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Er kam im Hochzeitsanzug: Toni der Hüttenwirt 159 – Heimatroman
Er kam im Hochzeitsanzug: Toni der Hüttenwirt 159 – Heimatroman
Er kam im Hochzeitsanzug: Toni der Hüttenwirt 159 – Heimatroman
eBook114 Seiten1 Stunde

Er kam im Hochzeitsanzug: Toni der Hüttenwirt 159 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Bürgermeister Fellbacher ging unruhig in seinem Amtszimmer auf und ab. Gina, die Gemeindesekretärin, stand in der offenen Tür und schüttelte den Kopf.


»Herr Bürgermeister, Sie müssen sich damit abfinden, dass sich ein Wolf hier im Wald herumtreibt. Sie können nicht länger den Kopf in den Sand stecken.«


»Seit wann kümmerst du dich um die Belange der Gemeinde? Das ist immer noch meine Aufgabe, Gina«, brüllte er.


Gina zuckte mit den Schultern, drehte sich um und ließ die Tür hinter sich hart ins Schloss fallen. Sie ging im Vorzimmer zu ihrem Schreibtisch. So aufgebracht hatte sie den Bürgermeister noch nicht erlebt. Es war nicht zum Aushalten mit ihm.


Bürgermeister Fellbacher kam herein. Verlegen stellte er sich vor Ginas Schreibtisch. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu.


»Gibt es etwas, Herr Bürgermeister?«


»Mm! Mei, Gina, meine Nerven liegen blank. Da vergreife ich mich schon mal im Ton. Tut mir leid. Entschuldige, Gina!«


»Ist in Ordnung, Herr Fellbacher! Ich kenne Sie gut. Ich mache mir eben auch meine Gedanken. Sie haben bisher in jeder Situation einen kühlen Kopf bewahrt, sich den Tatsachen gestellt und dann überlegt gehandelt. Was diesen Wolf betrifft, da scheinen Sie Ihren gesunden Menschenverstand verloren zu haben. Vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber ich meine es nur gut.«


»Das weiß ich, Gina, das weiß ich. Es tut mir leid. Aber es fällt mir sehr schwer, Maßnahmen zu ergreifen. Die Sommertouristen werden in Scharen abreisen und andere Gäste ihre Buchungen stornieren. Das wäre ein großer wirtschaftlicher Verlust. Die meisten Leute hier in Waldkogel leben vom Sommertourismus, im Hauptberuf
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Aug. 2017
ISBN9783740921033
Er kam im Hochzeitsanzug: Toni der Hüttenwirt 159 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Er kam im Hochzeitsanzug - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt – 159 – Er kam im Hochzeitsanzug

    Toni der Hüttenwirt

    – 159–

    Er kam im Hochzeitsanzug

    Ulrichs Auftritt erstaunt die Waldkogeler

    Friederike von Buchner

    Bürgermeister Fellbacher ging unruhig in seinem Amtszimmer auf und ab. Gina, die Gemeindesekretärin, stand in der offenen Tür und schüttelte den Kopf.

    »Herr Bürgermeister, Sie müssen sich damit abfinden, dass sich ein Wolf hier im Wald herumtreibt. Sie können nicht länger den Kopf in den Sand stecken.«

    »Seit wann kümmerst du dich um die Belange der Gemeinde? Das ist immer noch meine Aufgabe, Gina«, brüllte er.

    Gina zuckte mit den Schultern, drehte sich um und ließ die Tür hinter sich hart ins Schloss fallen. Sie ging im Vorzimmer zu ihrem Schreibtisch. So aufgebracht hatte sie den Bürgermeister noch nicht erlebt. Es war nicht zum Aushalten mit ihm.

    Bürgermeister Fellbacher kam herein. Verlegen stellte er sich vor Ginas Schreibtisch. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu.

