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Der Bergpfarrer 348 – Heimatroman: Ihr Bild in seinem Herzen
Der Bergpfarrer 348 – Heimatroman: Ihr Bild in seinem Herzen
Der Bergpfarrer 348 – Heimatroman: Ihr Bild in seinem Herzen
eBook104 Seiten1 Stunde

Der Bergpfarrer 348 – Heimatroman: Ihr Bild in seinem Herzen

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Als Benjamin Hallhuber die Frau, die er heimlich liebte, aus dem kleinen Supermarkt kommen sah, fuhr er an den Gehsteig heran, bremste seinen Golf ab und ließ die Seitenscheibe herunter. Katharina Mannert, die blonde Fünfundzwanzigjährige, die es dem sportlichen Burschen, der in Garmisch als Fremden- und Bergführer sowie Schilehrer arbeitete, angetan hatte, wurde auf ihn aufmerksam. Sie kannte Benjamin schon seit ihrer Kindheit, war mit ihm in dieselbe Schule gegangen und hatte sogar eine ganze Zeit zu seiner Clique gehört, bis sich die Clique nach und nach aufgelöst hatte, weil das Berufsleben oder irgendeine weiterführende Schule den ersten Platz im Leben der jungen Leute vereinnahmte. Von da an hatte man sich nur noch selten gesehen. Katharina beugte sich zu dem offenen Fenster herunter und lächelte. »Servus, Benny, lang' nimmer gesehen. Wie geht's denn allweil so?« Ihr schönes Gesicht war nur wenige Handbreit von seinem entfernt, und als sie sprach, streifte es ihr Atem. Benjamin war wie berauscht, und der Wunsch, ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte, drohte ihn für einige Augenblicke regelrecht zu überwältigen. »Grüaß di, Kathi«, sagte er mit belegter Stimme. »Schön, dich wieder mal zu treffen. Mir geht's soweit ganz gut. Es ist halt jeden Tag das gleiche. Früh nach Garmisch fahren und arbeiten, abends zurück nach St. Johann und zusehen, dass ich am nächsten Tag wieder fit und einsatzfähig bin. Ein Wochenend' kennt man in meinem Job net.« »Du tust mir ja so leid«, frotzelte Katharina lächelnd. »Und was treibst du so die ganze Zeit?«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum28. Jan. 2023
ISBN9783987572241
Der Bergpfarrer 348 – Heimatroman: Ihr Bild in seinem Herzen

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    Buchvorschau

    Der Bergpfarrer 348 – Heimatroman - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 348 –

    Ihr Bild in seinem Herzen

    Hat er Kathis Liebe verspielt?

    Toni Waidacher

    Als Benjamin Hallhuber die Frau, die er heimlich liebte, aus dem kleinen Supermarkt kommen sah, fuhr er an den Gehsteig heran, bremste seinen Golf ab und ließ die Seitenscheibe herunter.

    Katharina Mannert, die blonde Fünfundzwanzigjährige, die es dem sportlichen Burschen, der in Garmisch als Fremden- und Bergführer sowie Schilehrer arbeitete, angetan hatte, wurde auf ihn aufmerksam. Sie kannte Benjamin schon seit ihrer Kindheit, war mit ihm in dieselbe Schule gegangen und hatte sogar eine ganze Zeit zu seiner Clique gehört, bis sich die Clique nach und nach aufgelöst hatte, weil das Berufsleben oder irgendeine weiterführende Schule den ersten Platz im Leben der jungen Leute vereinnahmte. Von da an hatte man sich nur noch selten gesehen.

    Katharina beugte sich zu dem offenen Fenster herunter und lächelte. »Servus, Benny, lang’ nimmer gesehen. Wie geht’s denn allweil so?«

    Ihr schönes Gesicht war nur wenige Handbreit von seinem entfernt, und als sie sprach, streifte es ihr Atem. Benjamin war wie berauscht, und der Wunsch, ihr zu sagen, wie sehr er sie liebte, drohte ihn für einige Augenblicke regelrecht zu überwältigen.

