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Die schwarze Stunde
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eBook134 Seiten1 Stunde

Die schwarze Stunde

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Über dieses E-Book

Sheriff Tom Cross ist sich sicher: Er hat den gefährlichen Outlaw Ben Kitchell in Mesilla erschossen. Doch der Kutscher Wade Worrell behauptet steif und fest, Kitchell bei einem Postkutschenüberfall erkannt zu haben. Tom Cross bleibt nichts anderes übrig, als nach Mesilla zurückzukehren und den Fall zu untersuchen. Auf dem Boohill findet er ein tödliches Geheimnis.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum3. Juni 2020
ISBN9783752900873
Die schwarze Stunde

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    Buchvorschau

    Die schwarze Stunde - Logan Kenison

    Ungekürzte Erstausgabe 08/2014

    Copyright © 2020 by Logan Kenison

    Lektorat: Carola Lee-Altrichter

    E-Mail: logan.kenison@gmx.de

    Abdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Autors.

    Das Cover wurde gestaltet nach Motiven der Episode »Dan Logan wird Weidesheriff« (Orig.: »To Stop A War«, USA, 1969) der Bonanza-Komplettbox. Im Handel auf DVD erhältlich. Mit freundlicher Genehmigung von www.filmjuwelen.de

    Dieser Roman ist ein Produkt der Fantasie. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen ist unbeabsichtigt und wäre reiner Zufall.

    In diesem E-Book können sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter befinden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mir die Inhalte Dritter nicht zu eigen mache, für die Inhalte nicht verantwortlich bin und keine Haftung übernehme.

    Logan Kenison

    DIE SCHWARZE STUNDE

    ER BETRAT den Saloon durch die Vordertür wie ein gewöhnlicher Gast. Kaum jemand beachtete ihn in dem Gedränge. Seine Regenhaut war nass, denn draußen schüttete es wie aus Kübeln. Er nahm den Hut ab und ließ das Wasser, das sich auf der Krempe gesammelt hatte, zu Boden tropfen. Dann trat er an die Theke.

    Die Luft hier drin war stickig und verräuchert, und für einen Moment verspürte er das heftige Verlangen nach einer Zigarette. Er verdrängte es und bestellt ein Bier bei dem Barkeeper, der nickte, sich umwandte und davontrottete.

    Ein paar Cowboys standen am Billardtisch, Queues in den Händen, Zigaretten im Mundwinkel. Am Tresen drängten sich Geschäftsleute und Arbeiter von Mesilla: Tischler, Sattler, der Storekeeper, einer der Stallhands – Tom Cross kannte sie vom Sehen von seinen gelegentlichen Besuchen in der Stadt.

    Auch die Tische waren alle belegt. An einem spielten ein paar Burschen Faro, an anderen unterhielt man sich.

    Das miese Wetter hatte die Männer in den Empty Bucket Saloon getrieben; es war später Nachmittag, und draußen war es so dunkel, als wäre es schon Nacht. Bei dem Sauwetter hatten sie nichts zu tun; es kamen keine Kunden in die Werkstätten und Stores, und es war zu dunkel, um im Haus zu arbeiten.

    Das Bier kam, und Cross nahm einen langen Schluck. Der lange Ritt hatte ihn durstig gemacht. Er leckte sich den Bierschaum von den Lippen und stellte das Glas halbleer zurück.

    Dann schlug er die Regenhaut zurück, sodass sein Revolvergurt und die elfenbeinverzierten Griffschalen seines Colts sichtbar wurden. Das Deckenlicht spiegelte sich auf dem Metall des Revolverhahns – und auf dem Sheriffstern an seiner Hemdbrust. Cross wandte sich ruckartig von der Theke ab und machte ein paar Schritte an einen Tisch.

    Im nächsten Moment hielt er den Colt in der Hand, und die Männer am Tisch hörten das Knacken des Hahns.

    »Du bist verhaftet, Kitchell«, sagte er.

    Die Mündung zeigte einem der Männer auf die Brust.

