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Das Glück kam auf Umwegen: Toni der Hüttenwirt Extra 56 – Heimatroman
Das Glück kam auf Umwegen: Toni der Hüttenwirt Extra 56 – Heimatroman
Das Glück kam auf Umwegen: Toni der Hüttenwirt Extra 56 – Heimatroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Das Glück kam auf Umwegen: Toni der Hüttenwirt Extra 56 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Diese Bergroman-Serie stillt die Sehnsucht des modernen Stadtbewohners nach einer Welt voller Liebe und Gefühle, nach Heimat und natürlichem Leben in einer verzaubernden Gebirgswelt.
Auf sehr spezielle, romantische Weise findet Toni, der Hüttenwirt seine große Liebe in einer bezaubernden Frau, die aus einer völlig anderen Umgebung stammt als der markante Mann der Berge. Sie lernt durch ihn Schönheit und Idylle seiner Heimat kennen und lieben. Gemeinsam eröffnen die beiden allen Besuchern die Werte und Besonderheiten ihres Lebens auf der Alm. Romantik, Beschaulichkeit, dramatische Spannung und feinsinnige Gespräche: Das ist die Welt von Toni, dem Hüttenwirt, der sich niemand entziehen kann.

Die Sonne war hinter den Bergen von Waldkogel untergegangen. Tom und seine Frau Julia hatten sich in ihre Räume im Schloss zurückgezogen. Ottilie kam in die Küche. »Zenzi, du bist am Einkochen?«, verwunderte sie sich. »Hat das nicht Zeit bis morgen?« Zenzi warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Nein, es hat keine Zeit bis morgen. Außerdem, was soll ich im Bett? Ich kann doch nicht schlafen. Sich Stunden lang im Bett herumwälzen, ist vergeudete Zeit. Da arbeite ich lieber ein bisserl.« Otti schmunzelte und sagte: »So, so, du arbeitest lieber ein bisserl, Zenzi, das ist stark untertrieben. Es ist schon spät. Lege dich hin und ruhe dich aus. Wenn du nicht schlafen kannst, kannst du etwas lesen. Zurzeit lese ich sehr viel. Ich habe mir übers Internet Krimis gekauft. Sie stapeln sich auf meinem Nachttisch. Sie sind spannend.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum5. Apr. 2022
ISBN9783740992071
Das Glück kam auf Umwegen: Toni der Hüttenwirt Extra 56 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Das Glück kam auf Umwegen - Friederike von Buchner

    Toni der Hüttenwirt Extra

    – 56 –

    Das Glück kam auf Umwegen

    Eine unerwartete Einladung …

    Friederike von Buchner

    Die Sonne war hinter den Bergen von Waldkogel untergegangen. Tom und seine Frau Julia hatten sich in ihre Räume im Schloss zurückgezogen.

    Ottilie kam in die Küche. »Zenzi, du bist am Einkochen?«, verwunderte sie sich. »Hat das nicht Zeit bis morgen?«

    Zenzi warf ihr einen tadelnden Blick zu. »Nein, es hat keine Zeit bis morgen. Außerdem, was soll ich im Bett? Ich kann doch nicht schlafen. Sich Stunden lang im Bett herumwälzen, ist vergeudete Zeit. Da arbeite ich lieber ein bisserl.«

    Otti schmunzelte und sagte: »So, so, du arbeitest lieber ein bisserl, Zenzi, das ist stark untertrieben. Es ist schon spät. Lege dich hin und ruhe dich aus. Wenn du nicht schlafen kannst, kannst du etwas lesen. Zurzeit lese ich sehr viel. Ich habe mir übers Internet Krimis gekauft. Sie stapeln sich auf meinem Nachttisch. Sie sind spannend. Die Handlung lenkt mich ab.«

    »Mich kann nichts ablenken. Und erzähle mir kein Märchen, Otti! Dich kann auch nichts von den Sorgen um Tassilo ablenken«, sagte Zenzi barsch.

