Noland reitet
Von Logan Kenison
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Buchvorschau
Noland reitet - Logan Kenison
Erstausgabe 2007
Copyright dieser Ausgabe: 2020 by Logan Kenison
Lektorat: Carola Lee-Altrichter
Abdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Autors.
Das Cover wurde gestaltet nach Motiven der Bonanza-Komplettbox. Im Handel auf DVD erhältlich. Mit freundlicher Genehmigung von www.fernsehjuwelen.de
logan.kenison@gmx.de
Dieser Roman ist ein Produkt der Fantasie. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen ist unbeabsichtigt und wäre reiner Zufall.
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Noland reitet
Die Sonne war untergegangen und nur noch ein paar farbige Schlieren standen am westlichen Horizont. Im Osten funkelten bereits die ersten Sterne am Nachthimmel. Emilio, der Peon, rannte zum Farmhaus.
»Señor Barton! Señor Barton!«, stieß er atemlos hervor.
Jeremias Barton, der im Licht der Petroleumlampe in der Bibel gelesen hatte, blickte auf. Von Ferne hörte er Hufgetrappel.
Emilio blieb keuchend auf der Schwelle stehen.
»Es kommen Reiter!«
»Ich höre es, Emilio.«
Jeremias Barton stand auf.
»Soll ich die Gewehre holen, Señor?«
»Gewehre? Gott bewahre, Emilio, wir werden müde Reisende doch nicht mit Gewehren empfangen. Sie werden von Weitem das Licht im Farmhaus gesehen haben. Sieh’ besser nach, ob noch genügend Brot und Bohnen übrig sind, um ihnen etwas vorzusetzen. Und rufe Jorge und Bernardo, um ihnen in der Scheune ein Lager herzurichten.«
»Aber Señor. Es ist bereits dunkel, und diese Reiter … das gefällt mir gar nicht.«
»Erwarte nicht immer das Schlechteste von den Menschen, Emilio. Nun geh.«
Brummend wandte Emilio sich ab.
Jeremias Barton trat vor die Tür und wartete, bis die Ankömmlinge in Sicht kamen. Dies geschah, als sie die Hügelkrone erreicht hatten. Es handelte sich um fünf Reiter – dunkle Flecke auf dem dunklen Hügelbuckel. Sie jagten im Galopp die abschüssige Strecke herab. Der aufgewirbelte Staub wirkte ihm Mondschein wie ein im Wind wehendes Leichentuch.
»Guten Abend, Gents«, rief Barton ihnen zu.
Er erhielt keine Antwort. Die Männer ritten in den Farmhof und hielten vor der Eingangstür. Das Licht, das aus dem Haus fiel, beleuchtete ihre Gesichter. Es waren unfreundliche Gesichter mit zusammengepressten Lippen und kalt funkelnden Augen.
Heavens, durchzuckte es Barton, ich hätte auf Emilio hören sollen.
»Guten Abend, Gentlemen«, rief er erneut, doch diesmal zitterte seine Stimme.
Und diesmal erhielt er Antwort – sie bestand aus Pulver und Blei. Plötzlich hielten alle fünf Männer Waffen in den Händen. Ein Colt bellte auf und jagte ihm eine Kugel in die Brust.
Jeremias Barton brach an der Tür zusammen.
Jorge, der hinter dem Schuppen gearbeitet hatte, lief herbei.
»Madre de Dios! Qué occure?«, schrie er leichenblass.
Die Männer fuhren herum. Ohne ein Wort eröffneten sie das Feuer auf ihn.
Emilio sah durchs Fenster, wie Jorge getroffen gegen die Wand des Schuppens prallte.
Er rannte ins Hinterzimmer und riss die Tür des Gewehrschranks auf. Hastig griff er die vorderste Waffe, entsicherte sie und feuerte durch die offene Tür auf die Mörder.
