Das Geheimnis der Braut: Chefarzt Dr. Norden 1247 – Arztroman
Von Amy Taylor
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
»Heute wird es wieder ziemlich warm werden. Es ist erst acht Uhr und das Außenthermometer zeigt schon zwanzig Grad an. Wie gut, dass wir ein freies Wochenende haben. Wir könnten doch mal wieder zum Chiemsee fahren, Dan? Wie lange waren wir nicht mehr dort?« Dr. Felicitas Norden stellte ihre leere Kaffeetasse mit einem lauten Klirren auf die Untertasse und schaute ihren Mann auffordernd an. Daniel Norden, der Chefarzt der renommierten Behnisch-Klinik in München, legte die Tageszeitung zur Seite. »Du brauchst nicht unser gutes Geschirr zerdeppern, mein Liebling. Ich habe dich auch so verstanden. Wann wir zum letzten Mal am Chiemsee waren, weiß ich auch nicht.« »Dann wird es ja höchste Zeit, würde ich sagen«, entgegnete Felicitas ungerührt. »Wir brauchen nicht länger als eine halbe Stunde mit dem Auto. Also los, worauf warten wir denn noch?« Ihre sternblauen Augen funkelten unternehmungslustig. »Wenn du als Chefarzt und ich als Leiterin der Pädiatrie schon mal ein gemeinsames freies Wochenende haben … nun komm schon«, bettelte sie. »Und wer kümmert sich um den Haushalt, die Wäsche, den Wocheneinkauf im Supermarkt und um all den Papierkram, der in den letzten Wochen liegen geblieben ist?«, murrte Daniel Norden.
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Das Geheimnis der Braut - Amy Taylor
Chefarzt Dr. Norden
– 1247 –
Das Geheimnis der Braut
Unveröffentlichter Roman
Amy Taylor
»Heute wird es wieder ziemlich warm werden. Es ist erst acht Uhr und das Außenthermometer zeigt schon zwanzig Grad an. Wie gut, dass wir ein freies Wochenende haben. Wir könnten doch mal wieder zum Chiemsee fahren, Dan? Wie lange waren wir nicht mehr dort?« Dr. Felicitas Norden stellte ihre leere Kaffeetasse mit einem lauten Klirren auf die Untertasse und schaute ihren Mann auffordernd an.
Daniel Norden, der Chefarzt der renommierten Behnisch-Klinik in München, legte die Tageszeitung zur Seite. »Du brauchst nicht unser gutes Geschirr zerdeppern, mein Liebling. Ich habe dich auch so verstanden. Wann wir zum letzten Mal am Chiemsee waren, weiß ich auch nicht.«
»Dann wird es ja höchste Zeit, würde ich sagen«, entgegnete Felicitas ungerührt. »Wir brauchen nicht länger als eine halbe Stunde mit dem Auto. Also los, worauf warten wir denn noch?« Ihre sternblauen Augen funkelten unternehmungslustig. »Wenn du als Chefarzt und ich als Leiterin der Pädiatrie schon mal ein gemeinsames freies Wochenende haben … nun komm schon«, bettelte sie.
»Und wer kümmert sich um den Haushalt, die Wäsche, den Wocheneinkauf im Supermarkt und um all den Papierkram, der in den letzten Wochen liegen geblieben ist?«, murrte Daniel Norden.
»Seit wann bist du denn so ein Miesepeter?«, fragte Felicitas. »Du weißt doch ganz genau, dass bei uns zu Hause alles in Ordnung und auf dem Laufenden ist. Wir können ruhig mal ein Wochenende ausspannen. Erinnerst du dich an die kleine romantische Pension, in der wir früher mal übernachtet haben?«
Endlich umspielte ein verträumtes Lächeln seine Lippen. »Wie könnte ich diesen paradiesischen Ort jemals vergessen, mein Feelein. Ich weiß noch ganz genau, wie verliebt wir damals waren.«
»Waren? Damals?« Felicitas Norden strich mit einer energischen Handbewegung eine blonde Locke aus ihrer Stirn. »Ich höre wohl nicht recht? Willst du damit etwa sagen, dass wir jetzt nicht mehr verliebt sind?« Der warnende Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
Wenn Daniel das kleine Schmunzeln in seinen Mundwinkeln besser unter Kontrolle gehabt hätte, wäre es ihm nicht so schwer gefallen, sein Spiel fortzusetzen. Aber so musste er es zu seinem Bedauern aufgeben, seine Ehefrau, die er so sehr liebte, zu necken. »Ach, ich kann dir einfach nichts vormachen, Feelein. Was soll ich sagen – von verliebt sein ist eigentlich keine Rede mehr, weil wir uns mittlerweile heiß und innig lieben. Meinst du nicht?«
»Da hast du ja gerade noch mal die Kurve bekommen«, sagte sie mit einem Lächeln auf ihren schönen Lippen. »Also was ist jetzt, soll ich die kleine Reisetasche für uns beide packen? Für eine Nacht sollte das genügen. Du könntest einstweilen die Nummer der Pension heraussuchen und dort nachfragen, ob überhaupt ein Zimmer frei ist.« Sie wartete seine Antwort erst gar nicht ab. Voll Elan sprang sie auf, räumte in Blitzgeschwindigkeit das Frühstücksgeschirr in die Spülmaschine und eilte nach oben in das gemeinsame Schlafzimmer.
