Jimmy und Sandy: Toni der Hüttenwirt 169 – Heimatroman
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"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.
Die Sonne stand schon tief über Waldkogel.
Doktor Martin Engler war mit seinen Hausbesuchen fertig. Er fuhr langsam die Dorfstraße entlang und bog auf den alten Schwanninger Hof ein, den er gegen ein lebenslanges Wohnrecht und eine kleine Leibrente von der Schwanninger-Bäuerin übernommen hatte. Jetzt lebte und arbeitete er dort.
Er parkte im Carport. Aus den Fenstern des Altenteils, in dem Waltraud Schwanniger wohnte, drang leise Radiomusik auf den Hof.
Martin ging zuerst in die Praxis. Er packte die Karteikarten der Patienten aus und legte sie auf den Schreibtisch.
Er würde sie am anderen Tag einsortieren.
Dann ergänzte er die verbrauchten Medikamente in seiner Arzttasche, die immer gut bestückt sein musste, falls er zu einem Notfall gerufen würde.
Martin ging danach in die obere Etage und nahm eine Dusche. Er zog eine bequeme Cordhose an und einen Pullover.
»Ich habe dich kommen gehört, Martin«, sagte Karla Engler, als er die große Wohnküche betrat.
Martins Frau stand an der Anrichte und machte das Abendessen. Martin ging zu ihr und gab ihr einen Kuss.
»Du bist spät«, bemerkte Karla.
»Ja, ich habe zu lange mit den Patienten geplaudert. Heute habe ich die Älteren besucht, die nicht mehr in die Praxis kommen. Viele sind ein bisserl einsam. Aber dagegen gibt es keine Medizin aus der Apotheke.«
»Ich weiß, Martin. Bist du so nett und bringst das Geschirr, die Gläser und das Bier in die Gartenlaube? Stell alles auf den Tisch!«
»Besteck, Teller und Gläser für drei Leute? Die Walli ist drüben. Soll ich sie rufen?«
Karla lachte.
»Walli hat schon gegessen. Ich soll dich schön grüßen. Sie
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Buchvorschau
Jimmy und Sandy - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt
– 169–
Jimmy und Sandy
… lüften ihr Geheimnis
Friederike von Buchner
Die Sonne stand schon tief über Waldkogel.
Doktor Martin Engler war mit seinen Hausbesuchen fertig. Er fuhr langsam die Dorfstraße entlang und bog auf den alten Schwanninger Hof ein, den er gegen ein lebenslanges Wohnrecht und eine kleine Leibrente von der Schwanninger-Bäuerin übernommen hatte. Jetzt lebte und arbeitete er dort.
Er parkte im Carport. Aus den Fenstern des Altenteils, in dem Waltraud Schwanniger wohnte, drang leise Radiomusik auf den Hof.
Martin ging zuerst in die Praxis. Er packte die Karteikarten der Patienten aus und legte sie auf den Schreibtisch.
Er würde sie am anderen Tag einsortieren.
Dann ergänzte er die verbrauchten Medikamente in seiner Arzttasche, die immer gut bestückt sein musste, falls er zu einem Notfall gerufen würde.
Martin ging danach in die obere Etage und nahm eine Dusche. Er zog eine bequeme Cordhose an und einen Pullover.
»Ich habe dich kommen gehört, Martin«, sagte Karla Engler, als er die große Wohnküche betrat.
Martins Frau stand an der Anrichte und machte das Abendessen. Martin ging zu ihr und gab ihr einen Kuss.
»Du bist spät«, bemerkte Karla.
»Ja, ich habe zu lange mit den Patienten geplaudert. Heute habe ich die Älteren besucht, die nicht mehr in die Praxis kommen. Viele sind ein bisserl einsam. Aber dagegen gibt es keine Medizin aus der Apotheke.«
»Ich weiß, Martin. Bist du so nett und bringst das Geschirr, die Gläser und das Bier in die Gartenlaube? Stell alles auf den Tisch!«
»Besteck, Teller und Gläser für drei Leute? Die Walli ist drüben. Soll ich sie rufen?«
Karla lachte.
