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Hilfe, mein Papa ist ein Starr: Mami Classic 21 – Familienroman
Hilfe, mein Papa ist ein Starr: Mami Classic 21 – Familienroman
Hilfe, mein Papa ist ein Starr: Mami Classic 21 – Familienroman
eBook107 Seiten1 Stunde

Hilfe, mein Papa ist ein Starr: Mami Classic 21 – Familienroman

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Über dieses E-Book

Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe.

Es war drei Uhr nachmittags. Die Sonne schien so warm wie noch nie in diesem Frühjahr. Krikri beschloß, in den Garten zu gehen und zu schaukeln. Die Schaukel war neu. Es verging kein Tag, an dem Krikri sie nicht benutzte. Manchmal ließ sie sich sanft von ihr wiegen. Krikris Füße berührten dann fast den Boden. Dabei träumte sie vor sich hin oder dachte sich Geschichten aus. An anderen Tagen schwang sich Krikri so hoch in die Luft, daß sie in den Garten des Nachbarn gucken konnte. Nach dieser Art zu schaukeln war Krikri an diesem Nachmittag zumute. Vorher mußte sie ihrer Erzieherin Bescheid geben. Miß Hobbins bestand darauf, unterrichtet zu sein, wo sie sich aufhielt. Krikri lief zu ihr. Miß Martha Hobbins war eine hagere Engländerin von gut dreißig Jahren. Sie saß in ihrem Zimmer und nähte. Das aschblonde Haar war im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden. Auf der Nase saß eine randlose Lesebrille. »Miß Hobbins, ich gehe in den Garten«, rief Krikri ihr zu. »Aber Isolde, so wirst du doch nicht das Haus verlassen wollen«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum27. Aug. 2019
ISBN9783740954581
Hilfe, mein Papa ist ein Starr: Mami Classic 21 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Hilfe, mein Papa ist ein Starr - Yvonne Bolten

    Mami Classic

    – 21 –

    Hilfe, mein Papa ist ein Starr

    Yvonne Bolten

    Es war drei Uhr nachmittags. Die Sonne schien so warm wie noch nie in diesem Frühjahr. Krikri beschloß, in den Garten zu gehen und zu schaukeln.

    Die Schaukel war neu. Es verging kein Tag, an dem Krikri sie nicht benutzte. Manchmal ließ sie sich sanft von ihr wiegen. Krikris Füße berührten dann fast den Boden. Dabei träumte sie vor sich hin oder dachte sich Geschichten aus.

    An anderen Tagen schwang sich Krikri so hoch in die Luft, daß sie in den Garten des Nachbarn gucken konnte. Nach dieser Art zu schaukeln war Krikri an diesem Nachmittag zumute.

    Vorher mußte sie ihrer Erzieherin Bescheid geben. Miß Hobbins bestand darauf, unterrichtet zu sein, wo sie sich aufhielt. Krikri lief zu ihr.

    Miß Martha Hobbins war eine hagere Engländerin von gut dreißig Jahren. Sie saß in ihrem Zimmer und nähte. Das aschblonde Haar war im Nacken zu einem Knoten zusammengebunden. Auf der Nase saß eine randlose Lesebrille.

    »Miß Hobbins, ich gehe in den Garten«, rief Krikri ihr zu.

    »Aber Isolde, so wirst du doch nicht das Haus verlassen wollen«, meinte Miß Hobbins. »Wie unordentlich dein Haar schon wieder ist. Dabei habe ich dich doch vorhin gerade erst gekämmt.«

    Krikri konnte es absolut nicht leiden, wenn man sie Isolde nannte. Das war zwar ihr Name, aber alle netten Menschen sagten jedoch Krikri zu ihr. Diesen Namen hatte sie sich selbst gegeben, als sie noch sehr klein gewesen war.

    Aber Miß Hobbins war nicht nett. Krikri hatte sie noch niemals richtig lachen sehen. Wenn etwas ganz Komisches passierte, verzog sie höchstens die dünnen Lippen.

    Nach Krikris Meinung gab es auf der ganzen Welt überhaupt keine einzige Erzieherin, die wirklich nett war.

    Krikri hatte damit Erfahrungen. Im Laufe ihrer acht Lebensjahre hatte sie nicht weniger als fünf Erzieherinnen gehabt. Alle hatten an ihr rumgenörgelt und rumerzogen. Keine war lustig und fröhlich gewesen.

    Miß Hobbins nahm ihren Beruf ganz besonders ernst. Sie war fest entschlossen, aus Krikri das zu machen, was sie ein wohlerzogenes kleines Mädchen nannte. Dieser Aufgabe widmete sie ihre ganze Kraft.

    Daneben hatte Miß Hobbins nur noch eine Leidenschaft: Sie nähte. Der große Schrank in ihrem Zimmer quoll über von selbstgenähten Kleidungsstücken. Aber immer noch kamen neue Blusen, Röcke, Kleider und Mäntel dazu.

    »Komm her, setz dich auf den Stuhl, damit ich dich kämmen kann, Isolde«, forderte Miß Hobbins Krikri auf.

    Krikri nahm widerstrebend Platz. »Miß Hobbins, könnte ich mir die Haare nicht abschneiden lassen? Dann müßten Sie nicht so oft kämmen«, meinte sie.

    »Abschneiden! Die Haare abschneiden! Was würde wohl dein Vater dazu sagen?« entgegnete Miß Hobbins, während sie mit kräftigen Bürstenstrichen über Krikris Haare fuhr. Es war lockig und ungewöhnlich dick.

    »Könnten Sie nicht wenigstens das dumme Seidenband weglassen, Miß Hobbins?« fuhr Krikri fort.

    »Das kann ich leider nicht, Isolde«, erwiderte die Erzieherin mit würdiger Gelassenheit.

