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Gaslicht 18: Das Gespenst von Withermoore Castle
Gaslicht 18: Das Gespenst von Withermoore Castle
Gaslicht 18: Das Gespenst von Withermoore Castle
eBook98 Seiten1 Stunde

Gaslicht 18: Das Gespenst von Withermoore Castle

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Über dieses E-Book

In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

Verstört stellte Lilian fest, daß sie mit dem Kopf auf der Tischplatte lag! Sie blickte sich um – sobald sie die Einladung von Lord und Lady Carrington entdeckte, kehrte ihr Erinnerungsvermögen schlagartig zurück. »Seltsame Dinge passieren heute. Was ist nur los mit mir?« ächzte sie. »Was los ist mit dir?« erwiderte dicht hinter ihr eine hallende Stimme, die sich so unheimlich anhörte, als käme sie direkt aus dem Jenseits. Lilian lief eine Gänsehaut über den Rücken. Sie wollte erschrocken herumfahren, doch der Schauder lähmte sie. Voller Entsetzen spürte sie, wie widerlich knöcherne Finger nach ihrem Nacken griffen und sich lange harte Nägel tief in ihre Muskeln krallten. Die Schmerzen ließen sie aufstöhnen. »Du bist mir ausgeliefert!« raunte die unheimliche Stimme dicht an ihrem Ohr – so dicht, daß Lilian den eisigen Atem zu spüren vermeinte, den das Wesen bei jedem Ton verströmte...


Es läutete!


Lilian Winters schreckte auf. »Ach du liebe Zeit, kommt da Mary etwa schon?« murmelte sie bestürzt. »Das Teewasser kocht ja noch gar nicht, und die kleinen Kuchen stehen auch noch nicht auf dem Tisch!«


Nach einem schnellen prüfenden Blick auf die Uhr stellte Lilian beruhigt fest, daß die Freundin viel zu früh dran war. Sie schmunzelte wissend.


Natürlich, sie kann es nicht erwarten, meine neue Wohnung zu besichtigen! Also hat die Neugier sie viel zu früh hergetrieben.


»Ich komme schon«, rief Lilian. Ihre Stimme klang ganz hell und verriet ihre Vorfreude auf den gemeinsamen Nachmittag mit der Freundin. Abgesehen davon war sie natürlich auch enorm stolz darauf, Mary in ihrer ersten
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum9. Aug. 2016
ISBN9783740905750
Gaslicht 18: Das Gespenst von Withermoore Castle

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    Buchvorschau

    Gaslicht 18 - Jane Robinson

    Gaslicht

    – 18 –

    Das Gespenst von Withermoore Castle

    Jane Robinson

    Verstört stellte Lilian fest, daß sie mit dem Kopf auf der Tischplatte lag! Sie blickte sich um – sobald sie die Einladung von Lord und Lady Carrington entdeckte, kehrte ihr Erinnerungsvermögen schlagartig zurück. »Seltsame Dinge passieren heute. Was ist nur los mit mir?« ächzte sie. »Was los ist mit dir?« erwiderte dicht hinter ihr eine hallende Stimme, die sich so unheimlich anhörte, als käme sie direkt aus dem Jenseits. Lilian lief eine Gänsehaut über den Rücken. Sie wollte erschrocken herumfahren, doch der Schauder lähmte sie. Voller Entsetzen spürte sie, wie widerlich knöcherne Finger nach ihrem Nacken griffen und sich lange harte Nägel tief in ihre Muskeln krallten. Die Schmerzen ließen sie aufstöhnen. »Du bist mir ausgeliefert!« raunte die unheimliche Stimme dicht an ihrem Ohr – so dicht, daß Lilian den eisigen Atem zu spüren vermeinte, den das Wesen bei jedem Ton verströmte...

    Es läutete!

    Lilian Winters schreckte auf. »Ach du liebe Zeit, kommt da Mary etwa schon?« murmelte sie bestürzt. »Das Teewasser kocht ja noch gar nicht, und die kleinen Kuchen stehen auch noch nicht auf dem Tisch!«

    Nach einem schnellen prüfenden Blick auf die Uhr stellte Lilian beruhigt fest, daß die Freundin viel zu früh dran war. Sie schmunzelte wissend.

    Natürlich, sie kann es nicht erwarten, meine neue Wohnung zu besichtigen! Also hat die Neugier sie viel zu früh hergetrieben.

    »Ich komme schon«, rief Lilian. Ihre Stimme klang ganz hell und verriet ihre Vorfreude auf den gemeinsamen Nachmittag mit der Freundin. Abgesehen davon war sie natürlich auch enorm stolz darauf, Mary in ihrer ersten eigenen Wohnung empfangen zu können.

    Mit wenigen großen Schritten hatte Lilian Winters die Eingangstür zum Laubengang erreicht. Freudig erregt zog sie sie auf, um die Freundin herzlich in die Arme zu schließen. Doch dazu kam es nicht!

    Sobald sich die Tür öffnete, erlitt Lilian einen furchtbaren Schock.

    Draußen auf dem Gang stand nicht ihre Freundin Mary, sondern ein Fremder – eine ganz finstere Gestalt, die aus einem Horror-Roman gestiegen zu sein schien!

    Der unheimliche Fremde trug eine schwarze Pellerine und hatte trotz des herrlichen Wetters die Kapuze über den Kopf gezogen, so daß sein Gesicht mit den bleichen ausgehöhlten Wangen und den furchterregenden schwarzen Augenhöhlen kaum zu erkennen war. Und dieser Umstand gab ihm erst recht etwas Unheimliches… Furchterregendes!