    Ottilie von Teufen-Thurmann seufzte. »Das stimmt, uns allen geht es so. Tom geht es sehr nahe. Er ist ein Mann, der kaum seine Gefühle zeigt. Julia erzählte mir, dass er vor einigen Tagen die Beherrschung verlor. Sie gingen im Wald spazieren. Sie setzten sich auf einen Hochsitz und beobachteten das Rotwild. Plötzlich liefen Tom die Tränen herunter. Er schüttete Julia sein Herz aus. Tom hatte nie offen seine Gefühle gezeigt. So war er schon als Bub, als wir ihn aufgenommen haben, weil seine Mutter keine Zeit für ihn hatte. Sie war alleinerziehend und ihre Karriere ging ihr über alles. Heute noch ist sie eine weltberühmte Opernsängerin. Deshalb stellte sie ihren Sohn in exklusiven Internaten ab, will ich mal sagen. Der Bub war sehr unglücklich. Da nahmen wir ihn auf. Aber was erzähle ich da? Du hast ja alles miterlebt, Zenzi.«

    Zenzi sah sie nicht an. Sie füllte das nächste Einmachglas mit Süßkirschen und verschloss es. »Ja, Tom war schon immer sehr verschlossen. Gut, dass er Julia hat. Sie ist eine wunderbare Frau. Sie hat viel Geduld. Ihr Sohn Tim ist zum Glück ganz anders, lebhaft, offen und gesellig.«

    »Das ist er, Zenzi. Eigentlich hatte ich vor, im nächsten Herbst und Winter Hausbälle zu geben, wie man es früher gemacht hat. Aber wegen Tassilos Krankheit werde ich davon absehen.«

    »Vielleicht geht es ihm bis dahin wieder besser oder er ist gesund.«

    Otti runzelte die Stirn. »Ich habe kein gutes Gefühl. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es nicht ganz stimmt, was man uns sagt. Was meinst du?«

    »Otti, höre auf zu grübeln! Das bringt nichts. Du bist verunsichert - wie wir alle. Das ist auch eine seltsame Krankheit, die Tassilo erwischt hat. Selbst Martin und Sascha war sie unbekannt. Sie sind gute Ärzte und werden alles tun, um Tassilo zu helfen. Außerdem werden sie von Kollegen in Kirchwalden und München unterstützt.«

    »Das sage ich mir auch immer wieder, Zenzi. Aber das vertreibt meine Angst nicht. Ich rufe jeden Tag bei Martin in der Praxis an und frage, ob eine Spenderin oder ein Spender gefunden wurde. Martin ist zwar sehr freundlich und verständnisvoll, aber ich höre heraus, dass ich ihn nerve. Wenn ich jeden Tag anrufe, sagt er, würde es auch nicht schneller gehen. Ich müsse mich in Geduld üben. Sobald er etwas wisse, werde er uns informieren. Bis jetzt sind bereits Gen-Proben von über der Hälfte der Waldkogeler untersucht worden. Aber niemand war dabei, der sich als Spender eignete. Diese Warterei macht mich ganz krank. Zenzi, dir kann ich mich anvertrauen. Ich habe Angst. Ich habe große Angst, Tassilo zu verlieren. Die Angst schnürt mir das Herz ab.« Dabei wurde ihre Stimme immer leiser, bis sie versagte.

    Zenzi wischte sich die Hände ab und wandte sich ihr zu. »Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut, Otti.« Sie trat vor Tassilos Frau und schaute ihr in die Augen. »Otti, so etwas darfst du nicht denken. Du musst stark sein. Wenn du stark und zuversichtlich bist, dann überträgt sich das auf Tassilo. Es gibt ihm Kraft und Stärke. Ich verstehe, dass du Angst hast und verzweifelt bist. Doch nimm dich zusammen und lass es dir Tassilo gegenüber nicht anmerken! Zuversicht und Optimismus stärken den Heilungsprozess. Ich kenne dich, du schaffst es.« Zenzi tätschelte Ottis Wange. Dabei war ihr selbst hundeelend. Aber sie ließ sich ihre Angst nicht anmerken. Denn sie wusste so viel mehr als Otti. Schließlich war sie die Einzige, der sich Tassilo rückhaltlos anvertraut hatte.

