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Wir wollen heiraten!: Toni der Hüttenwirt 282 – Heimatroman
Wir wollen heiraten!: Toni der Hüttenwirt 282 – Heimatroman
Wir wollen heiraten!: Toni der Hüttenwirt 282 – Heimatroman
eBook114 Seiten1 Stunde

Wir wollen heiraten!: Toni der Hüttenwirt 282 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
"Toni, der Hüttenwirt" aus den Bergen verliebt sich in Anna, die Bankerin aus Hamburg. Anna zieht hoch hinauf in seine wunderschöne Hütte – und eine der zärtlichsten Romanzen nimmt ihren Anfang. Hemdsärmeligkeit, sprachliche Virtuosität, großartig geschilderter Gebirgszauber – Friederike von Buchner trifft in ihren bereits über 400 Romanen den Puls ihrer faszinierten Leser.

Die Sonne stand tief über Waldkogel und den Bergen. Wendy saß vor der Almhütte und trank Tee. Sie hatte die Beine auf einen Hocker gelegt und genoss die Abendstimmung. Die Stille wurde gestört durch ein Auto, das von Waldkogel herauffuhr. Es war Ole. »Hallo, Wendy, machst du dir einen schönen Abend?«, fragte er. »Ja, mehr oder weniger, vielleicht eher weniger. Ich muss nachdenken.« »Kummer? Schwere Gedanken?«, fragte Ole. »Ach, geht schon. Ich bin doch schon ein großes Mädchen«, lachte Wendy. »Wie war dein Tag?« »Wie du weißt, habe ich mich mit Kollegen getroffen, außerhalb der Firma. Das ist es nicht so offiziell und man kann offen reden. Wir waren in einem Biergarten, haben schön gegessen und Bier getrunken.« »Hast du dich jetzt entschieden, was du machen willst?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum18. Mai 2021
ISBN9783740980948
Wir wollen heiraten!: Toni der Hüttenwirt 282 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Wir wollen heiraten! - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt

    – 282 –

    Wir wollen heiraten!

    Doch seine Familie stellt sich quer

    Friederike von Buchner

    Die Sonne stand tief über Waldkogel und den Bergen. Wendy saß vor der Almhütte und trank Tee. Sie hatte die Beine auf einen Hocker gelegt und genoss die Abendstimmung.

    Die Stille wurde gestört durch ein Auto, das von Waldkogel herauffuhr. Es war Ole.

    »Hallo, Wendy, machst du dir einen schönen Abend?«, fragte er.

    »Ja, mehr oder weniger, vielleicht eher weniger. Ich muss nachdenken.«

    »Kummer? Schwere Gedanken?«, fragte Ole.

    »Ach, geht schon. Ich bin doch schon ein großes Mädchen«, lachte Wendy. »Wie war dein Tag?«

    »Wie du weißt, habe ich mich mit Kollegen getroffen, außerhalb der Firma. Das ist es nicht so offiziell und man kann offen reden. Wir waren in einem Biergarten, haben schön gegessen und Bier getrunken.«

    »Hast du dich jetzt entschieden, was du machen willst?«, fragte Wendy.

    Ole lächelte.

    »Nun, sagen wir, ich denke darüber nach. Natürlich fällt bei meiner Entscheidung sehr ins Gewicht, dass du hier in Waldkogel bist. Das ist praktisch vor der Haustür von München, im Vergleich zu Norwegen. Die Stelle ist gut dotiert. Die Versetzung nach München bedeutet einen Aufstieg. Trotzdem will ich nichts überstürzen. Ich habe noch Zeit, bis sie eine Entscheidung von mir wollen. Es ist immer besser, sich Zeit zu lassen, Wendy.«

    Wendy grinste Ole an.

