Keine Chance für die Liebe?: Chefarzt Dr. Norden 1268 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
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Über dieses E-Book
So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Sarah schielte zur Uhr, die über der Tür des OP-Saals hing. Kurz nach halb elf war es schon! So spät schon! Sie würde es also nicht mehr pünktlich zu ihrem Termin beim Chefarzt der Behnisch-Klinik schaffen. »Schwester Britta, könnten Sie mir einen Gefallen tun?«, fragte sie eine der OP-Schwestern. »Würden Sie bitte in Dr. Nordens Büro anrufen und ihm ausrichten, dass ich mich verspäten werde?« »Gern. Was soll ich ihm sagen, wann Sie kommen?« Sarah sah wieder zur Uhr und überschlug in Sekundenschnelle, wie lange sie brauchen würde, um die Bauchnaht zu schließen, den Verband anzulegen, sich umzuziehen und im Anschluss noch kurz auf ihrer Station vorbeizusehen. »Ich könnte um halb zwölf dort sein.« Schwester Britta nickte und eilte zum Telefon, während sich Sarah wieder ihrer Arbeit widmete. Sie beendete die Operation und versorgte die frische Wunde mit einem schützenden Verband. Eine Viertelstunde später war sie auf der Wöchnerinnenstation, um nach einer jungen Mutter zu sehen, die vor einigen Stunden entbunden hatte. Auf dem Flur, vor dem Patientenzimmer, traf sie auf Dr. Felicitas Norden. Sie war nicht nur die Frau des Chefarztes, sondern auch die Leiterin der Pädiatrie. »Hast du gerade nach unseren Jüngsten gesehen?« »Ja und davon kann ich nie genug bekommen«
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Buchvorschau
Keine Chance für die Liebe? - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1268 –
Keine Chance für die Liebe?
Unveröffentlichter Roman
Jenny Pergelt
Sarah schielte zur Uhr, die über der Tür des OP-Saals hing. Kurz nach halb elf war es schon! So spät schon! Sie würde es also nicht mehr pünktlich zu ihrem Termin beim Chefarzt der Behnisch-Klinik schaffen.
»Schwester Britta, könnten Sie mir einen Gefallen tun?«, fragte sie eine der OP-Schwestern. »Würden Sie bitte in Dr. Nordens Büro anrufen und ihm ausrichten, dass ich mich verspäten werde?«
»Gern. Was soll ich ihm sagen, wann Sie kommen?«
Sarah sah wieder zur Uhr und überschlug in Sekundenschnelle, wie lange sie brauchen würde, um die Bauchnaht zu schließen, den Verband anzulegen, sich umzuziehen und im Anschluss noch kurz auf ihrer Station vorbeizusehen. »Ich könnte um halb zwölf dort sein.«
Schwester Britta nickte und eilte zum Telefon, während sich Sarah wieder ihrer Arbeit widmete.
Sie beendete die Operation und versorgte die frische Wunde mit einem schützenden Verband. Eine Viertelstunde später war sie auf der Wöchnerinnenstation, um nach einer jungen Mutter zu sehen, die vor einigen Stunden entbunden hatte.
Auf dem Flur, vor dem Patientenzimmer, traf sie auf Dr. Felicitas Norden. Sie war nicht nur die Frau des Chefarztes, sondern auch die Leiterin der Pädiatrie.
»Hast du gerade nach unseren Jüngsten gesehen?«
»Ja und davon kann ich nie genug bekommen«, schwärmte Fee Norden. »Ich könnte mich den ganzen Tag bei den süßen Babys herumtreiben.«
»Ja, ich weiß. Es hat sich schon herumgesprochen, dass sich alle Kinderärzte um den Job auf der Wöchnerinnenstation streiten. Wie gut, dass du dir als Chefin immer die schönsten Arbeiten aussuchen darfst.«
»Ha, ha«, sagte Fee. Sie wusste, dass Sarah nur scherzte. Niemand glaubte ernsthaft, dass sich Fee Norden persönliche Vorteile verschaffte, nur weil sie die Leitung hatte. Fee war nicht nur für ihre Kompetenz bekannt, sondern auch dafür, sehr gerecht zu sein und keinen ihrer Mitarbeiter zu bevorzugen. Noch nicht mal sich selbst.
»Vielleicht sollte ich wirklich mal ein wenig egoistischer sein. Dann würde mein Arbeitstag viel entspannter ablaufen.«
»Nur dumm, dass du überhaupt nichts Egoistisches an dir hast«, erwiderte Sarah grienend.
»Stimmt«, lachte Fee. Als Sarah nun auf ihre Armbanduhr sah, fragte sie: »Was ist los? Hast du keine Zeit?«
»Ich bin tatsächlich etwas knapp dran. Dein Mann will mich dringend sprechen und hatte mich für um elf in sein Büro gebeten. Ich hätte den Termin auch bequem geschafft, aber dann kam eine perforierte Zyste dazwischen.«
»Mach dir wegen der Verspätung keine Gedanken. Du weißt doch, dass die Patienten bei Daniel immer vorgehen und er dir ganz sicher keine Vorwürfe macht, wenn du dich um sie kümmerst.«
»Um ehrlich zu sein: Ich mache mir vor allem um den Grund des Termins Gedanken. Dein Mann klang ziemlich ernst am Telefon, als er mich so kurzfristig zu sich bat. Kann es sein, dass er schlechte Nachrichten für mich hat?«
»Ich habe keine Ahnung, was er von dir will.« Fee hob die Schultern. »Und selbst wenn ich es wüsste, dürfte ich dir nichts davon sagen.«
»Ja, klar«, sagte Sarah zerstreut. Sie hielt sich eigentlich für eine gute Ärztin und war sich keiner Schuld bewusst. Dennoch hatte sie ein ungutes Gefühl bei der Sache. Ob sich jemand über sie beschwert hatte? Eine Patientin vielleicht? Oder ein Angehöriger?
