Unsere Liebe steht darüber: Der neue Landdoktor 35 – Arztroman
Von Tessa Hofreiter
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Über dieses E-Book
Die Serie zeichnet sich gegenüber dem Vorgänger durch ein völlig neues Konzept aus. Es wird noch größerer Wert auf Romantik, Spannung und sich weiterdichtende, zum Leben erwachende Romanfiguren, Charaktere und Typen gelegt.
Eines darf verraten werden: Betörend schöne Frauen machen dem attraktiven Landdoktor schon bald den Hof. Und eine wirkliche Romanze beginnt...
Gelbe Lilien verkörpern Eitelkeit und Prunksucht, das passt zu dir, dachte Wanda, als sie die Blumen aus ihrem Fahrradkorb nahm, die sie für Ottfried besorgt hatte. Ottfried Schönbrunn, der bekannte Kammersänger, nannte sie die Blumen der Erfolgreichen, und deshalb mussten sie in jedem Zimmer stehen, in dem er vor seinen Auftritten übernachtete. In diesem Jahr gastierte er während seiner Tournee auch in Bergmoosbach.
Wanda hatte Ottfried am Musikkonservatorium in München kennengelernt. Sie stand kurz vor ihrer Abschlussprüfung zur Musiklehrerin, als sie dem attraktiven jungen Sänger begegnete, der sich dort in klassischer Musik ausbilden ließ. Sie waren ein paar Monate zusammen, bis sie seine Selbstverliebtheit unerträglich fand und sich von ihm trennte. Das war inzwischen fünf Jahre her, und sie hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen. Als er sie vor ein paar Tagen anrief und sie bat, ihm ein nettes Zimmer auf einem Bauernhof zu besorgen, tat sie ihm den Gefallen.
Er würde mit ihrer Wahl zufrieden sein. Der Mittnerhof lag umgeben von Wiesen und Weiden ein Stück außerhalb des Dorfes. Das Wohnhaus, die Stallungen und die Scheune hatten die Mittners vor einiger Zeit renoviert. Das historische Hofpflaster, der ausgehöhlte Eichenstamm, der als Auffangbecken für das Wasser diente, das über eine grüne Metallpumpe aus einem unterirdischen Brunnen heraufkam, und das Blumenbeet vor dem Wohnhaus sorgten für ein idyllisches Ambiente.
»Ich bevorzuge die private Atmosphäre. Der Hotelbetrieb ist mir zu unruhig«, hatte Ottfried gesagt.
»Hallo, Sabine, sind die Appartements offen?«, wollte Wanda wissen, als sie mit ihren Blumen im Arm zu der umgebauten Scheune mit den
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Buchvorschau
Unsere Liebe steht darüber - Tessa Hofreiter
Der neue Landdoktor –35–
Unsere Liebe steht darüber
Roman von Tessa Hofreiter
Gelbe Lilien verkörpern Eitelkeit und Prunksucht, das passt zu dir, dachte Wanda, als sie die Blumen aus ihrem Fahrradkorb nahm, die sie für Ottfried besorgt hatte. Ottfried Schönbrunn, der bekannte Kammersänger, nannte sie die Blumen der Erfolgreichen, und deshalb mussten sie in jedem Zimmer stehen, in dem er vor seinen Auftritten übernachtete. In diesem Jahr gastierte er während seiner Tournee auch in Bergmoosbach.
Wanda hatte Ottfried am Musikkonservatorium in München kennengelernt. Sie stand kurz vor ihrer Abschlussprüfung zur Musiklehrerin, als sie dem attraktiven jungen Sänger begegnete, der sich dort in klassischer Musik ausbilden ließ. Sie waren ein paar Monate zusammen, bis sie seine Selbstverliebtheit unerträglich fand und sich von ihm trennte. Das war inzwischen fünf Jahre her, und sie hatte ihn seitdem nicht mehr gesehen. Als er sie vor ein paar Tagen anrief und sie bat, ihm ein nettes Zimmer auf einem Bauernhof zu besorgen, tat sie ihm den Gefallen.
Er würde mit ihrer Wahl zufrieden sein. Der Mittnerhof lag umgeben von Wiesen und Weiden ein Stück außerhalb des Dorfes. Das Wohnhaus, die Stallungen und die Scheune hatten die Mittners vor einiger Zeit renoviert. Das historische Hofpflaster, der ausgehöhlte Eichenstamm, der als Auffangbecken für das Wasser diente, das über eine grüne Metallpumpe aus einem unterirdischen Brunnen heraufkam, und das Blumenbeet vor dem Wohnhaus sorgten für ein idyllisches Ambiente.
