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Der neue Landdoktor 30 – Arztroman: Die Unbekannte am Bahnsteig
Der neue Landdoktor 30 – Arztroman: Die Unbekannte am Bahnsteig
Der neue Landdoktor 30 – Arztroman: Die Unbekannte am Bahnsteig
eBook121 Seiten1 Stunde

Der neue Landdoktor 30 – Arztroman: Die Unbekannte am Bahnsteig

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Über dieses E-Book

"Der neue Landdoktor" zeichnet sich gegenüber dem Vorgänger durch ein völlig neues Konzept aus. Es wird noch größerer Wert auf Romantik, Spannung und sich weiterdichtende, zum Leben erwachende Romanfiguren, Charaktere und Typen gelegt. Eines darf verraten werden: Betörend schöne Frauen machen dem attraktiven Landdoktor schon bald den Hof. Und eine wirkliche Romanze beginnt...

Die hübsche junge Frau trat zum zweiten Mal innerhalb einer knappen halben Stunde an den Empfangstresen der Landarztpraxis und schaute Gerti, die erfahrene langjährige Sprechstundenhilfe, mit großen haselnussfarbenen Augen an. "Bitte, Frau Fechner, dauert es noch lange, bis ich drankomme? Sie wissen doch, dass ich heute unbedingt zum Bahnhof muss!"
Gerti unterdrückte nur mühsam einen halb amüsierten, halb genervten Seufzer.
Die junge Patientin vibrierte vor Ungeduld, weil sie ihren Verlobten abholen wollte, der zur Hochzeit nach Bergmoosbach kam. Das hatte die junge Frau allen Anwesenden sehr ausführlich erzählt; ob es sie nun interessierte oder nicht, an dem munteren Geplauder der hübschen Blondine kam niemand vorbei.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Nov. 2016
ISBN9783740911010
Der neue Landdoktor 30 – Arztroman: Die Unbekannte am Bahnsteig

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    Buchvorschau

    Der neue Landdoktor 30 – Arztroman - Tessa Hofreiter

    Der neue Landdoktor 30 – Die Unbekannte am Bahnsteig

    Der neue Landdoktor –30–

    Die Unbekannte am Bahnsteig

    Doch Hochzeitsglocken läuten bald für eine Andere

    Roman von Tessa Hofreiter

    Die hübsche junge Frau trat zum zweiten Mal innerhalb einer knappen halben Stunde an den Empfangstresen der Landarztpraxis und schaute Gerti, die erfahrene langjährige Sprechstundenhilfe, mit großen haselnussfarbenen Augen an. »Bitte, Frau Fechner, dauert es noch lange, bis ich drankomme? Sie wissen doch, dass ich heute unbedingt zum Bahnhof muss!«

    Gerti unterdrückte nur mühsam einen halb amüsierten, halb genervten Seufzer.

    Die junge Patientin vibrierte vor Ungeduld, weil sie ihren Verlobten abholen wollte, der zur Hochzeit nach Bergmoosbach kam. Das hatte die junge Frau allen Anwesenden sehr ausführlich erzählt; ob es sie nun interessierte oder nicht, an dem munteren Geplauder der hübschen Blondine kam niemand vorbei.

    »Frau Franzen«, antwortete Gerti höflich, »es ist jetzt früher Vormittag. Wenn ich mich recht erinnere, kommt ihr Verlobter heute Nachmittag mit dem Fünfzehn-Uhr-Zug an. Bis dahin haben Sie mehr als reichlich Zeit, selbst wenn der Doktor jetzt vor Ihnen einen Notfall behandelt!«

    »Ja, das denkt man so!«, antwortete Theodora ›Teddy‹ Franzen aufgeregt. »Aber bis man mit allen Vorbereitungen fertig ist …, allein die Maniküre, und dann schauen Sie sich meine Haare an, das ist doch grauenhaft!« Teddy schüttelte ihre hellblond gefärbte Mähne, die sie anstelle ihrer natürlichen braunen Haarpracht trug. »Es müssen unbedingt noch helle Strähnchen dazwischen, und meine Augenbrauen sind doch der reinste Urwald, seit drei Tagen habe ich sie nicht mehr gezupft!«

    Teddy war ein winziges Sternchen am Himmel der Internetschönheiten, sie stand am Anfang einer Karriere als Fotomodel und hoffte auf den ganz großen Erfolg. Schönheit oder vielmehr das, was sie unter Schönheit verstand, nahm in ihrem Leben einen riesengroßen Raum ein. Und da sie ihren Verlobten Clemens leidenschaftlich zu lieben glaubte, wollte sie sich ihm (und ihrer Internet-Fangemeinde) nur von der allerbesten, umwerfend perfekten Seite zeigen.