»Hör auf, dich deswegen verrückt zu machen.« Fee, mit der Sarah eine gute Freundschaft verband, holte sie aus ihren Grübeleien. »Warum stellst du dich so an? Daniel hält große Stücke auf dich. Er weiß, was er an dir hat und dass du die beste Gynäkologin der Klinik bist. Deshalb glaube ich auch nicht, dass du dir Sorgen machen musst, wenn er dich um ein Gespräch bittet. Vielleicht geht es um eine Patientin?«, überlegte Fee dann selbst. »Um einen besonderen Fall womöglich, der ihm sehr wichtig ist.«
»Ja, das wäre denkbar. Er hatte mir erst im letzten Monat eine Patientin ans Herz gelegt, die er noch aus seiner Zeit als Hausarzt kannte.«
Die Worte von Fee hatten es tatsächlich geschafft, Sarahs Sorgen auf ein Minimum zu reduzieren. Und plötzlich kam es ihr ziemlich albern vor, dass sie sich wegen des Termins den Kopf zerbrach.
Als sie nun zu ihrer Patientin ging, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen, war alles wieder in Ordnung. Erst als sie später das Vorzimmer des Chefarztes betrat, kehrte die Nervosität zurück.
»Ich bin ein bisschen zu spät«, sagte sie zu Katja Baumann, der Assistentin des Chefarztes und gute Seele seines Vorzimmers.
Katja winkte ab. »Die OP ging ja wohl vor.« Mit einem Kopfnicken deutete sie zu der geschlossenen Tür, hinter der sich Daniel Nordens Büro befand. »Du kannst gleich reingehen.«
»Okay«, erwiderte Sarah so lahm, dass Katja sie erstaunt ansah.
»Geht es dir gut? Du wirkst ein wenig … angespannt.«
»Ja … nein.« Flüsternd sprach Sarah weiter: »Also um ehrlich zu sein: Ich frage mich die ganze Zeit, was er von mir will. Dieser kurzfristige Termin ist sehr ungewöhnlich.«
»Kann schon sein.«
»Weißt du vielleicht …«
Katja grinste. »Nein und selbst wenn …«
»Ja, ja«, unterbrach Sarah sie seufzend. »Wenn du es wüsstest, dürfest du nichts sagen. Das Gleiche habe ich mir schon von Fee anhören müssen.« Sarah zupfte an ihren blonden Haaren, drückte den Rücken durch und klopfte dann an die Tür ihres Chefs.
Dr. Daniel Norden war nicht allein. Er saß zusammen mit Dr. Bennet Lenz in der Besucherecke am Fenster seines Büros.
»Ah! Da sind Sie ja, Frau Buchner!«, rief er lächelnd, als sie hereinkam. »Kommen Sie! Setzen Sie sich bitte zu uns!«
»Es tut mir leid, dass ich es nicht früher geschafft habe«, sagte sie, während sie Platz nahm. Die Anwesenheit Bennet Lenz’ irritierte sie. Dass er sich jetzt nicht zurückzog, konnte nur bedeuten, dass er bei dem Gespräch dabei sein würde. Doch warum? Wieso war bei dieser Unterhaltung nicht nur der Chefarzt der Behnisch-Klinik anwesend, sondern auch sein Stellvertreter?
Dr. Lenz war der leitende Oberarzt der Neurologie und vertrat zudem den Chef bei dessen Abwesenheit. Normalerweise hatte Sarah nur sehr wenig mit ihm zu tun. Sie wechselten ein paar höfliche Worte, wenn sie sich bei den wöchentlichen Dienstberatungen oder in der Cafeteria trafen, und dabei blieb es. Zu Sarahs großem Bedauern. Sie hatte eine heimliche Schwäche für den gutaussehenden, charismatischen Kollegen und wünschte sich, er würde für sie genauso empfinden. Ihre Freundin Christina Rohde war die Einzige, die davon wusste. Und das war auch gut so. Es war besser, wenn dieses kleine Geheimnis verborgen blieb. Schließlich war sie kein verknallter Teenager, sondern eine gestandene Frau von Anfang dreißig, die sich für diese alberne Schwärmerei schon viel zu alt fühlte.
»Es ist schön, dass Sie Zeit für unser Gespräch gefunden haben«, sagte Daniel Norden nun. »Möchten Sie einen Kaffee oder ein Glas Wasser?«
Sarah schüttelte schnell den Kopf. Sie wollte die Sache endlich hinter sich bringen. »Nein, danke, ich möchte nichts.«
»Für unser Zusammentreffen gibt einen unschönen Grund«, sagte Daniel und Sarahs Herz rutschte in die