab sie zufrieden zurück, ohne die Klinikchefin aus den Augen zu lassen, die sich höchstpersönlich mit Handschlag bei jedem der anwesenden Mitarbeiter bedankte.
»Gut, dass Marianne die Torte gemacht hat, bevor auch sie das Virus erwischt hat.« Mitfühlend dachte Dr. Norden an die Mitarbeiterin seiner Schwiegertochter in spe.
»Hoffentlich wird sie bald wieder gesund«, tat auch Fee ihre Hoffnung kund, als Jenny bei ihnen ankam.
»Du liebe Zeit, ich wusste gar nicht, dass ich so viele engste Mitarbeiter habe«, erklärte sie, nachdem sie sich auch bei ihren Freunden herzlich bedankt hatte.
Die Klinikchefin drehte sich noch einmal um und warf einen Blick in die Runde der strahlenden Gesichter.
»Und wir haben wirklich nur den allerengsten Kreis eingeladen«, bestätigte Daniel belustigt.
Während Jenny beobachtete, wie Schwester Elena die bereitstehenden Sektgläser mit Schaumwein füllte, dachte sie kurz nach.
»Auch das ist eine schöne Bestätigung für mich«, erklärte sie schließlich innig. »Dass nicht nur die Patienten gern herkommen, sondern die Klinik auch ein attraktiver Arbeitgeber ist. Meine hochqualifizierten Mitarbeiter kommen aus der ganzen Welt, und wir sind mehr als gut besetzt.« Sie dankte Mario Cornelius, der die Verteilung der Sektgläser übernommen hatte.
Dabei bemerkte er nicht, dass er unter ständiger Beobachtung stand. Die junge, bildschöne Lernschwester Carina ließ ihn nicht aus den Augen. Eine Weile hatte auch Mario Cornelius Interesse an der schönen Schwester gehabt und heiß mit ihr geflirtet. Nachdem sie aber quasi in letzter Sekunde und ohne erkennbaren Grund eine Verabredung abgesagt hatte, war für ihn die Sache erledigt. Für Carina offenbar nicht, aber das spielte im Augenblick keine Rolle für den smarten Kinderarzt, der seine Chefin vergnügt anlachte.
»Ein Glück, dass wir schon einen Job in dieser begehrten Klinik ergattert haben«, sagte er. »Ich möchte nicht auf der Warteliste stehen.«
»Das kannst du auch gar nicht, weil es keine gibt.« Jenny hob ihr Glas und prostete der fröhlichen Runde zu.
Nachdem viele Fotos geschossen worden waren, folgte sie der vielstimmigen Aufforderung und setzte das Messer an der Torte an.
»Dieses Kunstwerk ist eigentlich viel zu schade, um es zu essen«, seufzte sie bedauernd.
Über diesen Kommentar lachte Fee herzlich.
»Hast du ein Glück, dass Tatjana das nicht hört.« Dankend nahm sie den Teller entgegen, den Schwester Elena ihr reichte. »Wenn alle Kunden so denken würden, wäre die Bäckerei bald pleite. Alle Sachen, die Tatjana verkauft, sind viel zu schade zum Essen.«
»Gott sei Dank sind sie aber mindestens genauso lecker, wie sie aussehen«, schwärmte Daniel und verdrehte genüsslich die Augen.
Im Gegensatz zu den Damen hatte er sich schon eine große Gabel der süßen Sünde gegönnt und wusste, dass nicht das kleinste Krümelchen übrig bleiben würde. Schnell wurde es still im Raum und alle versanken in Verzückung. Doch das Glück sollte nicht lange währen, und trotz ihres Geburtstags kehrte Jenny Behnisch bald wieder zur gewohnten Disziplin und damit zur Arbeit zurück. Und auch Dr. Norden machte sich schließlich auf den Weg in die Praxis.
»Schließlich wollen wir morgen ins Kino gehen«, erinnerte er seine Frau an die ehrgeizigen Pläne. »Davor gibt’s noch einiges zu tun.«
»An mir soll’s nicht liegen«, lächelte Fee und verabschiedete sich mit einem zärtlichen Kuss von ihrem Mann, ehe auch sie das Büro der Chefin verließ.
*
»Es geschehen noch Zeichen und Wunder!«, frohlockte Fee, als ihr Mann ihr an diesem Samstagnachmittag in die Jacke half. »Ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass wir es wirklich noch schaffen, den Film im Kino zu sehen.«
Nach einem herrlichen Spätsommer hatte der Herbst endgültig Einzug gehalten. Ein unangenehmer Wind fegte um die Häuser und trieb sein Spiel mit allem, was nicht niet- und nagelfest war. Staub, trockenes Laub und Papier trieb er vor sich her und zerrte an den schutzlosen Ästen.
»Deshalb hab ich auch richtiges Kinowetter für uns bestellt«, schmunzelte Daniel und zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. Am Abend zuvor war es spät geworden in der Praxis. Doch dafür hatte er das gute Gefühl, sich die Freizeit wirklich gönnen zu können.
Er öffnete die Tür und nahm Fee an der Hand, wie um zu verhindern, dass der Wind auch sie von ihm fort trieb. Seite an Seite machten sie sich auf den Weg zum Wagen, der am Straßenrand parkte. Sie waren so auf sich konzentriert, dass sie den Mann nicht bemerkten, der sich in der Nähe des Hauses hinter einem Busch verbarg.
»Puh, im Sommer kann man sich gar nicht vorstellen, dass es jemals wieder so kalt wird. Und ehe man es sich versieht, ist es wieder so weit«, bemerkte Felicitas unwillig und zog den Kragen enger um sich.
»Wir sollten darüber nachdenken auszuwandern, wenn die Kinder aus dem Haus sind.« Daniel hielt seiner Frau die Tür auf. Sie setzte sich auf den Beifahrersitz und beobachtete ihn, wie er um den Wagen herumging. Dabei entging ihr das vergnügte Kräuseln um seine Augen nicht.
»Du ohne deine Patienten … Das möchte ich sehen!«, lachte sie belustigt auf, als er hinter dem Steuer Platz