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Abrechnung in Ames Rock
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eBook141 Seiten1 Stunde

Abrechnung in Ames Rock

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Über dieses E-Book

Die brutale Familie Crocker beherrscht das Valley und alle, die darin wohnen … und sie reißt jeden in den Abgrund, der es mit ihnen zu tun bekommt. In einem Land, in dem das Gesetz schwach und die Einwohner feige sind, wagt es nur ein einziger Mann, gegen die Outlaw-Rancher anzutreten.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum31. Mai 2020
ISBN9783752900446
Abrechnung in Ames Rock

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    Buchvorschau

    Abrechnung in Ames Rock - Logan Kenison

    Ungekürzte Erstausgabe

    Copyright © 11/2015 by Logan Kenison

    Lektorat: Carola Lee-Altrichter

    Das Cover wurde gestaltet nach Motiven der Episode »Jonahs kurzes Leben« (Orig.: »He Was Only Seven«, USA, 1972) der Bonanza-Komplettbox. Im Handel auf DVD erhältlich. Mit freundlicher Genehmigung von www.filmjuwelen.de

    logan.kenison@gmx.de

    Disclaimer

    Das vorliegende Werk ist ein Produkt der Fantasie. Jede Ähnlichkeit mit reellen Personen, Orten oder Geschehnissen ist nicht beabsichtigt und wäre reiner Zufall.

    Abgerechnet wird zum Schluss

    Westernroman von Logan Kenison

    Sie waren zu fünft.

    Als sie aus der Dunkelheit traten und vom Schein seines Lagerfeuers angeleuchtet wurden, hielt jeder von ihnen ein Gewehr in den Fäusten. Sie starrten ihn mit bösen Gesichtern an.

    Er fuhr fluchend hoch, in einem Reflex nach seinem Colt greifend, doch da überholte ihn eine schneidende Stimme:

    »Stopp, Freundchen! Lass die Pfoten von der Bleispritze, oder es ergeht dir übel. Wir sind hungrige Wölfe, und in diesem Zustand haben wir noch nie danebengeschossen.«

    Da gab er auf. Sein Körper erschlaffte, und er ließ sich auf sein Lager mit der zerwühlten Pferdedecke zurückfallen. War die Erwähnung des Hungers von Bedeutung? Ging es den abgerissenen Kerlen nur um etwas zu essen?

    Während sein Blick über die fünf Burschen glitt, deren Anblick nichts Gutes verhieß, verfluchte er sich selbst. Wie hatte er so nachlässig sein können? Sein Pferd hatte gemerkt, dass sich jemand dem Lager näherte. In den letzten sieben Minuten hatte es zwei Mal geschnaubt, die Ohren gespitzt, ständig in eine Richtung geblickt und mit den Hufen gescharrt. Er hätte gewarnt sein müssen.

    Doch er war zu müde gewesen, um den Anzeichen die erforderliche Aufmerksamkeit zu schenken. Jetzt kam es ihm so vor, als hätte er bereits geschlummert, und die Warnsignale waren ihm in einen rastlosen Traum eingebaut worden.

    So war er diesen Pilgern in die Falle gegangen, und nun blickte er auf einen Halbkreis aus fünf runden, glänzenden Mündungen. Die dazugehörigen schwarzen Löcher waren bestens geeignet, einem Mann die Knie schlottern zu lassen. Nur eine Fingerkrümmung, und schon würde der Mann selbst sich mit einem Loch im Bauch am Boden krümmen.

    Flüchtig fragte er sich, was er gegen fünf Kerle hätte ausrichten können. Selbst wenn es ihm noch gelungen wäre, den Colt zu schnappen und in die Dunkelheit zu entwischen, wären Fünf einfach zu viel für ihn gewesen. Zumindest im jetzigen Zustand. Er war zu erschöpft. Er hatte keine Kraft mehr für irgendwelche Action.

    Diesmal hätte er also besser auf das Lagerfeuer verzichtet. Doch wie hätte er das wissen sollen?

    Als der Jüngste begann, mit der Stiefelspitze in seinem Proviant herumzustochern, schöpfte der Mann einen Moment lang neue Hoffnung. Vielleicht würden sie ihm nur ein paar Lebensmittel rauben und ihn dann gehen lassen.

