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Eine Fernbeziehung ­haben sie nie gewollt ...: Toni der Hüttenwirt 373 – Heimatroman
Eine Fernbeziehung ­haben sie nie gewollt ...: Toni der Hüttenwirt 373 – Heimatroman
Eine Fernbeziehung ­haben sie nie gewollt ...: Toni der Hüttenwirt 373 – Heimatroman
eBook108 Seiten1 Stunde

Eine Fernbeziehung ­haben sie nie gewollt ...: Toni der Hüttenwirt 373 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Walli kam vom Einkaufen zurück. Sie stellte die volle Tasche auf einem Küchenstuhl ab. »Puh, jetzt muss ich erst einmal verschnaufen«, keuchte sie. Dr. Martin Engler schaute sie an und schüttelte den Kopf. »Walli, du sollst und musst dich nicht so abschleppen. Ich dachte, du wolltest nur eine Kleinigkeit einkaufen.« »Ja schon, aber bei Veronika Boller gab es Sonderangebote. Da konnte ich nicht widerstehen.« Martin grinste. »Verstehe! Ich kenne dich schließlich. Aber das nächste Mal lässt du die Sachen bei den Bollers stehen. Katja oder ich können sie abholen. Versprochen?« »Ja, Martin, ich verspreche es. Aber es kam dazu, dass ich schnell raus wollte. Durch das Schaufenster sah ich Oberin Justina an Bushaltestelle stehen. Ich dachte, sie fährt ab.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Mai 2023
ISBN9783987578410
Eine Fernbeziehung ­haben sie nie gewollt ...: Toni der Hüttenwirt 373 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Eine Fernbeziehung ­haben sie nie gewollt ... - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 373 –

    Eine Fernbeziehung ­haben sie nie gewollt ...

    Friederike von Buchner

    Walli kam vom Einkaufen zurück. Sie stellte die volle Tasche auf einem Küchenstuhl ab. »Puh, jetzt muss ich erst einmal verschnaufen«, keuchte sie.

    Dr. Martin Engler schaute sie an und schüttelte den Kopf. »Walli, du sollst und musst dich nicht so abschleppen. Ich dachte, du wolltest nur eine Kleinigkeit einkaufen.«

    »Ja schon, aber bei Veronika Boller gab es Sonderangebote. Da konnte ich nicht widerstehen.«

    Martin grinste. »Verstehe! Ich kenne dich schließlich. Aber das nächste Mal lässt du die Sachen bei den Bollers stehen. Katja oder ich können sie abholen. Versprochen?«

    »Ja, Martin, ich verspreche es. Aber es kam dazu, dass ich schnell raus wollte. Durch das Schaufenster sah ich Oberin Justina an Bushaltestelle stehen. Ich dachte, sie fährt ab. Doch dann stellte sich heraus, dass sie nur auf die Ankunft des Busses wartete. Sie wollte jemanden abholen. Der Bus hatte große Verspätung. Auf der Landstraße war ein überbreites landwirtschaftliches Gefährt liegen geblieben. Da kam der Bus nicht dran vorbei. Er musste warten, bis der defekte Reifen der riesigen Landmaschine endlich gewechselt war.« Sie holte sich ein Glas Wasser. Danach brühte sie einen Bohnenkaffee auf. Sie setzte sich an den Tisch. »Justina und ich haben ein bisserl geplaudert. Sie sorgt sich um den kleinen Eric.«

    »Wer tut das nicht, Walli?«, seufzte Martin.