    Dieser, zu Tode erschrocken, prallte auf dem Stuhl zurück, bis er an die Rückenlehne anstieß. Seine Hand fuhr unter die Jacke und kam mit einem 5-schüssigen 1849er Pocket Colt Kaliber .31, den er in einem Schulterholster getragen hatte, wieder zum Vorschein.

    Cross wartete bis zum letzten Sekundenbruchteil, aber als die Mündung des Colts sich ihm gefährlich genähert hatte, hatte er keine Wahl mehr.

    Er drückte ab.

    Die Detonation belferte so laut durch den Raum, dass eine ganze Reihe von Männern für Sekunden ertaubte. Alle schrien und stürzten wild durcheinander.

    Qualm stieg auf und scharfer Geruch nach Schießpulver füllte den Raum. Durch den Nebelschleier sah Cross, wie der Mann, den er Kitchell genannt hatte, vom Stuhl kippte. Cross machte zwei rasche Schritte zur Seite, sodass er ihn wieder vor den Lauf bekam.

    Kitchell hielt immer noch den Taschenrevolver in der Hand, und als er Cross kommen sah, schwang er ihn hoch. Er brachte es sogar noch fertig zu feuern, doch die Kugel fauchte an Cross’ Gesicht vorbei und schlug in die Decke.

    Cross schoss ein zweites Mal, und auch diesmal traf er Kitchell. Dieser bäumte sich auf, stöhnte und erschlaffte. Die Hand mit dem Colt fiel zu Boden. Blut quoll aus zwei Öffnungen seiner Brust.

    Cross war nun bei ihm, kickte die Waffe weg, dann steckte er seinen Peacemaker ins Holster zurück. In der nächsten Sekunde legte er dem Schwerverletzten Metallhandschellen an – kein Mensch hatte gesehen, woher er diese genommen hatte, so schnell war alles gegangen.

    Die Saloongäste, die in Panik auseinandergestürzt waren, bildeten eine große Traube. In ihren Gesichtern spiegelten sich Entsetzen und Wut.

    Cross richtete sich auf und schob die Regenhaut zurück, sodass sie den Stern sehen konnten.

    »Er ist ein Räuber und Pferdedieb und wird drüben in Deming wegen Mordes gesucht. Ich wollte ihm keine Chance für Dummheiten lassen, deswegen richtete ich die Waffe auf ihn. Er war dumm genug, es dennoch zu versuchen. Nun, er hat den Kürzeren gezogen; ihr habt es ja gesehen. Er lebt noch. Jemand soll den Doc holen. Vorwärts!«

    Ein Mann stolperte in den dunklen Regennachmittag hinaus.

    Die anderen starrten Cross wütend an. Dieser Kitchell war anscheinend einer gewesen, den sie hier gut gekannt hatten.

    »Sind Sie sicher, dass er es ist, den Sie suchen?«, fragte einer.

    Cross nickte.

    »Sind denn die Handschellen wirklich nötig? Der Mann ist schwerverletzt und wird sicher nicht …«

    »Ich trage die Verantwortung für ihn«, schnitt Cross ihm das Wort ab, »also entscheide ich, was getan wird. Die Handschellen bleiben, bis er tot ist oder in einer Zelle sitzt. Übrigens wartet in Deming der Strick auf ihn. Wenn einer von euch Kitchell gut gekannt hat, kann er nachher zu mir ins Hotel rüberkommen und mir von ihm berichten. Wir werden alles bei der Gerichtsverhandlung vortragen.«

    Die Augen der Männer funkelten böse. Sie waren nicht einverstanden mit dem, was der Sheriff eines fremden Bezirks hier bei ihnen abzog. Zudem schien Kitchell mit einigen von ihnen eng befreundet zu sein.

    »Sie werden ihn nicht nach Deming mitnehmen!«, sagte einer.

    »Wer will mich daran hindern?«, erwiderte Cross kalt. »Sie?«

    Er starrte den Mann finster an, bis dieser dem Blick nicht mehr standzuhalten vermochte.

    Doch er erhielt Schützenhilfe von einem anderen.

    »Wir haben hier auch einen Sheriff. Der wird sich um die Sache kümmern. Sie sind außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs. Sie können hier nicht einfach auftauchen und Leute abknallen.«

    »Ja, holt ihn nur, euren Sheriff«, sagte Cross. Er wandte der Menge demonstrativ den Rücken zu und wartete.

