Zuflucht auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Extra 3 – Heimatroman
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Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Die Tierarztpraxis war noch geschlossen. Moni klingelte. Beate öffnete die Tür. »Grüß Gott, ich bin Moni! Ich wollte mich von dem wiedergefundenen Hund verabschieden.« Beate lächelte. »Komm rein, Moni, und Grüß Gott! Da hast du Pech. Die Familie wollte sich nicht aufhalten. Sie haben ihn entgegengenommen, sich bedankt und sind gleich weitergefahren. Die Kinder drängelten. Sie sind auf dem Weg in den Urlaub zu Verwandten. Dort steht eine große Familienfeier bevor. Sie haben einen Tag verloren, weil sie den Hund gesucht hatten.« »Das ist schade«, bedauerte Moni. »Katja hat mir Leckerli für ihn mitgegeben.« »Dann nimmst sie wieder mit zurück. Du kannst sie Coco schenken, der jungen Boxerhündin der alten Walli. Sie wohnt im Altenteil bei Martin und Katja.
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Buchvorschau
Zuflucht auf der Berghütte - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 3 –
Zuflucht auf der Berghütte
Endlich einmal durchatmen
Friederike von Buchner
Die Tierarztpraxis war noch geschlossen. Moni klingelte.
Beate öffnete die Tür.
»Grüß Gott, ich bin Moni! Ich wollte mich von dem wiedergefundenen Hund verabschieden.«
Beate lächelte. »Komm rein, Moni, und Grüß Gott! Da hast du Pech. Die Familie wollte sich nicht aufhalten. Sie haben ihn entgegengenommen, sich bedankt und sind gleich weitergefahren. Die Kinder drängelten. Sie sind auf dem Weg in den Urlaub zu Verwandten. Dort steht eine große Familienfeier bevor. Sie haben einen Tag verloren, weil sie den Hund gesucht hatten.«
»Das ist schade«, bedauerte Moni. »Katja hat mir Leckerli für ihn mitgegeben.«
»Dann nimmst sie wieder mit zurück. Du kannst sie Coco schenken, der jungen Boxerhündin der alten Walli. Sie wohnt im Altenteil bei Martin und Katja. Der Hof hat ihr früher gehört.«
»Das mache ich.«
»Willst du eine Tasse Kaffee mit uns trinken?«, fragte Beate.
»Ich möchte nicht stören.«
»Du störst nicht. Ich weiß, dass du einen Unfall hattest und der Hund dich gefunden hat. Geht es dir wieder gut?«
»Oh ja, danke. Ich habe nur eine kleine Schramme.«
Beate überredete Moni, doch hereinzukommen.«
Sie gingen in die Küche.
»Das ist mein Mann Carl. Er ist auch Tierarzt.«
»Grüß Gott, Herr Doktor Brand«, grüßte Moni.
»Nicht so förmlich bitte«, lachte Carl. »Wir sind hier in Waldkogel eine große Familie und nehmen jeden gern herzlich auf. Ich bin der Carl.«
»Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Beate«, sagte Beate und schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein.
Moni setzte sich zu ihnen an den Küchentisch. Für einen Augenblick entstand eine Pause.
»Da wir hier wie eine große Familie sind, wissen wir, dass es dir gestern nicht so gut ging, Wolfi hat es uns erzählt. Es steckt wohl mehr dahinter als nur ein kleiner Autounfall?«
Moni errötete. »Das kann man wohl sagen«, seufzte sie. »Aber im Leben gibt es immer wieder Brüche. Danach kommt etwas Neues. Mal sehen, wie es jetzt weitergeht!«
»Und es kommt immer etwas Besseres nach, sage ich immer«, bemerkte Carl.
»Möglich«, sagte Moni, »aber ohne eigenes Zutun geht es nicht. Ich muss sehen, wie ich aus dem Tal herauskomme.«
»Oh, das ist einfach. Du musst nur den Berg hochkraxeln«, sagte Beate.
»Das stimmt. Aber so einfach ist das nicht. Ich will es mal so sagen, ich hätte mich schon längst abseilen sollen, bevor es zum Absturz kommen konnte. Aber oft klebt man an einer Illusion fest. Ich habe mir jedenfalls lange etwas vorgemacht. Und jetzt stehe ich vor einem Scherbenhaufen.«
»Wir haben eine große Kehrschaufel und einen Besen. Wir können dir vielleicht bei der Beseitigung helfen«, bot ihr Beate an.
»Danke, das hast du lieb gesagt. Aber ich befürchte, eine Kehrschaufel und ein Besen reichen nicht. Es muss schon ein Räumteam her mit einem Schaufelbagger.«
»So schlimm?«, fragte Beate.
»Ja! Aber ich will mich nicht beschweren. Es wird schon werden. Nach der Nacht, die ich bei Martin in der Praxis verbrachte habe und einem guten Frühstück fühle ich mich schon besser. Martin hatte mir gestern ein Schlafmittel gespritzt. Und zum ersten Mal seit vielen Nächten, habe ich durchgeschlafen. Das tat mir gut.«
»So, und jetzt mal Klartext, können wir helfen?«, fragte Carl.
