Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Gaslicht 22: Die Schreckenskammer an der Themse
Gaslicht 22: Die Schreckenskammer an der Themse
Gaslicht 22: Die Schreckenskammer an der Themse
eBook118 Seiten1 Stunde

Gaslicht 22: Die Schreckenskammer an der Themse

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert!

»Ich versuchte, die Situation zu verharmlosen, doch der Eifersüchtige stieß mich brutal zur Seite und schrie wie von Sinnen: ›Ich bringe sie um!‹ Er versetzte Guinn einen Faustschlag ins Gesicht, der diesem minutenlang die Besinnung raubte. Miß Villington gelang es zu fliehen und sich aus dem Haus zu retten. Ich kümmerte mich zunächst um meinen Sohn und hielt mich bereit, einen zweiten Angriff von ihm fernzuhalten. Meine schwachen Kräfte hätten allerdings niemals dazu ausgereicht. Zum Glück für uns beide hetzte der Rasende hinter seiner Freundin her. Kurze Zeit später hörte ich sie schreien. Namenlose Angst ergriff mich. Ich wagte mich erst aus dem Haus, als Guinn wieder bei Bewußtsein war. Wir schlichen hinaus und fanden Miß Gilbert. Sie lebte nicht mehr. Der Unselige hatte sie erwürgt.«


Der Scheibenwischer des Autos jaulte und zog einen breiten Schmierfilm über das Glas. Boone Villington kniff die Augen zusammen. »Elendes Sauwetter«, schimpfte er lautstark. »Dabei war der Himmel noch strahlend blau, als wir in Oxford losgefahren sind.«


Neben ihm in dem alten altersschwachen Austin saß Debra Gilbert, eine heitere Dreiundzwanzigjährige, die Fremdsprachen studierte und sich durch nichts die gute Laune verderben ließ. Sie trug ihr rotblondes Haar an diesem Tag offen. Wie ein Schleier fiel es ihr bis zu den Schultern.


»Ich finde es romantisch«, widersprach sie ihrem Freund, den sie an der Universität kennengelernt hatte. »Regen reinigt die Luft und ist der Ursprung neuen Lebens.«


Boone Villington verzog sein Gesicht. »Ich höre wohl nicht recht. Du spinnst ja schon genauso wie Sarah. Überlaß ihr das Philosophieren. Schließlich
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum6. Sept. 2016
ISBN9783740904197
Gaslicht 22: Die Schreckenskammer an der Themse

Mehr von Pamela Francis lesen

Ähnlich wie Gaslicht 22

Titel in dieser Serie (79)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Gaslicht 22

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Gaslicht 22 - Pamela Francis

    Gaslicht

    – 22 –

    Die Schreckenskammer an der Themse

    Pamela Francis

    »Ich versuchte, die Situation zu verharmlosen, doch der Eifersüchtige stieß mich brutal zur Seite und schrie wie von Sinnen: ›Ich bringe sie um!‹ Er versetzte Guinn einen Faustschlag ins Gesicht, der diesem minutenlang die Besinnung raubte. Miß Villington gelang es zu fliehen und sich aus dem Haus zu retten. Ich kümmerte mich zunächst um meinen Sohn und hielt mich bereit, einen zweiten Angriff von ihm fernzuhalten. Meine schwachen Kräfte hätten allerdings niemals dazu ausgereicht. Zum Glück für uns beide hetzte der Rasende hinter seiner Freundin her. Kurze Zeit später hörte ich sie schreien. Namenlose Angst ergriff mich. Ich wagte mich erst aus dem Haus, als Guinn wieder bei Bewußtsein war. Wir schlichen hinaus und fanden Miß Gilbert. Sie lebte nicht mehr. Der Unselige hatte sie erwürgt.«

    Der Scheibenwischer des Autos jaulte und zog einen breiten Schmierfilm über das Glas. Boone Villington kniff die Augen zusammen. »Elendes Sauwetter«, schimpfte er lautstark. »Dabei war der Himmel noch strahlend blau, als wir in Oxford losgefahren sind.«

    Neben ihm in dem alten altersschwachen Austin saß Debra Gilbert, eine heitere Dreiundzwanzigjährige, die Fremdsprachen studierte und sich durch nichts die gute Laune verderben ließ. Sie trug ihr rotblondes Haar an diesem Tag offen. Wie ein Schleier fiel es ihr bis zu den Schultern.