    »Du willst sie etwas schmoren lassen. Du, ich kenne dich, Ole. Aber es ist schon richtig. Sie denken wohl, weil ich hier bin, sagst du auf jeden Fall zu.«

    »Wahrscheinlich! Auf jeden Fall war das heute ein sehr interessantes Gespräch. Ich werde jetzt in Ruhe darüber nachdenken und abwägen.«

    »Oh, ich verstehe, dann bin ich jetzt still. Willst du einen Tee?«

    »Gern!«

    »Setz dich! Ich hole ihn.«

    Doch Ole folgte ihr in den Wohnraum der Almhütte.

    »Schläft Franziska schon? Sie muss sicherlich früh aufstehen.«

    »Nein!«, antwortete Wendy knapp.

    Sie machte Ole einen großen Becher Kräutertee.

    »Hier! Bitte!«

    Ole nahm den großen Becher und stellte ihn auf den Tisch. Er legte Wendy die Hände auf die Schultern und sah sie an.

    »Du strahlst weniger als sonst, Wendy. Dir liegt etwas auf der Seele.«

    »Merkt man mir das an?«, fragte sie zurück.

    »Mir fällt das auf, weil ich dich ein Leben lang kenne. Also, wir sind allein. Wo drückt der Schuh? Hast du Heimweh nach Norwegen?«

    Wendy schüttelte den Kopf. Sie seufzte.

    »Nein, ich habe kein Heimweh. Außerdem, nach wem sollte ich Heimweh haben? Du bist hier.«

    Ole nahm Wendy in seine Arme. Sie hielten sich einen Augenblick fest.

    »Okay, ich erzähle es dir. Setz dich, ich hole meinen Tee«, sagte Wendy.

    Wendy stellte die Keksdose mit den selbstgebackenen Plätzchen auf den Tisch. Bevor sie anfing zu erzählen, knabberte sie langsam an dem harten norwegischen Gebäck.

    »Wie soll ich es sagen?«, murmelte Wendy.

    »Lass einfach aus dir heraussprudeln, was dich bedrückt.«

    Wendy nickte und atmete tief ein.

    »Ich will mit dem Schönen beginnen. Dann kannst du vielleicht verstehen, warum ich mir Gedanken mache.«

    Sie trank einen Schluck Kräutertee.

    »Es ist so: als ich mich entschloss, nach Toni zu suchen, dachte ich wenig daran, dass er Familie haben könnte. Ich habe ihn gefunden und habe jetzt zwei Stiefgeschwister. Das Wort ›Stiefgeschwister‹ mag ich nicht, auch wenn es rechtlich korrekt ist. Ich habe Franziska und Sebastian ins Herz geschlossen und verstehe mich gut mit ihnen. Du weißt, dass ich mir als Einzelkind immer Geschwister gewünscht habe. In der letzten Zeit sind Franziska und ich noch weiter zusammengewachsen. Sie hat mir geholfen, die Almhütte zu renovieren. Wir hatten viel Freude und Spaß. Ich mag Franziska sehr. Abends saßen wir oft draußen auf der Bank und schauten in die Sterne. Wir erzählten uns unsere Träume und vertrauten uns unsere Geheimnisse an. Aber jetzt sehe ich Franziska kaum noch. Sie kommt von der Arbeit, isst schnell etwas, zieht sich um und schon ist sie wieder fort. Sie kommt meistens erst nach Mitternacht zurück. Ich kann nicht einschlafen, bevor sie nicht da ist.«

    Ole hob die Augenbrauen. Er wusste, dass Franziska abends nicht auf der Berghütte war. Er schwieg und ließ Wendy weitererzählen.

    »Franziska hat sich verändert. Sie donnert sich abends auf, stylt sich, als gehe sie zu einer Misswahl. So kenne ich sie nicht.«

    »Und wo geht sie hin?«

    Wendy zuckte mit den Schultern.

    »So genau weiß ich das nicht. Ich kann es nur vermuten. Sie war einige Male in der Disco in Kirchwalden. Ich habe eine Quittung für Getränke gefunden. Sie muss sie verloren haben. Vielleicht fährt sie auch nach München.«

    »München am Abend? Hin und zurück? Das ist eine weite Strecke, Wendy.«

    Wendy nickte. Sie gestand, dass sie nachts heimlich aufgestanden war und sich den Kilometerstand von Franziskas Auto notiert hatte.

