Stella bleibt bei uns?: Toni der Hüttenwirt Extra 40 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Stella saß auf der Bank neben der Haustür und genoss die frühe Morgenstunde auf dem Schmiedhofer Hof. Wauzi, der kleine Welpe, kuschelte sich an sie. Wauzi knurrte leise, als Stella aufstand und ins Haus ging. Sie holte sich noch einen Becher Kaffee. Ihre Freundin Tina kam verschlafen die Treppe herunter. Sie hatte bei Stella übernachtet. »Guten Morgen!«, sagte Stella. »Mmm, guten Morgen!«, antwortete Tina und gähnte. Stella schmunzelte und fragte: »Magst du Kaffee?« »Jede Menge, am besten eine Koffeininfusion«, antwortete Tina. Beide mussten schmunzeln. Stella schenkte ihr einen großen Becher Kaffee ein. »Komm, wir gehen nach draußen! Louis schläft noch. Wenn wir hier quatschen, könnte er aufwachen. Draußen ist es besser. Sein Schlafzimmer geht nach hinten hinaus.
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Buchvorschau
Stella bleibt bei uns? - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 40 –
Stella bleibt bei uns?
Findet nun jeder seinen Platz?
Friederike von Buchner
Stella saß auf der Bank neben der Haustür und genoss die frühe Morgenstunde auf dem Schmiedhofer Hof. Wauzi, der kleine Welpe, kuschelte sich an sie.
Wauzi knurrte leise, als Stella aufstand und ins Haus ging. Sie holte sich noch einen Becher Kaffee. Ihre Freundin Tina kam verschlafen die Treppe herunter. Sie hatte bei Stella übernachtet.
»Guten Morgen!«, sagte Stella.
»Mmm, guten Morgen!«, antwortete Tina und gähnte.
Stella schmunzelte und fragte: »Magst du Kaffee?«
»Jede Menge, am besten eine Koffeininfusion«, antwortete Tina.
Beide mussten schmunzeln.
Stella schenkte ihr einen großen Becher Kaffee ein. »Komm, wir gehen nach draußen! Louis schläft noch. Wenn wir hier quatschen, könnte er aufwachen. Draußen ist es besser. Sein Schlafzimmer geht nach hinten hinaus. Er schläft bei offenem Fenster. Aber wenn wir vorn sitzen, hört er uns nicht.« Sie deutete auf die Tür im hinteren Teil des Wohnraums und raunte leise: »Schlafzimmer.«
»Du magst den alten Mann, wie?«, fragte Tina, als sie draußen waren.
»Ja, irgendwie mag ich den alten Grantler«, antwortete Stella. »Es war nicht einfach für mich in den letzten Wochen. Aber er hatte Verständnis für mich und er kann gut zuhören. Wir sind zu einer Zweckgemeinschaft zusammengewachsen. Es ist ein guter Deal, modern gesagt.«
»Und wie geht es weiter?«
»Tina, ich verstehe deine Frage nicht.«
Tina trank einen Schluck Kaffee. »Du hast dich verlobt. Ihr wollt bald heiraten. Wo wollt ihr wohnen?«
»Darauf habe ich noch keine Antwort. Es gibt eine Menge Fragen, die Sascha und ich noch bereden müssen. Es wird sich eine Lösung finden. Ich muss erst mal den gestrigen Tag verarbeiten.«
Tina schmunzelte. »Das war eine schöne Verlobungsfeier. Die Stimmung war großartig.«
»Das war sie. Als dann meine Eltern mit meiner Schwester plötzlich hereinkamen, dachte ich, ich träume. Nur schade, dass sie in der Nacht noch nach München zurückgefahren sind. Aber sie hatten für heute den frühen Flug von München nach Nantes gebucht. Es war das schönste Verlobungsgeschenk, dass sie uns überrascht haben.«
»Die treibende Kraft war wohl deine Schwester Andrea«, sagte Tina. »Deine Mutter hat mir erzählt, Andrea habe sofort die Flüge gebucht, als deine Nachricht kam.«
»Ja, Andrea hat meine Eltern überrumpelt. Ich hatte am Vormittag die SMS geschickt. Ich wusste nicht, dass meine Eltern beide frei hatten. Ich hatte damit gerechnet, dass sie die Nachricht erst am Nachmittag lesen würden. Sie riefen sofort meine Schwester an und dann wurde es sehr turbulent. Du kennst Andrea und ihre Hartnäckigkeit.«
»Oh ja, Stella, ich kenne Andrea.«
»Die Nachricht von meiner Verlobung war eine Riesenüberraschung für sie. Ich hatte nämlich Sascha nie erwähnt. Sie wussten auch nicht, dass ich mich verliebt hatte. Ich wollte nämlich keine Ratschläge und schon gar nicht getröstet werden, wenn es mit Sascha nicht geklappt hätte. Mein Liebeskummer wäre mein Geheimnis geblieben.«
»Ich könnte beleidigt sein, Stella. Du hast mir gegenüber auch keine Silbe verlauten lassen. Dabei hatten wir beide doch nie Geheimnisse.«
»Fühle dich bitte nicht gekränkt, Tina. Ich hätte es dir bestimmt erzählt. Mir grauste nur vor Andreas Reaktion.«
»Das nehme ich dir sofort ab. Sie ist eine liebe Person, nur etwas … speziell, will ich mal sagen.«
»Oh ja, speziell, das drückt es aus.« Stella schmunzelte. »Mama erzählte, Andrea habe sich gebärdet, als sei ich in Lebensgefahr. Sie sei überhaupt nicht mehr zu beruhigen gewesen.«
»Typisch Andrea! Sie hat schon immer wie eine Klette an dir geklebt. Während der ganzen Feier wich sie nicht von deiner Seite. Wenn du nicht gerade mit Sascha getanzt hast, stand sie neben dir. Sie kam mir vor, als sei sie ein Bodyguard.«
Stella lachte. »Meine kleine, anstrengende Schwester«, seufzte sie dann. »Sie war so gar nicht mit Sascha einverstanden.«
»Jetzt verstehe ich. Sie sah ihn an, als würde sie ihn am liebsten in die Wüste schicken. Du, ich habe Andrea nicht ein einziges Mal lächeln gesehen.«
»Sie war in keiner guten Stimmung. Aber das wird sich legen. Andrea war auch verstimmt, weil ich mich entschlossen habe, in Waldkogel zu bleiben. Wir haben lange telefoniert. Sie wollte, dass ich zurück nach Frankreich komme. Andrea ist nur glücklich, wenn alle zusammen sind.« Sie lachte. »Stelle dir vor, sie hat mir sogar angeboten, dass wir die Zimmer tauschen. Andreas Zimmer ist größer, als meins, und hat einen Balkon. Damit wollte sie mir die Rückkehr in den Schoß der Familie schmackhaft machen.«
»Bestechung«, sagte Tina schmunzelnd.
