Das Glück kam auf Umwegen: Toni der Hüttenwirt Extra 56 – Heimatroman
()
Über dieses E-Book
Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.
Die Sonne war hinter den Bergen von Waldkogel untergegangen. Tom und seine Frau Julia hatten sich in ihre Räume im Schloss zurückgezogen. Ottilie kam in die Küche. »Zenzi, du bist am Einkochen?«, verwunderte sie sich. »Hat das nicht Zeit bis morgen?« Zenzi warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Nein, es hat keine Zeit bis morgen. Außerdem, was soll ich im Bett? Ich kann doch nicht schlafen. Sich Stunden lang im Bett herumwälzen, ist vergeudete Zeit. Da arbeite ich lieber ein bisserl.« Otti schmunzelte und sagte: »So, so, du arbeitest lieber ein bisserl, Zenzi, das ist stark untertrieben. Es ist schon spät. Lege dich hin und ruhe dich aus. Wenn du nicht schlafen kannst, kannst du etwas lesen. Zurzeit lese ich sehr viel. Ich habe mir übers Internet Krimis gekauft. Sie stapeln sich auf meinem Nachttisch. Sie sind spannend.
Mehr von Friederike Von Buchner lesen
Ähnlich wie Das Glück kam auf Umwegen
Titel in dieser Serie (100)
Wie geht es weiter mit der Hirscher Alm?: Toni der Hüttenwirt Extra 7 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBei Nacht und Nebel: Toni der Hüttenwirt Extra 10 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZuflucht auf der Berghütte: Toni der Hüttenwirt Extra 3 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWolfi und Mono planen die Zukunft: Toni der Hüttenwirt Extra 13 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWendels Geständnis: Toni der Hüttenwirt Extra 1 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTrubel auf Wendig neuer Alm!: Toni der Hüttenwirt Extra 17 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHat Mono ein Geheimnis?: Toni der Hüttenwirt Extra 9 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni mischt sich ein: Toni der Hüttenwirt Extra 24 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWendys Geheimnis: Toni der Hüttenwirt Extra 21 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ist mit Wolfis Kollegin los?: Toni der Hüttenwirt Extra 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenElly setzt sich durch!: Toni der Hüttenwirt Extra 11 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas ist mit Erna los?: Toni der Hüttenwirt Extra 5 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHat Ulrike ein Geheimnis?: Toni der Hüttenwirt Extra 47 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni der Hüttenwirt Extra 29 – Heimatroman: Liebe ist nicht kompliziert! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlbert muss sich entscheiden: Toni der Hüttenwirt Extra 8 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTapferkeit ist nicht immer gut: Toni der Hüttenwirt Extra 4 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHat Wolfi ein zu weiches Herz?: Toni der Hüttenwirt Extra 2 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTante Addis schreitet ein!: Toni der Hüttenwirt Extra 19 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWendy Traum wird wahr: Toni der Hüttenwirt Extra 12 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeirat mit Bedingungen: Toni der Hüttenwirt Extra 14 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Herz – ganz groß!: Toni der Hüttenwirt Extra 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas wird aus Jennys Träumen?: Toni der Hüttenwirt Extra 18 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo hat sie es sich nicht vorgestellt: Toni der Hüttenwirt Extra 15 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMehr als Zuneigung?: Toni der Hüttenwirt Extra 50 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnd auf einmal wird es wahr...: Toni der Hüttenwirt Extra 23 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVater und Tochter: Toni der Hüttenwirt Extra 30 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni der Hüttenwirt Extra 26 – Heimatroman: Unruhe in Waldkogel Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUlrikes heimliche Gefühle: Toni der Hüttenwirt Extra 45 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStella bleibt bei uns?: Toni der Hüttenwirt Extra 40 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSo ein schönes Geschenk – und nun?: Toni der Hüttenwirt Extra 28 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Nicole will Amor spielen: Toni der Hüttenwirt Extra 54 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBruno schöpft neue Hoffnung: Toni der Hüttenwirt Extra 51 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWas alle schon immer gespürt haben …: Toni der Hüttenwirt Extra 59 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJedes Herz sehnt sich nach Liebe: Toni der Hüttenwirt Extra 100 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe auf der Alm: Toni der Hüttenwirt Extra 64 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe auf der Alm: Toni der Hüttenwirt 351 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine mutige Aktion: Toni der Hüttenwirt Extra 57 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebe ist mehr als nur ein Wort: Toni der Hüttenwirt 337 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Herz – ganz groß!: Toni der Hüttenwirt Extra 16 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreude pur!: Toni der Hüttenwirt Extra 78 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFreude pur!: Toni der Hüttenwirt 365 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenToni der Hüttenwirt 101 – Heimatroman: Fast wie bei Aschenputtel … Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFast wie ein Aschenputtel...: Toni der Hüttenwirt 427 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin macht Adrian Mut: Toni der Hüttenwirt Extra 92 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEhre, wem Ehre gebührt: Toni der Hüttenwirt Extra 55 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin macht Adrian Mut: Toni der Hüttenwirt 379 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Vater eine Last: Sophienlust 304 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHeimkehr der Herzen: Toni der Hüttenwirt 197 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIdylle in den Bergen: Toni der Hüttenwirt 338 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Vater eine Last: Mami Classic 29 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSophie setzt sich durch: Toni der Hüttenwirt Extra 104 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchon in der neuen Heimat angekommen?: Toni der Hüttenwirt 314 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHöchste Zeit für Wunder: Toni der Hüttenwirt 287 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir kriegen das schon hin!: Toni der Hüttenwirt 228 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchon in der neuen Heimat angekommen?: Toni der Hüttenwirt (ab 301) 314 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnverhofft - und doch geliebt: Mami 1889 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnverhofft - und doch geliebt: Mami 1989 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Schlüssel zu Pias Herz: Toni der Hüttenwirt 211 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin doch kerngesund!: Toni der Hüttenwirt Extra 130 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWo meine Wurzeln sind: Toni der Hüttenwirt Classic 6 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Hot Shot: BDSM Romance Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVerräterische Sehnsucht Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Lieb mich so heiß wie damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Braut für den spanischen Playboy Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 364 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht mit dem sexy Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Boss, der Milliardär (Teil 1) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDangerous Daddies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Ärzte zum Verlieben Band 9: Verliebt in den Arzt aus Italien / Zu spät für das Glück? / Dr. Knight - retten Sie mein Herz / Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Schwester Seines Besten Freundes: Eine Süße Zweckehe Mit Westernromantik Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDem Paradies so nah Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Entjungfert Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Boss, der Milliardär - immer noch (Teil 2) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnter Feuer: Band 2: Unter Feuer, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlitterwochen mit dem Feind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Peiniger: Mein Peiniger, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIm Bann der Gefühle Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGestohlene Unschuld Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Das Glück kam auf Umwegen
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das Glück kam auf Umwegen - Friederike von Buchner
Toni der Hüttenwirt Extra
– 56 –
Das Glück kam auf Umwegen
Eine unerwartete Einladung …
Friederike von Buchner
Die Sonne war hinter den Bergen von Waldkogel untergegangen. Tom und seine Frau Julia hatten sich in ihre Räume im Schloss zurückgezogen.
Ottilie kam in die Küche. »Zenzi, du bist am Einkochen?«, verwunderte sie sich. »Hat das nicht Zeit bis morgen?«
Zenzi warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Nein, es hat keine Zeit bis morgen. Außerdem, was soll ich im Bett? Ich kann doch nicht schlafen. Sich Stunden lang im Bett herumwälzen, ist vergeudete Zeit. Da arbeite ich lieber ein bisserl.«
Otti schmunzelte und sagte: »So, so, du arbeitest lieber ein bisserl, Zenzi, das ist stark untertrieben. Es ist schon spät. Lege dich hin und ruhe dich aus. Wenn du nicht schlafen kannst, kannst du etwas lesen. Zurzeit lese ich sehr viel. Ich habe mir übers Internet Krimis gekauft. Sie stapeln sich auf meinem Nachttisch. Sie sind spannend. Die Handlung lenkt mich ab.«
»Mich kann nichts ablenken. Und erzähle mir kein Märchen, Otti! Dich kann auch nichts von den Sorgen um Tassilo ablenken«, sagte Zenzi barsch.
