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Mit dem Colt erledigt: Western Sammelband 4 Romane
Mit dem Colt erledigt: Western Sammelband 4 Romane
Mit dem Colt erledigt: Western Sammelband 4 Romane
eBook466 Seiten6 Stunden

Mit dem Colt erledigt: Western Sammelband 4 Romane

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Über dieses E-Book

Dieses Buch enthält folgende Western:
(499XE)
Alfred Bekker: Virginia City Showdown

Pete Hackett: Heißer Colt in zarter Hand

Pete Hackett: Tot oder lebendig

Pete Hackett: Gnadenlose Rache





Staub wölkte unter den wirbelnden Hufen. Schüsse krachten Ohren betäubend. Pulverdampf vermischte sich mit dem aufgewirbelten Staub. Die fünf Conestoga-Schoner waren zu einem Karree zusammengefahren.

Das durchdringende, vibrierende Angriffsgeschrei der Apachen ging im rasenden Feuer unter. Durch den wallenden Staub leuchteten die zerfetzten Planen der Prärieschoner. Hinter den Wagen zuckten pausenlos Mündungsfeuer hervor. Eine Horde Indianer preschte im halsbrecherischen Galopp um die Wagenburg herum. Pfeile zogen ihre lautlose Bahn, bohrten sich in das Holz der Fuhrwerke und blieben zitternd stecken. Im Gras lagen tote Mustangs, dazwischen reglose Gestalten mit langen, schwarzen Haaren und farbigen Tüchern um die Köpfe.

Der Tod griff mit kalter Hand nach den Apachen. Er war unersättlich in seiner Gier...
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum30. Mai 2023
ISBN9783753209203
Mit dem Colt erledigt: Western Sammelband 4 Romane
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Buchvorschau

    Mit dem Colt erledigt - Alfred Bekker

    Mit dem Colt erledigt: Western Sammelband 4 Romane

    Alfred Bekker, Pete Hackett

    Dieses Buch enthält folgende Western:

    Alfred Bekker: Virginia City Showdown

    Pete Hackett: Heißer Colt in zarter Hand

    Pete Hackett: Tot oder lebendig

    Pete Hackett: Gnadenlose Rache

    Staub wölkte unter den wirbelnden Hufen. Schüsse krachten Ohren betäubend. Pulverdampf vermischte sich mit dem aufgewirbelten Staub. Die fünf Conestoga-Schoner waren zu einem Karree zusammengefahren.

    Das durchdringende, vibrierende Angriffsgeschrei der Apachen ging im rasenden Feuer unter. Durch den wallenden Staub leuchteten die zerfetzten Planen der Prärieschoner. Hinter den Wagen zuckten pausenlos Mündungsfeuer hervor. Eine Horde Indianer preschte im halsbrecherischen Galopp um die Wagenburg herum. Pfeile zogen ihre lautlose Bahn, bohrten sich in das Holz der Fuhrwerke und blieben zitternd stecken. Im Gras lagen tote Mustangs, dazwischen reglose Gestalten mit langen, schwarzen Haaren und farbigen Tüchern um die Köpfe.

    Der Tod griff mit kalter Hand nach den Apachen. Er war unersättlich in seiner Gier...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

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    Zum Blog des Verlags geht es hier:

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

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    Virginia City Showdown

    von Alfred Bekker

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 108 Taschenbuchseiten.

    Billy Dunlop entführt Henrietta Lamont. Town Marshal Jim Cranston versucht alles, um sie zu retten. In der Zwischenzeit bricht in Virginia City das Chaos aus. Dahinter steckt niemand anderes als O'Kieran, der die Absetzung des Town Marshals erreichen will. Wird es ihm gelingen?

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    Die Sonne stand im Zenit und brannte unbarmherzig auf das karge Land hernieder. Aileen ritt im Galopp. Vor ihr tauchte in der flirrenden Hitze eine Farm auf. Hier lebte schon lange niemand mehr. Der letzte Sturm hatte das halbe Dach weggerissen. Der Wind ließ die Fensterläden klappern. Aileen erreichte die Farm, zügelte ihr Pferd. Die junge Frau ließ den Blick schweifen und strich sich das Haar zurück. Sie war gekleidet wie ein Cowgirl, trug enge Jeans und ein dünnes Hemd, dass sie unter der Brust zusammengeknotet hatte. Den Hut hatte sie tief ins Gesicht gezogen. Die Sonne war verdammt grell.

    Die junge Frau führte den Gaul zum Brunnen.

    Ein Geräusch ließ sie erstarren.

    Das Klicken eines Revolverhahns.

    Sie blickte auf. Aus der Tür des Farmhauses war ein Mann mit dunklem Schnauzbart und einer hässlichen Narbe im Gesicht getreten. Der Colt in seiner rechten Hand blitzte im Sonnenlicht.

    Zieh dich aus!, presste der Narbige zwischen den Lippen hindurch.

    Aileen begegnete seinem hungrigen Blick.

    Sie schwieg, rührte sich nicht von der Stelle. Er feuerte den Revolver ab. Der Schuss ging etwa einen halben Meter vor Aileens Füßen in die Erde und wirbelte dabei eine kleine Staubfontäne auf. Aileen zuckte zusammen und lief rot an. Der Narbige lachte dreckig. Nun mach schon, Baby! Meinst du, ich will ewig warten? Aileen atmete tief durch. Ihre Oberweite drückte sich dabei gegen den dünnen Stoff des Hemdes. Darunter trug sie nichts, das war nicht zu übersehen. Sie schluckte, während der Narbige den Lauf der Waffe in ihre Richtung zeigen ließ. Sein Gesicht verzog sich zu einer Maske blanker Gier. Ein Muskel zuckte dabei unruhig unterhalb seiner Narbe. Aileen sagte noch immer kein Wort. Sie griff an den Knoten vor ihrer Brust, löste ihn. Einen Augenblick später glitt das Hemd von ihren Schultern. Die schmalen Schultern und die wohlgeformten Brüste wurden sichtbar. Zwischen den gleichmäßigen Halbkugeln hing ein silbernes Amulett.

