Der neue Landdoktor 33 – Arztroman: Wir leben in der Gegenwart!
Von Tessa Hofreiter
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"Wir telefonieren heute Abend", versprach Elli und nahm Johannes zum Abschied noch einmal in die Arme. Jetzt waren sie schon fast ein halbes Jahr ein Paar, aber niemand durfte von ihrer Liebe wissen. Diese Hütte im Moor durfte doch nicht auf ewige Zeiten der einzige Ort sein, an dem sie sich frei begegnen konnten.
"Ich verspreche dir, wir werden eine Lösung finden. Wenn meine Eltern mich vor die Wahl stellen, dann werde ich mich für dich entscheiden." Johannes küsste Elli auf ihr Haar und hielt sie eng umschlungen. Er würde sich niemals von ihr trennen. Er liebte sie von ganzem Herzen.
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Der neue Landdoktor
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Buchvorschau
Der neue Landdoktor 33 – Arztroman - Tessa Hofreiter
Der neue Landdoktor –33–
Wir leben in der Gegenwart!
Roman von Tessa Hofreiter
»Wir telefonieren heute Abend«, versprach Elli und nahm Johannes zum Abschied noch einmal in die Arme. Jetzt waren sie schon fast ein halbes Jahr ein Paar, aber niemand durfte von ihrer Liebe wissen. Diese Hütte im Moor durfte doch nicht auf ewige Zeiten der einzige Ort sein, an dem sie sich frei begegnen konnten.
»Ich verspreche dir, wir werden eine Lösung finden. Wenn meine Eltern mich vor die Wahl stellen, dann werde ich mich für dich entscheiden.« Johannes küsste Elli auf ihr Haar und hielt sie eng umschlungen. Er würde sich niemals von ihr trennen. Er liebte sie von ganzem Herzen.
»Ich hoffe, sie werden es nicht so weit kommen lassen, mein Liebling«, flüsterte Elli und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Sie schloss die Augen, atmete seinen Duft, der sie an Wiesen im Morgentau erinnerte, und hörte zu, wie sein Herz schlug. Ganz gleichmäßig und in dem ihr so vertrauten Takt. Alles an Johannes war ihr vertraut. Das blonde Haar, sein Lächeln und die grünbraunen Augen, die ihr verrieten, wie sehr er sie liebte, jedes Mal aufs Neue, sobald er sie ansah.
»Du weißt, dass du der wichtigste Mensch für mich bist«, versicherte ihr Johannes.
»Ich will aber nicht, dass du dich mit deiner Familie überwirfst. Genauso wenig möchte ich meine Eltern vor den Kopf stoßen.«
»Vielleicht geht es aber nicht anders.«
»Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sie wieder miteinander zu versöhnen.«
»Du glaubst immer an das Gute, Elli, ich weiß«, sagte Johannes, als sie ihre Augen wieder öffnete und ihn anschaute. »Ich wünschte, es wäre alles gut und sie würden uns unser Glück gönnen.« Er betrachtete sie voller Zuneigung. Die großen blauen Augen, die langen dunkelblonden Locken, die ihr zartes Gesicht umrahmten. Warum konnten seine Eltern nicht das sehen, was auch er sah? Eine liebenswerte junge Frau, die ebenso wenig wie er etwas mit diesen alten Auseinandersetzungen der beiden Familien zu tun hatte.
»Wenn wir nicht mehr an das Gute glauben, dann sind wir verloren«, sagte Elli leise.
»Nein, nicht wir sind verloren. Wir haben uns. Aber sie werden ihre Kinder verlieren.«
»Nimm das Gespräch an«, bat Elli und löste sich von ihm.
Es war bereits das dritte Mal innerhalb von fünf Minuten, dass es mit dem Klingelton läutete, den er seinem Vater zugewiesen hatte. Vermutlich ging es um etwas Wichtiges, wenn er so hartnäckig blieb.