Ottilie von Teufen-Thurmann seufzte. »Das stimmt, uns allen geht es so. Tom geht es sehr nahe. Er ist ein Mann, der kaum seine Gefühle zeigt. Julia erzählte mir, dass er vor einigen Tagen die Beherrschung verlor. Sie gingen im Wald spazieren. Sie setzten sich auf einen Hochsitz und beobachteten das Rotwild. Plötzlich liefen Tom die Tränen herunter. Er schüttete Julia sein Herz aus. Tom hatte nie offen seine Gefühle gezeigt. So war er schon als Bub, als wir ihn aufgenommen haben, weil seine Mutter keine Zeit für ihn hatte. Sie war alleinerziehend und ihre Karriere ging ihr über alles. Heute noch ist sie eine weltberühmte Opernsängerin. Deshalb stellte sie ihren Sohn in exklusiven Internaten ab, will ich mal sagen. Der Bub war sehr unglücklich. Da nahmen wir ihn auf. Aber was erzähle ich da? Du hast ja alles miterlebt, Zenzi.«
Zenzi sah sie nicht an. Sie füllte das nächste Einmachglas mit Süßkirschen und verschloss es. »Ja, Tom war schon immer sehr verschlossen. Gut, dass er Julia hat. Sie ist eine wunderbare Frau. Sie hat viel Geduld. Ihr Sohn Tim ist zum Glück ganz anders, lebhaft, offen und gesellig.«
»Das ist er, Zenzi. Eigentlich hatte ich vor, im nächsten Herbst und Winter Hausbälle zu geben, wie man es früher gemacht hat. Aber wegen Tassilos Krankheit werde ich davon absehen.«
»Vielleicht geht es ihm bis dahin wieder besser oder er ist gesund.«
Otti runzelte die Stirn. »Ich habe kein gutes Gefühl. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nicht ganz stimmt, was man uns sagt. Was meinst du?«
»Otti, höre auf zu grübeln! Das bringt nichts. Du bist verunsichert - wie wir alle. Das ist auch eine seltsame Krankheit, die Tassilo erwischt hat. Selbst Martin und Sascha war sie unbekannt. Sie sind gute Ärzte und werden alles tun, um Tassilo zu helfen. Außerdem werden sie von Kollegen in Kirchwalden und München unterstützt.«
»Das sage ich mir auch immer wieder, Zenzi. Aber das vertreibt meine Angst nicht. Ich rufe jeden Tag bei Martin in der Praxis an und frage, ob eine Spenderin oder ein Spender gefunden wurde. Martin ist zwar sehr freundlich und verständnisvoll, aber ich höre heraus, dass ich ihn nerve. Wenn ich jeden Tag anrufe, sagt er, würde es auch nicht schneller gehen. Ich müsse mich in Geduld üben. Sobald er etwas wisse, werde er uns informieren. Bis jetzt sind bereits Gen-Proben von über der Hälfte der Waldkogeler untersucht worden. Aber niemand war dabei, der sich als Spender eignete. Diese Warterei macht mich ganz krank. Zenzi, dir kann ich mich anvertrauen. Ich habe Angst. Ich habe große Angst, Tassilo zu verlieren. Die Angst schnürt mir das Herz ab.« Dabei wurde ihre Stimme immer leiser, bis sie versagte.
