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Gaslicht 23: Das Haus mit den schwarzen Türen
Gaslicht 23: Das Haus mit den schwarzen Türen
Gaslicht 23: Das Haus mit den schwarzen Türen
eBook114 Seiten1 Stunde

Gaslicht 23: Das Haus mit den schwarzen Türen

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Über dieses E-Book

In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

Als Emily ein langes Seil zusammengeknotet hatte, ließ sie es zum Fenster hinunter. Sie sah, dass es nicht bis auf den Boden reichte, aber in ihrer Verzweiflung wagte sie, das letzte Stück zu springen. Nur mit großer Mühe konnte sie einen Schrei unterdrücken. Zusammengekrümmt blieb sie auf dem Rasen liegen ...


Mehrere Zeitungen berichteten davon, dass die junge Sängerin Isla Cameron nicht aus dem Urlaub zurückgekehrt war. Die meisten Leser kannten diesen Namen, denn die jetzt Dreiundzwanzigjährige ging auf eine steile Karriere zu. In den letzten Monaten waren einige Platten von ihr auf den Markt gekommen und hatten reißenden Absatz gefunden.


Familienangehörige gab es nicht, die sich um Isla gesorgt hätten. Sie war als Vollwaise aufgewachsen und hatte früh lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen. Vielleicht gab es Männer, die zu gern gewusst hätten, was aus Isla geworden war, aber diese hatten ihr bestimmt nicht nahegestanden. Sie hatte zurückgezogen gelebt und noch nicht an eine feste Bindung gedacht.


Bei jemand anderem aber wurde die Angst um die junge Sängerin immer größer. Bei der fünfundzwanzigjährigen Emily Wilkens. Sie war Islas beste Freundin, beide hatten einige Jahre lang eine Wohnung geteilt.


Aber in letzter Zeit war Emily das plötzlich so turbulente Leben Islas zu viel geworden, und sie hatte sich ein Apartment in einem anderen Stadtteil Londons gesucht. Nach wie vor aber hatten beide sich häufig getroffen. Sie hatten auch gemeinsam in den Urlaub nach Wales fahren wollen, doch da war Emily krank geworden, und sie hatte zu Hause bleiben müssen.


Emily brauchte noch nicht wieder
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum15. Sept. 2016
ISBN9783740909192
Gaslicht 23: Das Haus mit den schwarzen Türen

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    Buchvorschau

    Gaslicht 23 - Eiren Finch

    Gaslicht

    – 23 –

    Das Haus mit den schwarzen Türen

    Eiren Finch

    Als Emily ein langes Seil zusammengeknotet hatte, ließ sie es zum Fenster hinunter. Sie sah, dass es nicht bis auf den Boden reichte, aber in ihrer Verzweiflung wagte sie, das letzte Stück zu springen. Nur mit großer Mühe konnte sie einen Schrei unterdrücken. Zusammengekrümmt blieb sie auf dem Rasen liegen ...

    Mehrere Zeitungen berichteten davon, dass die junge Sängerin Isla Cameron nicht aus dem Urlaub zurückgekehrt war. Die meisten Leser kannten diesen Namen, denn die jetzt Dreiundzwanzigjährige ging auf eine steile Karriere zu. In den letzten Monaten waren einige Platten von ihr auf den Markt gekommen und hatten reißenden Absatz gefunden.

    Familienangehörige gab es nicht, die sich um Isla gesorgt hätten. Sie war als Vollwaise aufgewachsen und hatte früh lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen. Vielleicht gab es Männer, die zu gern gewusst hätten, was aus Isla geworden war, aber diese hatten ihr bestimmt nicht nahegestanden. Sie hatte zurückgezogen gelebt und noch nicht an eine feste Bindung gedacht.

    Bei jemand anderem aber wurde die Angst um die junge Sängerin immer größer. Bei der fünfundzwanzigjährigen Emily Wilkens. Sie war Islas beste Freundin, beide hatten einige Jahre lang eine Wohnung geteilt.

    Aber in letzter Zeit war Emily das plötzlich so turbulente Leben Islas zu viel geworden, und sie hatte sich ein Apartment in einem anderen Stadtteil Londons gesucht. Nach wie vor aber hatten beide sich häufig getroffen. Sie hatten auch gemeinsam in den Urlaub nach Wales fahren wollen, doch da war Emily krank geworden, und sie hatte zu Hause bleiben müssen.

