... um wiedergutzumachen: Dr. Norden 22 – Arztroman
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Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Schau mal, was ich zur Eröffnung geback … !« Weiter kam Lenni nicht. Das Nächste, was aus ihrem Mund zu hören war, war ein markerschütternder Schrei. Tatjana Bohde, Freundin von Danny Norden, Bäckereibesitzerin und stolze neue Betreiberin des Klinik-Kiosks ›Allerlei‹, fuhr erschrocken zusammen. Sie hatte gerade zwei Stücke ihres sagenumwobenen Mohn-Erdbeer-Kuchens an einen Patienten verkauft und wollte das Geld in die Kasse sortieren, als der Schrei ertönte. Schlagartig ließ sie die Münzen fallen und eilte zum Ort des Geschehens. »Ach, du liebe Zeit, das tut mir ja so leid. Sie müssen mir glauben, dass das keine Absicht war.« Wie ein begossener Pudel stand Oskar Roeckl vor der Haushälterin der Familie Norden und starrte auf sie hinab. »Das will ich hoffen«, schimpfte sie. Sie saß auf dem Boden, ein Meer aus Sahne auf dem Schoß, und funkelte ihn wütend an. »So alt und doch immer noch ein Hansguckindieluft! Was ist? Worauf warten Sie? Helfen Sie mir gefälligst auf!« »Ja, ja, natürlich«, beeilte sich, Oskar zu versichern. »Haben Sie sich verletzt?« Er sah sich hilfesuchend um, entdeckte Tatjana, die hinter ihn getreten war, und drückte ihr kurzerhand sein Kuchenpäckchen in die Hand.
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Dr. Norden – Retro Edition
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Buchvorschau
... um wiedergutzumachen - Patricia Vandenberg
Dr. Norden
– 22 –
... um wiedergutzumachen
Er hatte als Vater versagt
Patricia Vandenberg
»Schau mal, was ich zur Eröffnung geback … !« Weiter kam Lenni nicht. Das Nächste, was aus ihrem Mund zu hören war, war ein markerschütternder Schrei.
Tatjana Bohde, Freundin von Danny Norden, Bäckereibesitzerin und stolze neue Betreiberin des Klinik-Kiosks ›Allerlei‹, fuhr erschrocken zusammen. Sie hatte gerade zwei Stücke ihres sagenumwobenen Mohn-Erdbeer-Kuchens an einen Patienten verkauft und wollte das Geld in die Kasse sortieren, als der Schrei ertönte. Schlagartig ließ sie die Münzen fallen und eilte zum Ort des Geschehens.
»Ach, du liebe Zeit, das tut mir ja so leid. Sie müssen mir glauben, dass das keine Absicht war.« Wie ein begossener Pudel stand Oskar Roeckl vor der Haushälterin der Familie Norden und starrte auf sie hinab.
»Das will ich hoffen«, schimpfte sie. Sie saß auf dem Boden, ein Meer aus Sahne auf dem Schoß, und funkelte ihn wütend an. »So alt und doch immer noch ein Hansguckindieluft! Was ist? Worauf warten Sie? Helfen Sie mir gefälligst auf!«
»Ja, ja, natürlich«, beeilte sich, Oskar zu versichern. »Haben Sie sich verletzt?« Er sah sich hilfesuchend um, entdeckte Tatjana, die hinter ihn getreten war, und drückte ihr kurzerhand sein Kuchenpäckchen in die Hand.
»Nein«, brummte Lenni. Sie streckte die Arme aus, um sich hochhelfen zu lassen. Biskuitteig und Sahne fielen zu Boden, der Rest klebte an ihrem Kleid. »Was ist? Warum starren Sie mich so an?«
Oskar legte den Kopf schief und lächelte sie an.
»Sie sehen zum Anbeißen aus.«
»Jetzt machen Sie sich auch noch lustig über mich!« Lenni war den Tränen nahe.
»Aber nein, das würde ich nie wagen. Darf ich mich vorstellen: Oskar Roeckl, Modefabrikant in Rente.« Er nahm ihre sahneverschmierte Hand, zog sie an den Mund und hauchte einen Kuss darauf. Im Anschluss leckte er sich die Lippen. »Wirklich schade um die süße Köstlichkeit.«
»Das war ein Geschenk für Tatjana zur Eröffnung. Sehen Sie nur, was Sie angerichtet haben.«
»Von deinem schönen Kleid ganz zu schweigen«, meldete sich nun auch Tatjana zu Wort.
»Ich komme natürlich für den Schaden auf«, versicherte Oskar betreten.
»Wenn ich mich nicht irre, gibt es hier in der Ladenzeile auch eine Reinigung.«
»Von wegen!« Davon wollte er nichts wissen. »Kommt überhaupt nicht infrage. Wir besorgen Ihnen ein neues Kleid.«
»Was? Wer? Wir?« Lenni schnappte nach Luft. Nie zuvor in ihrem ganzen Leben hatte ein Mann angeboten, ihr etwas zum Anziehen zu kaufen.
Oskar lachte.