»Hallo, Vater«, meldete sich Johannes, nachdem er sein Handy aus der Jeanstasche gezogen hatte.
»Wo steckst du, Junge? Wir haben ein Problem mit der Abfüllmaschine. Komm bitte sofort in die Molkerei«, hörte Elli Friedbert Gernike, Johannes’ Vater, sagen.
»Ich bin unterwegs«, sagte Johannes und beendete das Gespräch. »Tut mir leid, ich muss los«, wandte er sich wieder an Elli.
»Du bist der Ingenieur bei euch im Haus. Wenn eine Maschine still steht, dann ist es deine Aufgabe, sie wieder zum Laufen zu bringen«, antwortete Elli lächelnd.
»Ich sehne den Tag herbei, an dem ich ihm sagen kann, dass ich bei dir bin, wenn er auf der Suche nach mir ist.«
»Wir bekommen das hin. Es wird uns etwas einfallen, wie wir sie von unserer Liebe überzeugen können. Und jetzt lass uns gehen.« Elli schaute sich noch einmal in der Hütte um, ob sie auch nichts liegen gelassen hatten.
Die Hütte stammte noch aus der Zeit, als in Bergmoosbach Torf abgebaut wurde, um es als Brennmaterial zu nutzen. Inzwischen diente sie als Schutzhütte für Moorwanderer. Lydia Draxler, die sich in Bergmoosbach um den Tourismus kümmerte, hatte sie mit zwei Holzbänken, einem Tisch und einem Schrank möbliert, in dem sie auch Decken und ein paar Konserven aufbewahrte. Eine Vorsichtsmaßnahme für den Fall, dass jemand von einem Unwetter überrascht wurde und in der Hütte länger ausharren musste. Aber das kam nur selten vor.
Wenn Elli und Johannes sich zum Essen trafen, dann in der Hütte im Moor. Nirgendwo sonst fühlten sie sicher. Einmal hatten sie sich in München verabredet und waren beinahe einem Ehepaar in die Arme gelaufen, das mit den Gernikes befreundet war. Sie wussten beide, dass sie so nicht auf Dauer leben konnten. Es musste sich endlich etwas ändern.
»Wir sehen uns bald wieder«, sagte Johannes, als sie vor der Hütte auf ihre Räder stiegen, nachdem Elli die Tasche mit dem Geschirr und dem Tischtuch in ihren Fahrradkorb gepackt hatte. Das Geschirr gehörte zu dem Service, das ihre Mutter für sie nach und nach gekauft hatte, damit es am Tag ihrer Hochzeit komplett war. Elli konnte sich nicht vorstellen, einen anderen als Johannes zu heiraten, deshalb hatte sie das Geschirr vor ein paar Wochen mit ihm gemeinsam zum ersten Mal benutzt.
»Du hast es eilig, fahr einfach los«, forderte Elli ihn auf, als er auf seine Uhr schaute.
»Aber wir fahren doch immer ein Stück zusammen«, antwortete er überrascht.
»Ich weiß, aber du wirst dringend in der Molkerei erwartet, und ich habe noch ein wenig Zeit. Mach dir keine Gedanken um mich, ich werde mich ganz sicher nicht verfahren«, versicherte sie ihm lächelnd.
»Pass auf dich auf, mein Engel«, sagte Johannes und warf ihr noch eine Kusshand zu, bevor er auf den Weg einbog, der entlang einer Reihe Birken aus dem Moor herausführte.
Elli trat ganz langsam in die Pedale. Sie hatte zu Hause erzählt, dass sie mit einer Freundin zum Mittagessen verabredet war und erst gegen zwei zurück sein würde. Ihre Standardausrede, wenn sie sich mit Johannes traf. Sie hielt an dem Holzsteg an, der über das Moor führte und den sie auf ihrem Nachhauseweg zum Siegnerhof überqueren musste.