    »Gibt es etwas, Herr Bürgermeister?«

    »Mm! Mei, Gina, meine Nerven liegen blank. Da vergreife ich mich schon mal im Ton. Tut mir leid. Entschuldige, Gina!«

    »Ist in Ordnung, Herr Fellbacher! Ich kenne Sie gut. Ich mache mir eben auch meine Gedanken. Sie haben bisher in jeder Situation einen kühlen Kopf bewahrt, sich den Tatsachen gestellt und dann überlegt gehandelt. Was diesen Wolf betrifft, da scheinen Sie Ihren gesunden Menschenverstand verloren zu haben. Vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber ich meine es nur gut.«

    »Das weiß ich, Gina, das weiß ich. Es tut mir leid. Aber es fällt mir sehr schwer, Maßnahmen zu ergreifen. Die Sommertouristen werden in Scharen abreisen und andere Gäste ihre Buchungen stornieren. Das wäre ein großer wirtschaftlicher Verlust. Die meisten Leute hier in Waldkogel leben vom Sommertourismus, im Hauptberuf oder nebenberuflich. Nur allein von der Landwirtschaft kann heute kaum noch eine Familie existieren und den Hof erhalten. Ein Umsatzeinbruch kann Existenzen gefährden.«

    »Wenn etwas passiert, wäre es noch schlimmer, Herr Bürgermeister.«

    »Das stimmt. Aber der Gemeinderat ist nicht verfügbar. Wir haben Sitzungspause. Fast alle machen Urlaub. Ich habe ein mulmiges Gefühl, allein zu entscheiden. Irgendetwas ist mir nicht geheuer an der Sache. Das Foto ist auch verschwommen.«

    »Der Wolf hat sich bewegt. Deshalb ist das Bild nicht scharf.«

    »Ich weiß, ich weiß! Das sagte auch die Redakteurin am Telefon, als sie ankündigte, mir das Foto zu schicken. Aber ein Foto ist ein Foto, auch wenn es unscharf ist. Ich werde die Mitglieder des Gemeinderats aus dem Urlaub holen. Gina, rufe alle an! Sie sollen unverzüglich herkommen. Diese Verantwortung will ich nicht allein auf meine Schultern nehmen.«

    Es klopfte an der Tür.

    »Herein!«, rief Gina.

    Lorenz Hofer, der Förster, trat ein.

    »Grüß dich, Lorenz! Du kommst genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Engel vom ›Engelssteig‹ haben meine Seufzer gehört.«

    »Grüß Gott, Fellbacher! Hast einen Augenblick Zeit? Ich muss dir etwas berichten.«

    »Für dich habe ich immer Zeit. Geht es um den Wolf?«

    »Es geht um diese Geschichte. Vielleicht steckt da mehr dahinter, viel mehr.«

    »Gina, mache uns Kaffee und setze dich am besten dazu. Dann kannst du hören, was Hofer sagt und ich muss es dir nicht wiederholen«, sagte Fellbacher.

    Bürgermeister Fellbacher und Lorenz Hofer gingen ins Amtszimmer. Gina brachte Kaffee und Tassen. Sie schenkte ein und setzte sich dazu.

    »Also«, begann Hofer, »die Sache wird immer sonderbarer. Toni, Anna und der alte Alois waren die Tage mit den Kindern zu einer Hochzeit in München eingeladen. Normalerweise bleibt der Alois auf der Berghütte. Doch dieses Mal wollte er dabei sein.«

    »Ich weiß Bescheid. Tonis Eltern konnten auf der Berghütte nicht aushelfen, so organisierte die Haushälterin vom Pfarrer den Ersatz. Ella Waldner und sie kochten, den guten Pfarrer Zandler stellten sie als Kellner an.«

    »Richtig, ich bin dann am späten Nachmittag auch rauf auf die Berghütte und habe geholfen, bis Toni, Anna und Alois kurz vor Mitternacht zurück waren. Dabei hatte ich ein langes Gespräch mit der Ella. Sie erzählte mir, dass eine Zeitungsredakteurin sie besucht hatte und sie zu dem Wolf interviewen wollte. Aber Ella hatte sie ausgelacht und ihr gesagt, dass es hier keinen Wolf gäbe. Die junge Frau deutete an, es existierten Fotos. Sie bot der Ella viel Geld dafür, wenn sie sie als Augenzeuge nennen dürfte.«

    »Des ist ja ein Ding! Was sagst dazu, Gina?«

    »Unglaublich«, bemerkte Gina und schüttelte den Kopf.

