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Ein Kind veränderte ihr Leben: Mami Classic 12 – Familienroman
Ein Kind veränderte ihr Leben: Mami Classic 12 – Familienroman
Ein Kind veränderte ihr Leben: Mami Classic 12 – Familienroman
eBook102 Seiten1 Stunde

Ein Kind veränderte ihr Leben: Mami Classic 12 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.

Daniela wußte genau, daß es nichts weiter als Selbstmitleid war, das sie wie eine Woge überrollte. Die Verzweiflung erfüllte sie ganz, umschloß ihren Körper, als mauerte sie ihn ein. Sie hielt die Augen geschlossen, und drückte den Kopf gegen das Polster ihres Liegestuhls. Der Lärm, der durch den Garten brandete, erreichte ihr Ohr nicht. Aber ein kleines, zaghaftes Stimmchen durchdrang ihre Qual. »Tut das weh? Bist du darum so traurig?« Daniela Krauss kam von weither zurück. Sie hatte Mühe, sich auf das Jetzt zu besinnen. Vor ihr stand ein kleiner Bub, neben ihm hockte ein riesengroßer Hund, der größer war als der Knirps. Daniela hatte schon eine schroffe Antwort auf der Zunge, wie immer, wenn sie Mitleid spürte. Aber es waren riesengroße Kinderaugen, die sie ansahen. Sie las das Mitleid darin, aber es schmerzte nicht. »Die Narbe in deinem Gesicht ist ganz rot, die tut bestimmt weh. Du hast auf deine Lippen gebissen. Das solltest du aber vielleicht nicht tun, sonst machst du die auch noch kaputt.« Es mußte eine Ewigkeit vergangen sein, daß sie mit einem Menschen in einem normalen Ton gesprochen hatte. Seit dem Unfall sprach sie überhaupt nicht, oder in einem abweisenden, ja patzigen Ton. Es war leichter, niemanden an sich heranzulassen, als das verdammte Mitleid, das sie ebenso haßte wie die entsetzliche Narbe, die ihr einstmals so schönes Gesicht entstellte. Aber seltsam, das Mitleid in den blauen Kinderaugen schmerzte nicht.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum25. Juni 2019
ISBN9783740951146
Ein Kind veränderte ihr Leben: Mami Classic 12 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Ein Kind veränderte ihr Leben - Eva-Maria Horn

    Leseprobe:

    Neuanfang

    Leseprobe

    Auf dem kleinen Flugplatz herrschte emsiges Treiben. Viele Hobbypiloten waren gekommen, um das Wochenende und das schöne Wetter für ein paar Flugstunden zu nutzen oder um die Maschinen zu pflegen und durchzuchecken. Soeben wurde ein motorloser Segelflieger von einem Schleppflugzeug in die Höhe gezogen. Wenke Hellström beobachtete fasziniert, wie sich die Fahrwerke der beiden Flugzeuge von der Startpiste lösten und ihren Flug nach oben aufnahmen; der leichte Segler durch ein Schleppseil mit seinem größeren, motorisierten Bruder verbunden. Irgendwann würde er sich von ihm trennen und in ein hinreißendes Wechselspiel aus elegantem Gleitflug und dem Steigen im Aufwind eintauchen. Als begeisterte Seglerin wusste Wenke einen guten Wind zu schätzen und liebte das Spiel mit ihm – allerdings auf dem Wasser und nicht in der Luft. Schon als kleines Kind war das Segelboot ihr zweites Zuhause gewesen. Diese Leidenschaft hatte sie nie verloren, auch wenn man das nach den jüngsten Ereignissen vermuten dürfte. Es waren fast zwei Wochen vergangen, seit sie zusammen mit Lars bei einem schweren Unwetter in Seenot geraten war. Während es ihm gelang, am gekenterten Boot zu bleiben, wurde sie abgetrieben und galt vier endlos lange Tage als vermisst. Seit etwas mehr als einer Woche war Wenke nun zurück. Lars, ihr Lars hatte sie gerettet! Aus den Händen des merkwürdigen Karl Aresson, der Strandgut sammelte und sie nicht von seinem Hof hatte fortlassen wollen. Nein, verständlicherweise hatte Wenke bislang noch keinen großen Drang verspürt, wieder eine Segeltour zu unternehmen. Seit sie wieder in Lündbjorg war, fühlte sie sich wie in einem Kokon eingesponnen, aus dem sie nicht richtig herauskam. Obwohl sie sich bemühte, es niemanden merken zu lassen. Die Ereignisse auf der abgelegenen Landzunge auf dem Hof von Karl Aresson hatte sie tief in sich verschlossen. Etwas in ihr weigerte sich, darüber zu sprechen. Selbst mit Lars konnte sie darüber nicht reden. Ihr Wiedersehen mit ihm war unaussprechlich und innig gewesen.

    Mami Classic

    – 12 –

    Ein Kind veränderte ihr Leben

    Eva-Maria Horn

    Daniela wußte genau, daß es nichts weiter als Selbstmitleid war, das sie wie eine Woge überrollte. Die Verzweiflung erfüllte sie ganz, umschloß ihren Körper, als mauerte sie ihn ein. Sie hielt die Augen geschlossen, und drückte den Kopf gegen das Polster ihres Liegestuhls. Der Lärm, der durch den Garten brandete, erreichte ihr Ohr nicht.

    Aber ein kleines, zaghaftes Stimmchen durchdrang ihre Qual.

    »Tut das weh? Bist du darum so traurig?«

    Daniela Krauss kam von weither zurück. Sie hatte Mühe, sich auf das Jetzt zu besinnen.

    Vor ihr stand ein kleiner Bub, neben ihm hockte ein riesengroßer Hund, der größer war als der Knirps.

