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Cornelius – der Träumer: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 28 – Arztroman
Cornelius – der Träumer: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 28 – Arztroman
Cornelius – der Träumer: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 28 – Arztroman
eBook100 Seiten1 Stunde

Cornelius – der Träumer: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 28 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane

Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben.
Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.

»Ist dieses Ziehen im Bauch nicht typisch für eine Blinddarm­entzündung?« Victoria Arndts Miene war ängstlich, als sie sich zu Dr. Daniel Norden über den Schreibtisch beugte. »Ich hatte eine regelrechte Panikattacke deswegen heute früh. Ich dachte, ich sterbe an einer Bauchfellentzündung.« Der Arzt unterdrückte ein Seufzen. Seit der Mann seiner Patientin vor etwas über einem Jahr an einem Tumor gestorben war, kam sie ständig zu ihm mit der Angst, eine gefährliche Krankheit zu haben. Einerseits konnte der Allgemeinmediziner diese Sorgen verstehen. Andererseits musste er sich ernsthaft ermahnen, Victoria immer noch ernst zu nehmen. »Wie sieht es denn mit den übrigen Beschwerden aus? Haben Sie Fieber?«, erkundigte er sich daher mit der nötigen Sorgfalt und zückte den Stift, um sich Notizen auf der Krankenakte zu machen, die bereits aus mehreren großformatigen Karteikarten bestand. Vicky dachte nach und schüttelte den strähnigen Kopf. »Kein Fieber. Aber Appetitlosigkeit.« »Das ist so, seit Ihr Mann verstorben ist. Ehrlich gesagt, macht mir Ihr Gewicht wirklich langsam Sorgen.« »Dabei esse ich wie ein Scheunendrescher«, versicherte Victoria ernsthaft. »Ansichtssache«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum2. Mai 2023
ISBN9783987577918
Cornelius – der Träumer: Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane 28 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Cornelius – der Träumer - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden – Unveröffentlichte Romane

    – 28 –

    Cornelius – der Träumer

    Unveröffentlichter Roman

    Patricia Vandenberg

    »Ist dieses Ziehen im Bauch nicht typisch für eine Blinddarm­entzündung?« Victoria Arndts Miene war ängstlich, als sie sich zu Dr. Daniel Norden über den Schreibtisch beugte. »Ich hatte eine regelrechte Panikattacke deswegen heute früh. Ich dachte, ich sterbe an einer Bauchfellentzündung.«

    Der Arzt unterdrückte ein Seufzen. Seit der Mann seiner Patientin vor etwas über einem Jahr an einem Tumor gestorben war, kam sie ständig zu ihm mit der Angst, eine gefährliche Krankheit zu haben. Einerseits konnte der Allgemeinmediziner diese Sorgen verstehen. Andererseits musste er sich ernsthaft ermahnen, Victoria immer noch ernst zu nehmen.

    »Wie sieht es denn mit den übrigen Beschwerden aus? Haben Sie Fieber?«, erkundigte er sich daher mit der nötigen Sorgfalt und zückte den Stift, um sich Notizen auf der Krankenakte zu machen, die bereits aus mehreren großformatigen Karteikarten bestand.

    Vicky dachte nach und schüttelte den strähnigen Kopf.

    »Kein Fieber. Aber Appetitlosigkeit.«

    »Das ist so, seit Ihr Mann verstorben ist. Ehrlich gesagt, macht mir Ihr Gewicht wirklich langsam Sorgen.«

    »Dabei esse ich wie ein Scheunendrescher«, versicherte Victoria ernsthaft.

    »Ansichtssache«, gab Daniel unbeeindruckt zurück. »Welche Beschwerden haben Sie denn noch? Erbrechen und Durchfall sind neben dem Erschütterungs-Schmerz ein relativ sicheres Indiz für einen entzündeten Appendix.«

    Vicky dachte einen Moment lang angestrengt nach.

    »Neulich hatte ich heftige Magenschmerzen«, erinnerte sie sich.

    Daniel nickte.

    »Ich weiß.« Er warf einen Blick in die Krankenakte. »Das war vor genau fünf Tagen.«

    »Erst?« Victoria Arndt war ehrlich verwundert. »Ich könnte schwören, das wäre schon länger her.«

    Daniel Norden lehnte sich seufzend nach hinten und spielte mit dem Kugelschreiber, während er seine Patientin nicht aus den Augen ließ.

    »Das kommt daher, weil Sie sich seit dem Tod Ihres Mannes in Ihrem Haus verkriechen. Kein Wunder, dass auf diese Weise Stunden zu Tagen und Wochen werden.«

    Zwischen Victorias glanzlosen Augen erschien eine steile Falte.

    »Glauben Sie mir: Ich wünsche mir nichts mehr, als mich endlich wieder in meinem Leben und meinem Körper zuhause zu fühlen. Ich hasse es, meiner Umwelt beim Leben zuzuschauen und darauf zu warten, dass meines vorbei geht. Aber was soll ich tun?«, brach es verzweifelt aus ihr hervor.

    »Sie müssen Ihren Mann endlich loslassen. Es nützt nichts, wenn Sie stundenlang zuhause herumsitzen und an ihn denken, sich die Zeit mit ihm wieder und wieder ins Gedächtnis rufen«, wiederholte Daniel die Worte, die er ihr wohl schon zehn Mal gesagt hatte. Er war sich fast sicher, dass sie auch diesmal nicht auf fruchtbaren Boden fallen würden.

    Victoria lachte freudlos.

