Neuigkeiten für Jenny: Toni der Hüttenwirt Extra 22 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Anton Waigel war früh aufgewacht. Erna schlief noch fest. Er schlüpfte vorsichtig aus dem Bett, um sie nicht zu wecken. Die zugezogenen Übergardinen filterten die Morgensonne. Barfuß, die Hausschuhe in der Hand, schlich er zur Tür. Er war froh, dass sie nur angelehnt war. Er schloss sie von außen und ging leise die Treppe hinunter in die Küche. Als erstes schaltete er die Kaffeemaschine ein. Es war eine kurze Nacht gewesen, da Doktor Martin Engler erst lange nach Mitternacht gegangen war. Während er wartete, bis der Kaffee fertig war, schaute er durch die großen Fenster in den Garten. Dabei lächelte er glücklich. Sollte es wirklich wahr sein, dass er Vaterfreuden entgegensehen konnte, dann würde durch den jetzt so stillen Garten bald fröhliches Kinderlachen schallen. Diese Vorstellung erfüllte sein Herz mit Freude. Martin war sich sehr sicher gewesen, dass Ernas Übelkeit durch die Hormonumstellung ausgelöst worden war, die jede Schwangerschaft mit sich bringt. Erna war von Martins Diagnose nicht ganz überzeugt. Aber sie sagte, sie würde sich freuen, wenn es so wäre. Sie wollte zwei Kinder. Erna selbst war ein Einzelkind und hatte Freundinnen und Freunde immer beneidet, die Geschwister hatten. Zwar gäbe es auch Streit zwischen Geschwistern. Aber das lege sich wieder und gehöre zum Leben dazu.
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Rezensionen für Neuigkeiten für Jenny
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Buchvorschau
Neuigkeiten für Jenny - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 22 –
Neuigkeiten für Jenny
Wahnsinn! Unsere Familie wächst!
Friederike von Buchner
Anton Waigel war früh aufgewacht. Erna schlief noch fest. Er schlüpfte vorsichtig aus dem Bett, um sie nicht zu wecken. Die zugezogenen Übergardinen filterten die Morgensonne. Barfuß, die Hausschuhe in der Hand, schlich er zur Tür. Er war froh, dass sie nur angelehnt war. Er schloss sie von außen und ging leise die Treppe hinunter in die Küche. Als erstes schaltete er die Kaffeemaschine ein. Es war eine kurze Nacht gewesen, da Doktor Martin Engler erst lange nach Mitternacht gegangen war.
Während er wartete, bis der Kaffee fertig war, schaute er durch die großen Fenster in den Garten. Dabei lächelte er glücklich. Sollte es wirklich wahr sein, dass er Vaterfreuden entgegensehen konnte, dann würde durch den jetzt so stillen Garten bald fröhliches Kinderlachen schallen. Diese Vorstellung erfüllte sein Herz mit Freude.
Martin war sich sehr sicher gewesen, dass Ernas Übelkeit durch die Hormonumstellung ausgelöst worden war, die jede Schwangerschaft mit sich bringt.
Erna war von Martins Diagnose nicht ganz überzeugt. Aber sie sagte, sie würde sich freuen, wenn es so wäre. Sie wollte zwei Kinder. Erna selbst war ein Einzelkind und hatte Freundinnen und Freunde immer beneidet, die Geschwister hatten. Zwar gäbe es auch Streit zwischen Geschwistern. Aber das lege sich wieder und gehöre zum Leben dazu.
Anton dachte an Jenny, seine große Stieftochter. Seine erste Frau hatte sie mit in die Ehe gebracht. Bald würde Jenny volljährig sein und sich nach dem Abitur abnabeln.
Der Kaffee war durchgelaufen. Anton schenkte sich einen großen Becher ein und trank ihn ausnahmsweise schwarz. Dann ging er hinaus in den Garten, hinter Ernas Elternhaus. Er spazierte auf der großen Rasenfläche auf und ab, den Kaffeebecher in der Hand. Die Vögel zwitscherten besonders fröhlich. Oder lag es an ihm, weil er voller Vorfreude war?
Er schaute auf die Uhr. Noch musste er sich ein paar Stunden gedulden. Erna wollte erst am späteren Vormittag zu Doktor Martin Engler gehen. Sie hielt das für besser, denn Jenny wohnte zurzeit bei Walli Schwanninger im Altenteil des Schwanninger Hofs. Eigentlich waren er und Erna noch in Flitterwochen. Da Ernas Übelkeit schon während der Autofahrt nach Zürich aufgetreten war und nicht nachgelassen hatte, waren sie früher nach Waldkogel zurückgekommen.
Erna wollte das endgültige Ergebnis abwarten, bevor Jenny es erfahren sollte. Später wäre Jenny dann in der Schule. Jeden Morgen kam Tassilos Enkel Tim auf dem Weg zur Schule vorbei und holte sie ab. Sie radelten dann gemeinsam in die Schule, die zwischen Waldkogel und der nahen Kreisstadt Kirchwalden lag.
Anton schmunzelte, als er daran dachte, dass Jenny verliebt war. Tim und Jenny hatten sich gefunden. Und wie es aussah, würde ihre Liebe sich nicht verflüchtigen, wie es so oft mit der ersten Liebe geschah. Diese Liebe würde anhalten und in ein gemeinsames Leben voller Liebe und Geborgenheit führen. Er freute sich für seine Stieftochter.
*
Während Anton seinen Gedanken nachhing, frühstückte Jenny mit Martin, Katja und Walli in der großen Wohnküche der Englers. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war Jenny bester Laune. Das lag auch daran, dass sie Post bekommen hatte. Anton hatte ihr einen dicken Brief geschickt. Er hatte in einem Trödelladen in Zürich die Noten eines unbekannten Komponisten entdeckt und ihr diese schön erhaltene Musikpartitur geschenkt.