    Krikri sprang vom Stuhl, als Miß Hobbins endlich mit dem Bürsten aufhörte. Sie wäre jetzt gern in den Garten und zur Schaukel gelaufen.

    Miß Hobbins hielt sie erst einmal fest. »Schau mal, Isolde. Wie gefällt dir die Bluse? Sie ist fast fertig. Es fehlen nur noch die Knopflöcher«, sagte sie.

    »Sie ist ziemlich hübsch, aber ein bißchen dunkel. Warum nähen Sie sich nie etwas Helles, Miß Hobbins?« fragte Krikri.

    »Dunkel ist vornehm, Isolde. Nur Neureiche und Leute mit sehr fragwürdigem Geschmack kleiden sich in grellen Farben. Außerdem paßt die Bluse zu dem neuen Hut, den ich mir gekauft habe«, gab die Erzieherin zur Antwort.

    Während sie sprach, nahm sie einen Hut von einem Bord und setzte ihn sich auf das Haar.

    »Er ist ziemlich klein, der Hut«, meinte Krikri.

    »Natürlich ist er klein. Große Hüte passen nur zu Frauen mit großen Köpfen«, wies Miß Hobbins sie zurecht.

    Krikri mußte lachen. »Pferde haben aber auch große Köpfe. Und die tragen keine Hüte«, sagte sie.

    Miß Hobbins sah sie strafend an. »Es ist unglaublich, wie vorlaut du manchmal bist, Isolde. Geh jetzt bitte«, sagte sie.

    Krikri lief aus dem Zimmer. Es war nicht ihre Absicht gewesen, Miß Hobbins zu verletzen. Aber irgendwie passierte ihr das immer wieder.

    Als Krikri in den großen Garten kam, der die elterliche Villa umgab, sah sie ihre Schwester Claudia mit einem Jungen in der Laube sitzen.

    Krikri hatte zwei ältere Schwestern. Die zweiundzwanzigjährige Marleen und die achtzehnjährige Claudia. Marleen studierte an der Universität von Frankfurt Pädagogik. Claudia stand ein Jahr vor dem Abitur und wollte Tierärztin werden.

    Die Laube, in der Claudia und der Junge saßen, war eine Hecke aus wilden Rosen. Sie blühten noch nicht, aber die Knospen waren schon zu sehen. An drei Seiten war die Hecke zugewachsen. Eine Längsseite stand offen. Es gab darin eine weißgestrichene Gartenbank aus Holz, drei ebenfalls weißgestrichene Stühle und einen runden Tisch, den Claudia giftgrün angemalt hatte.

    »Hallo«, rief Krikri.

    Ihre Schwester fuhr herum. »Hallo, Krikri«, sagte sie. »Das ist meine kleine Schwester. Und das ist Udo«, stellte sie den Jungen vor. Er hatte die Haare so kurzgeschnitten, daß sie hochstanden wie die Stacheln eines Igels.

    »Heißt sie wirklich Krikri?« erkundigte sich Udo bei Claudia.

    »Ihr richtiger Name ist Isolde«, berichtete Claudia.

    »Isolde. Dann schon lieber Krikri«, meinte der Junge und lachte.

    »Sie heißt Isolde, weil sie auf die Welt kam, als mein Vater die Oper ›Tristan und Isolde‹ dirigierte. Von Richard Wagner, du weißt schon«, fuhr Claudia fort.

    »Opern interessieren aber mich nicht«, erklärte der Junge.

    »Mich auch nicht«, antwortete Claudia. Sie war zwar die Tochter eines Dirigenten und Komponisten, hatte aber nicht das geringste Interesse für Musik. »Komm jetzt, laß uns weitermachen«, sagte sie zu Udo.

    Krikri ging noch ein paar Schritte näher heran. Sie sah, daß auf dem Tisch ein Buch lag, auf dem eine Frau ohne Kopf und ohne Beine abgebildet war.

    »Die arme Frau«, stieß Krikri hervor.

    »Wieso die arme Frau?« fragte Claudia irritiert.

    »Weil sie keinen Kopf und keine Beine hat«, meinte Krikri.

    »So etwas nennt man einen Torso. Außerdem ist es eine Göttin und keine Frau«, erklärte Claudia.

    »Ist eine Göttin denn keine Frau?« wollte Krikri wissen.

    »Klar ist sie eine Frau. Aber eben eine ohne Kopf. Es ist eine griechische Statue aus Marmor. Sie ist schon sehr alt. Mehr als fünftausend Jahre. Der Kopf ist irgendwann verlorengegangen«, gab Claudia zur Antwort. Sie wurde immer ungeduldiger.

    »Dann muß man sich den Kopf und die Beine also dazudenken«, fiel es Krikri ein. Sie hätte gern mehr über die Göttin aus Marmor erfahren.

    »Genau«, sagte Claudia. »Aber jetzt laß uns bitte endlich in Ruhe lernen. Wir schreiben morgen eine Arbeit in Kunstgeschichte. Stör uns also nicht, Krikri.«

    Krikri lief zur Schaukel, die einige Meter vor der Laube entfernt vom Ast eines alten Kirschbaumes hing. Sie schwang sich hoch in die Luft. Dabei versuchte sie, mit den Spitzen der Lackschuhe die zweige des Apfelbaumes zu berühren. Er wuchs neben dem Zaun, der den Garten ihres Elternhauses vom Nachbargrundstück trennte.

    *

    Nach einer Weile wurde es Krikri langweilig. Sie sehnte sich nach einer Freundin oder einem Freund zum Spielen. Ihr fiel Fritz Theobald ein, der am Morgen neu in ihre Klasse gekommen war.

    Krikri hatte zwar noch kein einziges Wort mit ihm gesprochen. Sie fand aber, daß er sehr

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