    »Ich finde es romantisch«, widersprach sie ihrem Freund, den sie an der Universität kennengelernt hatte. »Regen reinigt die Luft und ist der Ursprung neuen Lebens.«

    Boone Villington verzog sein Gesicht. »Ich höre wohl nicht recht. Du spinnst ja schon genauso wie Sarah. Überlaß ihr das Philosophieren. Schließlich studiert sie diesen Quatsch.«

    Sarah Seawood kauerte hinter den beiden auf der Rückbank. Sie hielt ihre dunklen Augen geschlossen und setzte Boone Villington einen leichten Klaps gegen den Hinterkopf.

    »Dir würde das Denken auch nicht schaden, mein Lieber. Ich möchte wirklich wissen, was Debra an dir findet. Du bist doch so phantasielos wie ein Stück Blech. Debra hat recht. Regen ist etwas Wunderbares. Am liebsten würde ich ein Stock zu Fuß gehen«, entgegnete Sarah Seawood.

    »Ich habe nichts dagegen«, willigte der Fahrer des Wagens brummig ein. »Glaube aber nur nicht, daß dich Carson auf Händen durch den Matsch trägt. Wie ich ihn kenne, scheut er jegliche Arbeit.«

    Carson Fisher war der vierte im Bunde. Er saß neben Sarah Seawood und tauschte Blicke mit ihr. Wie die anderen drei studierte auch er in Oxford. Er hatte sich für die Kunstwissenschaften entschieden und hoffte, sein Brot später selbst einmal als Maler oder wenigstens Grafiker zu verdienen.

    »Ich habe Durst«, stellte er fest. »Gibt es hier denn nirgends ein Gasthaus?«

    Boone Villington deutete nach links. »Die ganze Themse steht zu deiner Verfügung«, erklärte er. »Brauchst du ein Glas, oder trinkst du wie ein Rindvieh?«

    »Das könnte dir so passen«, lehnte der Gefragte ab. »Ich schlucke massenweise Darmbakterien, damit du Gelegenheit findest, an mir herumzupfuschen. Suche dir ein anderes Opfer, an dem du deine spärlichen medizinischen Kenntnisse erproben kannst. Ich hoffe, daß du deine Praxis später einmal nicht in der Nähe meiner Wohnung eröffnest. Sonst wäre ich glatt gezwungen, wegen unserer alten Freundschaft dein Patient zu werden. Wie ist es? Hast du dann auch einen eigenen Friedhof?«

    Dieser Scherz war Sarah Seawood zu makaber. »Also weißt du«, tadelte sie. »Damit scherzt man nicht. Außerdem bin ich sicher, daß Boone einmal ein hervorragender Arzt wird.«

    »Tierarzt vielleicht«, trumpfte ihr Freund auf. »Sage mal, Debra, benutzt er dich eigenMich als Versuchsobjekt für seine medizinischen Forschungen?«

    Sarah Seawood hielt ihm den Mund zu, aber Debra Gilbert lachte nur. »Jedenfalls fühle ich mich bei ihm in den besten Händen«, konterte sie. »Was ist los? Warum hältst du an?« Diese Frage war an Boone Villington gerichtet.

    »Falsch«, widersprach dieser »Nicht ich halte, sondern der Wagen Ihm gefällt das Wetter auch nicht. Er mag nicht mehr.

    »Was heißt das: Er mag nicht mehr?« nörgelte Carson Fisher. »Soll ich dich ablösen?«

    »Das wird wenig Zweck haben«, befürchtete der andere. »Ich habe es schon seit einiger Zeit kommen sehen. Da gab es plötzlich so merkwürdige Aussetzer, und der Motor zog auch nicht mehr richtig. Die Steigung vorhin hat der Wagen kaum noch geschafft.«

    »Deine Mühle ist ja auch schon achtzehn Jahre alt«, erinnerte Debra Gilbert. »Gönnen wir ihr eine kleine Verschnaufpause. Danach schnurrt sie bestimmt wieder wie eine Biene.«

    Der Fahrer hob die Schultern, wandte sich aber zu Carson Fisher um und sagte: »Wir müssen den Wagen wenigstens an den Straßenrand schieben. Mitten auf der Straße bilden wir ein gefährliches Hindernis. Der Regen wird immer stärker und die Sicht wird mit jeder Minute schlechter.«

    »Straße nennst du diesen Ackerweg?« spottete der Angesprochene. »Hier fährt doch außer uns kein Mensch. Jedenfalls ist uns seit Burford niemand mehr begegnet.«

    Boone Villington bestand auf seinem Willen. Er schlug seinen Kragen hoch, verließ den Wagen und ließ auch den Freund aussteigen.