»Ich bevorzuge die private Atmosphäre. Der Hotelbetrieb ist mir zu unruhig«, hatte Ottfried gesagt.
»Hallo, Sabine, sind die Appartements offen?«, wollte Wanda wissen, als sie mit ihren Blumen im Arm zu der umgebauten Scheune mit den neuen Ferienappartements lief.
»Geh einfach hinein, ich habe gerade noch einmal dort Staub gewischt. Ich hoffe, unsere bescheidenen Räume werden den hohen Gast zufriedenstellen«, antwortete Sabine Mittner lächelnd, die ihr mit dem kleinen Bastian auf dem Arm entgegen kam.
»Der hohe Gast ist auf einem Bauernhof in Niederbayern aufgewachsen. Er weiß, worauf er sich einlässt. Hallo, Bastian, wie geht es dir?«, wandte sie sich an das Baby, das sie mit seinen großen blauen Augen musterte.
»Da!«, rief Bastian und streckte seine runden Ärmchen nach den Lilien aus.
»Tut mir leid, Häschen, die sind nicht für dich«, sagte Wanda und streichelte Bastian über die zarten blonden Löckchen.
»Im Moment möchte er einfach alles anfassen und untersuchen. Nicht wahr, mein kleiner Entdecker«, sagte Sabine und küsste das Kind auf den Bauch.
Bastian gluckste vor Freude, und als er lachte, zeigte er die vier Zähnchen, die er inzwischen schon hatte.
»Wollen wir mal hoffen, dass Herr Schönbrunn nicht die absolute Ruhe erwartet. Die wird er auf einem Bauernhof mit vier Kindern nicht wirklich finden.«
»Ottfried ist mit seinen Gesangsübungen auch nicht gerade ein ruhiger Zeitgenosse. Vermutlich ist jedes Hotel dankbar, wenn er sich nicht dort einquartiert und den anderen Gästen den Schlaf raubt. Soweit ich weiß, legt er seine Gesangsübungen meistens auf die Morgenstunden kurz nach Sonnenaufgang. Das gefällt nicht jedem, deshalb wollte er doch auch, dass ich gleich eure beiden Ferienappartements für ihn buche. Er hat keine Lust, sich mit nörgelnden Nachbarn herumzuschlagen.«
»Wir werden uns an seinen Gesangsübungen sicher nicht stören. Ist er eigentlich inzwischen verlobt oder verheiratet?«, fragte Sabine, während sie ein Taschentuch aus ihrer Jeanstasche zog und Bastians Mündchen sauber wischte, weil der Kleine vor lauter Glucksen ein wenig gesabbert hatte. »Autsch, das tut der Mama weh, Schätzchen«, sagte sie, als das Baby an ihrem Pferdeschwanz zog.
»Ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Frau länger mit Ottfried aushält«, sagte Wanda.
»Vielleicht hat er sich inzwischen verändert. Du hast ihn einige Jahre nicht gesehen. Möglicherweise verliebst du dich wieder in ihn.«
»Nein, die Sache mit ihm und mir ist vorbei. Ich habe nicht vor, sie wieder aufleben zu lassen. Ich möchte irgendwann eine Familie mit Kindern, aber mit einem Mann, der sich nicht als Mittelpunkt des Geschehens sieht und nach dessen Pfeife alle anderen tanzen müssen.«
»Hallo, Wanda!«, riefen Senta und Benjamin, die in Gummistiefeln und Latzhosen aus dem Stall herausschauten, in dem die Kühe der Mittners bei schlechtem Wetter Unterschlupf suchten.
»Hallo, ihr beiden«, begrüßte Wanda die Zwillinge. Sie gehörten zu den Erstklässlern, die neben dem Musikunterricht in der Schule zusätzlich Klavierstunden bei ihr nahmen.
»Wir helfen Markus, den Stall aufzuräumen«, erklärte Senta stolz.
»Ja, das ist ganz schön viel Arbeit«, schloss sich Benjamin seiner Schwester an.
»Ihr helft nicht mir, sondern der Familie«, sagte Markus, der über die beiden hinweg auf den Hof schaute.