    »Du hast ihr nachspioniert?«, staunte Ole.

    Wendy errötete.

    »Ja, weil ich mir Sorgen mache.«

    »Hast du sie nicht gefragt, wohin sie geht? Sag ihr doch, dass es abends langweilig und einsam sei, ohne sie! Sag ihr, wenn sie ins Kino gehe oder in die Disco, kämst du gern mit, gelegentlich jedenfalls.«

    »Ole, das habe ich alles versucht. Aber sie tut dann so, als habe sie es nicht gehört. Sie stellt sich taub.«

    Wendy trank einen Schluck Tee.

    »War ich in ihrem Alter auch so?«

    Ole lachte.

    »Als du volljährig warst, bist du sicher mal nachts mit Freunden unterwegs gewesen, besonders in lauen Mittsommernächten. Aber ich musste mir nie Sorgen machen. Du hast immer alles haarklein erzählt. Außerdem war ich auch einmal jung.«

    Ole und Wendy lächelten sich an.

    »Ole, vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken. Franziska hat sich in letzter Zeit sehr verändert. Wann hast du sie zuletzt gesehen? Wann war sie das letzte Mal auf der Berghütte?«

    Ole lehnte sich auf dem Stuhl zurück, schaute gegen die Decke und versuchte, sich zu erinnern.

    »Das ist schon eine Weile her.«

    »Siehst du! Kommt Toni und Anna das nicht sonderbar vor? Sind sie nicht verwundert, dass Franziska so selten bei ihnen ist?«

    »Sie gehen davon aus, dass ihr beide, Franziska und du, wunderschöne Abende erlebt. Sie freuen sich, dass ihr euch so gut versteht. Nein, sie machen sich wegen Franziska keine Gedanken.«

    Wendy goss sich Tee nach.

    »Ich will Toni und Anna nicht beunruhigen. Aber ich mache mir Sorgen. Franziska hat sich sehr verändert. Sie ist anders geworden, ganz anders. Ich erkenne sie kaum wieder. Wo ist die bodenständige Franziska? Statt Dirndl oder Jeans und Bluse, trägt sie jetzt Leggings, Schuhe mit hohen Absätzen und Glitzeroberteile. Sie schminkt sich. Einmal hat sie sich sogar farbige Strähnchen ins Haar gesprüht.«

    Ole sah Wendy überrascht an.

    »Das kann ich mir gar nicht vorstellen, Wendy. Du hast recht, das ist nicht die Franziska, die wir alle kennen und schätzen.«

    Wendy nickte Ole zufrieden zu. Er wiegte bedenklich den Kopf.

    »Siehst du, jetzt kannst du mich verstehen«, sagte Wendy.

    »Vielleicht ist es nur ein Phase und geht wieder vorbei«, sagte Ole beschwichtigend. »Bei den meisten jungen Leuten gibt es während der Pubertät Unruhe. Auf der einen Seite sind sie noch Kinder und auf der anderen Seite fühlen sie sich sehr erwachsen. Sie setzen sich über Verbote hinweg und schlagen alle Ratschläge der Eltern in den Wind. Franziska ist zwar aus dem Alter heraus. Sie soll während der Pubertät ein braves Mädchen gewesen sein. Möglicherweise holt sie jetzt etwas nach, tobt sich aus.«

    »Wie habe ich mich verhalten, als ich in der Pubertät war?«, fragte Wendy.

    Ole lachte laut und herzlich.

    »Es hielt sich in Grenzen. Erinnerst du dich, dass du unbedingt in hohen Stöckelschuhen in die Schule gehen wolltest?«

    Jetzt musste Wendy auch lachen.

    »Oh ja! Ich gestehe dir jetzt, dass ich schon nach dem ersten Tag einsah, wie unpraktisch das war. Aber das wollte ich auf keinen Fall zugeben.«

    »Du hast mehrere Wochen durchgehalten, erinnere ich mich.«

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