Sie schaute auf die Wiesen, die sich im hellen Sonnenschein vor ihr ausbreiteten und fragte sich, warum ihr Leben so kompliziert sein musste. Als sie das blonde Haar auf dem Ärmel ihres weißen Pullovers entdeckte, nahm sie es behutsam in die Hand, betrachtete es eine Weile und übergab es dann dem sanften Wind, der es über die Wiesen hinwegtrug.
Vielleicht wird er sich irgendwann ebenso leicht von mir entfernen, weil ihm klar wird, dass wir beide keine Zukunft haben, dachte Elli und auf einmal spürte sie einen tiefen Schmerz. So als wäre es bereits sicher, dass Johannes und sie niemals offiziell zusammen sein konnten. Sie stieg von ihrem Fahrrad und schob es über den Holzsteg, als ihr auf einmal die Tränen über die Wangen liefen. Auch wenn sie an das Gute in jedem Menschen glaubte, in ihrem Fall bedurfte es eines Wunders, um den Graben zu überwinden, der die Gernikes und die Siegners seit so vielen Jahren trennte.
»Es ist töricht, auf ein Wunder zu warten«, flüsterte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
»Hallo, Elli!«, rief die ältere Frau in dem hellblauen Dirndl, die mit einem Korb voller Blüten auf der anderen Seite des Holzstegs stand.
»Hallo, Traudel!«, antwortete Elli und winkte Traudel Bruckner, der guten Seele aus dem Haus der Seefelds.
»Was ist mit dir, Kind?«, fragte Traudel besorgt, als Elli näherkam und sie ihre verweinten Augen sah.
»Ich kann nicht darüber reden, Traudel«, seufzte Elli.
»So schlimm?« Traudel sah die junge Frau mitfühlend an. Sie kannte Elli schon seit ihrer Geburt und sie hatte immer den Eindruck gehabt, dass sie mit ihrem Leben zufrieden war. »Ist es wegen der Arbeit auf eurem Hof? Dein Vater hat erzählt, dass du ein Semester mit deinem Studium aussetzt, um bei euch auszuhelfen.« Konrad Siegner hatte sich vor kurzem den Fuß gebrochen, und Elli half nun ihrer Mutter bei der Arbeit auf dem Hof und ließ ihr Betriebswirtschaftsstudium ruhen.
»Die Arbeit ist es nicht, und das Semester hole ich schon wieder auf. Es ist etwas anderes«, sagte Elli leise und kämpfte erneut mit den Tränen.
»Komm, Herzl, setzen wir uns ein bissel«, entgegnete Traudel. Sie legte ihren Arm um die Schultern der jungen Frau und führte sie zu einer Bank am Rand der Wiese.
»Denkst du, dass man auf sein eigenes Glück verzichten muss, wenn für andere, die man liebt, dieses Glück ein Unglück ist?« Elli sah Traudel aus tränenverhangenen Augen an. Seit Monaten quälte sie sich mit dieser Frage, aber sie konnte sie sich einfach nicht beantworten. Wenn sie mit Johannes zusammen war, dann schien alles möglich, aber sobald sie sich getrennt hatten, nagten die Zweifel an ihr, ob das, was sie sich so sehr wünschten, jemals wahr werden konnte.
»Das Glück kennt viele Neider, Kind, und ja, manchmal leidet auch jemand unter dem Glück eines anderen. Aber wenn wir von der Liebe sprechen, und ich glaube, das tun wir, dann gibt es kein Abwägen. Wenn die Liebe erst einmal da ist, dann lässt sie sich nicht einfach wieder fortschicken. Wenn du die Chance hast, glücklich zu werden, warum solltest du darauf verzichten?«
»Weil ich meinen Eltern furchtbar wehtun würde.«
»Warum denn das?«, fragte Traudel verwundert. Sie kannte Ellis Eltern nur als liebevolle Menschen, die für das Glück ihrer Tochter jedes Opfer bringen würden.
»Ich liebe einen Mann, dem sie niemals die Hand reichen würden. Wir