    Emily brauchte noch nicht wieder ins Büro zu gehen. Sie hätte einen vierwöchigen Krankenurlaub genießen können, wenn ihre Sorgen um Isla nicht immer größer geworden wären.

    Doch es kam für die hübsche blonde Emily ein freudiger Tag. Der Postbote brachte ihr einen Brief Islas.

    In großer Erregung riss ihn Emily auf. Sie fieberte dem entgegen, was ihr die Freundin zu schreiben hatte. Damit es sich ihr deutlich einprägte, las sie laut:

    Meine liebe Emily,

    sei mir nicht böse, dass ich Dich so lange im Unklaren gelassen habe, aber wenn Du alles gelesen hast, wirst Du mich verstehen.

    Ich habe mich nämlich verliebt, unsterblich verliebt! Noch nie habe ich einen schöneren Urlaub verlebt als diesen. Bald werde ich Dir erzählen können, wie ich meinen über alles geliebten Lord Roseberry kennenlernte. Ja, der Mann meines Herzens ist ein leibhaftiger Lord. Er bedeutet mir mehr als mein Beruf und meine Karriere. Ihm zuliebe werde ich wohl beides aufgeben, um nur für ihn da sein zu können.

    Wenn Du bis jetzt schon sehr überrascht warst, dann wirst du nun vielleicht so durcheinandergeraten, wie ich es bin. Liebe Emily, ich heirate in der nächsten Woche. Ohne Trubel und ohne Aufsehen, hier in der Heimat meines zukünftigen Mannes. Das ist der kleine Ort Bulcote. Er liegt am Fuße des Berges Snowdown hier in Wales. Ich lebe jetzt schon auf dem Besitz der Roseberrys, im Schneehaus. Diesen romantischen Namen trägt das herrliche Gebäude, in dem ich mich mit Absicht versteckt halte, damit mich niemand aufstöbert. Du bist die Einzige, der ich mich jetzt anvertraue, und Du sollst auch zu meiner Hochzeit kommen. Du hast doch noch Urlaub, den Du eigentlich mit mir verbringen wolltest. Nimm ihn Dir jetzt, damit Du einige Zeit bei uns bleiben kannst. Es wird Dir hier gefallen. Falls Du Dich von Deiner Krankheit noch nicht ganz erholt haben solltest, kannst Du es hier tun. Bitte, komm bald. Du sollst miterleben, wie glücklich ich bin.

    Deine lsla

    Emily geriet ganz aus dem Häuschen. Das also war des Rätsels Lösung. Isla hatte sich Hals über Kopf verliebt und stand sogar schon unmittelbar vor der Heirat. Wenn sie in solch einem Überschwang schrieb, mussten ihre Gefühle sehr tief sein. Schade, dass sie nicht mehr von dem Mann schrieb, dem ihr Herz so schnell zugeflogen war.

    Emily war auf ihn sehr neugierig.

    Zu gut wusste sie, welche Ansprüche ihre Freundin an einen Mann stellte. Sie schienen sich nun alle erfüllt zu haben. Emily wurde beinahe ein wenig neidisch. Ihr war der Mann noch nicht begegnet, den sie sich erträumte.

    Sie hielt es nicht mehr in London aus und entschloss sich, sofort nach Wales zu fahren. Als sie auf der Landkarte den kleinen Ort Bulcote entdeckte, sah sie, dass er sich inmitten des bekannten Kohlenbergbaugebietes von Wales befand. Ob die Roseberrys etwas damit zu tun hatten?

    In einem fort beschäftigte sich Emily mit solchen Fragen. Der Name Schneehaus gefiel ihr besonders gut. Sie stellte sich ein im Winter vollkommen eingeschneites Herrenhaus vor, weil sie wusste, dass es in Wales recht rau sein konnte.

    Zuerst wollte sie noch ein Hochzeitsgeschenk für Isla kaufen, doch dann nahm sie sich nicht einmal dafür Zeit. Sie packte ihre Sachen und fuhr mit ihrem kleinen Wagen aus London hinaus. Sie hatte eine weite Fahrt vor sich. Deshalb übernachtete sie auf halber Strecke. Sie wollte frisch bei Isla ankommen.