    »Schau mal, was der hier hat, Pa«, rief der Junge, dem noch nicht mal ein richtiger Bart im Gewicht wachsen wollte. »Pfirsiche! Der hat ja Pfirsiche in Konservendosen bei sich. Süße Pfirsiche! Aaah, Hölle, knurrt mir der Magen. Ich mach’ gleich eine auf.«

    »Den Teufel wirst du«, bellte der Älteste, augenscheinlich der Vater des Jungen und der Anführer des Trupps, zurück. »Zuerst kümmern wir uns um den da. Danach kannst du dir den Bauch vollschlagen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Merk’ dir das.«

    »Ja, ja, schon gut, schon gut. Ich kann diese alten Sprüche nicht mehr hören. Nerv’ doch Dude oder Jake damit. Aber lass mich damit in Ruhe. Na gut, wenn du es so willst, kümmern wir uns erst um den Burschen. – Also, Mister: Wie heißt du? Woher kommst du? Was machst du hier auf unserem Land?«

    »Walker«, sagte der Mann mit krächzender Stimme. Er räusperte seine Stimmbänder frei und sagte erneut: »Ich heiße Chet Walker und bin auf dem Weg nach Minneola.«

    »Minneola. Minneola«, kläffte der Junge. »Was für ’ne Scheiße! So ’ne Stadt gibt’s in den ganzen Staaten nicht.«

    »Nun, es ist … eine Siedlung«, sagte der Mann. »Meine Schwester lebt dort mit ihrem Mann. Sie betreiben eine Farm. Wenn die Siedlung wächst, wird vielleicht mal eine Stadt daraus. Es gibt gutes Land dort.«

    Der Junge preschte vor, ging vor Walker auf die Knie und drückte Walker die Mündung seiner Winchster unters Kinn, so fest, dass es schmerzte.

    »Pa, glaubst du diesen Schwachsinn? Soll ich ihn gleich erledigen? Hier und jetzt? Lass mich ihm eine Kugel in den Schädel jagen. Hast du gehört, Pa? Ich will ihn abknallen.«

    Walker rührte sich nicht und ertrug alles: Den beißenden Druck der Mündung auf seinem Kieferknochen, die unflätigen Worte, den bestialischen Mundgeruch des Jungen. Zu gerne würde er aufspringen und ihm die Faust in sein freches Maul rammen, doch er wusste, dass die anderen das nicht zulassen würden. Was immer für ein Clan das war – diese Pilger würden ihn zusammenschießen, wenn er sich wehrte. Das spürte er; das las er in ihren finsteren Mienen.

    »Ich wusste nicht, dass das Ihr Land ist«, stieß er hervor. Er hatte immer noch die Hoffnung, die Sache gütlich beizulegen. Irgendwie. Sie würden ihn doch nicht etwa abknallen, nur weil er sich auf ihr Land verirrt hatte und hier für die Nacht lagerte? Aber im Westen waren dieser Tage viele Dinge möglich, und instinktiv spürte Walker, dass er es nicht lediglich mit ein paar rauflustigen Kerlen zu tun hatte, sondern mit Halunken von ganz anderem Kaliber.

    Nun ergriff der Alte das Wort:

    »Jake, durchsuch seine Taschen. Aber pass auf, dass du nicht in die Schusslinie läufst. – Und dir gilt folgender Rat, Mister«, wandte er sich an Walker: »Wenn du auch nur mit der Nasenspitze zuckst, durchlöchern wir dich mit Blei und teilen unter uns auf, was du bei dir hast. Kapiert? Hier draußen kräht kein Hahn nach dir. Wir erledigen dich, und kein Mensch wird je davon erfahren.«

    Nun wusste Walker, woran er war. Offensichtlich handelte es sich um eine üble Bande von Wegelagerern, und er war dumm genug gewesen, diesen Kerlen vor die Flinten zu laufen. Aber er hatte einfach nicht mehr gekonnt. Seit Tagen unterwegs, hatten die Strapazen ihren Tribut gefordert, und er war noch am Feuer eingeschlafen, hatte nichts dagegen tun können.