Daniel lächelte, als er sie fröhlich singen hörte. Er erkannte den Schlager, den sie lauthals vor sich hin trällerte und stimmte brummend mit ein. Sie hatte ja so recht! Beide arbeiteten in derselben Klinik – er als Chefarzt, sie als Leiterin der Pädiatrie. Das alleine füllte schon ihre Tage mehr als genug aus. Oft genug war wenigstens einer von ihnen auch am Wochenende in der Behnisch-Klinik, manchmal sogar beide. Er liebte seinen Beruf genau wie sie, aber es ließ sich nicht leugnen, dass die Arbeitsbelastung ihren Tribut forderte. Dazu kamen die häuslichen Verpflichtungen und das Familienleben. Auch wenn drei ihrer insgesamt fünf Kinder schon erwachsen und aus dem Haus waren und lediglich die Zwillinge Dési und Janni noch im Elternhaus lebten – im Hause Norden war immer etwas los. Den Alltag musste Fee, wie Felicitas Norden von Freunden und Familie genannt wurde, nicht alleine stemmen, denn jeder packte mit an. Auch Daniel. Trotzdem war ihm klar, dass Fee eine Auszeit absolut verdient hatte und ihm ging es nicht viel anders.
Na gut, seufzte er innerlich. Wie hieß doch gleich die Pension … was war das? Er hatte nach seinem Handy gegriffen, um die Nummer der romantischen Frühstückspension herauszufinden. In diesem Moment klingelte das Smartphone. Die Klinik!
»Chef, ich weiß, Sie haben das Wochenende frei«, hörte er vom anderen Ende der Leitung.
»Was ist los, Doktor Berger?« Daniel zweifelte keinen Moment an der Dringlichkeit des Anrufs. Wenn der Leiter der Notaufnahme, Dr. Erik Berger, am Wochenende ihn als Chefarzt kontaktierte, musste das seinen Grund haben.
»Naja … es tut mir leid, aber wir haben hier einen Neuzugang und es wäre gut, wenn Sie sich die Patientin mal anschauen würden. Ginge das?«
»Was bedeutet das?«, wollte Daniel wissen.
»Die Frau ist ohne Bewusstsein, es gibt aber auf den ersten Blick keinerlei Ursache dafür. Sie ist Ende Zwanzig und … sie trägt ein Brautkleid.«
»Ein Brautkleid? Das haben wir noch nicht gehabt, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern«, meinte Daniel. »Ich komme. In fünfzehn Minuten bin ich da.«
Felicitas hatte das Telefonläuten natürlich auch wahrgenommen. ›Bitte nicht‹, dachte sie. Das fröhliche Lied, das sie bis vor einer Sekunde noch im Kopf und auf den Lippen hatte, stoppte unvermittelt. Als sie kurz darauf ihren Mann hörte, wie er sagte, er sei in fünfzehn Minuten da, wusste sie, was das zu bedeuten hatte. Resigniert seufzte sie. Wieder nichts!
»Feelein …«. Daniel wusste nicht so recht, wie er es seiner Frau sagen sollte.
»Ich kann es mir denken«, unterbrach sie ihn. »Das ist ja nichts Neues. Wie konnte ich nur so naiv sein und glauben, dass wir beide tatsächlich einmal ein gemeinsames Wochenende haben würden, noch dazu in Form eines Kurzurlaubs.« Sie war bereits dabei, die wenigen Sachen, die sie schon in die verknautschte Reisetasche gelegt hatte, wieder in den Schrank zurück zu räumen.
»Es tut mir so leid, aber …« Daniel tat es wirklich leid. Die Aussicht, mit seiner Frau zwei Tage in absoluter Entspannung zu verbringen, hatte in ihm eine unerwartete Reaktion ausgelöst. So sehr er sich zunächst gesträubt hatte, so sehr war ihm aber auch deutlich geworden, dass so eine kleine Auszeit vom anstrengenden Alltag mehr als notwendig wäre.
»Was soll es, das ist eben unser Leben, Dan.« Felicitas hatte sich schnell in die Situation eingefügt. »Das passiert und ja nicht das erste Mal. Ist schon in Ordnung, mein Schatz.« Sie legte ihre Arme um seinen Hals und schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Was gibt es denn in der Klinik, was so dringend ist, dass der Chefarzt kommen muss?«
»Ach Feelein, was bin ich froh, dich an meiner Seite zu haben. Jede andere Frau hätte mir jetzt die Hölle heiß