    »Ich wusste, dass Sie das sagen würden. Aber ich bin nicht hier, um mir gute Ratschläge von Ihnen anzuhören«, antwortete sie barsch. »Ich will, dass Sie herausfinden, was es mit meinen Bauchschmerzen auf sich hat.«

    Sie starrte ihn herausfordernd an.

    Dr. Norden überlegte nur einen winzigen Augenblick. Dann stieß er sich von den Lehnen seines Stuhls ab und stand auf.

    »Gut, gehen wir hinüber. Bitte machen Sie den Bauch frei und legen sich auf die Liege. Ich bin in einer Minute bei Ihnen.«

    Zufrieden mit diesem Ergebnis tat die ehemalige Immobilienmaklerin Victoria Arndt das, was ihr Arzt von ihr verlangte.

    Während er sie untersuchte, sah sie ihn aufmerksam an. Ein paar Mal machte sie »Ah« und »Oh«, um nicht zugeben zu müssen, dass die Schmerzen auf wundersame Weise plötzlich verschwunden waren. Nachdem Daniel ihren mageren Bauch abgetastet hatte, beugte er sich auf einmal dicht über sie. Angestrengt starrte er hinab.

    »Frau Arndt?«

    »Ja«, antwortete sie zaghaft, von einer plötzlichen Angst erfüllt. Was hatte er entdeckt? Einen auffälligen Leberfleck? Erste Anzeichen von Hautkrebs? »Was ist? Was haben Sie gefunden?«

    Daniel Norden richtete sich auf und warf seiner Patientin einen strengen Blick zu.

    »Ist es möglich, dass Sie gar keinen Blinddarm mehr haben?«

    Verdutzt stützte sich Vicky auf die Ellbogen.

    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte sie verunsichert.

    Daniels Mund verzog sich zu einem Lächeln.

    »Weil Sie eine Narbe haben. Hier«, er deutete auf die feine Linie, die er eben bei seiner Untersuchung entdeckt hatte. »Hier hat ein Kollege gute Arbeit geleistet. Der Schnitt ist kaum zu sehen.«

    »Wie ist das möglich? Ich erinnere mich gar nicht.«

    »Vielleicht waren Sie noch ein Kind. Fragen Sie Ihre Mutter. Die weiß mit Sicherheit Bescheid«, machte Daniel einen Vorschlag, während er sich die Hände wusch. Er betrachtete Vickys Gesicht im Spiegel. Unter seinen Worten war sie zunächst leichenblass und dann feuerrot geworden. Hastig sprang sie von der Liege und zog mit zitternden Fingern den Reißverschluss ihrer Jeans hoch.

    »Meine Mutter lebt in Florida und hat Besseres zu tun, als mit mir zu telefonieren«, erklärte sie bitter. Plötzlich hielt sie inne und starrte Daniel an. Tränen stiegen in die farb­losen Augen, die einmal in leidenschaftlichem Grün gestrahlt hatten.

    »Es tut mir so leid, das müssen Sie mir glauben. Es ist mir doch selbst peinlich, Sie ständig wegen irgendwelcher Wehwehchen zu beläs­tigen. Aber immer ist die Angst größer. Die Angst vor Krebs, vor einem Blinddarmdurchbruch, einer Thrombose, irgendetwas, was mich das Leben kosten könnte. Dabei sehne ich mich gleichzeitig so sehr nach Lothar, dass ich es kaum erwarten kann, endlich bei ihm zu sein.« Sie sandte einen verzweifelten Blick gen Himmel und sah dann wieder Daniel an. »Das ist doch absurd!«

    Dabei zitterte Vicky so sehr, dass Daniel nicht anders konnte, als sie beruhigend in seine starken Arme zu schließen. Manchmal war eine tröstende Umarmung die beste Medizin.

    »Das ist so normal oder unnormal wie die Situation, in die Sie geraten sind. Kein Mensch kann sich darüber ein Urteil erlauben. Allerdings müssen Sie mir zugestehen, mir Sorgen zu machen. Es wird Zeit, dass Sie endlich wieder ins Leben zurückkehren, Spaß haben, neue Freunde finden. Zur Not auch mit Hilfe einer Therapie.«

    Das Zittern hatte aufgehört. Einen Moment lang verharrte Victoria regungslos in Daniels Armen. Dann schüttelte sie den Kopf und trat einen Schritt zurück, um ihren strähnigen Pferdeschwanz zu ordnen.

    Daniel sah ihr dabei zu. Mein Gott, was ist aus dieser bildhübschen, lebenslustigen Frau geworden?, fragte er sich im Stillen. Was hat die Trauer aus ihr gemacht?

    »Keine Therapie. Das habe ich nicht nötig. Ich werde es alleine schaffen. Geben Sie mir nur noch ein bisschen Zeit«, entschied Victoria endlich und sah ihren Arzt bittend an.

    »Von mir aus können Sie sich alle Zeit der Welt nehmen. Nur verhungern dürfen Sie mir nicht«, versuchte Daniel scherzhaft, der Situation die Dramatik zu nehmen.

    Wie erhofft hoben sich Vickys Mundwinkel, auch wenn es fast nur der Hauch eines Lächelns war.

    »Versprochen!« Sie reichte ihm die eisig kalte Hand. »Vielen Dank für Ihr Verständnis. Bis zum nächsten Mal.«

    »Wir sehen uns!«

    Statt sich wieder in seinen Stuhl zu setzen, ging Daniel nach dem Abschied ans Fenster und sah hinaus.

    Er musste nicht lange warten, bis Victoria Arndt in ihren viel zu weiten Jeans und dem Kapuzenpulli vorbei ging. Sie hatte

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