    Daniela hatte schon eine schroffe Antwort auf der Zunge, wie immer, wenn sie Mitleid spürte.

    Aber es waren riesengroße Kinderaugen, die sie ansahen. Sie las das Mitleid darin, aber es schmerzte nicht.

    »Die Narbe in deinem Gesicht ist ganz rot, die tut bestimmt weh. Du hast auf deine Lippen gebissen. Das solltest du aber vielleicht nicht tun, sonst machst du die auch noch kaputt.«

    Es mußte eine Ewigkeit vergangen sein, daß sie mit einem Menschen in einem normalen Ton gesprochen hatte. Seit dem Unfall sprach sie überhaupt nicht, oder in einem abweisenden, ja patzigen Ton. Es war leichter, niemanden an sich heranzulassen, als das verdammte Mitleid, das sie ebenso haßte wie die entsetzliche Narbe, die ihr einstmals so schönes Gesicht entstellte.

    Aber seltsam, das Mitleid in den blauen Kinderaugen schmerzte nicht. Sie merkte nicht einmal, daß sich ihr Mund zu einem Lächeln verzog.

    »Eigentlich schmerzt die Narbe nicht sehr. Ist es dein Hund? Er ist wunderschön.«

    Zu ihr würde das niemand mehr sagen. Niemand würde sie mehr bewundernd anblicken. Im Gegenteil, vermutlich wandten sich die Menschen voll Grausen ab.

    »Das ist doch egal. Ob er schön ist, meine ich.« Die hohe Kinderstirn krauste sich verächtlich. »Er ist sehr klug und ein toller Freund, das ist doch viel wichtiger, oder?«

    Er pustete die Locke, die wie eine Sechs auf seiner Stirn lag, zurück. Breitbeinig stand er da. Ein kleiner, sehr selbstbewußter Bub, mit flachsblonden Haaren, die sich zu Locken ringelten, obwohl sie kurz geschnitten waren.

    »Er heißt Florian.«

    Sie hatte sich aufgesetzt, hielt die Hände locker auf dem Stoff ihres bunten Sommerkleides. Wenn sie aufstand, würde vermutlich sogar das Kind bemerken, daß es ihr viel zu weit geworden war.

    »Ein hübscher Name.« Ihre Antwort klang lahm, und sie ärgerte sich einen Augenblick, überhaupt Antwort gegeben zu haben.

    »Ja, nicht?« Auf seiner Nase leuchteten lustige Sommersprossen. Zu ihrem Selbstmitleid gesellte sich ein neuer, ziehender Schmerz. Es mußte wundervoll sein, wenn so ein Bub Mama sagte. Zu ihr! Aber das Glück würde sie nie haben. Sie würde nie heiraten. Welcher Mann wollte schon eine Frau mit einem entstellten Gesicht?

    »Ich hab mir den Namen selbst ausgedacht. Weil ich nämlich gern Florian heißen wollte. Aber mein Vater sagt, daß geht jetzt nicht mehr, weil ich auf Johannes getauft bin. Johannes«, er stöhnte herzerweichend. Einen Moment sprang ein Lachen sie an. Das unglückliche Gesicht war aber auch zu drollig.

    »Hast du schon mal so einen bescheuerten Namen gehört? Mein Großvater heißt so. Weil man dem eine Freude machen wollte, muß ich mich mein ganzes Leben über diesen blöden Namen ärgern. Mein Großvater ist ja sonst ganz prima, wirklich. Nur der Name. Aber ihn stört der Name natürlich nicht, weil er einfach Vater oder Großvater heißt. Die anderen sagen Herr Geheimrat zu ihm.«

    »Ich finde den Namen Johannes sehr schön, tut mir leid, wenn ich nicht mit dir einer Meinung bin. Es gibt viele berühmte Männer, die Johannes hießen.«

    »Du meinst den aus der Bibel?«

    Er ließ sich einfach auf den roten Kies fallen, kreuzte die Beine, die deutliche Spuren von dornigen Zweigen aufwiesen. Der Hund ließ sich neben ihn fallen, legte den dicken Kopf auf seine Pfoten und sah mit seinen schwarzen Knopfaugen von einem zum anderen.

    Er saß da, der kleine Kerl, als hätte er alle Zeit der Welt, die er offensichtlich mit ihr verbringen wollte.

    »Unter anderem.«

    Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Die Geschichte kenn ich. Die hat Großvater mir erzählt. Du bist aber nicht sehr höflich«, tadelte er sie mit ernsten Augen. »Du weißt jetzt, daß ich Johannes heiße, und mein Hund Florian heißt. Du mußt dir auch vorstellen, das macht man so. Großvater sagt, Menschen mit schlechten Manieren sind unerträglich. Weißt du, was er noch gesagt hat, aber da hat Großmama ihn angefunkelt, daß er nichts mehr gesagt hat. Er hat gesagt«, er holte tief Luft, und die Nase kräuselte sich vor Vergnügen: »Schlechte Manieren sind noch schlimmer als stinkende Fische. Er wollte ja noch was sagen, aber das durfte er nicht. Du mußt mal sehen, wenn Großmama sich ärgert. Sie ist viel kleiner als Papa und Großvater, aber dann macht sie sich ganz steif, reckt den Kopf, ich muß mich dann immer totlachen, weil Großpapa sagt, jetzt hat sie wieder ihr Generalsgesicht.«

    »Ich heiße Daniela.« Er soll jetzt gehen, dachte sie nervös. Er soll mir meine Ruhe lassen. Aber der kleine Knirps dachte gar nicht daran.

    »Ein toller Name«, seufzte er. »Daniela«, er sprach den Namen langsam aus, als

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