    »Achtung, es kommt noch besser, Fellbacher«, fuhr Hofer fort. »Die Ella erzählte mir, sie hätte schon öfter Männer im Wald gesehen, nicht die üblichen Touristen in Wandersachen und mit Rucksäcken, sondern feine Herren, in dunklen Anzügen und mit Sonnenbrillen. Sie haben sich den Wald genau angesehen und sind die verschiedenen Flurstücke abgeschritten. Sie haben auch Fotos gemacht. Will jemand sein Waldstück verkaufen? Weißt du etwas davon?«

    »Schmarrn! Die Waldstücke sind net groß. Wegen der Erbteilung sind sie immer kleiner geworden. Es sind handtuchschmale Streifen, die sind nicht viel wert. Das meiste davon gehört der Ella Waldner und weitläufigen Verwandten von ihr. Aber jeder ist ja fast mit jedem hier verwandt. Wenn einer verkaufen wollte, dann wüsste ich es. Wann hat die Ella die Männer gesehen?«

    Hofer trank einen Schluck Kaffee.

    »Das erste Mal waren sie wohl zum gleichen Zeitpunkt im Wald, als man dich in Kenntnis setzte, dass es bei uns einen Wolf geben soll. Sie waren noch öfter da, auch heute in den frühen Morgenstunden. Ich habe mich auf dem Hochsitz, der etwas höher am Berg steht, auf die Lauer gelegt und sie mit dem Fernglas beobachtet. Es waren vier Männer, alle schätzungsweise zwischen vierzig und fünfzig Jahren. Sie fuhren mit den Autos in den Wald, alles Nobelkarossen. Sie besahen sich die Flurstücke genau, hatten auch Pläne dabei und schienen etwas zu bereden. Dabei machten sie mir aus der Entfernung den Eindruck, als seien sie sich einig.«

    »Du hast niemanden erkannt?«

    »Na, Fellbacher, sonst hätte ich es dir gleich gesagt. Du, da stimmt etwas nicht. Die kommen so früh, weil sie dann sicher sein können, nicht gesehen zu werden. Sie rechnen damit, dass ich sie nicht erwische und sie zur Rechenschaft ziehe. Der Waldweg ist für Autos gesperrt. Außerdem ist so früh am Morgen niemand unterwegs.«

    »Damit haben sie gerechnet. Aber die Ella Waldner sammelt einen Teil ihrer Kräuter bei Sonnenaufgang«, schmunzelte Fellbacher.

    »Richtig! Ella fragte sie, ob sie sich verlaufen hätten oder falsch abgebogen seien.«

    »Und was haben sie gesagt?«

    »Nichts haben sie gesagt. Sie stiegen in die Autos und fuhren ab. Aber sie kamen wieder. Ella beobachtete sie heimlich.«

    Fellbacher holte eine topographische Karte von Waldkogel und Umgebung. Förster Hofer zeigte genau, wo er die Männer gesehen hatte.

    »Des ist merkwürdig, Lorenz«, murmelte Fellbacher. »Weil des genau des Gebiet ist, von dem diese Zeitungsdame behauptete, dort sei der Wolf gesehen worden.«

    Bürgermeister Fellbacher, Förster Hofer und Gina sahen sich an und mussten grinsen.

    »Nehmen wir mal an, es könnte sein, dass jemand Interesse an dem Wald hat und irgendetwas ausbrütet. Dabei will er sicher sein, dass er ungestört ist. Also, sorgt er dafür, dass alle den Wald meiden. So weit die Theorie.«

    »Du sprichst das aus, was ich mir auch schon zusammengereimt habe, Fellbacher. Aber eine Meldung, dass sich hier ein Wolf herumtreibt, können wir auch nicht vertuschen. Du stehst genauso in der Pflicht wie ich als Förster.«

    »Das weiß ich, Hofer. So oder so, wie wir es machen, kann es falsch sein.«

    »Hast du das Foto schon bekommen?«

    Bürgermeister Fellbacher ging zum Schreibtisch und holte das Bild. Förster Hofer betrachtete es lange und schüttelte den Kopf.

    »Viel ist nicht darauf zu erkennen. Das Foto ist unscharf. Es kann ein großer Mischlingshund sein oder wirklich ein Wolf. Ich kann nur sagen, dass es für mich nicht eindeutig ist. Man muss schon viel Fantasie aufbringen und etwas hineininterpretieren. So sehe ich es«, sagte Förster Hofer.

    Bürgermeister Fellbacher seufzte.

    »Ich habe Gina gebeten, die Mitglieder des Gemeinderats aus dem Urlaub zurückzuholen. Nur

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