Moni schüttelte den Kopf. »Danke, das ist wirklich nett von euch, mir helfen zu wollen. Aber ich muss mir zuerst überlegen, wo ich anfange. Okay, den ersten Schritt habe ich getan. Es war wohl eine gute Entscheidung. Ich hätte mich schon vor längerer Zeit dazu durchringen sollen. Aber ich schob es hinaus, gab immer wieder nach. Bis der berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen brachte und ich planlos davon stürzte. Das war ungeschickt. Jetzt muss ich sehen, wie ich mein Leben neu ordne.«
»Mach einen Spaziergang an den Bergsee! Der See ist wunderschön, die Berge spiegeln sich darin. Du wirst sehen, wenn du dort eine Zeitlang die Ruhe auf dich wirken lässt, dann kommen dir lauter gute Gedanken.«
Moni schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: »Vielleicht mache ich das. Aber ich will euch nicht länger aufhalten. Sicher ist in einer Landarztpraxis viel zu tun. Ich habe davon ein bisserl Ahnung.«
»So, wie kommt's?«, fragte Beate.
Moni sah verlegen beiseite. »Ich habe mal Tiermedizin studiert. Zwei Semester vor der Abschlussprüfung habe ich aufgehört und gab mich mit dem Beruf der Tierarzthelferin zufrieden.«
»Das ist auch ein schöner Beruf. Aber warum hast du dein Studium hingeworfen?«
»Wegen einer Beziehung und wegen noch etwas, wie das oft so ist. Heute könnte ich mich dafür ohrfeigen.«
»Dann studiere zu Ende«, sagte Carl.
»Das würde ich gerne machen, aber so leicht ist das nicht. Daran will ich jetzt nicht denken. Ich habe zuerst andere Dinge zu regeln.« Moni trank ihren Kaffee aus und stand auf. »Danke für den Kaffee und das gute Gespräch!«
»Mei, das ist doch selbstverständlich. Leider konnten wir nicht mehr für dich tun. Solltest du noch länger in Waldkogel bleiben, kannst du uns gerne besuchen«, sagte Beate. Sie brachte Moni zur Tür.
»Carl, die Moni sieht schlecht aus. Das Madl ist fast nur noch Haut und Knochen«, sagte sie, als sie zurück in die Küche kam.
»Das stimmt. Sie scheint viel durchgemacht zu haben. Es gibt eben Sachen, die bleiben nicht in den Kleidern, Beate.«
»Das stimmt!«
»Martin wird sie schon aufpäppeln.«
»Davon gehe ich auch aus, Carl.«
Das Praxistelefon klingelte. Carl musste zu einem Aussiedler-Hof. Beate blieb in der Praxis. Bald würde die Sprechstunde beginnen.
Moni trat auf die Straße und sah sich um. Waldkogel gefiel ihr. Die Luft war sauber und es war ruhig.
Wie friedlich es hier ist, dachte sie. Vielleicht hat es einen Sinn, dass ich hierhergefahren bin, obwohl das nicht mein Plan war. Sie versuchte sich zu erinnern, wie sie nach Waldkogel gekommen war. Es war vergeblich. Die Straßen, die sie entlanggefahren sein musste, waren nicht in ihrem Gedächtnis gespeichert. Sie erinnerte sich nur an den Streit, den sie mit ihm hatte und wie sie wütend aus dem Haus gerannt war. Zu sich gekommen war sie erst, als sie auf dem Feldweg im Graben gelandet war.
Nun, wenn ich schon mal hier bin, werde ich mir diesen Flecken näher ansehen und die Leute hier sind sehr freundlich, dachte Moni.
Sie beschloss, auf Erkundungstour zu gehen.
*
Gewolf Irminger, der von allen nur Wolfi gerufen wurde, wurde unterwegs mehrmals aufgehalten und kam später an der Tierarztpraxis an.
»Du hast sie beide verfehlt«, schmunzelte Beate. »Die Hundebesitzer sind gleich weitergefahren. Und dein Schützling hat vor wenigen Minuten das Haus verlassen. Sie hat eine Tasse Kaffee mit uns getrunken. Nettes Madl, Wolfi!«
»Die Moni ist ein fesches Madl, auch wenn sie sehr mitgenommen aussieht«, fügte Carl hinzu.
Wolfi errötete.
»Gib es zu, sie gefällt dir«, lachte Beate.
»Mei, ich habe nie gesagt, dass sie hässlich ist«, brummte Wolfi.
»Zier dich nicht so, Wolfi. Seit du sie gesehen hast, geht sie dir nicht aus dem Kopf.«
»Wie kommst darauf, Carl?«
»Wolfi, dein Verhalten war schon erstaunlich. Du hast mit dem Polizeiauto den Hund hergebracht, dann wolltest du zu Fuß zu Martin in die Praxis. Erst unterwegs ist dir eingefallen, dass dein Dienstwagen hier steht. Da bist umgedreht. Es war zwar dunkel, aber ich konnte sehen, wie peinlich es dir war. Mei, ich bin auch ein Mann, ich kann mir einen Reim darauf machen.«
»Denke, was du willst, Carl! Aber rede nicht drüber. Ich will nicht, dass man mir etwas andichtet.«
»Herrschaftszeiten, was bist heute empfindlich! Gut, du hast unser Wort, dass wir es für uns behalten. Außerdem muss ich jetzt zu einem Notfall. Pfüat di!« Doktor Carl Brand stieg in den großen Geländewagen und fuhr davon.
»Magst du einen Kaffee?«, fragte Beate.