    Am frühen Nachmittag des nächsten Tages hatte sie Bulcote erreicht. Vorher war sie an Kohlenhalden vorbeigekommen und durch viele Bergarbeiterorte gefahren. Diese hatten auf sie einen düsteren und ärmlichen Eindruck gemacht.

    Bulcote aber war heller, es breiteten sich satte Wiesen um das Dorf aus, auf denen wie weiße Punkte die Schafe weideten. Dahinter erhob sich der Berg Snowdon.

    Am Anfang des Ortes fragte Emily nach dem Schneehaus und der Familie Roseberry. Man sagte ihr, dass sie aus dem Ort auf der anderen Seite wieder hinausfahren müsse, dann könne sie den Besitz nicht verfehlen.

    Wenige Meter nach dem Ortsende streikte Emilys Wagen. Sie war sehr ärgerlich, so knapp vor ihrem Ziel eine Panne zu haben, und sah sich ratlos um. Obwohl sie nicht viel von dem Innenleben ihres Autos verstand, öffnete sie die Motorhaube. Doch davon sprang der Wagen leider auch nicht wieder an.

    Schon überlegte sie, ob sie zu Fuß weitergehen sollte, da kam ein Motorradfahrer den Weg entlang.

    Zaghaft winkte ihm Emily. Er hielt sofort. Ein stattlicher junger Mann sprang ab und kam auf sie zu.

    Sie klagte ihm ihre Sorgen. »Von London bis hierher hat der Wagen durchgehalten, und ausgerechnet jetzt macht er mir Scherereien. Meinen Sie, mir helfen zu können?«

    »Wir wollen sehen.« Der junge Mann beugte sich über den Wagen. Nach einer Weile sagte er: »Die Zündkerzen scheinen stark verrußt zu sein. Ich werde versuchen, sie zu säubern.« Er ging gleich ans Werk.

    »Sind Sie hier aus der Gegend?«, fragte Emily.

    Der Mann nickte. »Ja, aus Bul­cote.«

    »Dann kennen Sie doch sicher die Familie Roseberry oder Lord Roseberry selbst. Ich weiß nicht, ob er Angehörige hat. Jedenfalls soll er auf einem Besitz leben, der Schneehaus heißt. Im Ort hat man mir schon den Weg dorthin gewiesen.«

    Der junge Mann sah Emily neugierig an. »Zu Lord Roseberry wollen Sie? Das ist ja ganz etwas Neues, dass er Besucher empfängt. Ja, ich kenne ihn. Ihm gehört das gesamte Kohlenrevier hier. Ich arbeite sogar in einer seiner Gruben. Ich bin Bergwerksingenieur. Entschuldigen Sie, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Mein Name ist John Baylor.«

    »Und ich bin Emily Wilkens.« Das Mädchen lachte. »Merkwürdig, sich hier auf der Landstraße bekannt zu machen. Sie kommen mir wie mein Schutzengel vor.«

    John Baylor lachte laut. »Das wird sich erst erweisen, Miss Wilkens. Hoffentlich kann ich Ihnen auch helfen.« Wieder wurde der Blick seiner dunklen Augen neugierig. »Ich habe noch immer nicht ganz verdaut, dass Sie Lord Roseberry besuchen wollen. Sind Sie etwa eine Verwandte?«

    »Nein, das nicht. Aber meine beste Freundin wird bald mit ihm verwandt sein. Sie heiratet ihn nämlich, und ich bin zur Hochzeit eingeladen.«

    John Baylor hatte die Zündkerzen gerade wieder eingeschraubt. Jetzt richtete er sich ruckartig auf. »Was sagen Sie da? Lord Roseberry will heiraten? Das gibt es doch gar nicht.«

    »Was ist daran so verwunderlich, wenn ein Mann heiratet?«, fragte Emily.

    »Na ja, wenn er fünfundsechzig Jahre alt und solch ein Sonderling ist wie Lord Roseberry, dann ist das schon verwunderlich. Ich kann es auch noch gar nicht glauben. Das wird aber hier allen Leuten so gehen.«

    Emily war verdutzt. Ungläubig fragte sie: »Was ist er? Fünfundsechzig Jahre alt? Das muss ein Irrtum sein. Sicher eine Verwechslung.«

    »Ich werde doch wissen, wie alt mein Chef ist, auch wenn man ihn nur selten zu sehen kriegt. Er vergräbt sich nämlich seit Jahren in seinem Schneehaus. Von dort dringt kaum etwas heraus,

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