Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Du bist überführt!: Dr. Norden 87 – Arztroman
Du bist überführt!: Dr. Norden 87 – Arztroman
Du bist überführt!: Dr. Norden 87 – Arztroman
eBook96 Seiten1 Stunde

Du bist überführt!: Dr. Norden 87 – Arztroman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»In der Steinzeit sind die Männer noch kilometerweit durch strömenden Regen gelaufen, haben unter Einsatz ihres Lebens ein Wildschwein erlegt und es an den Ohren nach Hause geschleift, damit ihre Frauen leckeren, saftigen Wildschweinbraten und ein schickes Fellkleid bekamen.« Mit geschlossenen Augen lag Tatjana Bohde im Bett und murmelte diese Worte wie zu sich selbst vor sich hin. Doch ihr Freund Danny Norden, der neben ihr lag, wusste genau, dass ihre Bemerkung auf ihn abzielte. »Ein Glück, dass wir uns inzwischen weiterentwickelt haben und in der Neuzeit angekommen sind«, seufzte er genüsslich und lauschte auf die Regentropfen, die ans Fenster prasselten. »Dabei würde es mir vollkommen genügen, wenn mein Jäger mir ein paar knusprige Brötchen bei Frau Bärwald besorgen würde. Oder diese mürben Nusshörnchen mit der dicken Zuckerglasur. Besonders lecker sind auch die saftigen Rosinenschnecken. Aber darauf hoffe ich wahrscheinlich vergeblich«, appellierte Tatjana an sein Vorstellungsvermögen. Es war ein trüber Mittwochmorgen. Fast ohne Unterbrechung fiel seit Tagen der Regen wie aus Kübeln von einem tristen Himmel und machte alles andere als Lust darauf, vor die Tür zu gehen. »Bestimmt ist die Pfütze vor dem Haus inzwischen schon so tief, dass ich durchschwimmen muss«, versuchte Danny, das Verständnis seiner Freundin zu wecken. »Das ist in der Tat ein schlagendes Argument«, räumte sie zu seiner großen Überraschung ein. »Wär schade um deine schönen, neuen Wildlederschuhe.« Das war zu viel des Guten. Trotz ihrer geschickten Drehbewegung gelang es Tatjana nicht mehr, sich in Sicherheit zu bringen. Danny stürzte sich auf sie und kitzelte sie, bis sie keine Luft mehr bekam.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Jan. 2024
ISBN9783989367593
Du bist überführt!: Dr. Norden 87 – Arztroman

Mehr von Patricia Vandenberg lesen

Ähnlich wie Du bist überführt!

Titel in dieser Serie (100)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Verwandte Kategorien

Rezensionen für Du bist überführt!

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Du bist überführt! - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 87 –

    Du bist überführt!

    Patricia Vandenberg

    »In der Steinzeit sind die Männer noch kilometerweit durch strömenden Regen gelaufen, haben unter Einsatz ihres Lebens ein Wildschwein erlegt und es an den Ohren nach Hause geschleift, damit ihre Frauen leckeren, saftigen Wildschweinbraten und ein schickes Fellkleid bekamen.« Mit geschlossenen Augen lag Tatjana Bohde im Bett und murmelte diese Worte wie zu sich selbst vor sich hin. Doch ihr Freund Danny Norden, der neben ihr lag, wusste genau, dass ihre Bemerkung auf ihn abzielte.

    »Ein Glück, dass wir uns inzwischen weiterentwickelt haben und in der Neuzeit angekommen sind«, seufzte er genüsslich und lauschte auf die Regentropfen, die ans Fenster prasselten.

    »Dabei würde es mir vollkommen genügen, wenn mein Jäger mir ein paar knusprige Brötchen bei Frau Bärwald besorgen würde. Oder diese mürben Nusshörnchen mit der dicken Zuckerglasur. Besonders lecker sind auch die saftigen Rosinenschnecken. Aber darauf hoffe ich wahrscheinlich vergeblich«, appellierte Tatjana an sein Vorstellungsvermögen.

    Es war ein trüber Mittwochmorgen. Fast ohne Unterbrechung fiel seit Tagen der Regen wie aus Kübeln von einem tristen Himmel und machte alles andere als Lust darauf, vor die Tür zu gehen.

    »Bestimmt ist die Pfütze vor dem Haus inzwischen schon so tief, dass ich durchschwimmen muss«, versuchte Danny, das Verständnis seiner Freundin zu wecken.

    »Das ist in der Tat ein schlagendes Argument«, räumte sie zu seiner großen Überraschung ein. »Wär schade um deine schönen, neuen Wildlederschuhe.« Das war zu viel des Guten. Trotz ihrer geschickten Drehbewegung gelang es Tatjana nicht mehr, sich in Sicherheit zu bringen. Danny stürzte sich auf sie und kitzelte sie, bis sie keine Luft mehr bekam.

    »Gnade! Ich flehe um Gnade!«, bettelte sie schließlich kichernd.

    Danny hielt inne. Er saß über ihr und stützte sich auf ihre Arme, sodass sie sich nicht bewegen konnte. Kritisch musterte er ihr Gesicht und gab sich die größte Mühe, sein Begehren vor ihr zu verstecken.

    »Also, gegen einen Kuss könnte ich mir vorstellen, Gnade vor Recht ergehen zu lassen.«

    »Das ist Erpressung«, beschwerte sich Tatjana und zappelte unter seinem festen Griff.

    »Tja, mein liebes Kind. So ist das nun mal im Leben.«

    »Vielen Dank für den Hinweis. Dann werde ich dich das nächste Mal, wenn ich Hunger habe, auch erpressen«, bemerkte Tatjana schelmisch lächelnd und wollte ihm seinen Wunsch erfüllen, als es an der Tür klingelte. Danny, atemlos vor Lachen, ließ von seiner Freundin ab.

