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Diagnose: Tiefe Traurigkeit: Dr. Norden 39 – Arztroman
Diagnose: Tiefe Traurigkeit: Dr. Norden 39 – Arztroman
Diagnose: Tiefe Traurigkeit: Dr. Norden 39 – Arztroman
eBook95 Seiten1 Stunde

Diagnose: Tiefe Traurigkeit: Dr. Norden 39 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.

»Tut mir leid!« Mit verschränkten Armen stand Lenni, Haushälterin der Familie Norden, auf der Terrasse. Sie warf einen Blick in die Runde. »Ich kann den Tisch nicht decken, weil kein Geschirr mehr da ist.« Fee saß im Liegestuhl auf dem Rasen und blickte von ihrer Fachzeitschrift auf. »Hat Janni die Spülmaschine nicht ausgeräumt?« »Das auch nicht. Aber das würde eh nichts nützen.« Inzwischen war das Interesse der anderen Familienmitglieder geweckt, die an diesem Sonntagnachmittag im Garten faulenzten. Der Sommer neigte sich seinem Ende entgegen. Jeder Sonnenstrahl wollte ausgenutzt werden. »Ich verstehe nicht.« Um Lenni besser zu sehen, hielt Felicitas die Hand über die Augen. »In seinem Zimmer finden Sie die Erklärung.« Es war offensichtlich, dass die Haushälterin nicht bereit war, sich noch deutlicher zu diesem Thema zu äußern. »Ich glaub, ich weiß, was sie meint«, mischte sich Dési in das Gespräch ein. Sie kannte ihren Zwillingsbruder gut genug, um Lennis Andeutung zu verstehen. »Ich finde die Antwort selbst heraus«, beschloss Fee.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Mai 2023
ISBN9783987577727
Diagnose: Tiefe Traurigkeit: Dr. Norden 39 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Diagnose - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden

    – 39 –

    Diagnose: Tiefe Traurigkeit

    Liegt ihm denn gar nichts mehr am Leben?

    Patricia Vandenberg

    »Tut mir leid!« Mit verschränkten Armen stand Lenni, Haushälterin der Familie Norden, auf der Terrasse. Sie warf einen Blick in die Runde. »Ich kann den Tisch nicht decken, weil kein Geschirr mehr da ist.«

    Fee saß im Liegestuhl auf dem Rasen und blickte von ihrer Fachzeitschrift auf.

    »Hat Janni die Spülmaschine nicht ausgeräumt?«

    »Das auch nicht. Aber das würde eh nichts nützen.«

    Inzwischen war das Interesse der anderen Familienmitglieder geweckt, die an diesem Sonntagnachmittag im Garten faulenzten. Der Sommer neigte sich seinem Ende entgegen. Jeder Sonnenstrahl wollte ausgenutzt werden.

    »Ich verstehe nicht.« Um Lenni besser zu sehen, hielt Felicitas die Hand über die Augen.

    »In seinem Zimmer finden Sie die Erklärung.« Es war offensichtlich, dass die Haushälterin nicht bereit war, sich noch deutlicher zu diesem Thema zu äußern.

    »Ich glaub, ich weiß, was sie meint«, mischte sich Dési in das Gespräch ein. Sie kannte ihren Zwillingsbruder gut genug, um Lennis Andeutung zu verstehen.

    »Ich finde die Antwort selbst heraus«, beschloss Fee. Schweren Herzens legte sie die Zeitschrift beiseite und stand auf.

    Ihr Mann Daniel sah ihr zu.

    »Soll ich das machen?«, fragte er pflichtschuldig.

    Seine Miene war Antwort genug.

    »Schon gut.« Fee winkte ab.

    »Du kannst Mum schon mal ein kreislaufstärkendes Mittel herrichten«, prophezeite der älteste Sohn Danny.

    Aus Personalmangel musste seine Freundin, die Bäckerin Tatjana Bohde, an diesem Sonntag in ihrem Café ›Schöne Aussichten‹ arbeiten. Anneka und Felix Norden unterstützten sie dabei. Danny dagegen zeichnete diesmal für den Haushalt verantwortlich und hatte sich extra beeilt mit der Arbeit, um noch möglichst viele der Sonnenstrahlen abzubekommen. Er schaukelte in der Hängematte, während er sich an die eigene Jugend erinnerte. Den kritischen Blick seiner Mutter quittierte er mit einem Lächeln. »Warum schafft man sich eigentlich Kinder an?«, konnte er die eigene Sehnsucht nach Nachwuchs in diesem Augenblick nicht mehr nachvollziehen.

    »Um jemanden zu haben, der die Spülmaschine ausräumt!«, konterte Felicitas, ehe sie im Haus verschwand.

    Ihre Holzabsätze klapperten auf der Treppe. Janni und auch sein Freund hörten das verdächtige Geräusch nicht. Versunken in ihre Computerspiel-Welt konnten sie noch nicht einmal das Pochen an der Tür entschlüsseln. Erst als Fee den Kopf zur Tür hereinsteckte und das Licht in der Dunkelkammer einschaltete, zuckten die beiden Teenager zusammen.