»Walli hat schon gegessen. Ich soll dich schön grüßen. Sie ist heute früher in ihre Wohnung gegangen. Du kennst sie. Sie ist sehr rücksichtsvoll und wollte nicht stören. Martin, wir haben Besuch.«
»Wen?«
»Das errätst du nie!«
»Karla, es war ein anstrengender Tag. Wer kommt zu Besuch?«
»Jörg ist hier, Doktor Jörg Zimmermann.«
»Mei, das ist wirklich eine Überraschung. Wie oft haben wir ihn schon eingeladen, aber nie hat er Zeit gefunden. Wir haben ihn seit unserer Hochzeit nicht mehr gesehen. Dabei arbeitet er in München. Das ist, von hier aus gesehen, nicht am Ende der Welt.«
Karla schmunzelte.
»Der gute Jörg hat auch ein ganz schlechtes Gewissen.«
»So?«, staunte Martin. »Das passt gar net zu ihm.«
»Er braucht wohl Hilfe in einer Angelegenheit, Martin.«
»Um was geht es?«
»Das soll er dir selbst sagen.«
Martin nahm das Tablett und ging in den Garten.
Jörg saß in der Gartenlaube. Er stand auf, als er Martin sah. Dieser stellte das Tablett ab.
»Des ist ja eine Überraschung, Jörg. Sei willkommen! Mei, freu ich mich, dich zu sehen.«
»Grüß Gott, Martin! Ich freue mich auch. Übrigens, vielen Dank für deine Geduld. Wie oft hast du mich schon eingeladen, aber immer war etwas dazwischengekommen.«
»Setz dich! Jetzt stoßen wir erst mal an.«
Martin öffnete die beiden Bierflaschen und schenkte ein.
»Zum Wohl, Jörg! Auf unsere Freundschaft!«
»Die trotz des seltenen Kontakts immer noch hält«, lachte Jörg.
»Des stimmt net, Jörg. Wir sehen uns zwar net so oft, aber wir telefonieren regelmäßig.«
Sie tranken.
Martin deckte den Tisch. Karla kam und brachte die Platten mit Wurst, Schinken, Käse und Brot. Dazu gab es einen grünen Salat.
»Wohl bekomm’s!«, sagte Martin.
Sie fingen an zu essen.
»Karla hatte mich gewarnt, dass du heute länger unterwegs sein würdest.«
»Das stimmt, Jörg. Einmal in der Woche mache ich am späten Nachmittag Hausbesuche bei meinen ganz alten Patienten. Für sie wäre es zu mühsam in die Praxis zu kommen. Ernsthaft krank ist keiner von ihnen, es ist das Alter mit seinen Zipperlein. Am besten hilft Verständnis und wenn ich zuhöre und ein bisserl plaudere. Das ist Seelenmedizin, die es nicht als Tabletten oder Tropfen gibt.«
»Das stimmt, gegenüber früher, als noch alle in einer Großfamilie zusammenlebten und arbeiteten, ist es für die alten Leute einsam geworden. Doch die Landwirtschaft hat sich geändert. Kinder und Enkel gehen heute anderen Berufen nach. Dagegen ist nichts zu sagen. Aber es bringt eben zwangsläufig mit sich, dass alle etwas anderes machen und auch oft woanders leben.«
Jörg nickte.
»So ist es eben, leider, sagt man auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ist es auch gut. Fortschritt und Wandel kann ohnehin niemand aufhalten.«
»Du sagst es«, stimmte Martin Jörg zu.
Karla forderte Jörg auf, sich noch einmal Salat zu nehmen.
»Danke, Karla, ich werde mich richtig sattessen. Als Junggeselle bekommt man so etwas nicht jeden Tag.«
Sie lachten.
»Hast du noch niemanden für dein Herz und deinen Magen gefunden, Jörg?«, fragte Martin.
»Da gibt es seit einigen Wochen jemanden, eine Kollegin. Es entwickelt sich ganz gut.«
»Dann wüsche ich dir von Herzen, dass du das findest, wonach dein Herz sich sehnt.«
»Danke! Du hast deine Karla und bist zu beneiden.«
»Geduld, Jörg, Geduld!«
»Das sagt sich leicht. Ich bin eben mit meinen Beruf verheiratet, Martin. Und ich will auch gleich zum Thema kommen. Wobei ich mich ein bisserl schäme, dass ich euch nicht einmal nur so besucht habe.«
Martin schaute Jörg neugierig an.