    Er ließ es geschehen, dass jener, der mit ›Jake‹ angesprochen worden war, vortrat und sich an seinen Sachen zu schaffen machte. Mindestens drei Mündungen zeigten immer auf Walker, und im Sitzen hatte er der Bedrohung nichts entgegenzusetzen. Selbst wenn er gestanden hätte, wäre es fraglich gewesen, ob er so schnell hätte zur Seite springen können. Ein Finger krümmte sich sehr viel schneller, als sich zweiundachtzig Kilo in Bewegung setzen konnten, selbst wenn diese zweiundachtzig Kilo muskulös und gut durchtrainiert waren.

    Es blieb ihm also nichts anderes übrig als zuzusehen, wie der Fremde seine Sachen durchwühlte, die Satteltaschen öffnete, mit seinen schmutzigen Fingern hineinfuhr und all die Dinge in den Schein des Lagerfeuers brachte, die Walkers ureigene Besitztümer darstellten: Ein Lederbeutel mit zwei Dollarbündeln und ein wenig Schmuck, darunter der Goldring, den er Edwina zur Verlobung geschenkt hatte. Er hatte es nicht übers Herz gebracht, diesen Ring zu verkaufen, auch dann nicht, als ihm ein paar Mal das Wasser bis zum Hals gestanden hatte. Denn dieser Ring war seine einzige Erinnerung an bessere Zeiten, als er und Edwina drauf und dran gewesen waren, Mr und Mrs Walker zu werden, und er in Cedar Stone sesshaft hatte werden wollen. Typhus hatte seinen Träumen ein jähes Ende bereitet und ihn einsam, verbittert und wuterfüllt zurückgelassen.

    Seitdem war er auf der Reise. Er war vielleicht nicht das, was man einen Drifter nennen konnte, denn er hatte ein Ziel deutlich vor Augen: die Farm seiner Schwester und seines Schwagers, doch er ließ sich Zeit, dieses Ziel zu erreichen. Immer wieder hatte er gestoppt und für einige Wochen irgendwo gearbeitet, einfach um unter Menschen zu sein und nicht völlig zu vereinsamen. Außerdem tat die Arbeit seinem Körper und seinem Geldbeutel gut. Er hatte schon einiges gespart, das er entweder als Einlage in die Farm einbringen konnte, oder das zum Aufbau einer eigenen Existenz reichen würde, wenn er feststellen sollte, dass die Farm nicht genügend abwarf.

    Nun musste er mit ansehen, wie die Augen jenes Jake aufleuchteten, als er den Inhalt des Lederbeutels entdeckte. »Der Teufel soll mich holen, wenn das nicht geklaut ist!«, sagte Jake, während er mit der einen Hand die Dollarbündel seinen Kumpanen präsentierte, den Ring jedoch in seiner dreckigen Jackentasche verschwinden lassen wollte.

    »Na! Na! Na!«, sagte der Anführer in schneidendem Ton, und schnell zog Jake die Hand zurück.

    »Ich hoffe, du wolltest nicht gerade was einstecken, Junge«, sagte der Alte. »Sowas mögen wir hier gar nicht, und das weißt du.«

    »Aber kein Gedanke, Pa! Ich wollte mich nur am Arsch kratzen.«

    »Dein Glück. Und jetzt zeig’ mal her. Was ist das überhaupt?«

    Dümmlich grinsend reichte Jake seinem Vater den Ring, und die Augen des Alten leuchteten auf. Er betrachtete den Ring lange und eingehend, drehte ihn in seinen dreckverkrusteten Fingern mehrmals hin und her, während die Flammen des Lagerfeuers sich auf der Oberfläche spiegelten.

    »Mir schwant langsam, was für einen Fang wir gemacht haben«, murmelte der Alte dann und blickte zu Walker hinüber. »Aufstehen, Mister!«, befahl er. »Und keine Dummheiten. Meine Jungs sind die besten Schützen im County. Keiner kann’s mit denen aufnehmen.«

    »Das habe ich nicht vor, Mister«, sagte Walker. Er erhob sich langsam und bedächtig, sodass ihm keiner, der ihn vor der Mündung hatte, eine martialische Absicht unterstellen konnte. Als er dem Alten gegenüberstand, bemerkte er, dass er ihn um fast einen Kopf überragte.

    »Wo hast du den her?«, fragte der Alte nun hart und deutete mit dem Kinn auf den Ring zwischen seinen Fingern.

    »Gekauft.«

    »Was du

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