    Weiter!, forderte der Narbige.

    Er ballerte ihr eine zweite Kugel vor die Füße, diesmal noch etwas dichter. Sie sprang ein Stück zurück. Ihre Brüste wippten dabei. Aufhören!, schrie sie mit einer Mischung aus Wut und Angst.

    Ihr Pferd stob davon, beruhigte sich erst wieder, nachdem es dreißig, vierzig Meter weit gelaufen war.

    Dann mach weiter!, war die unmissverständliche Anweisung des Narbigen.

    Sie gehorchte, zog die Stiefel aus.

    Dann öffnete sie die Hose, zog sie über die geschwungenen Hüften. Ein paar Augenblicke später stand sie bis auf eine Kleinigkeit vollkommen nackt da.

    Den Hut kannst du auflassen, lachte das Narbengesicht. Sie stemmte die Arme in die Hüften.

    Zu großzügig!, meinte sie.

    Er kam auf sie zu, blieb vor ihr stehen, betrachtete sie auf eine Weise von oben bis unten, die selbst ihr, einem Girl von der Blue Creek Ranch, dem Bordell am Rande von Virginia City, die Schamesröte ins Gesicht trieb.

    Was ist nun?, fragte sie herausfordernd. Willst du mir wieder auf die Zehen schießen? Ich mach ja deine Spielchen gerne mit - aber diese Ballerei kann ich nicht leiden, Greg O'Kieran!

    O'Kieran lachte heiser auf.

    Er steckte den Colt ins Holster, ließ es dann im nächsten Moment zu Boden sinken.

    O'Kieran ging auf sie zu, berührte sie erst an der Schulter, dann wanderten seine Hände tiefer. Er begann mit ihren hoch aufgerichteten Brustwarzen zu spielen. Aileen stöhnte auf dabei, schloss für einen Moment die Augen.

    In Wahrheit magst du dieses Spiel doch genauso wie ich!, murmelte O'Kieran. Eine seiner Hände wanderte tiefer, glitt zwischen ihre Schenkel. Gib's zu, du bist mir vollkommen hörig...

    Greg..., flüsterte sie.

    Dann begann sie, an ihm herumzunesteln. Im nächsten Augenblick zog sie ihm die Jacke aus, löste die Schleife, die er um den Hals trug.

    Ihre Hände tasteten sich weiter nach unten, fanden schließlich die hartgewordene Stelle zwischen seinen Beinen. Der Stoff seiner Hose spannte. Komm, befreien wir einen wichtigen Teil von dir aus seiner Enge!, forderte sie.

    Nichts lieber als das!, grinste er, packte sie grob und presste sie an sich. Gemeinsam sanken sie dann auf den sandigen Boden. Sie öffnete seine Hose. Er fasste voller Ungeduld ihre Hüfte, drehte sie herum, so dass sie auf allen Vieren niederkniete. Dann nahm er sie von hinten, drang mit immer heftiger werdenden Stößen in sie ein. Ihre Brüste schwangen jedesmal im Takt dieser Stöße hin und her. Sie stöhnte auf. So albern ihr O'Kierans Spielchen mitunter vorkamen und so sehr sie es verabscheute, wenn er den Revolver darin einbezog - was jetzt geschah genoss sie aus tiefster Seele.

    Gib es zu!, dachte sie. Du bist diesem Narbengesicht vollkommen hörig...

    Immer schneller wurden seine wilden Stöße.

    Er knurrte wie eine Raubkatze dabei.

    Aileen mochte das.

    Heiß spürte sie dann, wie er sich in sie ergoss. Beide hielten sie für einige Sekunden den Atem an, ehe sie ermattet niedersanken.

    Es dauerte einige Augenblicke, bis sie wieder zu Atem kamen. Aileen lachte plötzlich.

    Was ist los?, fragte Greg O'Kieran, der sich beeilte, die Hose zuzuknöpfen und den Revolvergurt wieder umzuschnallen. Aileen hatte es nicht ganz so eilg, sondern ließ erst einmal das Sonnenlicht für einige Momente ihren wunderschönen Körper bescheinen.

    Ich frage mich, was all die braven Bürger von Virginia City wohl sagen würden, wenn sie dich hier so sähen, Greg O'Kieran!, meinte sie. Sie schüttelte in gespieltem Tadel den Kopf. Der seriöse Geschäftsmann und Saloonbesitzer Greg O'Kieran trifft sich heimlich regelmäßig mit einem Girl der Konkurrenz von der Blue Creek Ranch, das ihm bei eigenartigen Spielchen zu willen sein muss... Sie lachte auf. Den brutalen Frauenschänder musst du aber noch ein bisschen üben!

    Er sah sie mit einem Blick an, der ihr trotz der hohen Temperatur beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein Blick voller Kälte und Grausamkeit...

    Sie schauderte, bereute ihre Worte schon.

    So, meinst du?, meinte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein Wispern. Es klang wie das Zischen einer Schlange. Er zog den Colt, brannte ein paar Schüsse so dicht rechts und links neben den nackten Körper der Frau, dass diese aufschrie. Die Panik, die sie jetzt empfand war vollkommen echt. Tränen glitzerten in ihren Augen.