    »Richtig, diese Warterei ist nervig. Jeder Tag, den der Bub in diesem Waisenhaus ist und dort zur Schule gehen muss, ist nicht gut.«

    »Das ist richtig, Walli. Mir fällt es auch schwer, Geduld aufzubringen. Aber lange kann es nicht mehr dauern. Manuela arbeitet dran. Mündlich hat ihr das Vormundschaftsgericht seine Zustimmung signalisiert. Außerdem hat sie mich als behandelnden Arzt durchsetzen können. Ich habe mich auch schon telefonisch mit den Ärzten in Verbindung gesetzt, die ihn bisher behandelt haben. Sie werden mir die Unterlagen zusenden. Ich hatte den Eindruck, sie waren froh, den Patienten Eric Reichel loszuwerden«, schmunzelte Martin. »Sie haben mich gewarnt. Der Bub sei nicht therapierbar, ich solle mir keine Hoffnungen machen.«

    »So ein Unsinn!«, schimpfte die alte Walli. Sie war empört und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Haben diese Quacksalber kein Herz? Wie können sie den armen Bub so abstempeln? Depperte Hornochsen sind sie, nein, das wär‘ eine Beleidigung für alle Rindviecher!«

    »Walli, beruhige dich!«, sagte Martin besänftigend. »Ich bin sicher, es wird besser werden. Das geht aber nicht so schnell. Ich rechne nicht damit, dass morgen oder übermorgen ein Durchbruch kommt. Aber ich gebe die Hoffnung nicht so schnell auf. Ich will dir sagen, was mit dem Jungen los ist, Walli. Einfach gesagt, erdrückt ihn die Trauer. Das Herzeleid schnürt ihm die Kehle zu. Das ist meine Meinung als Mensch, nicht als Arzt.«

    »Das hast du sehr schön ausgedrückt, Martin. Der Bub braucht Trost und Liebe. Ihn muss jemand in den Arm nehmen. Er braucht eine Schulter zum Anlehnen und an der er sich ausweinen kann.«

    »Walli, genauso ist es. Doch solche Therapien stehen nicht in den medizinischen Lehrbüchern. Ich hoffe, dass Manuela die Sache beschleunigen kann. Wenn Eric erst mal hier in Waldkogel ist, wird er genügend Schultern finden«, seufzte Martin.

    »Wir müssen ihn noch öfter mit ­Sebastian zusammenbringen«, schlug Walli vor. »Justina hat mir erzählt, was Sebastian von seiner Wanderung mit Eric berichtet hat.«

    »Als Sebastian am Fuß des ›Höllentors‹, am Kreuz seiner Eltern, die Feldblumen niederlegte?«

    »Genau! Und Eric legte seinen Blumenstrauß vor das kleinere Kreuz. Dieses Holzkreuz hatten Franziska und Sebastian für ihr Hunderl aufgestellt, was damals mit ihren Eltern beim Erdrutsch ums Leben kam. Dass Eric Sebastians Hand ergriff, kann verschiedene Gründe haben. Aber ich denke, dass er damit Sebastian trösten und ihm zeigen wollte, dass er fühlt, was Sebastian fühlt.

    »Und dass er die Blumen vor dem Kreuz für den Hund hingelegt hat, könnte bedeuten, dass er Hunde mag und versteht, dass Franziska und Sebastian auch um ihren Hund trauerten«, sagte Martin nachdenklich. Er rieb sich das Kinn. »Manuela hat erzählt, wie sehr Eric sich für die Kühe auf der Kuhalm interessiert hat. Er ist möglicherweise ein Tierfreund, Walli. Ich werde mit Oberin Justina sprechen. Ich will wissen, ob im Kloster-Internat Tiere erlaubt sind. Ein Zwergkaninchen oder ein Hamster könnten gut für Eric sein«, fuhr Martin fort.

