Alfred Bekker Romantic Thriller: Dein Albtraum wird zur Wirklichkeit
Von Alfred Bekker
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Dein Albtraum wird zur Wirklichkeit
von Alfred Bekker
Der Umfang dieses Buchs entspricht 106 Taschenbuchseiten.
Linda wird von Albträumen geplagt, in denen sie von einer Gestalt in eine Burgruine gehetzt wird. Ist sie nur überarbeitetet oder schon dem Wahnsinn nahe? Als sie dann dieselbe Burgruine auf einem Reiseprospekt entdeckt und sie ihren scheinbar grundlosen Ängsten auf den Grund zu gehen versucht, wird ihr Albtraum zur Wirklichkeit...
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Alfred Bekker Romantic Thriller - Alfred Bekker
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© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
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1
Der Mond schien fahl zwischen schnell daherziehenden Wolken hindurch. Einen Augenblick später wirkte er nur noch wie ein verwaschener Fleck am Nachthimmel.
Das graue Gemäuer der uralten Burgruine wirkte kalt und abweisend. Aus irgendeinem Grund schien die Vegetation diesen Ort zu meiden, obwohl sie ihn nach all den Jahrhunderten, in denen er sich selbst überlassen gewesen war, längst hätte überwuchern müssen. Nirgends war auch nur ein Moosbewuchs in den bröckeligen Mauerfugen zu finden.
Nebelschwaden krochen wie formlose, kriechende Ungeheuer über den schlüpfrigen Boden dieses unheimlichen Labyrinthes.
Die Aura des Todes hing schwer über diesen Mauern.
Linda zitterte - halb vor Angst und halb wegen der alles durchdringenden feuchten Kälte.
Linda presste sich an den kalten Steinwänden entlang. Grauen hatte sie erfasst.
Sie hörte das Galoppieren eines Pferdes. Das Tier wieherte.
Das ist er!, ging es ihr schaudernd durch den Kopf.
Ihr unbarmherziger, düsterer Verfolger...
Der Puls schlug Linda bis zum Hals. Vorsichtig stieg sie die rutschigen, vom Nebel feuchten Stufen hinauf... Sie saß in der Falle und wusste das auch sehr genau. es gab kein Entkommen. Wenn der Verfolger sie erreichte, dann war es um sie geschehen. Lautlos glitten ihre Füße über den Stein, bis sie einen Wehrgang erreichte.
Sie hielt inne und lauschte. Dabei hielt sie sich geduckt, damit man sie aus dem Burghof heraus nicht sehen konnte.
Einige Sekunden lang geschah gar nichts.
Und das war beinahe noch schrecklicher, als wenn sie jetzt die schweren Schritte der eisenbeschlagenen Stiefel gehört hätte, die der Unheimliche trug. Das Rasseln der Sporen, das metallische Klappern von...
Sie wusste es nicht.
Eine Eule schrie irgendwo von einem der Türme her und ließ Linda zusammenzucken.
Dann hörte sie die Schritte.
Dumpf und drohend kamen sie immer näher.
Linda starrte in den Nebel. Schreckensbleich und einen Augenblick wie gelähmt stand sie da und sah, wie etwas die Treppe hinaufschritt.
Eine Gestalt zeichnete sich schattenhaft im Nebel ab. Wie ein schwarzer Umriss aus reiner Finsternis.
Nein!
, flüsterte sie.
Und dann lief sie davon. Den Wehrgang entlang und dem Westturm entgegen, der als einziger noch ungefähr die Gestalt hatte, die seine mittelalterlichen Erbauer ihm gegeben hatten.
Dort endete der Wehrgang.
Zu beiden Seiten waren die steinernen Brustwehren und dahinter ging es so tief hinunter, dass jeder Gedanke daran, dort hinabzuspringen buchstäblich halsbrecherisch war.
So blieb nur der Turm, der sich als düsterer Schatten gegen das fahle Mondlicht abhob.
Die Tür war bereits seit Jahrhunderten verfault und zu Staub geworden. Nur die metallenen, über und über mit Rost bedeckten Halterungen steckten noch im Gemäuer.
Hinter der Türöffnung war nichts als Dunkelheit, so schien es. Linda zögerte deshalb. Ihr Kopf wandte sich halb herum.
Hinter sich sah sie den Verfolger mit gemessenen Schritten herankommen. Als Mondlicht für einen Moment das Gesicht erhellte, sah sie totenbleiche, hohlwangige Züge und vor abgrundtiefem Hass blitzende Augen.
Woher kenne ich dieses Gesicht?, ging es ihr durch den Kopf.
Es war absurd. Sie hatte das Gesicht noch nie gesehen, dessen war sich die eine Hälfte ihrer selbst völlig sicher.
Andererseits war da dieses unbestimmte Gefühl der Vertrautheit.