    Gerti, die Teddys Aussehen schon jetzt hübsch, aber unnatürlich fand, seufzte noch einmal. »Das passt schon, Frau Franzen! Der Doktor ist gleich fertig, und Sie sind die nächste Patientin.«

    Wie aufs Stichwort öffnete sich jetzt die Tür des Behandlungsraums, und Doktor Sebastian Seefeld verabschiedete sich von einer jungen Frau, die zwei jüngere Kinder zur Praxis begleitet hatte. Es war die Schulsekretärin Lilly Ziesl mit zwei Grundschülern, die die erste große Pause genutzt hatten, um gemeinsam vom Klettergerüst zu fallen.

    »Also dann, Marei und Hubi«, sagte der Landdoktor mit einem verschmitzten Augenzwinkern. »Und vielleicht lasst ihr es das nächste Mal ein bisschen langsamer angehen, das wird euren Händen und Knien sehr viel besser gefallen, und ich glaube, euren Eltern auch!«

    Das unternehmungslustige Duo nickte brav und verabschiedete sich.

    Lilly rollte mit den Augen. »Bis zum nächsten Mal, Herr Doktor!«, sagte sie ahnungsvoll.

    Sebastian lachte. »Es sind halt Kinder«, antwortete er verständnisvoll. Dann griff er nach der nächsten Patientenakte und bat Teddy hinüber in sein Sprechzimmer. »Entschuldigen Sie die kleine Verzögerung, Frau Franzen. Bitte, nehmen Sie Platz. Was kann ich denn für Sie tun?«

    Teddy setzte sich in den bequemen Stuhl vor seinem Schreibtisch und breitete aufgeregt ihr Problem vor dem geduldigen Landarzt aus. »Also, Herr Doktor, ich habe dieses neue Körperpeeling benutzt, denn mein Dekolleté muss makellos sein am Hochzeitstag! Aber meine Haut sieht nicht glatt und rosig aus, sondern wie ein rauer Putzlappen! Und heute kommt Clemens, da möchte ich doch besonders gut aussehen!«

    Sebastian schaute sich den Zustand der Haut an und unterdrückte ein kleines Lächeln. Ein rauer Putzlappen sah wahrlich anders aus! Auf dem Dekolleté zeichneten sich einige feine Rötungen ab, das war alles.

    Wie sich im Gespräch herausstellte, benutzte die junge Frau das Peeling zweimal täglich, was die Haut viel zu sehr beanspruchte. »Verwenden Sie das Schönheitsmittel nur einmal wöchentlich, das reicht völlig. Jetzt beruhigen Sie ihre Haut mit einer milden Creme, vielleicht einer auf Honigbasis, und in spätestens zwei Tagen sind die Rötungen verschwunden«, fasste Sebastian zusammen.

    Teddy strahlte ihn an. »Da bin ich aber beruhigt! Ich will doch toll aussehen am Hochzeitstag, Clemens soll so stolz auf mich sein, und der Film für meinen Blog im Internet muss der Hit werden! Die Märchenhochzeit soll nicht nur der schönste Tag in meinem Leben sein, sondern auch ein ganz wichtiger Baustein für meine Karriere!«

    Die junge Frau griff nach ihrer Handtasche und stöckelte auf ihren High Heels zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um und warf Sebastian einen Blick zu, der ein wenig an den eines überdrehten Kindes vor einem großen Ereignis erinnerte. »Ich kann es kaum abwarten, dass Clemens hier ist und es endlich ernst wird mit den restlichen Vorbereitungen! Das wird ja so aufregend! Ciao, ciao!« Ein Winken mit ihren auffällig manikürten Fingerspitzen, und sie schritt davon.

    Sebastian schüttelte lächelnd den Kopf. Er wünschte seinem alten Freund Clemens von Erlenbruch aufrichtig alles Gute für die Zukunft, obwohl er nicht ganz verstehen konnte, was sein Freund an dieser Frau so anziehend fand, dass er die Ehe mit ihr eingehen wollte.