    »Ich weiß es nicht«, sagte Walli. »Ich denke aber, dass das nicht erlaubt ist. Wenn jede Schülerin oder Schüler im Internat ein Tierchen haben wollte, wäre das bestimmt nicht machbar. Das würde sich zu einem Zoo auswachsen. Und welche Tiere sollen erlaubt sein? Du musst Oberin Justina anrufen und fragen. Es kann sein, dass es halb wilde Katzen auf dem Klostergelände gibt. Aber für Eric wäre ein Tier besser, mit dem er kuscheln kann.«

    »Das denke ich auch. Sobald ich seine Krankenakte habe, will ich mich mit Sabine und Jonas beraten. Sabine hält Therapiepferde, Jonas vermittelt sie an kranke Kinder. Die Kinder werden von ihren Eltern sogar aus München hergebracht für die Reittherapie. Jonas hat in seiner Logopädie-Praxis diese Therapie schon einige Male vermittelt. Mit Erfolg, auch bei Erwachsenen!«

    »Martin, ich habe Jonas schon lange nicht mehr gesehen. Er nutzt die Räume nicht, die du ihm hier im Haus zur Verfügung gestellt hast«, bemerkte Walli.

    »Das stimmt. Im Augenblick hat er keine Patienten. Er hatte ohnehin nur Patienten aus Waldkogel behandelt. Es ist gut, dass im Augenblick niemand seiner Therapie bedarf, zum Beispiel, nach einem Schlaganfall«, sagte Martin. »Toi, toi, toi!« Er klopfte dreimal auf die Tischplatte aus dickem Eichenholz.

    Walli seufzte und nickte.

    »Jonas ist es ganz recht, dass er wenig zu tun hat«, fuhr Martin fort. »Er freut sich, wenn es allen Waldkogelern gutgeht. Außerdem hat er viel mit der Verwaltung des Ziegler Hofes zu tun, dort gibt es immer mehr zu tun. Doch ich denke, dass er sich Erics gern annehmen wird. Wir werden uns zusammensetzen und bereden, wie wir Eric helfen können.«

    Walli schüttelte den Kopf.

    »Was geht dir durch den Kopf?«, fragte Martin.

    Walli seufzte. »Ich finde es großartig, wie Menschen heute mit Therapien geholfen werden kann. Ich dachte nur, vielleicht sollte man Eric einfach mal in Ruhe lassen.«

    »Wirklich?«, wunderte sich Martin.

    »Ja, wirklich, das ist meine Meinung«, antwortete Walli mit fester Stimme.

    »Wie kommst du darauf?«

    »Lebenserfahrung, Martin! Ich gebe dir ein Beispiel. Okay, vielleicht hinkt der Vergleich etwas. Es geht dabei um mich. Als ich Witwe wurde, verkroch ich mich erst mal eine Weile. Ich wollte niemanden sehen und mit keinem viel reden. Natürlich wollte mich jeder trösten, wenn ich zu Veronika einkaufen ging. Aber das half nichts. Niemand konnte wirklich Trost spenden. Meine Welt war zusammengebrochen. Ich war allein und musste so viel neu überdenken. Ich gebe dir ein Beispiel. Wenn ich Essen machte, kochte ich zu viel. Ich bereitete alles für zwei Leute zu. Aber am Tisch saß ich allein. Oft aß ich mehrere Tage Aufgewärmtes. Früher, wenn ich gekocht hatte, machte ich immer etwas mehr. Das aßen wir dann am nächsten Tag. Ich musste mich auch daran gewöhnen, weniger einzukaufen. Alles wurde weniger, die Wäsche zum Beispiel.«

    Martin erinnerte sich. Er nahm sich einen Kaffee, setzte sich neben Walli auf die Bank. Für einen Augenblick legte er seinen Arm um ihre Schultern. »Walli, jetzt, wo du das sagst, erinnere ich mich wieder. Wenn ich abends von meinen Hausbesuchen zurückkam, fand ich oft einen Zettel auf der Fußmatte, ›Willst du etwas Warmes essen?‹. Das hattest du geschrieben.«

    »Ich war froh, wenn du herübergekommen bist. Du hast mir nicht die Gesellschaft meines Mannes ersetzen können, aber zu zweit hat es besser geschmeckt. Dein Besuch damals war angenehm, Martin. Du hast

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