»Ja, und deine Verliebte hilft uns auch. Emilia ist deine Verliebte, Verliebte!«, johlte Senta, als Emilia neben Markus auftauchte und er das Stroh aus ihrem langen kastanienfarbenen Haar zupfte, das sich dort verfangen hatte.
»Igitt küssen!«, rief Benjamin und schüttelte sich, als Emilia Markus auf die Wange küsste.
»Frechlinge.« Markus packte Senta und drehte sich mit ihr im Kreis, während Emilia sich Benjamin schnappte und auch ihn herumwirbelte.
»Ich beneide dich um deine Familie«, seufzte Wanda, als die Zwillinge vor Vergnügen quietschten.
»Irgendwann hast auch du eine Familie«, versicherte ihr Sabine. »Wenn du ein wenig Trubel am Abend brauchst, dann bleib doch einfach zum Essen bei uns.«
»Danke für die Einladung, Sabine, aber ich habe noch einiges für übermorgen vorzubereiten. Das gesamte Kollegium hat sich bereit erklärt, Kästen mit Verbandmaterial für den ›Erste-Hilfe-Tag‹ zusammenzustellen, damit die Kinder damit üben können.«
»Ich finde es großartig, dass Sebastian diesen Unterricht, den sein Vater eingeführt hat, fortsetzt. Es gibt den Kindern Selbstvertrauen, wenn sie sich in Notfallsituationen zu helfen wissen.«
»So sehe ich das auch. Er kommt übrigens mit Anna. Anna hat doch vor ihrer Ausbildung zur Hebamme als OP-Schwester in der Notfallaufnahme gearbeitet.«
»Die beiden sind ein gutes Team.«
»Ich denke, sie sind mehr als nur ein gutes Team.«
»Ich weiß, obwohl das nicht jedem gefällt. Es gibt einige, die sich bei Sebastian etwas ausrechnen.«
»Worauf Sebastian Seefeld sich im Gegensatz zu Ottfried aber nichts einbildet. Er war ständig auf irgendeinen Flirt aus, um sein Ego zu streicheln. Ich dagegen durfte einen anderen Mann nicht einmal ansehen, ohne dass er eifersüchtig wurde. Er durfte alles, ich gar nichts.«
»Das klingt furchtbar.«
»Es war furchtbar. Eifersucht ist ein echtes Reizwort für mich. So etwas will ich nie wieder erleben müssen.«
»Das glaube ich dir gern. Ja, Spatz, ich weiß, du hast Hunger«, sagte Sabine, als Bastian quengelte.
»Ich stelle rasch die Blumen in eine Vase und mache mich wieder auf den Weg ins Dorf, bis bald, Sabine«, sagte Wanda und eilte mit ihrem Blumenstrauß im Arm zum Eingang der Scheune.
Die beiden Appartements dort waren im alpenländischen Stil mit rustikalen Kiefernholzmöbeln eingerichtet. Neben einem breiten Bett und einem Esstisch mit vier Stühlen gab es auch eine gemütliche Sofaecke. Wanda ging davon aus, dass Ottfried die Aussicht auf die Berge bevorzugte, und stellte die Vase mit den Lilien auf den Esstisch des Zimmers mit dem Blick auf die Gipfel der Alpen.
Ich sollte mich beeilen, dachte sie, als sie aus dem Fenster schaute und die dunklen Wolken sah, die hinter den Bergen heraufzogen. Sie rückte die weiße Porzellanvase in die Mitte des Tisches und verließ das Zimmer. Warum springe ich eigentlich immer noch, wenn er etwas von mir will?, fragte sie sich. Ottfried hätte sich seine Blumen doch auch allein kaufen können. »Auf bald!«, rief sie Sabine zu, als sie im Hof wieder auf ihr Rad stieg und sie die Freundin am geöffneten Küchenfenster sah.
»Auf bald!«, antwortete Sabine und winkte ihr.
Wanda musste lächeln, als sie die Zwillinge hörte, die sich in der Scheune ein Wortgefecht mit Emilia und Markus lieferten, die offensichtlich Mühe hatten, dabei ernst zu bleiben. Sobald sie den richtigen Mann gefunden hatte, der sein Leben mit ihr verbringen wollte, würde sie an eine eigene Familie denken. Solange sie ihm nicht begegnet war, sollte sie dieses Thema einfach vergessen. Sie fuhr ein Stück zur Seite, als ihr ein Geländewagen auf der schmalen Straße entgegenkam, die den Mittnerhof mit dem Dorf verband.
»Hallo, Doktor