    »Grüaß di, Kathi«, sagte er mit belegter Stimme. »Schön, dich wieder mal zu treffen. Mir geht’s soweit ganz gut. Es ist halt jeden Tag das gleiche. Früh nach Garmisch fahren und arbeiten, abends zurück nach St. Johann und zusehen, dass ich am nächsten Tag wieder fit und einsatzfähig bin. Ein Wochenend’ kennt man in meinem Job net.«

    »Du tust mir ja so leid«, frotzelte Katharina lächelnd.

    »Und was treibst du so die ganze Zeit?«

    »Ich arbeit’ nach wie vor in der Pension meiner Eltern«, antwortete die junge Frau, »und es geht mir ähnlich wie dir. Auch meine Arbeitswoche hat sieben Tage. Ruhig wird’s erst, wenn die Saison vorbei ist.«

    »Da geht’s bei mir erst richtig los, wenn im Dezember die Wintersportsaison beginnt. Dann steh’ ich von morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit auf der Piste.« Er nahm all seinen Mut zusammen. »Was meinst du? Hast du net mal Lust, dich von mir auf der Zugspitz’ herumführen zu lassen? Brauchst nur nach Garmisch kommen. Ich hol’ dich dann unten ab und wir fahren gemeinsam hinauf. Es würd’ dich keinen Cent kosten. Oben könnten wir …«

    »Ich glaub’, daraus wird’s nix, Benny«, unterbrach ihn Katharina. »Das würd’ ja bedeuten, dass ich einen Tag freimachen müsst’. Unser Haus ist voll, und ich kann’s der Mama und dem Papa net zumuten, den Laden einen Tag lang allein’ zu schmeißen. Sei mir net bös’, wenn ich dir einen Korb geb’, aber es geht wirklich net.«

    Benjamins Lächeln war erstarrt, Enttäuschung spiegelte sich in seinen Zügen wider. »Schade«, murmelte er bedrückt, »aber da kann man wohl nix machen. Ich hab’ halt gedacht, weil wir früher auch immer gemeinsam so manches unternommen haben …« Er brach ab.

    »Die Zeiten haben sich geändert, Benny. Wir haben Pflichten zu erfüllen. Ich würd’ gern mit dir die Zugspitz’ erkunden, aber mir fehlt echt die Zeit. Also nix für ungut. Ich muss jetzt weiter, denn ich hab’ ein paar tiefgefrorene Lebensmittel in der Tüte, die in die Gefriertruhe müssen. Pfüat di, Benny. Vielleicht sieht man sich mal wieder.«

    »Servus, Kathi.«

    Sie winkte ihm zu, machte kehrt und schritt leichtfüßig davon.

    Benjamin schaute ihr kurze Zeit gedankenvoll hinterher, dann fuhr er frustriert weiter. Er hatte bei ihr nicht die geringste Reaktion bemerkt, aus der er hätte schließen können, dass sie sich über seine Einladung wenigsten ein kleines bisschen gefreut hätte. Hatte sie denn nicht bemerkt, dass er sie nicht mit den Augen eines früheren Freundes, sondern mit denen eines verliebten Mannes angeschaut hatte?

    Es versetzte ihm einen Stich, als er zu dem Schluss kam, dass sie für ihn wahrscheinlich kein bisschen mehr empfand, als für jeden anderen Bekannten auch. War sie vielleicht sogar in einen anderen Mann verliebt? Ihm krampfte sich der Magen zusammen bei dem Gedanken. Aber das hätte sich in St. Johann herumgesprochen und wäre auch ihm zu Ohren gekommen. Also beruhigte er sich wieder.