»In einer Woche sind sie wieder hier«, sagte Jenny, während sie sich ein Brot dick mit Marmelade bestrich. »Ich freue mich. Tim und ich werden ihnen ein Ständchen bringen.«
»Gute Idee, darüber freuen sie sich bestimmt. Was wollt ihr vortragen?«, fragte die alte Walli.
»Walli«, sagte Jenny mit einem Augenaufschlag, »das müsstest du dir doch denken können. Tim und ich haben gestern fleißig geübt. Das Stück des unbekannten Komponisten ist herrlich. Es ist eine sehr romantische Melodie. Da geht einem das Herz auf. Schade, dass der Komponist nicht bekannt ist. Als ich Tassilo Antons Geschenk zeigte, war er begeistert. Er hat sich sofort Kopien gemacht. Als Musikproduzent hat er die besten Verbindungen. Er will verschiedene Fachleute ansprechen. Vielleicht gelingt es herauszufinden, wer der Urheber dieses Stückes ist. Tim und mir ist es nicht so wichtig, wer dahintersteckt, aber Tassilo interessiert es sehr. Er hofft, dass er auf ein unbekanntes Werk gestoßen ist, vielmehr Anton. Die Melodie ist einfach zauberhaft. Heute Nachmittag, gleich nach der Schule, machen wir in Tassilos Tonstudio eine erste Aufnahme. Ich bringe die CD mit, dann könnt ihr sie hören«, sprudelte Jenny hervor. »Wahrscheinlich ist die Darbietung noch nicht perfekt, aber ihr könnt einen Vorgeschmack bekommen.«
»Du hast mich richtig neugierig gemacht, Jenny«, sagte Martin Engler. »Ich habe leider kein Instrument gelernt, aber ich liebe Musik.«
»Dann lerne ein Instrument!«, erwiderte Jenny sofort.
»Dafür bin ich zu alt. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr, sagt man.«
»Schmarrn!«, widersprach ihm Jenny heftig. »Okay, um Profimusiker zu werden, könntest du einige Jahre zu spät dran sein. Aber gewiss ist das nicht. In jedem Alter kann man ein Instrument lernen, Martin. Dann kannst du deinen Patienten Musik vorspielen. Musiktherapie ist eine anerkannte Therapie, wie du sicherlich weißt. Du kannst sie über Krankenschein abrechnen.«
Martin Engler lachte.
»Du bist ganz schön geschäftstüchtig«, sagte Walli.
»Antons Erziehung«, sagte Jenny grinsend. »Anton ist ein Finanzgenie. Ich habe mich früh dafür interessiert, was und wie er arbeitet. Es ist nicht so, dass er mich geschult hat. Aber er hat mir immer meine Fragen beantwortet und mir alles genau erklärt. Er hätte sich gefreut, wenn ich später diese Richtung einschlagen würde. Aber ich halte mich lieber an die Musik. Trotzdem bewundere ich Anton. Er hat ein Händchen für Geld. Deshalb muss er jetzt kaum noch arbeiten. Das ist schön für Erna. Sie hat ihren Mann immer um sich.«
Eine Fahrradklingel war durch die offenen Fenster zu hören. Tim von Teufen-Thurmann wartete auf dem Hof.
Jenny trank schnell ihren Tee aus und stand auf. »Leute, ich muss gehen. Schönen Tag! Bis heute Abend!« Sie griff nach ihrem bunten Schulrucksack und rannte hinaus.
Martin, Katja und Walli sahen, wie die beiden sich mit Wangenküsschen begrüßten, sich auf die Fahrräder schwangen und davon radelten.
Alle sahen sich an und schmunzelten.
»Walli, ich konnte es dir noch nicht erzählen, weil Jenny da war. Sie soll es noch nicht wissen«, sagte Martin dann.
Walli sah ihn überrascht an. »Was soll Jenny nicht wissen?«, fragte sie.
»Erna und Anton sind bereits aus den Flitterwochen zurück.«
»Schon?«, stieß Walli hervor. »Woher weißt du das?«
»Sie sind heute Nacht zurückgekommen, gegen Mitternacht. Anton rief mich an, heimlich. Aber Erna hat ihn durchschaut. Ich bin dann gleich zum Hausbesuch gefahren.«
»Ich habe gehört, dass du heute Nacht noch einmal ausgerückt bist, Martin«, sagte Walli. »So, dann bist du also bei Erna und Anton gewesen. Hoffentlich ist es nichts Ernstes. Du bist lange fortgewesen. Es war lange nach zwei Uhr, als du zurückgekommen bist.«
»Das lag nicht daran, dass jemand ernsthaft krank ist. Anton und ich haben uns noch zwei Bier gegönnt«, sagte Martin. »Anton war sehr aufgekratzt. Er wollte feiern und mit jemand reden, vielmehr wollte er jemand zum Zuhören haben. Du hättest ihn hören müssen. Er sprudelte nur so vor Ideen. Du wirst es erleben, Walli. Anton und Erna kommen heute Vormittag in die Praxis. Sie kommen erst, wenn sie sicher sein können, dass Jenny in der Schule ist.«
»Was ist los?«, fragte Walli ungeduldig. »Red’ endlich, Martin und schleiche nicht wie die Katze um den heißen Brei herum! Ich musste im Leben einiges hinnehmen und vertrage eine ganze Menge an unangenehmen Nachrichten. Los jetzt, Martin!«
Martin grinste über das ganze