    Greg O'Kieran lachte schallend, steckte den Colt ein. Dann holte er ein paar Silberdollar aus der Tasche und warf sie ihr hin.

    Ich weiß nicht, warum ich dich eigentlich nicht einfach zum Teufel jage!, meinte Aileen.

    O'Kieran grinste zynisch.

    Aber ich weiß es. Die Silberdinger da sind nur EIN Grund...

    Eingebildeter Gockel!

    Du kämst nicht einmal von mir los, wenn ich dich regelmäßig auspeitschen würde!, lachte er. Ja, dachte er, diese Frau würde alles für mich tun. Buchstäblich alles. Und sie hatte auch bereits eine Menge für ihn getan... Ihre Augen wurden schmal. Treib's nicht zu weit!, warnte sie ihn.

    Reg dich nicht nicht auf, Schätzchen. Jetzt erzählst du mir mal ein bisschen darüber, was auf der Blue Creek Ranch so vor sich geht...

    Sie erhob sich, suchte die Silberdollars und ihre Sachen vom Boden auf. Er betrachtete sie dabei genüsslich.

    Du willst die Blue Creek Ranch immer noch in deinen Besitz bekommen, nicht wahr?, schloss das Girl.

    O'Kieran entblößte seine raubtierhaften Zähne. Du weißt, dass ich nicht genug kriegen kann! Und nun red' schon! Ich weiß genau, dass ich irgendwann etwas von dir erfahre, womit ich Jim Cranston den Strick um den Hals legen kann! Er machte eine wegwerfende Handbewegung. Cranston! Wenn er diesen Namen schon hörte. Jim Cranston war Besitzer der Blue Creek Ranch und gleichzeitig Town Marshal von Virginia City!

    Zu dumm, dass er als Marshal bei den Bürgern recht beliebt war, sonst hätte O'Kieran leichteres Spiel damit gehabt, seinen Gegner auszuschalten. Doch selbst die miesesten Gunslinger, die der Saloonbesitzer Cranston auf den Hals gehetzt hatte, hatten sich bislang an dem Mann die Zähne ausgebissen. Aber das musste ja nicht immer so bleiben...

    2

    Die Schwingtüren des Silvermoon Saloons in Virginia City flogen auseinander, als Town Marshal Jim Cranston und sein Assistant Marshal Dee McLane den Schankraum betraten. Der Silvermoon war einer der kleineren Saloons der Stadt. Nicht zu vergleichen mit dem viel gewaltigeren Drunken Indian Saloon, der Greg O'Kieran gehörte. Der Drunken Indian war gleichzeitig auch ein Bordell, während der Silvermoon Saloon normalerweise nur eine Adresse war, wo man in aller Ruhe seinen Whisky trinken und eine Mahlzeit bekommen konnte, die unter die Rippen ging.

    Aber im Moment war hier der Teufel los.

    Eine wahre Saalschlacht tobte.

    Fäuste flogen durch die Luft und bohrten sich in die Bäuche der Gegner. Hier und da war ein Schmerzensschrei zu hören. Einige Tische waren bereits zu Bruch gegangen. Zwei Kerle gingen mit zerschlagenen Whiskyflaschen aufeinander los.

    Etwa ein Dutzend Cowboys waren völlig außer Rand und Band geraten.

    Offenbar hatte irgend jemand in der Umgebung der Stadt eine Treibmannschaft für einige Zeit angeheuert. Jedenfalls kannte Jim Cranston kaum einen von ihnen.

    Die Kämpfer kümmerten sich nicht um den Marshal und seinen Stellvertreter.

    Die Rauferei ging munter weiter. Einer der Kerl wurde über den Schanktisch geschleudert, kam auf der anderen Seite hart gegen die Wand und riss ein ganzes Regal voller Geschirr und Flaschen mit sich hinab. Das Geräusch von zerspringendem Porzellan und Glas war ohrenbetäubend schrill.

    Eine Sekunde später wurde es allerdings durch etwas übertönt, dass noch viel durchdringender war.

    Jim Cranston griff zu dem 45er Colt an seiner Seite und feuerte damit zweimal kurz hintereinander über die Köpfe der Streithähne hinweg.

    Die Keilerei stoppte. Die Männer hielten teilweise mitten in der Bewegung inne, starrten entgeistert auf den Sternträger.

    Assistant Marshal Dee McLane hielt seine Schrotflinte in den Händen, wirkte aber nicht besonders sicher dabei. Der alte Mann war einfach zu ungeschickt, um mit einem Revolver umzugehen. Aber mit seiner Schrotflinte war es keine besondere Kunst etwas zu treffen.

    Jim Cranston ließ den Blick schweifen.

    Schluss jetzt, Jungs. Ihr habt hier genug Theater gemacht...

    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen. Keiner wagte eine Bewegung. Marshal Jim Cranston war als hervorragender Revolverschütze bekannt. Das musste sich selbst bis zu diesen Kerlen herumgesprochen haben.

    Carson McCoan, der Besitzer des Silvermoon kam jetzt aus seiner Deckung hervor. Der sympathisch wirkende, leicht übergewichtige Mann blickte fassungslos auf die Verwüstung, die seine Gäste angerichtet hatten. Er kratzte sich das schüttere Haar. Das darf doch nicht wahr sein!, rief er.

    Die ganzen Whiskeyflaschen... Wer soll mir das denn ersetzen?

    Dee meldete sich jetzt zu Wort. Er stieß Jim mit dem Ellbogen an.