    Lilian Winters war im allgemeinen kein besonders ängstlicher Typ, doch als sie sich jetzt so unverhofft diesem unheimlichen Fremden gegenübersah, duckte sie sich erschauernd und hätte am liebsten die Tür wieder zugeschlagen, um sich dahinter in Sicherheit zu bringen.

    Möglicherweise hätte der unheimliche Besucher sie nicht daran gehindert, doch Lilian war vor Schreck wie gelähmt und konnte sich einfach nicht bewegen. Wie hypnotisiert starrte sie in das bleiche, ausgezehrte Gesicht des Mannes.

    Damit war es um sie geschehen, denn ehe sie sich dessen bewußt geworden war, hatte ihr Blick sich bereits in den seltsam funkelnden Augen des Fremden verfangen. Sie schillerten grünlich wie Irrlichter über nächtlichen Moorgebieten, und ihre Pupillen waren von so unendlicher Tiefe, daß Lilian das Gefühl hatte, auf eine immaterielle Weise in sie hineinzustürzen.

    Das alles war geschehen, ehe die junge Frau es hätte verhindern oder den unheimlichen Besucher abweisen können!

    Lilian war hypnotisiert und vermochte sich nicht mehr zu regen oder zu wehren. Nur noch unterschwellig erfaßte sie, daß seltsame Dinge mit ihr geschahen.

    Ohnmächtig mußte sie geschehen lassen, daß der unheimliche Fremde ihr seinen Willen aufzwang!

    Weder in diesen Minuten noch später hätte Lilian zu sagen vermocht, wie lange sie in diesem seltsamen tranceartigen Zustand gefangen gewesen war, denn jedes Gefühl für Zeit war ihr verlorengegangen.

    Irgendwann war es plötzlich vorbei!

    Einfach so!!

    Und nichts von all dem Schrecklichen, das ihre Phantasie ihr wie im Zeitraffer vorgespiegelt hatte, schien tatsächlich passiert zu sein!

    So als sei nichts geschehen, zog der Fremde wie ein ganz alltäglicher Bote einen großen weißen Büttenumschlag hervor.

    »Miss Lilian Winters?« fragte er mit krächzender, matter Stimme.

    Ganz recht, hätte Lilian bestätigen wollen, doch sie bekam noch immer keinen Ton heraus. Ihre Kehle war wie ausgedörrt, und um ihren Hals schien ein Strick zu liegen, der sie würgte.

    Ihr Herz stolperte vor Erregung und Grauen so sehr, daß sie sich gequält die Hände darauf preßte, weil sie befürchtete, es könnte der Belastung nicht standhalten und zerspringen. Nur mit einem angedeuteten Kopfnicken konnte sie bestätigen, der gesuchte Empfänger zu sein.

    Der unheimliche Bote schien gar nicht zu bemerken, daß Lilian völlig verstört reagierte. Er deutete eine höfliche Verbeugung an und überreichte ihr den Umschlag, wie man es von einem wohlerzogenen Boten erwarten durfte.

    Lilian nahm den seltsamen Brief zögernd entgegen. Ihre Hände zitterten so sehr, daß sie kaum die Kraft aufbrachte, den Umschlag festzuhalten. Es war ganz so, als hätte der unheimliche Mensch ihr ein Bleipaket und nicht nur einen Brief überreicht!

    Der Mann kümmerte sich nicht weiter um Lilian. Es schien so, als bemerkte er überhaupt nicht, daß sie völlig verstört reagierte. Er neigte wie zum Gruß höflich das Haupt und wandte sich ab. Und während er mit schnellen Schritten dem Ende des Ganges zustrebte, flatterte sein schwarzseidenes Cape wie eine Fahne des Unheils hinter ihm her.

    Nichts hätte Lilian daran gehindert, sich wenigstens jetzt in ihre Wohnung zurückzuflüchten und die Tür fest hinter sich zu verschließen, doch das Entsetzen hielt sie gefangen, und sie starrte dem unheimlichen Fremden wie gebannt hinterher, bis er im Lift verschwunden war.

    Selbst dann konnte sie sich nur unter Aufbietung ihres ganzen Willens bewegen.

    Es war, als hätte der Fremde ihr seinen Willen bleibend aufgezwungen und auf diese Weise selbst noch, nachdem er bereits gegangen war, seine Macht über sie nicht verloren.

    Und der Brief brannte wie Feuer in ihrer Hand!

    Mochte sie es auch sonst aufregend finden, Post zu bekommen, dieser Brief konnte ihr kein Glück bringen! Er würde eher Unheil über sie heraufzubeschwören! Das spürte sie!

    *

    Mary Carter hatte auf den Bus verzichtet und es vorgezogen, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Das Wetter war herrlich, und sie hatte den ganzen Tag über in einem stickigen Betriebsbüro gesessen. Ein bißchen Bewegung an der frischen Luft würde ihr guttun.

    Vergnügt trällerte sie einen neuen Schlager vor sich hin und träumte insgeheim davon, daß der Sänger dieses Songs, ein gewisser Dole Hunter, in einem seiner nächsten Konzerte auf sie aufmerksam werden – nein mehr noch –, sich auf den ersten Blick in sie verlieben würde, und dann für sie beiden ein märchenhaftes Glück beginnen würde.

    Für die hübsche Lilian ist vieles einfacher! sinnierte Mary, und unwillkürlich schlich sich ihr dabei ein tiefer Seufzer über die Lippen.

    Und wenn sie nicht meine bester Freundin wäre, könnte ich sie um ihr Aussehen

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