*
»Hooo! Hooo!«
Jack Nolan zog an den Zügeln seiner zwei Ackergäule, und der Pflug kam zum Stillstand. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, wo sich dicke Schweißperlen gebildet hatten. Schweiß lief auch seinen Arm hinab. Mit der Hand bildete er vor den Augen einen Schirm gegen die blendende Sonne, die hoch am Mittagshimmel stand. Jetzt machte er die Reiter aus, deren Hufschlag er gehört hatte. Sie kamen von Süden heran.
Sie waren zu fünft; unrasierte Burschen mit tiefhängenden Colts auf ausgeruhten Pferden. Sie schwitzten kaum, hatten sich offensichtlich den Tag über im Schatten aufgehalten, während andere unter der brütenden Sonne schufteten.
Aber Jack Nolan war nicht neidisch.
Er wusste, was es hieß, ein Leben im Sattel zu führen. Er war froh, dass er sesshaft war. Seine Arbeit liebte er. Die Heimstätte hatte er vor zweieinhalb Jahren vom Staat Kansas erworben, seitdem arbeitete er daran, ihr Ertrag abzuringen. Auf dieses Stück Land setzte er seine Zukunft – eine Zukunft, in der seine Frau Emily und seine Kinder Cindy und Joe eine Rolle spielten.
Mit Männern der Art, wie sie jetzt über sein Land geritten kamen, wollte Jack Nolan nichts mehr zu tun haben. Jahrelang waren solche Männer sein Umgang gewesen, hatten solche Männer gemeint, sich mit ihm messen zu müssen, um sich einen Namen zu machen.
Dies alles war vorüber, und Jack dankte Gott dafür. Als er Emily Baumgardner in Cabot, Arkansas, kennengelernt hatte, hatte sich sein Leben von Grund auf verändert. Emily hatte in einem der Zelte gekocht, in denen Mahlzeiten ausgegeben wurden. Sie war fleißig und rührig und sich für keine Arbeit zu schade. Außerdem – und das war beileibe kein Nachteil – war sie verdammt hübsch: dunkelhaarig, mit hohen Wangenknochen, neckischen Sommersprossen auf dem Nasenrücken und einer reizenden Figur.
Emily hatte ihren Job aufgegeben und den Herumtreiber Jack geheiratet, der daraufhin zahm und häuslich geworden war. Rasch fassten sie den Plan, ein Stück Land zu erwerben und eine Farm zu betreiben. Kansas mit seinen Millionen Morgen ungenutzten Landes stand zur Wahl. Nur etwa hunderttausend Menschen lebten in dem 213.000 Quadratkilometer großen Staat. Dort gab es Land in Hülle und Fülle.
Der Abschied von ihren Eltern war Emily zwar schwerer gefallen als erwartet, aber sie hatte die Zähne zusammengebissen und war mit ihrem Mann nach Kansas aufgebrochen. Hier bauten sich die Nolans unter Berufung auf das Heimstättengesetz ein neues Leben auf. Dieser Gesetzesakt, von Abraham Lincoln am 20. Mai 1862 unterzeichnet und in Kraft seit 1863, erlaubte es US-Bürgern über 21 Jahren, 160 Morgen freien Grundbesitz abzustecken und zu bewirtschaften. Nach einer Dauer von fünf Jahren wurde der Siedler Eigentümer des von ihm bewirtschafteten Landes. Die 5-Jahres-Frist konnte auch durch Bezahlen von 200 Dollar auf sechs Monate verkürzt werden.
Während Jack Nolan die fünf Reiter herankommen sah, dachte er an sein früheres, ruheloses Leben, und wie es sich zum Besseren gewendet hatte. Die fünf Männer waren nun in Rufweite.
»Howdy«, rief Jack.
Nur einer wandte leicht den Kopf in seine Richtung, tippte mit dem Zeigefinger an die Krempe seines Stetsons. Der Mann trug trotz der Hitze lederne Handschuhe.
Die Reiter passierten Jack, ohne ihm weitere Beachtung zu schenken. Sie ließen auf seinem Land nur eine wabernde Staubwolke zurück.
Jack Nolan sah ihnen nach, bis sie sein Feld überquert hatten. Sie ritten eine kleine Anhöhe hinauf und verschwanden hinter Sagegestrüpp und einigen Ulmen, die Schatten spendeten.