    Was machen wir mit der Bande, Jim?

    Schätze, unser City Jail ist zu klein, um alle darin unterzubringen, stellte Jim Cranston fest.

    Aber du willst die Kerle doch wohl nicht laufen lassen, oder? Damals in Wichita, als ich mitgeholfen habe diese Bande von Viehdieben...

    Schon gut, Dee, unterbrach Jim ihn. Er konnte jetzt alles gebrauchen, nur keine von Dees Stories.

    Jim trat etwas weiter in den Raum hinein. Er deutete mit dem Colt auf den Schanktisch.

    Ich würde vorschlagen, jeder von euch legt einen Vierteldollar auf das Holz dort, so dass Mr. McCoan den Silvermoon Saloon wieder so herrichten kann, dass hier auch wieder jemand was trinken will. Und danach verschwindet ihr aus der Stadt und lasst euch für die nächste Tage hier nicht mehr blicken.

    Gemurmel entstand unter den Männern.

    Aber noch rührte sich keiner von ihnen, um seinen Anteil auf den Tresen zu legen.

    Ihr habt euren Spaß gehabt, jetzt wird abgerechnet, sagte Jim. Das ist nur fair.

    Ich bezahle keinen Vierteldollar, meldete sich einer der Kerle zu Wort. Ein großer, dunkelhaariger, dessen Lockenpracht unter dem Stetson hervorquoll. Der Bart wuchs ihm bis fast unter die Augen. Er hatte schon lange keinen Barbier mehr gesehen. Aber wahrscheinlich bevorzugte er es, sein Geld in den Saloon zu tragen und für Drinks auszugeben. Da blieb für Körperpflege nichts mehr übrig.

    Jim musterte ihn kurz.

    Mr. McCoan freut sich sicher darüber, dass Sie etwas mehr geben wollen, als nur einen Vierteldollar, Sir!, sagte Jim dann.

    Der Lockenkopf grinste breit.

    "Ich will gar nichts bezahlen, Marshal!", erwiderte er. Der Mann trug zwei Colts am Gürtel. Die Griffe zeigten nach vorne. Mit der Rechten arbeitete er sich immer weiter zu einem der Coltgriffe vor. Jim registrierte das. Gerade in der Sekunde als der Lockenkopf zum Colt greifen wollte, brannte Jim ihm eine Kugel nur wenige Millimeter vor die Stiefelspitze.

    An das, was Sie vorhatten, sollten Sie nicht einmal denken!, zischte er.

    Jetzt begann der Erste seinen Vierteldollar auf den Schanktisch zu legen. Nacheinander folgten auch die anderen. Jeden, der bezahlt hatte, ließ Jim Cranston den Silvermoon verlassen und abziehen.

    Der Lockenkopf war der Letzte.

    Sein Gesicht war dunkelrot. Er knurrte etwas Unverständliches vor sich hin, als er seinen Vierteldollar auf den Tisch knallte, dass es nur so schepperte. Als er durch die Schwingtüren verschwunden war, steckte Jim seinen Colt zurück ins Holster.

    McCoan kam auf ihn zu.

    Ich danke Ihnen, Marshal.

    Keine Ursache, dass ist schließlich mein Job!

    Ihr Vorgänger sah das leider etwas anders, meinte McCoan. Der hat nur nach Greg O'Kierans Pfeife getanzt...

    Die Zeiten sind vorbei, McCoan.

    McCoan seufzte. Ja, ich hoffe Sie haben recht. Obwohl... Er stockte mitten im Satz.

    Obwohl was?, hakte Dee nach.

    McCoan sprach in gedämpftem Tonfall, fast so, als ob er Angst hatte, dass jemand seine Worte mithörte, für den sie nicht bestimmt waren. O'Kieran will mir meinen Silvermoon abkaufen. Er ist schon lange scharf auf den Laden und manchmal habe ich den Eindruck, dass er das Gesindel der Umgebung dafür bezahlt, hier Schlägereien zu inszenieren... Leider wird man das wohl kaum beweisen können!

    Ich fürchte, da haben Sie recht, nickte Jim. McCoan ballte die Hände zu Fäusten. Eines Tages gehört Greg O'Kieran die ganze Stadt...

    Ich hoffe, dass es nicht so weit kommt!

    O'Kieran ist hartnäckig, Marshal. Einer nach dem anderen wird aufgeben und vor ihm auf die Knie gehen. Mit diesen Worten entfernte sich McCoan ein paar Schritte, umrundete dann den Schanktisch. Er bückte sich, hielt im nächsten Moment eine Whiskeyflasche hoch. Die hier ist heil geblieben. Ich lade Sie beide zu einem Drink ein, Marshal!

    3

    Was willst du eigentlich wissen?, fragte Aileen, als sie zusammen mit Greg O'Kieran im Schatten des verlassenen Farmhauses saß. Ich habe nichts gegen den Sex mit dir aber bei dem Gequatsche weiß ich überhaupt nicht, was das soll!

    Ich werde die Blue Creek Ranch wieder in meine Hände bekommen - eines Tages..., versprach O'Kieran.

    Ja, ja, machte Aileen. Ihre Bluse war noch offen. Es war einfach so verdammt heiß. Der Schweiß perlte an ihren Brüsten herunter und Greg O'Kieran konnte gar nicht anders, als immer wieder dort hinzustarren.

    O'Kieran sah sie an. Hör zu, wenn die Blue Creek Ranch wieder mir gehört, wirst du die Nummer eins unter den Girls dort sein!

    Sie verzog spöttisch den Schmollmund.