»Nun sag schon. Wolltest dich mit mir über einen schwierigen Fall bereden, wie wir es oft am Telefon machen? Ist er so gravierend, dass du persönlich vorbeigekommen bist?«
»Ja, das kann man so sagen. Also, ich habe da eine Patientin, sie ist noch keine dreißig. Sie wurde letzte Woche eingeliefert, weil sie Erschöpfungszustände hatte. Das ist auch kein Wunder. Sie wurde vor zwei Jahren Witwe. Ihr Mann arbeitete beim Bau. Er fiel vom Gerüst, weil ein Lastwagen ins Baugerüst gerast ist, trotz der Absperrung. Er lag mehrere Wochen im Koma, dann starb er. Das junge Paar hat einen Buben, er ist jetzt vier Jahre alt. Außerdem hatten sie gebaut. Der Mann machte wohl mit seinen Kumpels viel selbst. Diese stellten dann auch den Rohbau fertig, damit die junge Witwe und der Bub einziehen konnten. Sie geht arbeiten, der Bub ist im Kinderhort. Auch wenn er sich bewusst nicht mehr an seinen Vater erinnern kann, vermisst er ihn wohl. Der Junge spricht wenig und ist sehr unruhig.«
»Auch wenn er nicht dabei war, muss das Geschehen auch bei ihm ein Trauma ausgelöst haben. Außerdem denke ich, dass der kleine Bursche die Trauer seiner Mutter mitempfindet.«
»Das denke ich auch, Martin. Jedenfalls liegt jetzt die Mutter bei mir auf der Station. Zum Glück fehlt ihr außer Erschöpfung und Untergewicht nichts. Wir werden sie noch drei bis vier Wochen lang ein bisserl aufpäppeln, dann muss sie in Kur.« Jörg seufzte. »Sie will aber nicht! Sie will weder im Krankenhaus bleiben, noch in Kur gehen.«
»Wegen des Buben«, sagte Karla. »Gibt es keine Kur für sie und den Buben?«
»Sicher gibt es Mutter- und Kindkuren, aber die junge Frau braucht besondere psychische Behandlung. Der Kummer und das ganze Leid haben sich in ihr angestaut. Diese Einrichtungen nehmen keine Kinder auf.«
Jörg nahm einen Schluck Bier.
»Ich dachte mir, es gibt vielleicht eine Familie mit Kindern, die bereit ist, den kleinen stillen Burschen für einige Wochen aufzunehmen. Ich denke, dass frische Luft ihm guttun würde. Außerdem ist doch bekannt, dass Kinder Tiere lieben. Deshalb bin ich hergekommen. Martin, Karla, könnt ihr euch mal umhören? Bitte! Die Gastfamilie muss es auch nicht umsonst machen. Die Unkosten werden übernommen.«
»Um die Kosten geht es nicht. Es muss eine geeignete Familie gefunden werden. Ich werde mich umhören.«
»Danke, Martin.«
Jörg sah Martin und Karla an.
»Ihr wisst, dass man in unserem Beruf immer Abstand bewahren soll, damit man helfen kann. Doch es gibt Schicksale, die gehen einem unter die Haut. Da kann man keine Distanz wahren oder nur sehr schwer. Die Sozialarbeiterin im Klinikum in München bearbeitet den Fall. Sie hat auch schon ein Kinderheim ausfindig gemacht, das den Buben nehmen würde. Aber ich denke, bei einer Familie, hier in den Bergen, wäre er viel besser aufgehoben.«
»Ganz bestimmt, Jörg. Darüber müssen wir uns nicht unterhalten. Ich werde morgen in aller Ruhe meine Patientendatei durchgehen und mir überlegen, wer in Frage kommt. Wir werden schon jemanden finden. Und wenn wir niemanden finden, dann nehmen Karla und ich den Kleinen. Bist