Jack ging zum Feldrand, wo er seine Siebensachen deponiert hatte: Spaten, Jacke, Ackergerät, Sattel. Er nahm die Feldflasche, ließ etwas von dem lauwarmen Wasser die Kehle hinabrinnen und gab seinen Pferden zu trinken. Die leere Feldflasche legte er zurück.
Da hörte er Schüsse.
Er zögerte nicht lange, sondern rannte die Anhöhe hinauf, hinter der Minuten zuvor die fünf Reiter verschwunden waren. Von hier überblickte er das Land. Linker Hand im Valley, wo das Gelände anzusteigen begann, lag das kleine Anwesen der Dunstons. Abe und Louisa Dunston lebten seit zwölf Jahren in Kansas. Sie waren 1857 mit einem Wagentreck hergekommen, hatten Land erworben und es in Jahren harter Arbeit urbar gemacht. Jetzt trug ihr Boden Weizen, Roggen und Mais, und die beiden hatten mit ihren drei Kindern ihr Auskommen.
Trotz der Hitze gefror Jack das Blut in den Adern, als er sah, was sich auf dem kleinen Anwesen der Dunstons abspielte.
Die fünf Männer, die zuvor sein Feld überquert hatten, saßen auf ihren Pferden im Hof, grölten und ließen Abe Dunston »tanzen«: Sie schossen vor dem 47-jährigen Farmer in den Boden und kleine Staubfähnchen wirbelten hoch. Der Farmer zuckte bei jedem Schuss zusammen, und reflexartig zog er das jeweilige Bein zurück. Es sah aus, als tanze er unter wildesten Zuckungen und Verrenkungen.
Seine Frau stand an der Tür des Häuschens, hatte die Hände vor den Mund geschlagen und schrie bei jeder Detonation auf. Das kleinste Kind hing plärrend an ihrem Rock. Der mittlere Junge hatte sich hinter ihrem Rücken versteckt; auch er weinte.
Ihr ältestes Kind, die Tochter Tammy, war nicht zu sehen.
Die Meute machte sich einen Spaß daraus, den wehrlosen Farmer zu schikanieren.
Wut stieg in Jack auf.
Ohne zu überlegen rannte er den Hügel hinunter, auf das Anwesen der Dunstons zu.
Die Männer schossen weiter und lachten.
Noch bevor Jack das Anwesen erreicht hatte, sah er, wie sich der Lauf eines Gewehres aus der Tür schob. Tammy! Das Mädchen hatte im Haus nach dem Gewehr des Vaters gegriffen. Schon erschien Tammy in einem flatternden Kleid an der Tür, das Gewehr im Anschlag.
»Stop it!«, schrie sie mit heller Stimme.
Der Lauf zeigte auf die Männer, die immer noch auf ihren Gäulen saßen.
Das Schießen brach ab und das Gelächter der fünf Männer verhallte.
Louisa, ihre Mutter, erschrak noch mehr, als sie das Kind mit der Waffe in der Hand sah. Sie versuchte, nach dem Lauf zu greifen, doch sie langte daneben.
Und dann fiel der Schuss.
*
Der Schuss stand wie für sich allein in der Ebene und breitete sich über die Weite der Prärie aus wie die Wellen eines Kieselsteins, der in einen Teich geworfen wurde.
Jack blieb wie angewurzelt stehen.
Die ganze Situation wirkte wie eingefroren.
In diesem Moment war außer dem Nachhall des Schusses nichts zu hören – ein dumpfes Grollen, das sich im Tal verlor. Doch dieser Schuss klirrte noch laut und donnernd in den Ohren aller Anwesenden.
Der Farmer Abe Dunston hatte den Kopf zur Seite geworfen und blickte keuchend auf seine Tochter. Seine Frau Louisa biss sich in die zur Faust geballte Hand. Die beiden Kleinen klammerten sich fest an ihre Mutter.
Tammy machte einen Schritt zur Seite.
Der Lauf des Gewehrs neigte sich zu Boden, als sei ihr die Waffe plötzlich zu schwer geworden – sie konnte sie nicht