    Na, das ist ja wohl auch das Mindeste!

    Und die anderen, die sich geweigert haben für mich zu arbeiten, als ich nach dem Tod von Carrie Mitchell die Ranch an mich gebracht hatte, werden noch dafür bezahlen.

    Was wirst du mit ihnen tun?, fragte Aileen. Er zuckte die Achseln. Ich weiß noch nicht. Vielleicht jage ich sie alle davon... Ich werde darüber nachdenken, wenn es soweit ist.

    Aileen atmete tief durch. Ihr wohlgerundeter Busen hob und senkte sich dabei. Sie nahm einen tiefen Schluck aus ihrer Feldflasche. Etwas Wasser lief ihr den Hals hinunter, zwischen ihren Brüsten her.

    Und warum muss ich dir jede Kleinigkeit berichten, die sich auf der Blue Creek Ranch so abspielt?

    Irgendwann werde ich darunter vielleicht einen Strick finden, an dem ich Jim Cranston aufhängen kann.

    Optimist!

    Sag bloß, du hast dich an Cranston gewöhnt? Sie schüttelte den Kopf. Ich kann gegen ihn nichts sagen... aber ansonsten beschäftigt er sich auch mehr mit Patty Watson.

    Greg O'Kieran grinste dreckig. Bumst er sie immer noch? Es blitzte in Aileens Augen. Bei jeder Gelegenheit, wenn du es genau wissen willst...

    Und was ist mit den anderen Girls? Aileen nahm noch einen Schluck. Henrietta hat im Moment einen scharfen Typen, der gar nicht genug von ihr kriegen kann. Richtig lästig wird der schon, wenn du mich fragst.

    Wer ist das?

    Billy heißt er, ist Cowboy in der Umgebung. Ich weiß aber nicht genau auf welcher Ranch.

    Billy Dunlop?, fragte O'Kieran.

    Ja, kann sein. Ich glaube, er hieß so. Aber ich habe mich auch noch nie längere Zeit mit ihm unterhalten, weil er sich nicht lange in der Bar aufhält. Er will immer gleich mit Henrietta aufs Zimmer. Wahrscheinlich würde er sie am liebsten schon auf dem Schanktisch nehmen... Neulich kam er ohne Geld. War wohl zwei Tage vor dem Zahltag. Er hat richtig einen kleinen Aufstand gemacht, ist mit Jim Cranston dann böse aneinander geraten...

    Erzähl weiter. O'Kieran trank jetzt ebenfalls. Allerdings befand sich in seiner Flasche kein Wasser, sondern Whiskey. Er rülpste ungeniert. Die Feinde von Jim Cranston sind meine Freunde, meinte er.

    Wenn Henrietta sich nicht bereit erklärt hätte, Billy auf Kredit zu bedienen, dann hätte es wohl noch ein Unglück gegeben. Sie erhob sich plötzlich. Es ist spät, meinte sie. Ich muss jetzt zurück, sonst werden die anderen misstrauisch..

    O'Kieran erhob sich ebenfalls, allerdings etwas träge. Er schien etwas müde zu sein. Sie lächelte. Vielleicht überlegst du dir fürs nächste Mal einen Treffpunkt, wo man nicht der prallen Sonne ausgesetzt ist!, schlug sie vor. Er grinste. Ich werde daran denken, Aileen... Aileen brachte ihre Kleider in Ordnung.

    O'Kieran sah ihr dabei zu.

    Sie pfiff ihr Pferd herbei. Es war ein gut erzogenes Cowboy-Pferd. Erica Forrester, die sechzehnjährige Tochter des ehemaligen Marshals von Virginia City, die ebenfalls auf der Blue Creek Ranch lebte, hatte es für sie zugeritten. Aileen wollte sich in den Sattel schwingen.

    O'Kieran trat an sie heran, fasste sie von hinten bei den Brüsten.

    Wenn du etwas erfährst, was für mich nützlich sein könnte, dann lässt du mich sofort davon wissen, nicht wahr...

    Sicher...

    Du wirst die Königin auf der Blue Creek Ranch werden...

    Greg...

    Mach's gut, Baby!

    Dann ließ er sie los. Sie schwang sich in den Sattel, ließ das Tier eine Drehung vollführen und preschte dann im Galopp davon. Richtung Virginia City.

    Eine halbe Stunde musste sie reiten, ehe sie die Stadt auftauchen sah.

    Die Blue Creek Ranch lag etwas außerhalb, auf der anderen Seite des Rio Bonito. Eine Brücke führte dorthin. Aileen passierte diese Brücke und erreichte dann den Vorplatz der Ranch. Ein großes Ranchhaus bildete das Zentrum, rechts und links befanden sich Nebengebäude für Ställe und die Privaträume der Girls. Im Ranchhaus gab es eine große Bar. Die Geschäftszimmer der Girls befanden ich im Obergeschoss. Aileen ritt zum Haupthaus, stieg vom Pferd herunter und machte das Tier an einer Querstange fest. Dann ging sie hinein. In der Eingangshalle führte eine Freitreppe hinauf zu den Zimmern der Girls.

    Aileen ging jedoch in die Bar.

    Henrietta Lamont, Patty Watson und Peggy-Sue Jenkins waren dort anwesend. Ihr lautes Gelächter hatte man schon draußen hören können. Sie scherzten ausgiebig. Hinter dem Schanktisch stand Seamus McCabe, ein ehemaliger Butler, der jetzt das 'Mädchen für alles' auf der Blue Creek Ranch war. So sehr die Girls auch lachten, so ernst und distinguiert blieb demgegenüber das Gesicht des Butlers. Seamus verzog keine Miene. Mit geradezu stoischem Gleichmut spülte er das Geschirr, während die Girls weiter herumalberten.