    »Vielleicht hat der Himmel dein Flehen erhört und den Brötchenservice geschickt«, mutmaßte er und stand auf. Schnell schlüpfte er in T-Shirt und Hose und verließ barfuß das Schlafzimmer, um nachzusehen, wer um diese Uhrzeit Einlass begehrte.

    Tatjana nutzte die Gelegenheit, um sich die Lachtränen abzuwischen und ebenfalls aufzustehen. Sie war im Bad, als sich Danny ein paar Minuten später wieder zu ihr gesellte. Sichtlich verwundert starrte er auf das Päckchen in seinen Händen.

    »Was ist denn das?« Neugierig nahm Tatjana die verschnürte Schachtel ins Visier.

    »Ich habe keine Ahnung«, gestand Danny. »Steht auch kein Absender drauf.«

    »Dann mach es auf. Vielleicht sind ja wirklich Brötchen drin«, tat sie scherzhaft ihre Hoffnung kund.

    Danny schüttelte das Paket. Es klapperte verdächtig.

    »Wenn, dann sind sie steinhart.«

    »Oh, schade«, seufzte Tatjana. »Dann also doch das Brot vom Vortag.« Doch ihre Neugier siegte schnell über die Enttäuschung. »Jetzt mach schon auf. Schließlich haben wir nicht den ganzen Tag Zeit.«

    Diese Bemerkung war berechtigt. Danny riss das Klebeband vom Karton und öffnete den Deckel.

    »Und? Was ist es?« Neugierig reckte Tatjana den Kopf mit den blonden, streichholzkurzen Haaren.

    Ungläubig starrte Danny auf die mit Luftpolsterfolie ausgestopfte Kiste. Fast sofort stiegen Bilder der Erinnerung in ihm auf, und sein Herz schlug schneller.

    »Ein Backgammonspiel! Das darf ja wohl nicht wahr sein! Mit diesem Spiel hab ich Stunden meiner Studentenzeit verbracht.« Fast zärtlich griff er nach dem schön gestalteten zusammengeklappten Holzbrett, in dessen Innerem die Spielfiguren aufbewahrt wurden.

    »Ach, deshalb hat dein Studium so lange gedauert!« Wie fast immer konnte sich Tatjana auch diesmal einen frechen Kommentar nicht verkneifen.

    Doch Danny war so begeistert, dass er gar nicht darauf einging.

    »Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie ich mit meinem Kumpel tagelang in unserem Stammcafé gesessen und eine Partie nach der anderen gespielt habe.« Er legte den Zeigefinger ans Kinn und dachte nach. »Jonathan hieß er. Jonathan Amberg.«

    »Jonathan Amberg?«, hakte Tatjana verdutzt nach. Sie hatte sich wieder ihrem Spiegelbild zugewandt und cremte sich sorgfältig das hübsche Gesicht ein. »Von dem hast du mir ja noch nie was erzählt.«

    Nachdenklich strich Danny über die Intarsien auf dem Holzbrett.

    »Ehrlich gesagt hatte ich ihn völlig vergessen. Nachdem er zum dritten Mal durch das Physikum gefallen war, war für ihn das Abenteuer Medizinstudium zu Ende.«

    »Ihr habt keinen Kontakt gehalten?« Während sie die Tube zuschraubte, sah Tatjana ihren Freund fragend an. So ein Verhalten sah ihrem empathischen Freund gar nicht ähnlich.

    »Natürlich haben wir uns lebenslange Treue geschworen«, erwiderte Danny verlegen lächelnd. »Aber wie es halt so ist, wurde der Kontakt immer weniger, bis er schließlich ganz abgerissen ist. Unsere Leben haben sich einfach zu unterschiedlich entwickelt. Irgendwann hatten wir uns nichts mehr zu sagen.«

    »Hast du eine Ahnung, was aus ihm geworden ist?«

    Über diese Frage musste Danny einen Moment nachdenken.

    »Soweit ich weiß, hat er damals auf einem Schrottplatz gejobbt. Damit wollte er die Zeit bis zum nächsten Semesteranfang überbrücken und ein bisschen Geld verdienen. Aus ein paar Monaten wurde ein Jahr, dann eineinhalb und schließlich zwei. Mehr weiß ich nicht. Ich hab keine Ahnung, was aus ihm geworden ist.«

    Inzwischen war Tatjana mit ihren Vorbereitungen für den Tag fertig und im Begriff, das Bad zu verlassen.

    »Und von wem kommt jetzt dieses Spiel?«, wechselte sie das Thema.

    Danny stellte das Holzbrett zur Seite und durchsuchte die Schachtel nach einem Hinweis auf den Absender. Vergeblich.

    »Keine Ahnung.« Ratlos zuckte er mit den Schultern. »Kannst du eigentlich Backgammon?« Diese Frage war durchaus berechtigt.

    Durch einen Unfall hatte seine Freundin vor Jahren das Augenlicht verloren. Nur ihrer Bekanntschaft mit Danny und seinem Einsatz hatte sie es zu verdanken, dass sie durch eine Operation wieder halbwegs gut sehen konnte.

    »Stell dir vor: Es gibt Backgammon für Blinde«, beantwortete sie seine Frage mit einem vielsagenden Lächeln. »Wenn du dich traust, können wir uns heute Abend ein Duell liefern.«

    »Pfft, was soll denn das heißen? Wenn ich mich traue? Aber vielleicht hast du ja Angst vor einer kapitalen Niederlage.« Obwohl Danny Übles schwante, konnte er sich diesen überheblichen Kommentar nicht verkneifen. »Du solltest

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1