Jedes Herz sehnt sich nach Liebe: Toni der Hüttenwirt Extra 100 – Heimatroman
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Über dieses E-Book
Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Es war noch früh am Morgen. Tassilo stand mitten in der Schlossküche und sah sich verwundert um. Die hohen Glastüren, die zum Park führten, waren noch geschlossen. Es duftete nicht nach frischem Kaffee und es stand weder sein Becher noch Zenzis auf dem Tisch. Tassilo erschrak. Es war das erste Mal, dass er am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, Zenzi nicht in der Küche traf. Seit er sich erinnern konnte, war sie immer vor ihm aufgewesen. Diese ungestörten Stunden am Morgen hatten ihnen beiden gehört. Als er noch ein Kind war, hatte er einen Becher Schokolade bekommen und Zenzi hatte Kaffee getrunken. Das Ritual ihrer frühen ungestörten Plauderstunde hatten sie immer beibehalten. Der Gedanke, dass Zenzi krank sein könnte, fraß sich in sein Herz. Er setzte schnell Wasser auf und öffnete die Türen. Zenzi hatte ihre Räume im Seitenflügel. Er wollte gerade zu ihr, als er eilige Schritte hörte. »Entschuldige, ich habe verschlafen«, sagte Zenzi. Erleichterte nahm Tassilo seine wesentlich ältere Cousine in die Arme. »Mei, ich froh, dass es dir gut geht«, seufzte er erleichtert. Die Angst war ihm noch anzusehen.
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Buchvorschau
Jedes Herz sehnt sich nach Liebe - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 100 –
Jedes Herz sehnt sich nach Liebe
Unveröffentlichter Roman
Friederike von Buchner
Es war noch früh am Morgen. Tassilo stand mitten in der Schlossküche und sah sich verwundert um. Die hohen Glastüren, die zum Park führten, waren noch geschlossen. Es duftete nicht nach frischem Kaffee und es stand weder sein Becher noch Zenzis auf dem Tisch.
Tassilo erschrak. Es war das erste Mal, dass er am Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, Zenzi nicht in der Küche traf. Seit er sich erinnern konnte, war sie immer vor ihm aufgewesen. Diese ungestörten Stunden am Morgen hatten ihnen beiden gehört.
Als er noch ein Kind war, hatte er einen Becher Schokolade bekommen und Zenzi hatte Kaffee getrunken. Das Ritual ihrer frühen ungestörten Plauderstunde hatten sie immer beibehalten. Der Gedanke, dass Zenzi krank sein könnte, fraß sich in sein Herz.
Er setzte schnell Wasser auf und öffnete die Türen.
Zenzi hatte ihre Räume im Seitenflügel. Er wollte gerade zu ihr, als er eilige Schritte hörte.
»Entschuldige, ich habe verschlafen«, sagte Zenzi.
Erleichterte nahm Tassilo seine wesentlich ältere Cousine in die Arme. »Mei, ich froh, dass es dir gut geht«, seufzte er erleichtert. Die Angst war ihm noch anzusehen.
Zenzi tätschelte ihm die Wange. »Keine Sorge! Unkraut vergeht nicht so schnell«, schmunzelte sie. »Setz dich hin! Ich mache schnell Kaffee.«
»Nix da, du setzt dich! Heute mache ich Kaffee«, widersprach ihr Tassilo.
»Kannst du das denn, einen Kaffee machen, der trinkbar ist?«, lachte Zenzi.
»Ah, wenn du versuchst, mich zu ärgern, dann muss es dir gut gehen«, sagte Tassilo.
Zenzi schob ihn zur Seite und machte doch selbst Kaffee.
»Ich habe auch schlecht geschlafen, Zenzi, und bin schwer aus dem Bett gekommen. Wir haben Vollmond.«
»Das stimmt. Aber Vollmond war für mich noch nie ein Grund, schlecht zu schlafen«, sagte Zenzi. »Mich hat etwas anderes wach gehalten.« Zenzi sprach aber nicht weiter. Sie brühte in aller Ruhe Kaffee auf. Dann stellte sie die Wiener Kanne mit dem Porzellanaufsatz auf den Tisch. Als das Wasser durchgelaufen war, goss sie die Becher voll. Erst dann setzte sie sich zu Tassilo an den großen Küchentisch. »Ich habe gestern Abend noch sehr spät einen Anruf bekommen. Susanne rief an. Da war es schon Mitternacht. Sie wollte nicht früher anrufen, weil niemand etwas davon erfahre sollte.«
Tassilo sah Zenzi überrascht an.
»Es herrscht dicke Luft auf Burg Wurzen. Susanne hat am Telefon sogar einige Tränen vergossen«, sagte Zenzi und runzelte die Stirn.
»Mei, das hört sich gar nicht gut an. Um was geht es?«
»Kindererziehung«, antwortete Zenzi knapp. »Du weißt doch, dass sie alle zusammen herkommen wollten. Sie wollten nämlich die Hündin mitbringen, für Jana, und als Wachhund für die Villa Lohe.«
»Sie wollten am nächsten Wochenende kommen«, sagte Tassilo, »wenn ich mich recht entsinne.«
Zenzi nickte. »Sie wollten am Freitag kommen und bis Mitte nächster Woche bleiben. Aber der kleine Vinzenz macht Schwierigkeiten. Er will nicht mitfahren. Susanne schlug vor, dass sie mit Vinzenz zuhause bleibt. Gewald könne allein mit seinen Eltern verreisen. Das lehnte er rundweg ab. Schlimm wurde es, als seine Eltern erklärten, sie würden bei Susanne und ihrem Enkelsohn bleiben. Gewald muss sehr ärgerlich geworden sein. Außerdem hat sich Vinzenz unmöglich benommen. Er bekam bei Tisch einen Trotzanfall und warf sein Essen vom Teller auf den Tisch, sodass die ganze Tischdecke schlimme Flecken bekam.«
»Was ist in den Bub gefahren? Er ist doch sonst nicht so!«, rief Tassilo aus.