    Als Aileen an den Schanktisch trat, verebbte das Gelächter.

    In was für einem Glutofen warst du denn?, fragte Peggy-Sue. Du bist ja ganz rot im Gesicht!

    Ich kann nichts dafür, dass keine Wolke am Himmel steht, erwiderte Aileen kühl und wandte sich an Seamus. Mach mir irgendetwas Erfrischendes, forderte sie.

    Sehr wohl, Madam.

    Patty Watson trat an Aileen heran. Das blonde Girl strich sich das Haar etwas zurück und fragte: Wo bist du eigentlich gewesen, Aileen?

    Ich wüsste nicht, was dich das anginge!, erwiderte Aileen etwas giftiger als sie beabsichtigt hatte.

    Entschuldige, man ja wohl noch fragen dürfen... reitest stundenlang weg und...

    Tust du das nicht auch?, unterbrach Aileen sie. Patty hob die Augenbrauen.

    Sicher. Aber wie du weißt kann ich das auch.

    Ach - und ich vielleicht nicht?

    Mein Gott! Ich war jahrelang Cowgirl und kann reiten und schießen wie ein Mann! Das ist was anderes, als bei dir... Jetzt mischte sich die rothaarige Henrietta ein. Lass sie, Patty. Jede von uns hat doch auch ein Recht auf etwas Privatleben, oder?

    Sicher.

    Von draußen her war das Geräusch eines galoppierenden Pferdes zu hören.

    Peggy-Sue befand sich in der Nähe des Fensters. Sie blickte neugierig hinaus. Hey, ratet mal, wer da ist! Sie wandte sich an die anderen Girls. Überall nur Schulterzucken.

    Nun mach's nicht so spannend!, meinte Patty Watson. In Peggy-Sues Augen blitzte es. Ihr Blick wanderte zu Henrietta. Es ist dein spezieller Gast!, grinste sie. Henrietta erbleichte. Mon Dieu!, entfuhr es der Rothaarigen, die als junge Frau aus Frankreich in die Staaten gekommen war.

    Jeder von uns würde sich über derart treue Kundschaft freuen, meinte Peggy-Sue.

    Patty machte eine wegwerfende Geste. Also, ich habe genug von der Sorte! Sie hatte allen Grund das zu sagen. Vor kurzem waren zwei Vormänner von Ranches aus der Umgebung derart heiß auf die schöne Blonde gewesen, dass es ihretwegen eine Massenschlägerei zwischen den beiden Ranch-Mannschaften gegeben und beinahe auch ein tödliches Revolverduell der beiden Kontrahenten.

    Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich Billy Dunlop angewöhnen, dass er sich regelmäßig rasiert, konnte sich Peggy-Sue eine letzte Bemerkung nicht verkneifen. Dieser Stoppelbart kratzt einem doch die Brustwarzen kaputt!

    Ganz meine Meinung!, meinte Patty. Die Kerle sollen sich gefälligst entscheiden: einen richtigen Bart oder ganz ab! Dieses Zwischending ist Folter!

    Henrietta verzog pikiert das Gesicht und meinte dann an Patty gewandt: "Wie gut du deine Kerle erzogen hast, haben wir ja kürzlich erst lebhaft miterleben dürfen! Mon Dieu, ce n'etait pas drôle! Das war wirklich nicht lustig!" Schwere Schritte waren zu hören.

    Augenblicke später flogen die Schwingtüren der Bar auseinander.

    Breitbeinig stand ein hochgewachsener, breitschultriger Kerl vor ihnen. Billy Dunlop. Den Revolvergurt trug er sehr tiefgeschnallt. Er war Linkshänder. Auf der Rechten hing ihm ein langes Lederfutteral vom Gürtel, aus dem das Heft eines Bowie-Messers ragte. Die braune Lederweste war genauso fleckig wie die Chaps, die er um die Beine trug. Er schob sich den verbeulten Stetson in den Nacken, blickte sich um.

    Seamus McCabe hatte bereits den Whiskey für den wilden Cowboy eingeschenkt. Das war inzwischen so eine Art Tradition.

    Aber Billy Dunlop nahm das nur am Rande war.

    Seine blauen Augen hatten Henrietta entdeckt. Er sandte ihr einen hungrigen Blick zu, zog sie mit den Augen bereits aus...

    Er ging zum Schanktisch, langte ohne hinzusehen zielsicher nach dem Whiskeyglas und kippte dessen Inhalt hinunter. Dann wischte er sich mit dem mehrfach geflickten Hemdsärmel über den von dunklem Stoppelbart umgebenen Mund.

    Komm her, Henrietta! Keine besorgt's mir so wie du! Henrietta verdrehte die Augen.

    Du wirst doch sicher noch solange Geduld haben, bis wir oben im Zimmer sind!, meinte sie.

    Er grinste, lachte dann.

    Spann mich nicht zu lange auf die Folter, Kleine!

    Keine Sorge...

    Billy Dunlop ließ sich von Seamus noch einmal das Whiskeyglas füllen, leerte es erneut in einem Zug und trat dann auf Henrietta zu. Er fasste sie, hob sie hoch und nahm sie über die Schulter. Sie stieß einen spitzen Schrei aus, strampelte etwas mit den Beinen. Aber das war nur gespielt. Es gehörte für Billy Dunlop einfach dazu.