Vertrautheit, die irgendeiner finsteren Vergangenheit entsprang...
Der Unheimliche trug einen dunklen Umhang, unter dem etwas hervorragte.
Eine Schwertspitze!
Linda war irritiert, als sie das erkannte.
Der Unheimliche blieb stehen.
Er schlug den Umhang zur Seite und im Mondlicht sah sie dann einen mittelalterlichen Brustpanzer metallisch blitzen.
Schon wollte Linda in die Finsternis im Innern des Turms flüchten, da hörte sie seine Stimme.
Gwen!
, rief er.
Sie blieb wie erstarrt stehen. Seine Hand hob sich und deutete in ihre Richtung.
Ich bin nicht Gwen!
, erwiderte sie wie automatisch, ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken.
Dieser Name..., ging es ihr dann verzweifelt durch den Kopf. Woher kommt dieser Name mir so bekannt vor?
Gwen!
, rief der Düstere dann erneut und setzte anschließend noch einige dunkel klingende Worte hinzu, die sich in Lindas Ohren wie Donnergrollen anhörten. Aber sie verstand kein einziges Wort. Er sprach in einer ihr unbekannten Sprache, die entfernte Ähnlichkeit mit dem Französisch zu haben schien, das sie in der Schule gelernt hatte. Einzelne Worte und Wortfetzen glaubte sie wiederzuerkennen, aber denn Sinn konnte sie nicht begreifen.
Wohl aber, dass ihr geisterhaftes Gegenüber es nicht freundlich gemeint hatte. Sein Tonfall ließ darüber keinerlei Zweifel zu.
Er kam näher.
Die Hand hatte er um den Griff seines gewaltigen Schwertes gelegt, so als wollte er die Waffe im nächsten Moment herausziehen.
Was habe ich dir denn getan?
, flüsterte Linda verzweifelt.
Er kam mit entschlossenen Schritten auf sie zu und die dumpfen Worte, die dabei über seine blassen Lippen kamen, klangen wie das drohende Knurren eines Raubtiers...
Linda floh in die Dunkelheit des Turmes.
Sie strauchelte. Fühlte, wie ihre Knie hart gegen die Kante einer steinernen Treppenstufe kamen. Der Unheimliche war bereits hinter ihr. Sie drehte sich herum, rappelte sich auf, obwohl ihr das Knie schmerzte.
Er streckte seine Hand nach ihr aus und als er sie an der Schulter berührte schrie sie aus Leibeskräften.
Nein!
Eine unmenschliche Kälte durchströmte sie. Die Kälte schien von der Hand des Unheimlichen auszugehen und durchflutete ihren gesamten Körper mit einem eisigen Schauer.
Gwen...
, flüsterte der Düstere.
Sein Atem war wie der erste Frosthauch im Oktober.
Linda riss sich los und hetzte in grenzenloser Panik die schmale Wendeltreppe hinauf. Die Stufen waren tückisch. Es war fast stockdunkel hier und manche der Stufen waren teilweise unter der Last der Jahrhunderte zerbröckelt.
Linda strauchelte, aber die Angst trieb sie vorwärts.
Und dann erreichte sie wieder das Freie.
Der Turm wurde von einer Brustwehr begrenzt. Das Mondlicht schien auf den grauen Stein.
Jetzt gibt es keine Flucht mehr!, wurde es ihr klar.
Sie stand an der steinernen Brüstung und sah hinab in die Tiefe. Weiter konnte sie nicht. Sie drehte sich halb herum und sah den Düsteren auf sich zukommen. Sein kaltes, bleiches Gesicht ließ sie erschaudern. Sie fühlten den Griff der eisigen Hände...
Und schrie, wie sie noch nie in ihrem Leben geschrien hatte, als sie im nächsten Moment über die Brüstung in die Tiefe fiel.
2
Alles drehte sich vor ihr und dann war da nichts als Finsternis.
Linda riss die Augen auf und spürte den kalten Angstschweiß auf ihrer Stirn.
Kerzengerade saß sie in ihrem Bett und es dauerte einige Augenblicke, bis sie begriff, dass sie geträumt hatte.
Alles ist so real gewesen!, ging es ihr schaudernd durch den Kopf. Sie fasste nach der Decke und erst diese Berührung schien ihr Sicherheit zu geben, nicht noch immer in dem grauenerregenden Traumgespinst gefangen zu sein. Sie schlug die Decke zur Seite und stand auf. Ihr Nachthemd war schweißnass. Aber langsam ließ das Zittern nach.
Durch das Fenster fiel das Mondlicht in ihr Schlafzimmer.
Sie machte kein Licht, sondern ging zum Fenster und blickte hinab. Linda Blane wohnte im fünften Stock. Etwas unterhalb ihrer komfortablen Wohnung leuchteten die