»Es geht um Thilo, dem kleinen Freund von Vinzenz. Thilos Mutter Lena arbeitet auf Burg Wurzen. Sie ist meistens mit ihrem Buben allein, weil ihr Mann Fernfahrer ist. Er fährt die Strecke von Süditalien nach Nordnorwegen. Wenn der Kindergarten geschlossen ist, oder Thilos Mutter länger zu tun hat, nimmt sie Thilo mit zur Arbeit. Dann sind Thilo und Vinzenz zusammen. Die beiden sind unzertrennlich. Oft übernachtet Thilo auch bei Vinzenz. Thilo ist ein kleiner Draufgänger. Vor einigen Tagen ist er auf einen Baum geklettert und heruntergefallen. Dabei hat er eine Gehirnerschütterung bekommen.«
»Der arme Bub, gut, dass nicht mehr passiert ist, er hätte sich alle Knochen brechen können«, sagte Tassilo.
»Ja, der kleine Thilo hatte einen Schutzengel. Wegen der Gehirnerschütterung muss er nun eine Woche im Bett liegen. Er langweilt sich sehr und quengelt viel. Damit Vinzenz und Thilo nicht getrennt sind und Lena weiterarbeiten kann, sind sie Gäste auf Burg Wurzen. Vinzenz sitzt den ganzen Tag am Bett seines Freundes. Er schläft sogar nachts bei ihm im Zimmer, damit er nicht so allein ist.«
»Wie niedlich«, sagte Tassilo gerührt.
»Richtig, jedenfalls will Vinzenz Thilo jetzt partout nicht allein lassen. Er führt sich trotzig auf, wie noch nie zuvor. Deshalb kam es zum Streit zwischen Susanne und ihrem Mann. Gewald ist der Meinung, dass es dem Buben gut täte, wenn er lernt, dass nicht alles nach seinem Kopf gehen kann. Er besteht darauf, dass Vinzenz mit hierherkommt, zusammen mit Susanne und ihm. Susanne wirft ihrem Mann vor, er habe kein Herz für den Kleinen und dessen Wunsch seinem besten Freund beizustehen.«
»Das ist eine schwierige Situation«, murmelte Tassilo. Auf einmal lächelte er und warf Zenzi einen Blick zu.
Zenzi schmunzelte und sagte: »Du erinnerst dich an dich und deinen Schulfreund Heinrich Hecker. Habe ich recht?«
»Du kennst mich gut, Zenzi.«
Heinrich Hecker war der einzige Bub unter sechs Geschwistern. Sein Vater arbeitete als Bergführer. Eines Tages, es war in der dritten Grundschulklasse, bettelte Heinrich seinen Vater mal wieder an, ihn auf eine Hochgebirgstour mitzunehmen. Sein Vater lehnte ab und sagte, Heinrich sei noch viel zu klein. Da packte Heinrich heimlich einige Sachen und machte sich nachts allein auf in die Berge. Er wollte allen beweisen, dass er schon groß war und ein sehr guter Kletterer. Er wurde bald vermisst. Fast zwei Tage suchten sie nach ihm, bis Tassilo ihn fand. Er war an einem Hang, weiter oben, abgerutscht. Zum Glück hatte er keine schweren Verletzungen. Er war nur völlig entkräftet und musste eine Woche das Bett hüten.
»Und ich gab keine Ruhe, bis ich ihn besuchen durfte. Ich verbrachte den ganzen Tag bei den Heckers«, sagte Tassilo.
»Ich erinnere mich gut«, sagte Zenzi. »Hörst du noch von ihm?«
Tassilo trank einen Schluck Kaffee. »Heinrich ruft mich jedes Jahr an meinem Geburtstag an und ich mache es ebenso. Wir telefonieren auch an den Namenstagen, Weihnachten und zu Silvester. Silvester ist er zeitlich später dran.« Tassilo lächelte. »Ich verspreche jedes Mal, ihn in Kanada zu besuchen. Inzwischen lacht er mich aus, wenn ich das Thema anschneide.«
»Du bist als Einzelkind aufgewachsen und warst ihm sehr nahe, Tassilo.«
»Das stimmt, er war der Bruder, den ich nicht hatte. Als junger Mann ging er nach Kanada. Er wollte in den Rocky Mountains Erfahrungen als Bergführer sammeln. Ich war der Überzeugung, er kommt bald wieder zurück. Dann hat er sich verliebt und blieb dort. Er wurde glücklich, wie du weißt. Er nennt sich jetzt Henry und betreibt mit seiner Frau eine Bergsteiger-Lodge hoch oben in den Bergen. Er ist als Bergführer tätig. Ich sollte ihn wirklich mal besuchen.«
»Das solltest du. Ein Urlaub täte dir tatsächlich gut. Nimm deine Otti und dann nix wie weg!«, sagte Zenzi.
»Ich werde darüber nachdenken«, versprach Tassilo. »Aber jetzt erzählst du weiter von Susanne und Gewald.«
»Ja, das sollte ich. Wir redeten lange heute Nacht. Danach konnte ich schwer einschlafen und wurde immer wieder wach. Susanne schien mir sehr unglücklich zu sein. Denn sie kann nicht beiden