    Viel Vergnügen!, meinte Patty leise vor sich hin. Billy trug sie hinaus aus der Bar, dann die Freitreppe hinauf, die zu den Geschäftszimmern der Girls führte. Henriettas Zimmer war am Ende des Ganges.

    Billy stieß grob die Tür auf. Dann warf er das Girl auf seinen Schultern auf das Bett.

    Die Federn quietschten.

    Heute lassen wir es ruhig angehen, ja?, schlug Henrietta vor. Es ist so verdammt heiß heute! Trop chaud pour moi! Billys Augen wurden schmal. Er kratzte sich am Ohr, warf dann den Hut auf einen Stuhl. Der Stetson landete zielsicher. " Ruhig angehen lassen?, wiederholte er, so als hätte er sich verhört. Kleine, das ist nichts für Billy Dunlop!"

    Ja, das fürchte ich auch, murmelte Henrietta.

    Und für dich doch auch nicht! Mein Gott, ich bin weit herumgekommen, aber zwischen hier und Nogales gibt es kein Girl, dass so heiß ist wie du!

    Er begann sich die Stiefel auszuziehen. Das immerhin hatte Henrietta ihm inzwischen beigebracht.

    Die Französin erhob sich unterdessen. Sie stand auf der Matratze und ließ das Kleid zu Boden sinken, das sie bis dahin getragen hatte. Billy Dunlop machte Stielaugen, als er feststellte, dass sie darunter nichts trug.

    Er betrachtete gierig ihren wohlgeformten Körper, ihre Brüste, den flachen Bauch und die geschwungene Linie, die ihre Hüfte bildeten. Sie zog sich eine Haarnadel heraus, so dass die Pracht ihrer roten Mähne bis über die Schultern fiel.

    Grinsend stellte Billy Dunlop fest, dass das Haardreieck zwischen ihren Schenkeln denselben Farbton aufwies wie ihr Haupthaar.

    Mit dem Fuß schleuderte Henrietta das Kleid aus dem Bett heraus. Es rutschte seitlich herunter. Sie wippte etwas auf der Matratze herum, stemmte die Arme in die Hüften. Ihre Brüste schwangen leicht verzögert mit.

    Na, was ist, Cowboy? Hat's dir die Sprache verschlagen?

    Mein Gott!, stammelte er und vergaß anschließend für ein paar Sekunden, den Mund wieder zu schließen.

    Henrietta lachte.

    Ce n'est pas une surprise pour toi!

    Hör auf in dem Apachen-Kauderwelch mit mir zu reden!

    Du siehst nichts, was du nicht schon kennst, Billy!

    Trotzdem...

    Er streifte in Windeseile seine Sachen ab.

    Dann stürzte er sich auf sie, sprang auf's Bett, packte sie in den Kniekehlen. Sie kreischte. Billy mochte das. Er zog sie zu sich herunter. Sie fühlte seinen rauhen Stoppelbart in der Nähe ihres Bauchnabels, dann an ihren Brüsten. Sie schwang sich auf seinen Schoß. Er glitt in glitt in sie hinein. Billy stützte sich mit seinen Armen ab. Gewaltige Muskeln hatte er. Er prahlte immer damit, einen Stier bei den Hörnern packen und zu Boden reißen zu können. Henrietta hatte keine Ahnung, ob das der Wahrheit entsprach, aber wenn jemand so etwas konnte, dann ein Kerl wie Billy Dunlop.

    Sie ließ ihr Becken kreisen.

    Jeden Muskel ihres Körpers konnte Henrietta kontrollieren. Zufrieden stellte sie fest, dass die Bewegungen ihres Beckens die beabsichtigte Wirkung nicht verfehlten. Billy stieß einen dumpfen Grunzlaut aus. Er schien für einige Momente vollkommen weggetreten zu sein. Sein Blick war auf ihre Brüste gerichtet, wirkte aber jetzt glasig. Er spannte die Muskeln seiner Oberschenkel an und kam ihr entgegen. Immer heftiger wurden Henriettas Bewegungen.

    Sie wusste, wie Billy Dunlop zu nehmen war.

    Von ruhiger Gangart hielt er wahrhaftig nicht besonders viel.

    Henrietta musste schon einiges aufbieten, um ihn bei der Stange zu halten.

    Immer schneller ließ sie das Becken kreisen.

    Aber Billy war das noch nicht rasant genug. Er richtete sich auf, packte sie und drehte sie zur Seite. Einen Augenblick später war er über ihr, drang mit heftigen Stößen in sie ein. Das Bett ächzte dabei. Es war ohnehin schon ziemlich aus dem Leim. Henrietta befürchtete, dass es der Belastung nicht standhielt.

    Vorsicht, flüsterte sie, krallte sich dabei an seinem immens breiten Rücken fest.

    Aber Billy Dunlop hörte jetzt gar nichts mehr. Sein Blut hatte sich an einer ganz anderen Stelle gesammelt. Er hatte die Augen geschlossen, während seine Stöße immer heftiger wurden.

    Ein letztes Mal ächzte Henrietta ein eher verhaltenes " Vorsicht!", dann passierte es!

    Das Bett brach zusammen. Die Matratze und die Federung gingen zu Boden, die Seitenteile brachen aus den verleimten Halterungen heraus. Das geschah zeitgleich mit einem letzten heftigen Stoß, mit dem Billy sich in sie ergoss. Er sah sie an.

    Als er begriff, was passiert war, grinste er.

    Setz es auf die Rechnung, Baby!

    Das tu ich ganz bestimmt, darauf kannst du dich verlassen! Was meinst du, was Jim Cranston sonst sagen wird! Sie schüttelte den Kopf. Alors, quel malheur!, stieß sie hervor.