»Genau! Aber ich sehe es ihr nach. Sie ist unser Nesthäkchen. Sie war noch nie verliebt und sieht in Sascha den Feind, der mich ihr wegnimmt. Das wird sich ändern, wenn sie einen Freund hat.«
»Hoffentlich findet sie den bald! Sonst könnte sie versuchen, einen Keil zwischen euch zu treiben. Es wird nicht einfach werden, wenn du mit Sascha zu deiner Familie reist.«
»Ja, einfach wird das nicht werden. Deshalb haben wir die Reise verschoben. Ich wollte Sascha meiner Familie vorstellen. Da sie aber hier waren, ist es nicht nötig. Sascha und meine Eltern haben sich gut verstanden. Da muss sich Andrea schon anstrengen, um Unfrieden säen zu können.«
»Stella, sie wird es trotzdem versuchen. Da bin ich mir sicher.«
»Ja, so ist sie, Tina. Aber diesmal wird sie an ihre Grenzen stoßen. Bis alle zur Hochzeit kommen, wird sie sich hoffentlich wieder beruhigt haben. Sie ist ein wenig kindisch. Für sie ist Sascha jemand, der mich ihr wegnimmt. Das ist doch töricht.«
»Andrea war auch schon immer eifersüchtig auf unsere Freundschaft«, sagte Tina.
»Leider, sie war und ist eine Nervensäge. Sie will alle Menschen, die sie liebt, um sich haben. Sie versuchte immer, jede Beziehung, jede Bekanntschaft, jede Freundschaft, die ich hatte, zu torpedieren.«
»Ich nenne das Besitzgier, Stella. Das klingt zwar hart, aber es ist so.«
Stella trank einen Schluck Kaffee. »Ich kann dir nicht widersprechen, Tina. ›Stella, bleib bei uns!‹, sagte sie mir gestern Abend. Damit lag sie mir ständig in den Ohren.«
»Das ist völlig daneben.«
»Du sagst es, Tina. Ich war kurz vor davor überzukochen. Aber es hätte nichts gebracht. Mein Vater sah, dass ich kurz davor war, mit ihr die Geduld zu verlieren. Er gab mir den Rat, einfach wegzuhören und nicht darauf zu reagieren. Jedes Mal, wenn sie wieder davon anfing, tanzte ich mit Sascha. Ich ging aus dem Feld.«
»Gute Strategie«, sagte Tina.
»Dass ich heirate, bedeutet doch nicht, dass ich meine Familie verlasse. Im Gegenteil, Sascha kommt hinzu«, sagte Stella. Sie seufzte. »Tina, ich darf Andrea keinen Vorwurf machen. Sie ist so viel jünger als ich und hing immer an meinem Rockzipfel. Ich habe ihr viel durchgehen lassen. Wenn ich irgendwohin gehen wollte oder eine Einladung hatte, wollte sie immer mitkommen. Sie jammerte so lange, bis ich sie mitnahm, obwohl ich viel lieber allein gegangen wäre. Ich hätte ihr früher ihre Grenzen aufzeigen müssen.«
»Das stimmt, Stella, davon kann ich ein Lied singen«, seufzte Tina.
»Sie muss eben jetzt lernen und das gleich doppelt. Ich bleibe in Waldkogel, und hier jubeln alle… ›Stella bleibt bei uns!‹ Und zweitens habe ich mich verlobt. Das macht ihre Hoffnung zunichte, dass ich wieder heimkomme. «
»Sofern sie es nicht schafft, zwischen dir und Sascha einen Keil zu treiben.«
»Tina, so etwas sollst du nicht einmal denken. Außerdem werde ich es nicht zulassen. Ich werde aufpassen. Irgendwann wird diese Sorge sich in Luft auflösen, wenn Andrea sich selbst verliebt.«
Die Freundinnen schwiegen eine Weile.
»Tina, Andrea meint es nicht böse. Sie ist ein unsicherer Mensch. Deshalb hat sie mich gern in ihrer Nähe. Deshalb hängt sie wie eine Klette an mir. Wenn sie Sorgen oder Kummer