    »O Mum, wir sind mitten in einer Schlacht. Mach das Licht wieder aus.«

    »Bitte!«

    »Hä?«, fragte Janni zurück, ohne den Kopf vom Bildschirm zu wenden, über den Monster und anderes Ungetier huschten.

    »Bitte mach das Licht wieder aus«, wiederholte Felicitas, jede Silbe betonend. Bevor sie der Bitte nachkam, sah sie sich um. »Sieh mal einer an. Und ich wollte schon eine Vermisstenanzeige aufgeben.«

    Mit dieser Bemerkung bekam sie endlich die erhoffte Aufmerksamkeit ihres jüngsten Sohnes. Er legte den Joystick zur Seite und drehte sich zu ihr um.

    »Warum das denn?« Die Ahnungslosigkeit war ihm ins Gesicht geschrieben.

    »Lenni kann den Kaffeetisch nicht decken, weil wir kein Geschirr mehr haben. Jetzt verstehe ich, warum.« Fee deutete auf die Berge von Tellern, Schüsseln und Tassen, die wild übereinandergestapelt überall im Zimmer standen. »Außerdem hatte ich dich gebeten, die Spülmaschine auszuräumen, statt Computer zu spielen.«

    »Ich hab den Geschirrspüler gefragt, Mum, ehrlich.« Jan legte den Kopf schief. Er schickte seiner Mutter diesen einen Blick, von dem er wusste, dass sie ihm nicht widerstehen konnte. »Er hatte keine Lust. Deshalb hab ich Lucky eingeladen. Er spielt immer gern mit mir.«

    Zu seinem Leidwesen errang Jan mit seinem Hundeblick diesmal nur einen Teilerfolg.

    »Hast du ein Glück! Lenni hat mir erzählt, dass die Spülmaschine jetzt in Spiellaune ist. Bei der Gelegenheit kannst du gleich das Geschirr hier einsammeln und runterbringen. Und nach dem Kuchenessen solltet ihr ein bisschen rausgehen. Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint. Ich schätze mal, der Sommer wird auch dieses Jahr nicht ewig dauern.«

    Jan war schon drauf und dran, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, warum er im Augenblick unter keinen Umständen runterkommen konnte. Aber sein Freund machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

    »Kuchen?«, wiederholte Lucky mit glänzenden Augen. »Selbst gemacht?«

    »Von Lenni höchstpersönlich!« Fee freute sich, dass wenigstens ein Fisch angebissen hatte. Dann würde der zweite auch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

    »Es gibt hausgemachten Bienenstich und Zwetschgendatschi mit Schlagsahne.«

    Das ließ sich Lucky nicht zwei Mal sagen. Er sprang vom Stuhl auf und begann, das Geschirr einzusammeln.

    »Das ist ja voll fett! Beeil dich, Jan, damit wir auch noch was ­abkriegen«, befahl er seinem Freund. »Bei uns daheim gibt’s nur gekauften Kuchen. Die Gelegenheit kann ich mir auf keinen Fall entgehen lassen!«

    *

    »Sind die Kolatschen schon glasiert?« Tatjana wirbelte in die Backstube. »Und was ist mit dem Zwetschgen-Streusel- Kuchen? Die Gäste…« Der Rest des Satzes erstickte in ohrenbetäubendem Geheul.

    Anneka Norden, die ein Blech mit Backwaren balancierte, zuckte zusammen. Es hätte nicht viel gefehlt, und die Pracht wäre am Boden gelandet und mit ihr die Hoffnungen der Gäste. Trotzdem überwog das Mitgefühl, das sie mit ihrer Wahlschwester hatte. Auf einem Bein hüpfte Tatjana in der Backstube herum.

    »Was ist passiert?«

    »Mein kleiner Zeh ist in Partylaune«, antwortete die Bäckerin zwischen Weinen und Lachen. »Er hat sich gerade die Kante gegeben.«

    Anneka brachte das Blech in Sicherheit. Sie nahm Tatjana an der Hand und drückte sie auf einen Stuhl in der Ecke.

    »Lass mal sehen.« Fachmännisch untersuchte sie die Verletzung. »Wenn du Pech hast, ist er gebrochen.«

    Doch davon wollte Tatjana nichts wissen.

    »Unsinn. Ich bin Layla in ›World of Conquest‹ Die hat Knochen aus Titan. Die können nicht brechen.«

    Anneka verstand kein Wort.

    »Wovon redest du?«

    »Na, von diesem Computerspiel, das Janni immer spielt. Er hat mir ein paar Sachen gezeigt.« Tatjana machte einen vorsichtigen Gehversuch.

    Annekas Interesse war geweckt. »Verstehst du, wie man sich stundenlang mit so was beschäftigen kann?«

    »Keine Ahnung. Außerdem konnte ich ehrlich gesagt nicht so viel erkennen.« Bei einem Autounfall vor vielen Jahren hatte Tatjana nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr Augenlicht verloren. ›Behindert‹ hatte sie sich dennoch nicht gefühlt. Das lag an ihren übrigen Sinnen, die sich auf fast mystische Art und Weise geschärft hatten. Tatjana fühlte, was normale Menschen nicht einmal sehen konnten. Diese Fähigkeit war auch nach einer Operation, bei der sie einen Teil ihres Augenlichts zurückbekommen hatte, erhalten

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