Zenzi wischte sich die Hände ab und wandte sich ihr zu. »Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut, Otti.« Sie trat vor Tassilos Frau und schaute ihr in die Augen. »Otti, so etwas darfst du nicht denken. Du musst stark sein. Wenn du stark und zuversichtlich bist, dann überträgt sich das auf Tassilo. Es gibt ihm Kraft und Stärke. Ich verstehe, dass du Angst hast und verzweifelt bist. Doch nimm dich zusammen und lass es dir Tassilo gegenüber nicht anmerken! Zuversicht und Optimismus stärken den Heilungsprozess. Ich kenne dich, du schaffst es.« Zenzi tätschelte Ottis Wange. Dabei war ihr selbst hundeelend. Aber sie ließ sich ihre Angst nicht anmerken. Denn sie wusste so viel mehr als Otti. Schließlich war sie die Einzige, der sich Tassilo rückhaltlos anvertraut hatte.
»Zenzi, ich kann einfach das Gefühl nicht loswerden, dass es ernster ist, als man uns sagt. Ich habe Martin darauf angesprochen. Er hat gesagt, dass das nicht der Fall sei. Aber ich kann ihm nicht glauben. Denkst du, Martin und Sascha belügen uns? Vielleicht weiß Tassilo selbst nicht, wie es um ihn steht.«
Zenzi seufzte tief. Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, damit sie Ottilie nicht in die Augen sehen musste. »Otti, höre auf, dich verrückt zu machen! Bedenke bitte, dass Tassilo zu viel gearbeitet hat in den letzten Jahren. Nicht nur körperliche Überanstrengung schwächt den Organismus, Stress macht genauso krank. Ich finde es gut, dass Tassilo tageweise eine Pause einlegt. Du musst zugeben, er hält sich an seinen Vorsatz, wirklich Pause zu machen und sich nicht um Belange der Firma zu kümmern. Er hat mir erzählt, dass er wieder komponiert und viel musiziert. Ich nenne es: Seele auffüllen und Kraft tanken. Wenn er nach München fährt und wenn er zurückkommt, macht er bei Martin in der Praxis einen Zwischenstopp. Dort bekommt er zwei Mal in der Woche eine kräftigende Infusion. Die vertreibt etwas die Müdigkeit. Habe einfach Geduld, Otti! Es ist sehr gut, dass er sich mehrere Tage in seiner kleinen Wohnung über dem Studio und der Verwaltung seiner Firma aufhält. Dort ist er unbeobachtet. Niemand fragt ihn, wie es ihm geht. Er kann den Bedürfnissen seines Körpers nachgeben, ohne Rechenschaft abgeben oder den Helden spielen zu müssen. Er kann sich ausruhen, wann ihm immer danach ist.« So sprach Zenzi beruhigend und mit sanfter Stimme auf die Gräfin ein.
Ottilie seufzte schwer, Zenzis Worte konnten sie nur wenig trösten.
»Otti, ich habe noch kochendes Wasser. Ich brühe dir jetzt eine extrastarke Kräutermischung von der Ella auf. Dann wirst du ruhiger werden.« Sie machte eine große Kanne Tee, aus Ella Waldners Schlafmischung, und gab viel Honig dazu. »Nimm den Becher und die Kanne Tee mit hinauf! Du trinkst den Tee im Bett. Der Kräutertee wird bestimmt wirken. Du musst schlafen, sonst machst du schlapp. Außerdem, wenn man übermüdet ist, kommen einem doch nur trübe Gedanken. Los jetzt, Otti, raus mit dir aus der Küche! Ich will hier weitermachen.«
Ottilie bedankte sich, nahm das Tablett und verließ die Küche.
Zenzi seufzte leise vor sich hin. Sie setzte sich und schloss die Augen. Für einen Augenblick kämpfte sie mit den Tränen. Sie wischte sich die Augen und dachte über das Gespräch nach. Es war ihr schwergefallen, Otti zu belügen. Aber sie hatte Tassilo ihr Wort gegeben, sich nichts anmerken zu lassen und niemandem etwas zu verraten. Deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als das Spiel mitzuspielen, das Martin und Sascha mit Tassilo vereinbart hatten.
»Ich muss mich zusammenreißen! Das erwartet Tassilo von mir!«, murmelte sie.
Sie nahm die Einmachgläser aus dem großen Einwecktopf und stellte sie zum Abkühlen auf ein Handtuch auf der Anrichte. Anschließend füllte sie die letzten Gläser ein.