    »Brrr!« machte er, als er im Handumdrehen bis auf die Haut durchnäßt war. »Ein wenig anders habe ich mir unseren Wochenendausflug schon vorgestellt.«

    Er ging nach hinten und stemmte sich gegen das laubfroschgrüne Blech.

    Als Boone Villington mit dem Standort des Fahrzeuges zufrieden war, krochen sie wieder ins Trockene.

    »Wir sollten umkehren«, schlug Debra Gilbert vor. »Ich glaube nicht, daß sich das Wetter in absehbarer Zeit bessert.«

    Ein entfernter Blitz bestätigte ihre Befürchtung. Verhaltener Donner folgte. Der Regen entwickelte sich zu einem Wolkenbruch.

    »Das hängt nicht mehr von mir ab sondern von Professor Rost«, erinnerte Boone Villington. So hatte er seinen Wagen getauft. Er drehte den Zündschlüssel, aber alarmierende Motorgeräusche ließen ihn diesen Versuch aufgeben. »Mist«, war sein deutlicher Kommentar.

    »Hast du überhaupt noch Benzin im Tank?« fragte Carson Fisher von hinten und lächelte.

    Boone Villington holte tief Luft, bevor er zu einer Belehrung ansetzte. »Du magst ja einiges von Terpentin verstehen, mein Bester, aber in Treibstofffragen bin ich dir überlegen. Darf ich deine Aufmerksamkeit auf diesen Zeiger richten? Was zeigt er an? Noch mehr als halbvoll, du Neunmalkluger. Also verschone mich mit deinen Geistesblitzen. Die da draußen genügen mir völlig.«

    Wieder zerschnitt ein Blitz das fahle Dunkel. Diesmal folgte der Donner schon erheblich rascher. Das Gewitter näherte sich in Windeseile.

    »Ich habe gelesen, daß der Blitz nie in ein geschlossenes Auto einschlägt«, meldete sich Sarah Seawood von hinten.

    Ihr Nachbar hüstelte ironisch. »Das stimmt. Nur fürchte ich, daß kein Blitz Professor Rost als Auto erkennt. Ich überlege schon die ganze Zeit, wie man das Ding in ein aussagekräftiges Kunstwerk verwandeln könnte. Einen passenden Namen wüßte ich bereits dafür: Versager mit Vergaser.«

    Boone Villington war nicht beleidigt. Seine Freundschaft mit Carson lebte von ihren gegenseitigen Sticheleien, in die auch ihre Freundinnen mit einbezogen wurden.

    Sie kannten sich nun schon über ein Jahr und hatten gemeinsam die ganze Umgebung von Oxford erkundet. An diesem Wochenende stand Cheltenham auf dem Programm, aber daraus würde nun wohl nichts werden. Das Wetter machte ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.

    Auch ein erneuter Startversuch des Motors scheiterte.

    »Es ist ein Ventil«, vermutete der Besitzer des Wagens.

    »Hast du wenigstens ein Ersatzventil dabei?« wollte Debra Gilbert wissen.

    Ihr Freund raufte sich die Haare. »Hältst du diese Luxuslimousine etwa für ein Fahrrad? Ich spreche von einem Teil des Motors. Es kann nur durch eine Werkstatt ausgetauscht werden, die die erforderlichen Einstellungen vornehmen kann.«

    »Aber es gibt doch hier keine Werkstatt«, meinte die rotblonde junge Frau.

    »Aber wahrscheinlich in Northleach. Das liegt ungefähr fünf Meilen von hier entfernt«, erwiderte Boone Villington.

    »Fünf Meilen?« entrüstete sich Debra Gilbert. »Das nützt uns doch nichts. Schließlich können wir nicht…«

    »Doch, wir können, mein Schatz«, unterbrach Boone Villington sie. »Wir müssen sogar. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig. In eineinhalb Stunden können wir dort sein. Wir lassen den Wagen abschleppen und instandsetzen. Oder hat einer einen besseren Vorschlag?«

    Die drei sahen sich an und schüttelten die Köpfe.

    »Laß uns wenigstens abwarten, bis das Gewitter ein wenig nachläßt«, meinte Carson Fisher.

    »Ja, bitte«, schloß sich Sarah Seawood an. »Das hört sich ja schrecklich an.«

    Boone Villington grinste hinterhältig. »Wieso?« fragte er erstaunt. »Ich dachte, es macht dir riesigen Spaß, ein wenig im

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1