    ›Es nützt dir gar nix, wenn du dir den Kopf darüber zerbrichst, aus welchem Grund sie deine Einladung ausgeschlagen hat‹, sagte er sich schließlich. ›Vielleicht ist es wirklich die viele Arbeit in der Pension‹, tröstete er sich. ›Sie hätt’ aber doch wenigstens ein bissl Freude zeigen können.‹

    Hin und her gerissen von seinen Zweifeln und der Hoffnung, dass sie vielleicht doch ein bisschen mehr für ihn empfand, als sie gezeigt hatte, kam er zu Hause, in einer Dachgeschosswohnung, im Haus seiner Eltern, an.

    Klara Hallhuber stellte Benjamin das Essen auf den Tisch in der Küche. Aus dem Wohnzimmer war der Fernseher zu hören, und Benjamin brauchte nicht zu raten, wer da fernsah. Es war sein Vater, der bei der Forstverwaltung in St. Johann tätig und eine gute Stunde vor ihm zu Hause angekommen war.

    Benjamin aß schweigend.

    Seine Mutter beobachtete ihn einige Zeit, dann sagte sie: »Du wirkst so geknickt, Bub. Hat’s in der Arbeit Ärger gegeben?«

    »Nein, da war nix. Ich – bin nur etwas müde.« Er aß weiter. Seine Mutter hatte ihm ein Eieromelett mit Waldpilzen gebraten. Dazu hatte er sich eine Halbe Bier eingeschenkt.

    Klara wischte mit einem feuchten Lappen die Herdplatte und die Spüle ab. Sie kannte ihren Sohn. Wenn er müde oder abgekämpft war, dann wusste sie das zu deuten. Sein verkniffenes Gesicht aber war nicht auf Müdigkeit zurückzuführen. »Willst’ mir net erzählen, was los ist?«, fragte sie nach einiger Zeit.

    »Ach, nix von Bedeutung. Ich ärger’ mich nur ein bissel, weil ich vorhin die Katharina getroffen und sie zu einer Bergtour auf die Zugspitz’ eingeladen hab’.«

    »Die Mannert-Kathi?«

    »Ja.«

    »Warum ärgert dich das?«

    »Weil s’ abgelehnt hat. Die viele Arbeit in der Pension lässt’s net zu, hat s’ gemeint. Ich halt’s für eine Ausred’.«

    Klara Brauen hoben sich ein wenig. »Du bist net verärgert, Bub, du bist frustriert.«

    Er presste einen Moment lang die Lippen zusammen. »Ich wollt’ ihr halt eine Freud’ machen. Wenn ich gewusst hätt’, dass sie mich abblitzen lässt, hätt’ ich nix gesagt.«

    »Du magst die Kathi sehr, gell?«

    Benjamin druckste ein wenig herum. »Ja«, gestand er schließlich. »Aber sie scheint an mir net das geringste Interesse zu haben.« Er ließ seinen Kopf hängen und stocherte in seinem Essen herum. Ihm schien der Appetit vergangen zu sein.

    Klara verkniff sich jeden Kommentar, wenn Liebeskummer schmerzte, konnte ohnehin kein Wort trösten.

    *

    Benjamin fuhr am folgenden Morgen wieder nach Garmisch, erledigte ohne große Begeisterung seinen Job, denn seine Stimmung hatte den Nullpunkt erreicht, und kehrte am Abend nach St. Johann zurück. Als er die Küche betrat, saß seine Mutter nicht allein am Tisch. »Herr Pfarrer«, stieß er überrascht hervor. »Guten Abend. Was führt Sie denn zu uns?« Sein fragender Blick wechselte vom Pfarrer zu seiner Mutter und wieder zu Sebastian.

    »Servus, Benjamin«, erwiderte der Bergpfarrer den Gruß. »Deine Mutter hat mich um Rat gefragt. Und weil ich euch schon lang’ nimmer besucht hab’, dacht’ ich mir, ich schau mal wieder persönlich vorbei bei euch.«

    »Du brauchst Rat?«, kam es verblüfft von Benjamin. »Das ist ja was ganz Neues. Bisher hast du dir doch immer selbst geholfen, Mama.«

    Klara lächelte. »Es geht ja auch gar

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