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Gaslicht 36: Satanische Freundschaft
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eBook93 Seiten1 Stunde

Gaslicht 36: Satanische Freundschaft

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Über dieses E-Book

In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

»Hier oben müssen die Wasserfälle aus den Felsen schießen«, meinte die Frau. »Laß uns weiter hinuntergehen. Hier ist ein Pfad.« »Und die Kinder?« »Die schlafen doch beide. Keine Sorge. Wir sind ja bald wieder zurück.« Die andere Frau zögerte noch. Aber die erste drängte: »Nun komm schon, ehe es noch dunkler wird.« Eine letzte warnende Stimme wollte die junge Frau zurückhalten. Aber wieder siegte ihre Höflichkeit. Sie wollte die Freundin nicht enttäuschen. Der Stoß traf sie völlig überraschend. Sie taumelte vorwärts, fing sich kurz und stolperte wieder. Schreiend stürzte sie in die Tiefe…


Karin Walter stand am offenen Grab und drückte verzweifelt die kleine Hand ihres Kindes. Wie sollte sie das alles überstehen? Zuerst die schreckliche Nachricht vom tödlichen Unfall ihres Mannes, das langsame Begreifen, die Formalitäten, die erledigt werden mußten… Und nun der Anblick des Sarges, in dem der geliebte Mann für immer ruhte. Um sie herum die Trauergäste, denen sie gleich die Hand drücken mußte.


Der Pastor hatte seine Ansprache beendet und segnete den Sarg, ehe er in die Grube hinabgelassen wurde.


Karin schwankte und mußte von Dr. Meißner, dem langjährigen Freund ihres Mannes, gestützt werden.


Der kleine Benjamin begann hemmungslos zu weinen. Vergeblich versuchte sie ihn zu beruhigen.


Der Arzt ergriff behutsam die Hand des Kindes und führte es vom Grab weg.


Karin warf mit tränenverschleiertem Blick einen Strauß roter Rosen in die Grube. Dann trat sie zurück, um den anderen Trauernden Platz zu machen.


Eine junge Frau mit einem kleinen Jungen an der Hand näherte sich zögernd dem Grab. Auch sie warf einen
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Dez. 2016
ISBN9783740911157
Gaslicht 36: Satanische Freundschaft

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    Buchvorschau

    Gaslicht 36 - Alice Walton

    Gaslicht

    – 36 –

    Satanische Freundschaft

    Alice Walton

    »Hier oben müssen die Wasserfälle aus den Felsen schießen«, meinte die Frau. »Laß uns weiter hinuntergehen. Hier ist ein Pfad.« »Und die Kinder?« »Die schlafen doch beide. Keine Sorge. Wir sind ja bald wieder zurück.« Die andere Frau zögerte noch. Aber die erste drängte: »Nun komm schon, ehe es noch dunkler wird.« Eine letzte warnende Stimme wollte die junge Frau zurückhalten. Aber wieder siegte ihre Höflichkeit. Sie wollte die Freundin nicht enttäuschen. Der Stoß traf sie völlig überraschend. Sie taumelte vorwärts, fing sich kurz und stolperte wieder. Schreiend stürzte sie in die Tiefe…

    Karin Walter stand am offenen Grab und drückte verzweifelt die kleine Hand ihres Kindes. Wie sollte sie das alles überstehen? Zuerst die schreckliche Nachricht vom tödlichen Unfall ihres Mannes, das langsame Begreifen, die Formalitäten, die erledigt werden mußten… Und nun der Anblick des Sarges, in dem der geliebte Mann für immer ruhte. Um sie herum die Trauergäste, denen sie gleich die Hand drücken mußte.

    Der Pastor hatte seine Ansprache beendet und segnete den Sarg, ehe er in die Grube hinabgelassen wurde.

    Karin schwankte und mußte von Dr. Meißner, dem langjährigen Freund ihres Mannes, gestützt werden.

    Der kleine Benjamin begann hemmungslos zu weinen. Vergeblich versuchte sie ihn zu beruhigen.

    Der Arzt ergriff behutsam die Hand des Kindes und führte es vom Grab weg.

    Karin warf mit tränenverschleiertem Blick einen Strauß roter Rosen in die Grube. Dann trat sie zurück, um den anderen Trauernden Platz zu machen.

    Eine junge Frau mit einem kleinen Jungen an der Hand näherte sich zögernd dem Grab. Auch sie warf einen Rosenstrauß hinunter, dessen Blüten in intensivem Gelb leuchteten. Dann drehte sie sich um und ging mit Tränen in den Augen auf Karin zu.

    Die beiden Frauen drückten einander stumm die Hand und musterten sich gegenseitig.

    Merkwürdig, dachte Karin. Ich kenne diese Frau nicht. Trotzdem ist sie gleich nach mir ans Grab getreten, obgleich sie nicht zur Verwandtschaft zählt. Ob sie eine Mitarbeiterin von Bernd war? Er hatte nie von einer hübschen jungen Frau erzählt…

    Sie senkte den Kopf. Ihr Blick fiel auf den kleinen Jungen an der Hand seiner Mutter. Er sah mit ernster Miene zu ihr auf und lächelte dann.