    Teddy war deutlich jünger als ihr zukünftiger Ehemann, sehr hübsch und auf eine charmante Art oberflächlich. Äußerliche Schönheit bedeutete ihr alles, und sie hatte nur Interesse für ihre Karriere, die sie in eine schillernde Glitzerwelt entführen sollte. Dabei war sie eigentlich kein Biest, das seine Ziele knallhart verfolgte, sondern sie verhielt sich in ihrer Begeisterungsfähigkeit oft sehr unbedarft und naiv. Teddy hatte weibliche Vorbilder im Kopf, die es im Fernsehen und in der digitalen Welt zu einer gewissen Bekanntheit gebracht hatten, und diesen fragwürdigen Ruhm wollte sie auch.

    Sebastian Seefeld schob die Gedanken um seinen Freund und dessen Verlobte zur Seite und widmete sich seiner nächsten Patientin, der Kioskbesitzerin Afra. Die Frau mittleren Alters trug ein geblümtes Dirndl mit einer soliden, blauen Schürze, hatte die braunen Haare zu einem klassischen Kranz geflochten, und ihre flinken dunklen Augen musterten den Landdoktor äußerst interessiert.

    »Grüß Gott, Herr Doktor, sagen Sie, war das eben nicht die Teddy Franzen, die hier bei uns diesen gut aussehenden Anwalt Clemens von Erlenbruch heiraten will?«, fragte sie, noch ehe sie sich ganz hingesetzt hatte.

    Es überraschte den Landdoktor nicht, dass Afra gut informiert war, die Frau hatte ihre Augen und Ohren überall.

    »Ja, nur weil man halt nicht mehr die Jüngste ist, muss die moderne Welt nicht an einem vorbeigehen, gell? Meine Nichte, die Barbara, hat mir auf dem Computer diesen Hochzeitsblog von Teddy gezeigt, mei, so etwas Schönes! Ist das nicht aufregend, Herr Doktor? Jetzt gibt’s bei uns in Bergmoosbach eine richtige Promihochzeit!«

    Sebastian Seefeld nickte, lächelte anteilnehmend und erkundigte sich dann geduldig nach den Beschwerden, deretwegen seine Patientin eigentlich zu ihm gekommen war. Aber Afra konnte sich noch nicht ganz von dem glanzvollen Hochzeitsthema trennen, als sie ihre Schuhe auszog, damit sich der Doktor um ihren schmerzenden Fußballen kümmern konnte. »So viel junges Glück, das ist doch herrlich, gell, Herr Doktor? Schade nur, dass man so wenig über den Bräutigam erfährt. Wie es der Teddy geht, das schreibt sie ja immer im Internet, aber über die Gefühle vom Clemens weiß man rein gar nichts. Wie es dem wohl jetzt gehen mag, so kurz vor der Hochzeit?«

    *

    In diesem Augenblick ging es Clemens gut. Er war gerade am Münchner Hauptbahnhof in den Zug ins Allgäu gestiegen, hatte sein Gepäck verstaut und es sich auf seinem reservierten Fensterplatz Erster Klasse gemütlich gemacht. Clemens war ein erfolgreicher Anwalt und er hatte gerade einen komplizierten Fall zu Ende gebracht. Sein Mandant war sehr zufrieden mit Clemens’ Arbeit gewesen, und der Jurist freute sich, vor seinem Urlaub die Akten schließen zu können. Jetzt kreisten seine Gedanken nicht mehr um komplizierte juristische Einzelheiten, sondern er konnte sich voll und ganz mit den Vorbereitungen seiner Hochzeit beschäftigen.

    Clemens von Erlenbruch war ein großer, attraktiver Mann mit dunklen Haaren und grünen Augen. Er legte Wert auf stilvolle Kleidung, ohne übertrieben modisch zu wirken. Jetzt trug er eine schwarze Tuchhose und ein maßgeschneidertes Hemd, das sehr gut zu seinem dunklen Teint und den leuchtend grünen Augen passte. Er legte seine Reiselektüre auf das Tischchen vor sich, schaute auf die Uhr und lehnte sich entspannt in seinen Sitz zurück, in einer Minute würde die Reise beginnen.

    Und das war die eine Minute, die sein Leben verändern sollte.

    Müßig schweifte der Blick des Mannes über den Bahnsteig und das Durcheinander von Menschen und Gepäckstücken. Inmitten dieser Fremden stand eine zierliche junge Frau mit dem Rücken zu ihm. Sie drehte sich in genau der Sekunde um,

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