    »Zenzi, ich kann einfach das Gefühl nicht loswerden, dass es ernster ist, als man uns sagt. Ich habe Martin darauf angesprochen. Er hat gesagt, dass das nicht der Fall sei. Aber ich kann ihm nicht glauben. Denkst du, Martin und Sascha belügen uns? Vielleicht weiß Tassilo selbst nicht, wie es um ihn steht.«

    Zenzi seufzte tief. Sie wandte sich wieder ihrer Arbeit zu, damit sie Ottilie nicht in die Augen sehen musste. »Otti, höre auf, dich verrückt zu machen! Bedenke bitte, dass Tassilo zu viel gearbeitet hat in den letzten Jahren. Nicht nur körperliche Überanstrengung schwächt den Organismus, Stress macht genauso krank. Ich finde es gut, dass Tassilo tageweise eine Pause einlegt. Du musst zugeben, er hält sich an seinen Vorsatz, wirklich Pause zu machen und sich nicht um Belange der Firma zu kümmern. Er hat mir erzählt, dass er wieder komponiert und viel musiziert. Ich nenne es: Seele auffüllen und Kraft tanken. Wenn er nach München fährt und wenn er zurückkommt, macht er bei Martin in der Praxis einen Zwischenstopp. Dort bekommt er zwei Mal in der Woche eine kräftigende Infusion. Die vertreibt etwas die Müdigkeit. Habe einfach Geduld, Otti! Es ist sehr gut, dass er sich mehrere Tage in seiner kleinen Wohnung über dem Studio und der Verwaltung seiner Firma aufhält. Dort ist er unbeobachtet. Niemand fragt ihn, wie es ihm geht. Er kann den Bedürfnissen seines Körpers nachgeben, ohne Rechenschaft abgeben oder den Helden spielen zu müssen. Er kann sich ausruhen, wann ihm immer danach ist.« So sprach Zenzi beruhigend und mit sanfter Stimme auf die Gräfin ein.

    Ottilie seufzte schwer, Zenzis Worte konnten sie nur wenig trösten.

    »Otti, ich habe noch kochendes Wasser. Ich brühe dir jetzt eine extrastarke Kräutermischung von der Ella auf. Dann wirst du ruhiger werden.« Sie machte eine große Kanne Tee, aus Ella Waldners Schlafmischung, und gab viel Honig dazu. »Nimm den Becher und die Kanne Tee mit hinauf! Du trinkst den Tee im Bett. Der Kräutertee wird bestimmt wirken. Du musst schlafen, sonst machst du schlapp. Außerdem, wenn man übermüdet ist, kommen einem doch nur trübe Gedanken. Los jetzt, Otti, raus mit dir aus der Küche! Ich will hier weitermachen.«

    Ottilie bedankte sich, nahm das Tablett und verließ die Küche.

    Zenzi seufzte leise vor sich hin. Sie setzte sich und schloss die Augen. Für einen Augenblick kämpfte sie mit den Tränen. Sie wischte sich die Augen und dachte über das Gespräch nach. Es war ihr schwergefallen, Otti zu belügen. Aber sie hatte Tassilo ihr Wort gegeben, sich nichts anmerken zu lassen und niemandem etwas zu verraten. Deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als das Spiel mitzuspielen, das Martin und Sascha mit Tassilo vereinbart hatten.

    »Ich muss mich zusammenreißen! Das erwartet Tassilo von mir!«, murmelte sie.

    Sie nahm die Einmachgläser aus dem großen Einwecktopf und stellte sie zum Abkühlen auf ein Handtuch auf der Anrichte. Anschließend füllte sie die letzten Gläser ein.

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