»Selbstverständlich bezahle ich. Und danach führe ich Sie in Ihrem neuen Kleid zum Essen aus.«
»Aber … aber …« Hilflos wie ein kleines Mädchen stand Lenni da und wusste nicht, was sie dazu sagen sollte.
Tatjana beobachtete sie und beschloss, schließlich einzugreifen.
»Kann ich dich bitte mal kurz sprechen?« Sie entschuldigte sich mit einem Lächeln bei Oskar Roeckl und winkte Lenni mit sich.
»Aber nur, wenn es nicht zu lange dauert«, rief er ihnen scherzhaft nach. »In meinem Alter hat man keine Zeit mehr zu verlieren.«
»Geben Sie mir zwei Minuten«, bat Tatjana und beugte sich zu Lenni vor. »Was ist mit Ihnen? Worauf warten Sie noch? Nehmen Sie das Angebot an!«, raunte sie ihr aufgekratzt zu. Nebenbei griff sie nach einem Tuch, um das Kleid von den Resten der Einweihungstorte zu befreien.
»Wie stellen Sie sich das vor? Ich kann doch nicht einfach mit einem wildfremden Mann zum Einkaufen gehen.« Obwohl Lenni nur zischte, überschlug sich ihre Stimme fast vor Empörung.
»Aber das ist doch genau das, was Sie wollten! Haben Sie sich nicht neulich darüber beschwert, dass das Leben keine Abenteuer mehr für Sie bereit hält?« Tatjanas Augen blitzten vergnügt.
»Aber das hab ich doch nicht so gemeint«, erwiderte Lenni weinerlich. »Ein paar Stunden im Kiosk reichen mir als Abwechslung vollauf.« Ihre geröteten Wangen straften sie Lügen.
Tatjana spürte, dass sie ihr Ziel fast erreicht hatte.
»Sie können dem Universum doch keinen Korb geben! Wo es sich so viel Mühe gegeben hat, Ihren Wunsch zu erfüllen.«
Dieses Argument gab den Ausschlag. Lenni war zwar nicht überzeugt, was die Existenz höherer Mächte anging. Verderben wollte sie es sich mit ihnen aber vorsichtshalber trotzdem nicht.
»Also gut«, gab sie sich schließlich geschlagen und zog einen Flunsch. »Aber nur, weil du mich dazu überredet hast.«
»Damit kann ich leben.« Tatjana lachte leise und schob Lenni aus der Ecke hinter der altmodischen Verkaufsvitrine. »Und vergessen Sie das freundliche Gesicht nicht. Männer mögen keine nörgelnden Frauen«, gab sie ihr mit auf den Weg.
Seufzend gab sich Lenni geschlagen.
Sie setzte ein Lächeln auf und ging Oskar entgegen. Der erkannte schon von Weitem, dass er gewonnen hatte, und konnte sein Glück kaum fassen.
*
»Zumba ist ein lateinamerikanisch inspiriertes Fitness-Workout für jedermann. Mit Spaß und Partystimmung werden viele Kalorien verbrannt. Der Körper wird gestrafft und gleichzeitig die Kondition verbessert«, las Wendy aus dem Programm der Volkshochschule vor, ehe sie es ihrer Freundin und Kollegin hinschob.
»Zumba? Bist du sicher?« Skeptisch beäugte Janine Merck den Katalog. »Das ist doch wieder so ein neumodischer Kram aus Amerika.«
»Na und?« Wendy funkelte Janine herausfordernd an. »Seit wann bist du so spießig?«
»Ich? Spießig? Ich frage mich nur, seit wann du dich für Tanz interessierst.«
»Seit ich eingesehen hab, dass ich was für meine Gesundheit tun muss. Und Bewegung brauche. Nachdem mir normaler Sport keinen Spaß macht, dachte ich, dass dieses Zumba was sein könnte.« Bedeutungsvoll blickte Wendy auf das Bäuchlein, das sich unter ihrem Shirt rundete. Die Begegnung mit ihrem Jugendfreund Jago und seiner Frau, der supersportlichen Betty, hatte sie nachdenklich gestimmt. »Wenn das so weitergeht, rolle ich irgendwann in die Praxis.«
Aus den Augenwinkeln hatte Janine eine Bewegung draußen wahrgenommen.
»Übertreib mal nicht so maßlos. Dagegen bist du rank und schlank wie eine Tanne«, bemerkte sie leise und nickte in Richtung Tür, durch die in diesem Moment eine beleibte junge Frau Anfang zwanzig trat. Im Flur blieb sie kurz stehen, sah sich um und kam freundlich lächelnd an den Tresen.
»Sie sind bestimmt Caroline Broda«, vermutete Janine mit einem Blick in den Terminkalender. »Waren Sie schon mal bei uns?«
Caroline schüttelte den Kopf.
»Ich war seit Jahren nicht mehr beim Arzt, und Dr. Norden wurde mir empfohlen«, erwiderte sie fast schüchtern.
»Eine gute Wahl.« Lächelnd schob Janine ein Klemmbrett mit einem Fragebogen über den Tresen. »Bitte füllen Sie dieses Formular hier aus. Der Doktor hat gleich Zeit für