    Karin konnte es nicht fassen: Dieses Kind ähnelte in unglaublicher Weise ihrem Benjamin. Sie hätten Brüder sein können.

    Sie blickte sich nach ihrem Jungen um, der sich noch immer an der Hand des Arztes festklammerte und vor sich hinweinte.

    »Komm, Benjamin. Weine nicht mehr. Sieh mal, dieser kleine Junge ist ganz brav.«

    Ein paar Augenblicke standen sich die Kinder gegenüber. Der kleine Junge lächelte Benjamin so freundlich an, daß dieser zu weinen aufhörte.

    »So ist’s lieb«, lobte seine Mutter.

    Die junge Frau hatte es auf einmal sehr eilig. Sie nickte Karin zu und zog das Kind mit sich fort.

    Mit leerem Blick ließ Karin die Beileidsbekundungen der Trauergäste über sich ergehen. Als alles vorüber war, brachte Dr. Meißner sie zu seinem Wagen.

    »Kennst du die junge Frau mit dem Kind?« fragte sie.

    Er nickte. »Sie hat bei mir ihr Kind entbunden.«

    »Ist sie nicht verheiratet?«

    »Nein. Sie ist ledig.«

    »Was macht sie dann auf Bernds Beerdigung? Kannst du mir das erklären?«

    »Nein«, erwiderte er. Es gelang ihm nicht, seine Verlegenheit zu verbergen.

    »Könnte sie eine Mitarbeiterin von Bernd gewesen sein?« bohrte Karin weiter.

    »Da bin ich wirklich überfragt. Am besten fragst du sie selbst, falls sie noch mit ins Café kommt.«

    Aber die junge Frau mit dem Kind ließ sich dort nicht blicken.

    Karin ertrug das Beisammensein zum Gedenken ihres Mannes teilnahmslos, während Benjamin unaufhörlich quengelte. Sie war froh, als Dr. Meißner sich endlich erbot, seine beiden Schützlinge nach Hause zu bringen.

    Karin blickte ihn dankbar an. »Kommst du noch einen Augenblick mit herein?«

    »Natürlich«, erwiderte er herzlich. »Ich kann euch doch jetzt nicht euch selbst überlassen. Das bin ich meinem alten Freund schuldig.«

    »Wenn du das nur als eine lästige Verpflichtung ansiehst, kann ich dich davon entbinden«, erwiderte sie kühl.

    Er versuchte, seine Ungeschicklichkeit wiedergutzumachen.

    »So war das nicht gemeint, Karin. Bernd war mein bester Freund. Deshalb ist mir seine Familie ebenso lieb und teuer.«

    Sie hatte das Haus aufgeschlossen und bat ihn herein.

    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Ich habe nur überempfindlich reagiert. Nimm dir etwas zu trinken. Du kennst dich ja aus. Ich glaube, ich könnte jetzt auch einen Kognak vertragen.«

    Er öffnete einen Glasschrank, holte eine Kognakflasche und zwei Gläser heraus und schenkte ein.

    Benjamin hatte aufgehört zu quengeln. Er kuschelte sich mit ein paar Stofftieren in die Sofaecke.

    »Es tut mir wirklich leid, daß ich eben so schroff zu dir war«, begann sie nach einem herzhaften Schluck aus dem Glas

    »Du brauchst dich wirklich nicht zu entschuldigen. Da du im Augenblick so viel durchmachst, kann man das verstehen. Im übrigen war ich einfach taktlos.«

    »Schon gut. Ich bin froh, daß du hier bist. Ein bißchen Trost kann ich wirklich gebrauchen.«

    »Du kannst auf mich zählen. Wenn ihr meine Hilfe braucht, Karin…«

    »Danke. Es tut gut, jemanden zu haben, dem man vertrauen kann. Ich bin dir ewig dankbar, daß du mir nach so vielen vergeblichen Jahren zu einem Kind verholfen hast. Was machte ich jetzt ohne Benjamin?«

    Er lächelte verlegen. »Nun ja. Das mußte ich doch für euch tun. Ich bin sehr froh, daß es mir gelungen ist. Leider habe ich auch viele Mißerfolge einstecken müssen.«

    »Ich weiß. Aber das ist doch normal, daß bei vielen Frauen auch eine künstliche Befruchtung nichts nützt.«

    »Ja, leider. Dann bleibt nur noch eine Adoption übrig.«

    »Das wäre für Bernd und mich niemals in Frage gekommen. Ein völlig fremdes Kind? Dessen Anlagen man nicht kennt? Zu dem man möglicherweise keine Beziehung bekommt?«

    »Viele Ehepaare schaffen es und werden glücklich.«

    Sie schüttelte den Kopf. »Um ein Kind allein ging es mir nicht. Ich wollte eins von Bernd. Und das habe ich ja bekommen. Leider ist es das einzige, was mir von ihm noch bleibt.«

    »Du wirst ihm all deine Liebe geben, Karin.«

    »Ja. Die braucht er auch. Er hing sehr an seinem Vater.

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