    Es dauerte gar nicht lange, da hörte man Schritte auf dem Plankengehsteig. Die Tür flog auf, und ein bulliger Mann trat ein. Er war in einer Cordjacke durch den Regen gelaufen und hatte entsprechende Nässeflecken auf Schulter, Rücken und Brust. Auf seinem pflaumfarbenen Hemd prangte der Sheriffstern. Am Kragen trug er eine schwarze Schleife.

    Die Winchester in seiner Hand fuhr herum zu Cross.

    »Was ist hier los?«, rief er.

    »Ich bin’s, Tom Cross aus Deming. Dieser Mann hat sich der Verhaftung widersetzt und mich angegriffen. Ich habe in Notwehr zwei Mal auf ihn geschossen.«

    »Könnt ihr das bestätigen, Leute?«, fragte der Sheriff.

    »Ja, verdammt!«, platzte es aus einem heraus. »Der Scheißkerl hat Ben Kitchell die Mündung unter die Nase gehalten und gebrüllt, er wäre verhaftet. Ben zuckte vor Schreck zurück und zog im Reflex seine Kanone. Wer kann es ihm verübeln? Er hat nun mal schnelle Reflexe. Da hat dieser Fremde, der angeblich Sheriff ist, abgedrückt und Ben kaltblütig über den Haufen geschossen.«

    Der Sheriff sah den Fremden nun eingehender an.

    »Ah, jetzt erkenne ich dich. Ja, du bist Cross aus Deming. Erkannte dich nicht gleich wegen des Dreitagebarts.«

    Cross nickte. »Bin schon eine Weile unterwegs, Tabor. Hier ist der Haftbefehl für Kitchell, ausgestellt von Richter John Wachsnicht aus Deming.«

    Sheriff Tabor senkte die Winch und griff nach dem Papier. Nachdem er ihn mehrere Sekunden lang studiert hatte, reichte er ihn zurück.

    »Seit wann erledigt man das so, Cross? Warum bist du nicht zu mir ins Office rübergekommen, um die Sache erst mal zu besprechen?«

    »Als ich einritt, sah ich Kitchells Pferd vor dem Saloon und dachte, ich greife ihn mir gleich. Wollte ihn ins Office rüberbringen, aber er machte Schwierigkeiten. Ein Doc sollte ihn sich jetzt wirklich mal ansehen.«

    Sheriff Tabor übernahm nun das Kommando. Er benannte vier Männer, die den Schwerverletzten zur Praxis des Docs hinübertragen sollten. Ein Mann hängte einen Türflügel aus, und man legte Kitchell darauf. Die vier Männer wollten ihn gerade durch die Schwingtür nach draußen tragen, als der Doc mit seiner Tasche hereingestürmt kam, einen anderen Mann im Schlepptau.

    Der Doc machte einen schnellen Schritt zur Seite.

    »Ja, bringt ihn in die Praxis rüber«, sagte er. »Dort kann ich mehr für ihn tun.«

    Er wandte sich auf dem Absatz um und folgte dem Verwundeten. Sheriff Tabor wartete, bis Cross sich in Bewegung gesetzt hatte, dann schloss er sich dem Zug an.

    »Haben Sie noch mehr solche Überraschungen für mich parat?«, fragte er, als sie durch den Schlamm die Main Street überquerten und der Regen ihnen ins Gesicht schlug.

    »Nope«, sagte Cross. »Ich bin gekommen, um Kitchell zu verhaften. Sonst nichts.«

    »Was hat er ausgefressen?«

    »Postkutschenüberfall. Der Begleiter kam dabei zu Tode, als er sich zur Wehr setzte. Kitchell hat ihn ohne zu Zögern vom Bock geschossen.«

    »Woher weißt du, dass es Kitchell war?«

    »Die Aussagen der Fahrgäste und des Fahrers waren eindeutig.«

    »War er nicht maskiert?«

    »Bei seiner Größe und dem Pferd nützt eine Maskerade nichts«, sagte Cross.

    Er hatte Recht. Ben Kitchell war sechs

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