    Billy keuchte noch einmal. Das war es mir wert, meinte er.

    Dann rollte er sich von ihr herunter. Er erhob sich von dem zusammengekrachten Bett, streckte sich.

    Henrietta wusste, was der harte Cowboy jetzt brauchte, um wieder munter zu werden.

    Sie kroch zum Nachttisch, öffnete die Schublade und holte eine Flasche Whiskey heraus.

    Hier!, rief sie und warf sie Billy Dunlop zu. Dieser fing sie mit traumwandlerischer Sicherheit, öffnete sie und nahm einen gewaltigen Schluck. Dann wischte er sich den Mund ab.

    Wohlgefällig ruhten seine Blicke auf ihrem nackten Körper. Er verschlang ihn förmlich mit seinen Blicken. Sie sah zwischen seine Beine und seufzte.

    Wie ich sehe, geht es gleich weiter, stellte sie fest.

    Worauf du dich verlassen kannst!, rief Billy.

    4

    Jim Cranston machte gerade seinen Gaul vor dem Drunken Indian Saloon fest, der keinem geringeren als dem windigen Geschäftsmann Greg O'Kieran gehörte.

    Assistant Marshal Dee McLane war bei ihm. Gerade als Dee die Schrotflinte aus dem Sattelschuh herausziehen wollte, schüttelte Jim den Kopf.

    Lass stecken, meinte er.

    Wieso das denn?

    Wir wollen nicht Öl ins Feuer gießen und unnötig martialisch auftreten, meinte Jim. Das Verhältnis zu Mr. O'Kieran ist sowieso schon angespannt genug.

    Hast du vielleicht vergessen, was hier vor kurzem erst passiert ist, Jim?, meckerte der Alte.

    Natürlich hatte Jim es nicht vergessen. Ein langhaariger Revolverschütze hatte versucht, ihn von der Balustrade aus hinterrücks abzuknallen. Nur den außergewöhnlichen Reflexen des Marshals war es zu verdanken gewesen, dass er jenen Augenblick überlebt hatte. Der Kerl hatte seine Aktion mit dem Leben bezahlt. Ein Umstand, der auch für Greg O'Kieran wahrscheinlich sein Gutes hatte - konnte der Gunslinger doch so nicht mehr darüber Auskunft geben, mit wessen Geld er bezahlt worden war.

    Dass es O'Kieran war, der dahinter gesteckt hatte, pfiffen die Spatzen von den Dächern.

    Aber es gab keinen Beweis.

    Du bist diesem O'Kieran ein Dorn im Auge und daran hat sich nicht das geringste geändert, meinte Dee. Was glaubst du, was es diesen Hund kostet, einfach einen weiteren Schießer anzuheuern, der irgendwo auf dich lauert!

    Trotzdem, entschied Jim. Lass die Flinte stecken. Ich gehe ja schließlich nicht unbewaffnet in den Drunken Indian Saloon.

    Auf deine Verantwortung, Jim! Damals in Kansas City, da...

    Später, Dee! Er zwinkerte seinem Assistant Marshal zu, deutete auf den Drunken Indian . Erst die Pflicht, dann das Vergnügen.

    Wie du meinst...

    Sie passierten die Schwingtüren.

    Es war noch früh am Tag und deswegen war im Drunken Indian auch noch nicht allzuviel los. Die Girls saßen gelangweilt auf ihren Hockern und alberten herum. Ein rothaariger Cowboy beschäftigte sich mit einer drallen Blondine, deren Mieder er bereits zur Hälfte geöffnet hatte. Der Piano Player machte Pause, gesellte sich zu den Girls. Aber die wussten genau, dass es sich nicht besonders lohnte, sich um den Player zu bemühen. Dazu zahlte ihm Greg O'Kieran einfach zu wenig. An mehreren Tischen wurde Karten gespielt. Der Keeper hinter der Bar erstarrte für einen Augenblick als er den Marshal und seinen Assistant Marshal bemerke. Jim registrierte, dass der Keeper einem Kerl in schwarzer Weste Bescheid sagte, der etwas abseits stand. Der Kerl mit der schwarzen Weste trug ein Doppelholster. Die elfenbeinfarbenen Griffe seiner Colts ragten weit heraus.

    Das ist Ron Gorman, O'Kierans neue rechte Hand - oder wie man das auch immer ausdrücken will!, raunte Dee dem Marshal zu.

    Ich habe schon von ihm gehört, erwiderte Jim.

    Im MacDoran Store wurde erzählt, dass dieser Gorman ein ziemlich schlimmer Finger sein soll. Angeblich hat er drüben in Lordsburg drei Männer erschossen...

    Gorman verschwand durch eine Hintertür.

    Man konnte darauf wetten, dass er losgeschickt worden war, um seinen Boss zu alarmieren.

    Jim und Dee stellten sich an den Schanktisch, etwas abseits der Girls.

    Der Keeper stellte ihnen unaufgefordert zwei Gläser hin.

    Auf Kosten des Hauses!, bemerkte er dazu grinsend.

    Das sind ja ganz neue Töne!, meinte Dee verwundert.

    Wahrscheinlich haben Sie Mr. O'Kieran einfach immer nur falsch eingeschätzt, Marshal.

    Würde ich verdammt gerne glauben, sagte Jim. In diesem Moment kam O'Kieran durch die Hintertür. Gorman folgte ihm wie ein Schatten, blieb dann aber etwas zurück. Seine dunklen, fast schwarzen Augen musterten den Marshal misstrauisch.

    "Was führt Sie hier her,

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